ig aſſaicte rn, Ringe dern. 5 von halt 1 abgcbe. enbuug — e 59 Farben vol nom J zten Praiſeh d wollen Handtüch — en Tages laß ſcheint jeden Mittwoch und Hamstag und koſtet vierteljährlich 1 K“ — nuit küuſtiertem Anterhaktungsblakt 1 % 40 8 erel. Poſtproviſion, 5 lerate, pelche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in d enllken eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die anale oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal ⸗ Anzeigen mit 6 Pfg. 7 elanen mit 90 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. Jarmondzeile 5 Nr. 100. Die Militärvorlage in der Commiſſion. Am vorigen Donnerstag iſt die zur Vorbera⸗ ung der Militärvorlage eingeſetzte Reichstagskommiſ⸗ ſon zufammengetreten und werden deren Verhand⸗ ungen bis auf weiteres den Brennpunkt der parla⸗ nentariſchen Lage bilden, denn von dem Ausgange dieser Rommiſſtonsarbeiten wird vermutlich das Schick⸗ Ader Vorlage abhängen. Die Kommiſſſon ſah ſich gech bel ihrem Zuſammentritte vor ein ſeltſames Problem geſtellt, indem bekanntlich regierungsſeitig hr gewifſe vertrauliche Mitteilungen des preußiſchen gegsminiſters deren Geheimhaltung gefordert wurde — ein Fall, der bis jetzt in den deutſchen Parla⸗ entsannalen noch nicht dageweſen iſt. Die Kom⸗ miſon bat ſich indeſſen die Löſung dieſer „Geſchäfts⸗ erdnungsfrage ziemlich leicht gemacht, denn es ſoll dem Takte jedes einzelnen Mitgliedes überlaſſen kleiben, ob dasselbe die vertraulichen Mitteil⸗ ungen der Regierung als für die Oeffentlichkeit geeignet halt oder nicht. Zwiſchen dem Verlangen der Re⸗ gierung und dem Kommiſſtonsbeſchluſſe, welcher bemerkenswerter Weiſe trotz der lebhaften Einwen⸗ dungen des Kriegsminiſters Bronſart's v. Schellen⸗ dorf erfolgte, liegt ein offenbarer Widerſpruch und man kann nur aufrichtig wünſchen, daß derſelbe zu keinen bedenklichen Folgen führt! Noch während dieſer merkwürdigen Geſchäfts⸗ urdnungsdebafte ließ der preußiſche Kriegsminiſter das von ihm angedeudete Ziffermatetial über die Heeresverhältniſſe unſerer großen Nachbarſtaaten den Abgeordneten zugehen und da die bezüglichen Eröff⸗ nungen diskreter Natur ſind, ſo kann hierüber nur ganz im allgemeinen berichtet werden. Herr v. Bron⸗ furt wies ziffermäßig nach, daß die Heeresmacht Oeſterteichs derjenigen Rußlands bei weitem nicht in Hamburg und Rudolf Moſſe, G. Wittwoch, den 15. Dezember gewachſen ſei — was freilich gerade keine Ueber⸗ raſchung bedeutet — und daß wir unſeren weſtlichen Nachbarn hinſichtlich der vermehrten Rekrutirungen und der neuen Heerorganiſationen nachſtehen; außer⸗ dem ſtellte der Miniſter notwendige Truppenver⸗ ſchiebungen in Ausſicht und kann nicht bezweifelt werden, daß zunächſt eine abermalige Verſtärkung der öſtlichen Grenzgarniſonen beabfichtigt iſt. Was nun die ſich hieran knüpfende General⸗ diskuſſion über die Militärvorlage anbelangt, ſo hat dieſelbe über das Schickſal der Vorlage noch keine beſtimmte Ausſicht eröffnet, als die erſte Plenarleſung. Im Großen und Ganzen bewegten ſich auch die Kommiſſionsverhandlungen in denſelben Geleiſen, wie die Generaldebatte des Plenums, denn auch in jenen ſpielte die hohe Politik eine Hauptrolle, ohne daß doch die Verhandlungen etwas ſpezielleres über die allgemeine Lage ergeben hätten. Nur iſt die Er⸗ klärung des preußiſchen Kriegsminiſters hervorzuheben, wonach eine unmittelbare Kriegsgefahr nicht vorliegt, während die Vertreter des Zentrums und der Frei⸗ ſinnigen das Hauptgewicht darauf legten, daß dem Reichstag erſt beſtimmte Eröffnungen über die aus⸗ wärtige Lage gemacht werden müßten, ehe das Par⸗ lament eine Erhöhung der Friedenspräſenzſtärke zuſtimmen koͤnne. Außerdem wurden aber von den Rednern der Oppoſitionsparteien eine Menge Ein⸗ wände und Bedenken hervorgekramt, die mindeſtens zur Folge haben werden, daß das Septenatsgeſetz nicht, wie die Regierung ange ſichts der Dringlichkeit des Entwurfes wünſcht und befürwortet, bis Weih⸗ nachten aus der Kommiſſion an das Plenum zurück⸗ gelangen wird. Namentlich führte der Abgeordnete Richter in der Freitagsfitzung der Kommiſſion eine ſchier endloſe Reihe von Argumenten in's Feld, die alle darthun ſollten, daß eine Erhöhung der deutſchen Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner 4 N . Inſerate ſind von nachweißbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. 1886. Friedenzpräſenzſtärke durchaus nicht ſo notwendig und in ſo bedeutendem Grade erforderlich ſei, wie die Regierung wünſche. Wenn man dem Fortſchritts⸗ führer glauben ſoll, ſo würde die Kriegsmacht Ruß⸗ lands wie Frankreichs überſchätzt und machte er hiefür eine Menge Geſichtspunkte geltend. Auch operierte Herr Richter mit einer Reihe von Ziffern, die allerdings von den vom Kriegsminiſter am vor⸗ hergehenden Tage vorgeführten Zahlen zum Teil nicht unweſentlich abweichen. Offen ließ der Redner dabei durchſchimmern, wie ſchön es wäre, wenn auch im deutſchen Reichstage, gleich der franzoͤſiſchen De⸗ putiertenkammer, das jährliche Budgetrecht zuſtünde, denn es würde ſich da viel leichter über die gegen⸗ wärtige Lage verhandeln laſſen. Herr v. Bronſart machte in feiner Erwiederung zunächſt noch weitere vertrauliche Angaben, namenklich über die bevorſte⸗ henden Truppendislokationen und erklärte, daß er auch in der Spezialberatung Aufklärungen geben würde. Im Uebrigen beſchränkte er ſich aber darauf die Einwürfe Richters nur hie und da zu wiederlegen und mußte ſogar zugeben, daß die Ausführungen Richters Über das das franzöfiſche Heerweſen zum Teil zutreffend ſeien. 5 Die Generaldebatte wurde am Sonnabend zu Ende geführt und begann die Kommiſſton am Mon tag die Spezialberatung; hoffentlich wird die letzter über die ſo notwendige Verſtändigung zwiſchen Reichs⸗ tag und Regierung über die Militär⸗Vorlage be⸗ ſtimmtere und günſtigere Ausfichten eröffnen, als dies die Generaldiskuſſion trotz ihrer dreilägiger Dauer gethan hat. Politiſches. Berlin, 10. Dez. Der Reichsverweſer Baierns Prinz Luitpold, ſowie der Herzog Max Emanuel Die Frbin v. Wallers brunn. Dritinalroman von Marie Romany. 5 Nachdruck verboten. e 20. „Geduldet Euch nur ein paar Wochen,“ ſprach Maatomo heiter. „Ich kann heute freilich den Tag meines Abgangs aus St. Salvatore nicht ſo genau angeben, wie ich mochte, aber lange wird es nicht mehr währen. ich, wird Sofia mein Weibchen ſein. „Der Tauſend!“ rief die Alte. unangenehme Stunden für mich geben, würde ich Wenn der Winter kommt, ſo hoffe Giacomo war des Lobes über den Fleiß des Madchens voll. Er herzte ſie, betrachtete luſtig tändelnd die kleinen Spielereien, welche ſie aus ihrer Kinderzeit bewahrte, und ſprach über kommende Tage und über Alles, was die Liebe Schönes und Ver⸗ langenswertes zu erfinnen vermag. Endlich erhob er ſich. g „Ich muß nun leider fort,“ ſagte er geſchäftig, nachdem er Sofia ein letztesmal küßte; es würde nicht bis zehn Uhr zurückgekehrt ſein.“ Sofia ſeufzte. Sofia lachte; aber dieſes Lachen ſtand ihr ſo keizend an. i „Ganz arm iſt Sofia nicht,“ ſprach die Alte hlötzlich wohlgemut. Sie hat ſchon ſeit 3 Jahren en Viertel von Allem, was ſie verdiente, für ihre Ausſtattung bei Seite gelegt.“ Wirklich?“ rief Giacomo. N Sofia nickte. Sie holte einen Schlüſſel aus 80 Taſche ihres Kleides, öffnete ein Schubfach des aſtens, welcher das einzige betrachtenswerte Möbel ⸗ 5 im Stübchen ausmachte, und ließ Giacomo die 5 Herrlichkeit an Wäſche bewundern, mit deren Aung ſie über den Verlauf der letzten drei hre beſchäftigt geweſen war. „Nun?“ ſprach ſie luſtig. „Iſt Giaco zufrieden Ai dem, was ich ich erſparte?“ „Es iſt moglich, daß ich während der nächſten Woche nicht wieder Erlaubnis zum Ausgang haben werde,“ ſprach Giacomo weiter; darum beſorgt Euch nicht, wenn ich nicht wiederkomme, bis mein Dienſt in der Anſtalt verlaufen iſt. Sobald meine Zeit um iſt, werde ich bei Euch fein.“ „Ungefähr wann?“ drängte Sofia. „Ein paar Wochen, Schatz. Und nun laßt mich weiter. Es iſt halb neun Uhr vorüber und der Weg bis zur Anſtalt dehnt fich. Lebt wohl, Mutter Forgheſe,“ fügte er, der Alten die Hand reichend, hinzu; „pflegt Euch, und bis ich wieder⸗ komme denkt an mich.“ „Ei,“ rief die Angeredete, „das verſteht ſich! Man vergißt es nicht ſo leicht, menn man einen wackeren und ſtrebſamen Eidam hat!“ „Alſo lebewohl, Giacomo,“ ſagte Sofia heiter. „Du vergißt mich nicht?“ „Schelm,“ warf Giacomo hin. a Kuß, dann war er unter heiterem Geplauder der 5 Zurückgebliebenen die Treppe hinab. Sofia trat vor die Mutter hin. 2 „Nun?“ fragte ſie, den Blick voll Treuherzig⸗ keit auf die Miene der Alten gerichtet; „werde ich glücklich ſein, wenn Giacomo mich nimmt?“ „Warten wir noch ein Weilchen,“ erwiderte Mutter Forgheſe; „man beſpricht nicht das Glück im Voraus. Warten wir, bis ſeine Dienſtzeit in der Anſtalt beendigt ſein wird.“ Sofia, obgleich ſie nicht recht derſelben Meinung zu ſein ſchien, ſtimmte zu. Sie ſetzte ſich vor ihren Nähtiſch, um ſich mit der Vollendung eines begon nen Hemdes zu beſchäftigen, indeß ihre Gedanken fich unaufhaltſam nach St. Salvatore verirrten. Giacomo Sorel eilte währendeſſen dem Prinzen von Baiern zu. XIII. Alice von Waldheim hatte, nachdem ſie a jenem Abend der Anſtalt St. Salvatore den Rücke gelehrt, Tage voll der unausſprechlichſten Quale hingebracht. Als ſie vor kaum einem Monat Wallersbrunn verließ, hatte ihre Phantaſie — Alice verleugnete