l l Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaurx von Haaſenſtein und Vogler Rudolf Moſſe, G. L. , und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate ür uns an. Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg HGSGeeneral- Anzeiger für Ladenburg und Amgegend. aeg ne Samskag, den 4. Dezember voller auftreten wie früher, dennoch — neben manchen berechtigten Forderungen — immerfort die auf Aus⸗ rottung unſeres Chriſtenglaubens, Aufheben des Ei⸗ gentums, Umſturz der beſtehenden Staats⸗ und Geſellſchaftsordnung gerichteten internationalen Ziele unverrückt im Auge, denen wir nun und nimmermehr elhauſen und“ Jwisc 1.926 80% III. und I. 9 0 1 „A. 88 Sig Erscheint jeden Wittwoch und Hamsta i g und koſtet 5 5 50 Stich 5 mit illuſtiertem Ankerhaltungsblatt 1 4 10 e eee 0 18 den M. Zuſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 uhr in der ahnengnnd FErbedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige uchwald In. i Harmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗Anzeigen mit 6 Pfg. 6 oſe ungut 5 Fellomen mit 20 Pf, berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabatthewilligung. chübert Vilhelmzich Nr 97. chönau und 1 ei ö 15 n An alle Wähler — 5 chen Reichstagswahlkreiſes, welche bei erdedelt, 4; der Wahl vom 26. November 1886 dem Kandidaten gebühr be des „Pfälzer Bauernbereins“, Herrn O. von riesſheim. Stockhorner ihre Stimme gegeben haben. . Die Reichstagswahl am 26. d. M. hat in einer für uns erfreulichen Weiſe gezeigt, daß unſere wirt⸗ ſchaftlichen Beſtrebungen wachſenden Anklang gefunden haben. Dies gereicht uns zur Ermutigung, auf dem betretenen Wege im Vertrauen auf Gottes Hilfe, unſere gut⸗ und gerechte Sache und dem geſunden Sinn des Volkes mutig und ausdauernd weiterzu⸗ ſchreiten. Dank ſagen wir allen denjenigen Wählern, die 1 1 hlt ſich zur durch Aögobe ihrer Stimme auf unſeren Kandidaten Fach ein fur die Wirtſchaftspolitik Sr. Majeſtät des Kaiſers dere bon und der verbündeten Regierungen eingetreten find kämmen und bitten ſie, auf dem eingeſchlagenen Wege auch adeln 4 künftig mit uns zu verharren. f Nun handelt es ſich um Stellungnahme zu der etung bil Stichwahl, welche zwiſchen dem Kandidaten der en werden nationalliberalen Partei und demjenigen der ſozjal⸗ demokratiſchen Partei, mit Ausſchluß anderer Kan⸗ didaten, vorzunehmen iſt. Die nationalliberale Partei hat ſich in unſerem Wahlkreiſe durch Aufſtellung ihres Kandidaten uns Landwirten gegenüber zu dem freihändleriſchen Li⸗ beralismus bekannt, welcher unſeren Beſtrebungen zum Schutze der Landwirtſchaft mit voller Entſchie⸗ denheit entgegenſteht. Sie hat es uns Landwirten ſonach auf's äußerſte erſchwert, in der Stichwahl für ihren Kandidaten zu ſtimmen. Allein die Sozialdemokratie bekämpft ebenfalls und mit aller Schärfe die landwirtſchaftlichen Schutz⸗ zoͤlle und hat überdies, mag auch ihre Führung maß⸗ 8 —— voll zer, eiſtet. theingau. —— zuſtimmen können, ſondern aufs entſchiedenſte entge⸗ gentreten. Die nationalliberale Partei dagegen und ſo auch ihr hier in Frage ſtehender Kandidat ſteht zu Fürſt und Vaterland, zu Kaiſer und Reich, zur ſtaatlichen und geſellſchaftlichen Ordnung, wie auch wir ſelbſt. Auch wlünſchen wir, daß diejenigen unſerer Volksgenoſſen der verſchiedenen Erwerbs ſtände, na⸗ mentlich des Arbeiterſtandes, welche auf ſozialdemo⸗ kratiſchen Irrwegen gehen, dem Vaterlande und ſeiner Ordnung zurückgewonnen werden moͤchten; da ſcheint es uns geboten, ihnen vor allem zu zeigen, daß wir den auf Umſturz gerichteten Beſtrebungen als ent⸗ ſchiedene Gegner gegenüberſtehen. Wir haben deshalb mit Stimmen⸗ einheit beſchloſſen, nicht etwa nur uns der Abſtimmung zu enthalten, ſondern gegen den ſozialdemokratiſchen Kandidaten einzu⸗ treten. Nach Lage der Verhältniſſe können wir dies thun, indem wir unſere Stimmen für ſeinen Gegner, den nationalliberalen Kandidaten abgeben. Wir fordern deshalb alle unſere Mitglieder und Geſinnungsgenoſſen auf, bei der Stichwahl ihre Stimme abzugeben für Herrn Philipp Diffens in Mannh Mannheim, 28. November 1886 Die Obmännerverſammlung des f „Pfälzer Bauernvereins“. 2 1886. Politiſches. — Karlsruhe, 2. Dez. Heute abend mit dem Kurszuge 9 Uhr 30 Min. trafen der Groß⸗ herzog und die Großherzogin nebſt zahlreichem Gefolge aus Baden⸗Baden, woſelbſt dieſelben ſeit September verweilt hatten, zum ſtändigen Winteraufenthalte hier ein. Am Babnhof waren zur Begrüßung an⸗ weſend Oberſtallmeiſter v. Holzing Oberſthofmeiſter von Edelsheim und Staatsminiſter Turban. — Wien, 2. Dez. Die „Neue freie Preſſe“ erhielt ſoeben folgende Meldung aus Sofia: Authen⸗ tiſchen Informationen zufolge, ſoll die Deputation der Sobranie bei den Signatarmüchten ſondiren, ob die Annahme der bulgariſchen Fürſtenwahl durch den Prinzen Waldemar von Dänemark nicht doch noch zu ermöglichen ſei. Falls dies verneint würde, ob vielleicht die Rückkehr des Alexander erreichbar wäre. Ferner wird die Deputation kategoriſch er⸗ klären, daß die Candidatur des Fürſten von Mingrelien unmöglich iſt. Sie ſoll ſich auch informiren, ob Bulgarien 9 8 eine Unterſtützung Europas zu gewärtigen abe. In Berlin wird ſich die Deputation vergewiſſern, ob ſie in Petersburg empfangen wird. Die Deputation reiſt morgen Donnerstag ab und zwar direkt nach Wien. Verſchiedenes. * Ladenburg. 3. Dez. Bei der am 1. Dez. auf hieſigem Rathauſe ſtattgehabten Wahl eines Abgeordneten zur Kreisverſammlung für den Wahl⸗Bezirks⸗Diſtrikt Ladenburg (Ladenburg. Schries⸗ heim, Ilvesheim und Neckarhaufen) wurde Herr Bürgermeiſter A. Hartmann von Schriesheim ge⸗ Een erkel. Die Erbin v. Wallersbrunn. Driginalroman von Marie Romany. e 1 Nachdruck verboten. e „ Auch Cecilia, obgleich verwirrt durch ein Ver⸗ hältniß, das ihr ſo durchaus fremd war, richtete Bläß. dankerfüllt ihr Auge zum Himmel empor. Das junge — Weib verlor ſich in Gedanken. — War es ein Traum 7 kommender Glückſeligkeit, was ihr Miene beſeelte? N, 1 ging ein Ahnen von trauter Heimat und Liebe in eie f ihrem vereinſamten Herzen auf 1 2 15 * Paolo Barlo entſtammte einer Patrizierfamilie fiel. — Roms. Sein Großvater, ein reicher Kaufherr, der 5 in der Nähe der ewigen Stadt große Beſitzungen a hatte, gehörte einſtmals zu den hervorragenderen Mitgliedern des Parlaments; doch unglückliche Speku⸗ ö lationen rüttelten an dem Fundament ſeines Reich⸗ an, bel tums; Giovanni Barlos Firma quittirte, die Be⸗ ach. ſihungen wurden beſchlagnahmt, er ſelbſt mußte ſeinen leder Rücktritt nehmen aus den Reihen der Deputirten, n ſind verarmte vollends, was ſeinen frühzeitigen Tod her⸗ i belführte und ſeine Familie einem nie gekannten Elend in die Arme zog. Als Gehilfe eines ſimplen Handelsmannes reiſte Pablos Vater heran. auch ſedes Bemühen, ſich zu irgend einer Selbſtſtändig⸗ keit zu erbeben, erwies ſich als fruchtlos; dazu kam, daß ein körperliches Leiden ihn für das Leben un⸗ tauglich werden liez und ſo durfte man es beinahe für ein Glück anſehen, als er nach 5jähriger Ehe, die ihm nur einen Sohn geſchenkt hatte, in die Ewigkeit ging. Paolos Mutter zog den Knaben heran. Sie hatte nie des Lebens Freuden kennen gelernt, die Arme! Als die Tochter eines Dorflehrers geboren, ward ſtete Arbeit und in früher Jugend ſchon die Sorge um die Laſt des Daſeins ihr Loos. Auch die Zeit ihrer Ehre ward kummervoll. Wohl hatte innige Liebe einſt die Gatten verbunden: aber die Krankheit des Mannes, die nicht ſelten Not herbei⸗ führte, drückte dem Glück ihrer Vereinigung ein zer⸗ brochenes Siegel auf. Als Paolo 14 Jahre zählte, wurde er, da eben die Gelegenheit es ſo mit ſich brachte, einem Zimmermeiſter zur Erlernung des Handwerks ver⸗ ttaut. Mit gewiſſenßaftem Eifer pries der Lehrherr den Fleiß und die Tüchtigkeit des Knaben; er war ihm ſogar behiflich, mit ſchnellen Schritten aufwärts zu ſteigen, und daher kam es, daß Paolo, als er kaum ſein zwanzigſtes Jahr erreichte, als Meiſter ſeines Handwerks anerkannt ward. Ein Jahr früher eilte ſeine Mutter ihrem Gatten in das Jen⸗ ſeits nach. 2 Paolo ſtand nun vereinſamt da. Wohl exiſtirten Verwandte; aber die Verwandtſchaft, wie bekannt, hort auf in dieſem Leben, wenn die Verhältniſſe hier und dort nicht gleichberechtigend ſind. Paolo Barlo war ein charmanter junger Mann. Seine Erſcheinung, ſeine einnehmenden Manieren gewannen ihm die Zuneigung eines Jeden, der mit hm in Berührung kam. Höberen Wert jedoch hatten die Eigenſchaften, die ſein Inneres zierten; Paolo, ob er gleich einem Handwerk diente, verleugnete nach keiner Richtung, daß Patrizierblut, das noble Blut der Barlos das in ſeinen Adern rann. Als Paolo kaum 1 Jahr Meiſter ſeines Be⸗ rufs war, traf es ſich, daß er zum Ausbeſſern zer⸗ riſſenen Mauerwerks in das Findelhaus beſchieden ward. Durch ſeine eigenen Worte iſt uns bekannt, wie er ſich in Cecilia verliebte. Und ſeine Liebe war innig, glühend die Verehrung für das Ideal, welches er in der blaſſen Schönheit des ihm unbe⸗ kannten Zöglings der Anſtalt verkörpert ſah. Mit banger Sebnſucht harrte er des Tages, an welchem man die Mädchen für die Ehe hergab; er fand Cecilia, gewann ſie; und wenn, nachdem er ſie in ſein Haus geführt, an ſeinem Glück noch etwas fehlte, ſo war es die Gegenliebe der Gattin, ohne die, ſeiner Anſchauung gemäß, ſeine eigene Empfin⸗ dung verloren war. 8 Doch ſein Vertrauen blieb. Der junge Schwärmer lie bte ja ſo innig. Und ſie, Cecilia, verhehlte ja nicht, daß eine Seele voll Weichheit und Warme in