750 000 Mark für die Reichskaſſe zur Folge haben würde und deßhalb bei der allgemeinen Finanzlage des Reichs dem Antrage nicht entſprochen werden könne. — Freiburg, 24. Nov. Der Herr Erz⸗ biſchof Dr. Roos hat mit Entſchließung vom 18. d. M. zu Geiſtlichen Räten ad honorem ernannt die Herren Pfarrer Lorenz Beberich in Rothenburg bei Wiesloch, Münſterſtadtpfarrer Guſtar Brugier in Konſtanz, Dompräbendar Guſtav Hauſer in Frei⸗ burg, Pfarrer Joh. Theod. Hofmann in Hemsbach, Stadtpfarrer Kaſpar Koch an der oberen Pfarrei in Mannheim, die Stadtpfarrer Sebaſtian Pfeifer in Achern, Mox Schell in Haigerloch (Hohenzollern), Dekan Wilh. Weiß in Urloffen, Dekan und Stadt⸗ pfarrer Peter Zureich in Staufen. Ferner hat der Herr Erzbiſchof unterm 4. d. M. den bisherigen Vorſtand des erzbifchöflchen Bauamtes in Mosbach, Maier, zum Erzb. Bauinſpektor ernannt und unterm 18. d. M. den bisherigen Korperator Emil Karcher an der St. Martinspfarrei in Freiburg zum Sekretär des Erzbiſchöflichen Ordinariates. — Villingen, 21. Nov. Herr Chriſtian Martin. Uhrmacher von Koblenz am Rhein, der ſeit einem Jahr hier weilt, hat ein wahres Meiſterwerk von einer Uhr konſtruirt. Der „Schwarzwälder“ giebt folgende Beſchreibung von derſelben: Die Uhr iſt 2 m 75 em breit, 8½ m hoch und 56 em tlef, in gotbiſcher Bauart ſehr elegant ausgeführt, zeigt die Sekunden, Minuten, Viertelſtunden, Stun⸗ den, Tage, Wochen und Monate, die Jahreszeiten, Jahre und Schaltjabre, beginnend mit der erſten Sekunde des erſten Jabres und endigt bei der letzten Sekunde des Jahres 99,999. Außerdem zeigt die Uhr in geographiſcher Hinſicht die richtige Zeitſtellung auf jedem Breitegrad der noͤrdlichen und ſüdlichen Halbkugel der Erde, ſowie die verſchiedenen Phaſen oder Lichtgeſtalten des Mondes und ſchlägt die Min. Viertelſtunden und Stunden. Sodann ſind ſehr viele automatiſche kunſtgerecht geſchnitzte Figuren an derſelben angebracht, welche teilweiſe die Zeit, das Cbriſtentum und das menſchliche Leben verſinnbild⸗ lichen, z. B. der Minutenſchläger, der Viertelſchläger, der Genius, der Tod, der Schutzengel, der Cherubin, die 12. Apoſtel, die Figur Chriſti, die 4 Menſchen⸗ alter, die 4 Jahreszeiten, die 7 heidniſchen Gott⸗ heiten, von welchen die Namen unſerer Wochentage ſtammen, die 12 himmlichen Zeichen. Nach einem blaſenden Trompeter kommt der Nachtwächter und wird er vom laut krühenden Hahn abgelöst. Der Kukuk iſt ganz eifrig in ſeinem Ruf, nämlich beim Erſcheinen des Frühlings und Sommers; wogegen er im Herbſt und Winter ruht. Weiter bewegen ſich die bedienenden Engel beim Leiden Jeſu Chriſti. Man ſieht ferner den lautenden Küſter oder Meßner, den in die Knie ſinkenden, die Hände faltenden und betenden Greis. An Gemälden ſetzt dieſe Uhr in Bewegung: die 7 Bildniſſe der Erſchaffung der Erde, die 14 Stationen oder das ganze Leiden Ebriſti. In muſtkaliſcher Beziehung bewegt ſie von Zeit zu Zeit ein lieblich klingendes Flötenwerk. Die Uhr beſteht aus achtzehn verſchiedenen Werken und am Zifferblatt befinden ſich 33 Arbeitsfelder. — Frankfurt, 20. Nov. Vor länger als Jahresfriſt ſtarb dahier eine alte Frau und hinter⸗ ließ ihr ganzes Beſitztum ihrer Stieftochter. Das Erbe beſtand zum größten Teil aus Möbeln, Wäſche und Gerätſchaften. Obgleich die Verſtorbene geſagt hatte, das Mädchen ſolle mit dem Gelde recht ſpar⸗ ſam ſein, fand man nach ihrem Tode doch nur 16 Mark in baarem Gelde. Vergeblich forfchte man nach mehr. Vorgeſtern trennte nun die Erbin ein altes Kleid und einen Mantel der Verſtorbenen aus⸗ einander, um ſich daraus ein Kleidungsſtück für den Winter herzuſtellen. Dabei fand das Mädchen, in den alten Kleidern eingenäbt, mehrere Hundertmark⸗ ſcheine, 8 Fünfhundertmarkfcheine und 6 Tauſend⸗ markſcheine. Das Mädchen trennte nun alle Klei⸗ dungsſtücke, Kiſſen, Bettdecken ꝛc. auseinander und fand dabei außer baarem Gelde noch den Tauf⸗ und Trauſchein der Verſtorbenen eingenäht. — Bromberg, 20. Nov. Heute nachmittag wurde der Apotheker Speichert, nachdem er zehn Jahre unſchuldig im Gefängnis zugebracht, auf Grund des Gutachtens der Sachverſtändigenkommiſſion, die die Ausgrabung der Leiche der Frau Speichert vor⸗ genommen, aus dem Zuchthauſe zu Cronthal ent⸗ laſſen. (Speichert war ſeſner Zeit für ſchuldig erklärt worden, ſeine Frau vergiftet zu haben. Die jetzt nochmals vorgenommene wiſſenſchaftliche Unterſuchung der ſterblichen Ueberreſte hat aber dargethan, daß dieſe Beſchuldigung falſch war.) Sein Bruder, der Amtsrichter in Cronthal iſt, holte den Unglücklichen, der zur Zeit von einer ernſten Krankheit heimgeſucht iſt, aus der Anſtalt ab. —Lette, 23. Nov. Die Frau eines hie⸗ ſigen Taglöhners hatte heute mittag ihre 3 Kinder, bläſt die richtigen Stunden, bei der Morgenſtunde welche im Alter von 1½ bis 4 Jahren ſtanden, ohne Aufſicht im Wohnzimmer, welches zugleich als Schlafſtube diente, zurückgelaſſen. Das dem Ofen nahe ſtehende Bett fing, während der Abweſenheit der Mutter Feuer und die unglückliche Frau fand ihre Lieblinge von dem Qualm erſtickt als Leichen, — Thüringen. Ein Fall von Blutbergif⸗ tung, der zu äußerſter Vorſicht zu mahnen geeignet iſt, hat in Egſtedt bei Erfurt ein Menſchenleben gefordert. Eine Frau verletzte ſich unbedeutend mit einem Meſſer; nach einigen Tagen trat eine An⸗ ſchwellung des Körpers ein, und nicht lange darauf erfolgte der Tod der Unglücklichen. Wie berlautet, war Petroleum in die noch nicht vernarbte Wunde gekommen. 15 Berlin, 25. Nov. Der Milltärpoſten bor der Reichsdruckerei in der Oranienſtraße erſchoß ge⸗ ſtern Abend einen Mann, der mit einigen anderen angeheiterten Männern den Poſten verhöhnt und ge mißhandelt hat. Ueber die Tötung heerrſcht hier große Erbitterung. Geſtern nachmittag fang in der Hartgummifabrik Königſtraße eine e ez ploſton ſtatt. 4 Arbeiterinnen wurden enſſetzlich ver, ſtümmelt. 5 1 — Wien. Ein entſetzliches Familiendrama ſpielte ſich in Raiding, dem Geburtsorte Lisztes gb, Franz Bauer, einer der wohlhabenſten Bauern dez Ortes, überfiel ſeine Frau und erſchlug ſie mit einem Beil. Dann ſtürzte er in die Küche und berſehle dort ſeiner verheirateten Tochter einige wuchtige Hiebe mit dem Beil, ſo daß dieſe mit zerſchmetterter Hien⸗ ſchale lebensgefährlich verwundet niederſank. Der wütende Bauer ermordete dann den vier Monate alten Knaben ſeiner Tochter, der in der Wiege log, Eine unverheiratete Tochter war Zeugin der Bluf⸗ that und wollte ihrem Vater das Beil entreißen; ſie vermochte dies nicht und entging nur durch recht zeitige Flucht der Ermordung. Der wütende Baus iſt flüchtig. Rachſucht ſoll ihn zu der ſchrechlichen That getrieben haben. Ste fröhkiche Weihnachtszeit, der die Kinderſchagr entgegenjauchzt und aller Orten Frohſinn und Jubel ber⸗ breitet, naht heran. Jung und Alt regt ſich, um durch Anfertigung ſinniger Gaben gegenſeitig zu erfreuen, Die Geſchäfte ſchmücken ſich mehr und mehr durch Ausſtellung der prächtigſten Gegenſtünde im Lokal und in den Schau⸗ fenſtern, und eine Wanderung durch die Geſchäftsſtraßen, welche in der Weihnachtszeit ſtets in einem Lichtmeere ſtrah⸗ len, bietet manche angenehme Stunde. Man denkt ſich zurückverſetzt in die Jugendzeit und freut ſich gewiß doppelt, wenn man in der Lage iſt, ſeinen Kindern oder Verwandten das Weihnachtsfeſt durch geeignete Geſchenke zu einem recht freudigen zu geſtalten. Nach ſolchen Geſchenken, welche dauernd Freude machen, wird man freilich unter den vielen ausgeſtellten Gegenſtänden häufig lange ſuchen i Währenddeſſen hatten andere Männer das Recht der Wahl erlangt und die Socriſtei füllte ſich mit Auserwählten für das Glück oder Unglück der Ehe an. Sie waren nicht Alle wie Cecilia. Ein Teil jener Armen, die niemals verwandſchaftliche Bande mit der Welt und dem L⸗ ben verknüpften ergoß ſich freilich in Thränen, andere glühten vor Erregung und wieder andere dankten es mit aufrichtigem Herzen dem Erlöſer, durch eine Verbindung dem ihnen noch minder dünkenden Looſe niedrigen Dienſtes entgangen zu ſein. Bald hatten ſie ſich gruppenweiſe zu ein⸗ ander geſellt; ein letztes Mal vereinigte ein Gebet ſie, die das Verhängnis mit blinden Würfelſpiel zu⸗ ſammen geführt hatte und nun für immer trennte, ein letztes Mal lagen ſie auf den Knieen vor dem Bild ihrer Beſchützerin, der Jungfrau mit dem Kinde, dann erſchienen die frommen Schweſtern, Dienerinnen der Kirche und Myrthenkranz und Schleier womit die Anſtalt ihre nun entlaſſenen Zöglinge 85 letzte Gabe beſchenkte, ſchmückte Braut um raut. 5 Nach einer Stunde waren 43 Waiſen einem Manne, den ſie niemals zuvor geſehen hatten willen⸗ los angetraut. Sechsundachtzig Menſchen hatte dieſe Stunde für Zeit und Ewigkeit mit einander ver⸗ bunden. Mit Thränen in den Wimper — (welchem Schickſal mochte gar manches der unglücklichen Ge⸗ ſchöpfe entgegeneilen J entließ die Vorſteherin der Anſtalt ihre Kinder, ſie erwahnend, ihnen Glück wünſchend für das Leben in einer Welt, die ſie bisher nur aus der Ferne geſehen, des Himmels Segen für ſie erflehend, damit das Los, dem ſie entgegen ⸗ gezogen, ihrer würdig ſei. Mit erhebenden Worten ſprach der greiſe Prieſter 2 großen Reiche der Schöpfung ſei. erhoben ſich, das Volk drängte mal zu bewundern. Gatten willenlos folgend, mit dieſem dem Ausgang des Gotteshauſes zu. Ehemann führte ſie am den Gang der Kirche bewegten: auf der Straße an⸗ gelangt winkte er einen renden Kutſcher herzu. Ehemann das Auge auf ſeine fiebernd unter Thränen, die ſie vermochte, zu ſeiner Rechten „Cecilia, „Gott ſelbſt Hände gab.“ und ſtumm. der Pflichten, die ſie in dieſer Stunde auf ſich ge⸗ nommen: er betonte, daß der Schöpfer einſt dem Manne das Weib zur Geſellſchaſt gegeben, damit der Mann es ehre und wie ein Kleinod bewahre, und hob hervor, daß alle Jene, die ſoeben das heilige Sakrament ihrer Obhut vertraute, der fürſorgenden Liebe doppelt bedürften, da eine Jede von ihnen, wenn ſie des natürlichen Schutzes in ihrem Manne entbehre, nur gedehmütigt, geſchändet verlaſſen im Dann war die Zeremonie vorbei. Die Paare nach den Thüren, moglich, noch ein⸗ Auch Cecilia ſchritt, ihrem um die ſich Entfernenden, wenn Beide ſchwiegen. Der junge Arme, ſo lange ſie ſich über ſich Dein Daſein heiter geſtalte und frei von Sorge und Trübſal.“ Doch Cecilia blieb ſtumm. Der junge Gatte wendete ſich ihr abermals zu, Es lag nicht zu verkennende Zärtlichkeit in ſeiner Bewegung, als er ihre zarte Hand in ſeine markigen Finger nahm. Er redete nichts mehr; aber ein Auge blieb beglückt auf ihrer Miene ruhen. So durchfuhren ſie Neapel, Straße auf, Stroße mlede, bis der Wagen vor einem beſcheidenen Hauſe der nördlichen Vorſtadt, das ein Schild trug „Poole Barlo, Zimmer- und Maurermeiſter“, ſtille hielt, Paolo öffnete den Wagen, hob Cecilia bern und führte ſte durch den in üppiger Blüthenfülle prangenden Garten in ſein friedliches Haus, Ein trautes Heim war es, das er ſeinem jungen Weibe beſcheerte; freundliche Stübchen, die blank polirte in kurzer Entfernung har⸗ „Nach Hauſe,“ rief er ihm za. Bald rollten ſie dahin. Beglückt hielt der junge Gattin gerichtet, die, 6 18 zurückzuhalten dB. Eine lange Pauſe kam. „klang es endlich in ſanftem Tone, war es, der Dein Leben in meine Das junge Weſen nickte, doch nur ein wenig 5 Heiligkeit die Männer an. Er erinnert Ehemann wiederum; „ich werde bemüht ſein, daß Möbel aus Nußbaumholz zirten, dazu der Garten mit ſeinen duftigen Blüten, und vor Allem die Zuneigung eines Gatten, der, ohne zu ſchmeicheln oder ſelbſt Schweichelreden zu erwarten, im Toe wärmſter Hingebung zu ihr ſprach. Eine Empfin⸗ dung, die ſie niemals kannte, — es war wohl ein Gefühl der Dankbarkeit das ſich in ihr regte — überkam Cecilia; ſie ſchwankte, dann hob ſſe den noch thränenfeuchten Blick zu ihren Gatten auf, 1 Das war das erſte Mal, daß ſie ihm in's Antlitz ſah. Cecilia hatte keine Ahnung gehabt, wem das Geſchick ſie vermählte. Jetzt blickte ſie in ein Auge, das in Verehrung für ſie ſtrahlte, ſie ſah in eine Geſicht, das mit dem Ausdruck wärmſter Liebe an ihrer Mienen hing. 1 5 „Ich werde Dich beſchützen,“ ſprach der junge Fortſetzung folgt. 8 * 97 * 8 8 * 1 1 1 7 * N — 2 * 2 . N Nn. 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