in . a f Georg 8 en u. Filzjahlen 10 in Tadenbitz — — Die 0 0 e- Brenner 1 Speslalitäten A- Kaffee e Erinnerung e Auswahl und Uster Rohsorten, dtioneller Brenn- tieren ein stets rzügliches Pro- anderen Sorten Ersparniss von affge 4 160 p. Taffee d M. 10 ishaltskaffes f Pfund. n Ladenburg Imuth. gratis. linger, jaunheim, —— 1 General- Anzeiger für Erſcheint jeden Arittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 &“ — 3 mit illuſtiertem Anterhaltungsblatt 1 % 40 J exel. Poſtproviſion. Zuſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige, Harmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 Pfg. 0 Rellamen mit 90 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. Samstag, den 27. N Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner 5 in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler Rudolf Moſſe, G. Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenbur L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. 5 —ů— Folitiſches. Berlin, 25. Nov. Der ſoeben ausgegebene Gesetzentwurf über die Friedens⸗Präſens⸗Stärke des deutſchen Heeres ſtellt dieſelbe auf 468,409 Mann feſt. Die Infanterie wird in 584 Bataillone, die Kavallerie in 465 Escadrons, die Feldartillerie in 364 Batterien, die Fußartillerie in 31, die Pio⸗ niere in 19, die Train in 18 Bataillone formiert werden. Die Motive weiſen auf die bedeutend größere Stärke und Koſten der franzöſiſchen und kuffiſchen Armee hin. Neuformiert werden außer den Stäben 5 Regimenter und 15 Bataillone Infanterie, 1 Jägerbataillon, 24 Feldbatterien, 9 Eiſenbahn⸗ Kompagnien und 14 Train⸗Kompagnien. Die Aus⸗ gaben dafür betrogen fortdauernd 23 und einmalig 24 M lionen Mark. Verſchiedenes. Ladenburg, 28. Nop. Am 1.—3. Dezember d. J. findet die Haupt⸗ und Schluß⸗Ziehung der auch hier er⸗ laubten und ſehr vorteilhaften 3. Baden⸗Badener Lotterie ſtatt, in welcher nicht nur Haupttreffer i. W. von 50 000 20 00010 000 M. u. ſ. w. zur Verloſuug gelangen, sondern auch viele kleinere Gewinne, welche den Loosbeſitzern immer gut kommen und die verhältnißmäßig kleinen Ein⸗ lagen ſehr gut rentiren. Auf 13 Loo ſe kommt ſchon ein Treffer, auf 10 Looſe 1 Freilos. Die Hauptgewinne werden jetzt in den Schaufenſtern der Hauptagenten verſchiedener größeren Städte, wie Stettin, Karlsruhe, Halle, Hannover, Darmſtadt, Frankfurt a. M. Heidelberg, Köln, Düſſeldorf u. ſ. w. ausgeſtellt und feſſeln durch ihre Pracht und exgquiſite Arbeit die Blicke der Beſchauer. Grad in den letzten Tagen dürfte ſich noch mancher, dem Glück die Hand zꝛu bieten, da der liebe Zufall ſich doch gar Manchem hold erweist. Trotz ſtarker Nachfrage und nur mehr kleinem Vor⸗ rat iſt der Lo ospreis nur 6 M. 30 Pf.; für Frankatur und Liſte ſind blos 30 Pf. beizufügen. Auch Freimarken werden in Zahlung genommen durch das Generaldepot von Jooß und Ströbel, Bankgeſchäft in Heilbronn am Neckar nd die aus unſerer Zeitung erſichtliche Kaufſtelle. — Mannheim, 25. Nov. Nach der be⸗ dauernswerten Affaire, die ſich im Dezember vorigen Jahres in Konſtanz abſpielte und deren Helden 2 Kinder unſerer Stadt waren, haben wir heute wie⸗ derum über einen Zweikampf zu berichten, der aus gleichen Motiven hervorging und deſſen Teilnehmer den beſten Geſellſchaftsklaſſen unſerer Stadt angehö⸗ ren. Es war lange kein Geheimnis in Mannheim und Zeitungen plauderten es in den letzten Tagen aus, daß in der Familie des hieſigen Bankiers Köſter Eheſcheidungsfragen eine Rolle ſpielen. Man wußte jüngſt ſogar von einer Entführungsgeſchichte zu melden, die ſich jedoch nicht beſtätigte. Aber gleich⸗ wohl war zur Genüge bekannt, daß ein Lieutenant, der jetzt der Schwetzinger Abteilung des hieſigen Dragonerregiments angehört, um die Gunſt der Gattin des Bankiers buhle. Und in der That. Die Fama behielt auch in dieſer Liebesgeſchichte Recht, denn wie gemeldet wird, fand zwiſchen dem Bankier Köſter und dem Lieutenant Scheele vom hieſigen Dragoner⸗Regiment (gebürtig aus Stettin, deſſen Vater ein Eiſen⸗engros⸗Geſchäft, Firma Rudolf Scheele und Comp., in Stettin beſitzt) ein Duell mit tötlichem Ausgange ſtatt. Herr Bankier Köter, dem wohl die Sympathien aller Geſittenen in dieſer Angelegenheit gehören, hat als Rächer ſeiner und ſeiner zwei Kinder Ehre den Lieutenant Scheele heute früh gegen 8 Uhr im Käferthäler Walde im Duell erſchoſſen. Lieutenant Scheele war ſofort tot. Als Aerzte waren anweſend der Chefarzt im allgemeinen Krankenhauſe Dr. Heuck, Qberſtabsarzt Dr. Thele⸗ mann. Der tötliche Schuß traf den Lieutenant Scheele in den Kopf; nach anderen Meldungen lebte der tötlich Getroffene noch eine halbe Stunde und gab alsdann in den Armen einiger Dragoner⸗ Offiziere ſeinen Geiſt auf. o vember — Karlsruhe, 22. Nov. Dem heutigen Feſtakte zur 300jährigen Jubelfeier des Gymnaſium wohnten das großherzogliche Paar mit den hier an⸗ weſenden Fürſtlichkeiten, die Miniſter, ſämtliche Schüler mit dem Lehrerperſonal des Gymnaſiums und zahl⸗ reich geladene Gäſte an. Die Feier trug den Cha⸗ rakter eines erweiterten Familienfeſtes und man hatte geſchickt verſtanden, in dem 2½ ſtündigen Programm Ernſtes und Humoriſtiſches zu miſchen. Ergreifende Vorträge waren jene, welche die Zerſtörung Durlachs durch die Horden Ludwig XIV. ſchilderten und ſo⸗ dann die herrliche Verwirklichung, welche dem „Exo⸗ riare“ des damaligen Rektors des Gymnaſtums illuſtr durch die Begründung des Reichs geworden iſt. A die trefflliche Gedenkrede des Profeſſors Dr. Guſtav Wendt, welcher in ſcharfen Umriſſen die Lebensbah des Gymnaſiums mit der Entwicklung des geiſtige Lebens in Deutſchland in Verbindung brachte und für das Gymnaſtum wie deſſen Studienplan ein 5 humaniſtiſche Selbſtbeſtimmung beanſpruchte, reiht ſich die Ueberreichung der Feſtgaben in erſter Reih der von Frauen und Jungfrauen der Reſidenz ge ſtifteten Fahne, ſodann die Gaben der Stadt (Büſt des Großherzogs, durch Oberbürgermeiſter Lauter und der früheren Schüler (Büſte Karl Friedrichs, durch Staatsminiſter Turban). Beſondere Glück wünſche ſprachen u. a. der Oberſchulrat ſowie di Hochſchulen Heidelberg und Freiburg aus, als d weiteren Fortbildungsſtätten der vom Gymnaſtu entlaſſenen Zöglinge. — Kalsruhe Nov. Vom Reich poſtamt iſt der hieſigen Handelskammer auf deren Eingabe, die Herabſetzung der Mindeſtgebühr fü Telegramme im inneren deutſchen Verkehr auf 4 Pf. betreffend, eröffnet worden, daß die beantragte Herabſetzung einen jährlichen Einnahmeausfall von 22 24. Die Erbin v. Wallersbrunn. Originalroman von Marie Romany. 5 25 Nachdruck verboten. Die Mbzdchen richteten ſich empor, die einen glühend vor Erregung, die anderen bleich und zit⸗ ternd vor Scham und Sorge, doch Aller Herzen angefüllt mit der Furcht des nun Kommenden, dem man in banger Erwartung entgegenſah. O, dieſe Armen! Sie gleichen einer Schaar gefeſſelter Sclav⸗ innen, dieſe herangereiften Zöglinge des Findel⸗ hauſes zu Neapel, die man — aus Mitleid, um ſie vor der Härte niedriger Dienſte zu bewahren! in der St. Marienkirche willenlos für das Glück der Ehe hingab!“) ) Bekanntlich werden die Zöglinge des weiblichen Fin⸗ delhauſes zu Neapel, wenn ſie die Reife erlangt haben, am Dimmelfabrts⸗ oder Pfingſttage eines jeden Jahres, bevor 7 man dazu ſchreitet, ſie in Dienſte zu ſchicken, in der Kirche St. Maria Annunciata öffentlich nach der Meſſ zur Wahl flür die Ehe ausgeſtellt. Jeder Mann, der ſich durch die nötigen Papiere als rechtſchaffen und fähig, eine Frau zu ernähren, ausweiſen kann, hat das Recht zur Wahl. Die gewählten Mädchen dürfen ſich nicht weigern. Bei denen, die gewählt worden, ſchreitet man ſofort zur Trauung, die übrig gebliebenen werden im nächſten Jahre noch einmal vorgeführt. Erſt, wenn ſie dann wieder nicht genommen Negpel eine wohlthätige Einrichtung. werden, ſchickt man ſie in Dienſte, man nennt das in Dem Prieſter wollten die Augen übergehen. Seine Stimme bebte, als er, zu der Menge ge⸗ wendet, nun verkündete, daß die Wahl für ſich legitimirende Bewerber eröffnet ſei. Ein junger Mann, der während des Gottes⸗ dienſtes in einer der erſten Reihen gefeſſen hatte, trat vor die Stufen des Altars. Einem ſimplen Notizbuch Papiere entnehmend, offerirte er ſie dem Prieſter, indeß ſein ſchwarzes Auge, funkelnd in Begierde, über die Reihen der Mädchen flog. Er ſchien getäuſcht; ein paar Sekunden forſchten ſeine Vlicke vergebens; dann hafteten ſie mit der vollen Glut einer Leidenſchaft, wie ſie nur der Süden her⸗ vorbringt, auf einer zarten Erſcheinung, deren Auge, ſchwimmend in Thränen, feſt auf den Boden ge⸗ richtet blieb. Währenddeſſen hatte der Prieſter die Papiere durchgeſehen. Er nickte zufrieden. Mechaniſch faltete er die gewichtigen Dokumente wieder zu einander und ſagte kalten Tones zu Jenem! „Sie haben das Recht zur Wahl.“ „So will ich dieſe Blondine!“ rief der junge Mann in freudiger Erregung; „die Kleine dort, meine ich, mit den goldenen Zöpfen und der blaſſen Miene, die von Unſchuld und Liebe und Weibiichkeit ſpricht!“ Inſtinktmäßſg folgten die Augen der Menge der Richtung nach welcher er deutete. Man wartete ein paar Sekunden vergebens, dann trat die Be⸗ g gehrte, einer auffordernden Handbewegung de Prieſters folgend, zaghaft, ohne einen Momen den Blick von der Erde zu heben, gegen den Fremden zu. Der Prieſter betrachtete ſie ein paar Sekunden in teilnahmsvollem Schweigen, dann ſagte er in feſtem Tone: „Folge Deinem Mann: der Himm führt ihn Dir zu!“ Der Fremde blieb nicht unſchlüſſig ſtehen; haſtig erfaßte er die Hand des Mädchens, das er langſamen Schrittes bis zur Sacriſteithüre geleitete. Niemand konnte es bemerken, aber ſeine Rechte zit⸗ terte, als ſie die zarten Finger des jungen Weſens umklammert hielt. 5 An der Thüre, die zum Heiligtum führte, ſtand er ſtill. 5 f „Wie iſt Dein Name? fragte er ſie leife. Das junge Weſen mochte kaum Herrin über ſich ſelber ſein. „Ich heiße Cecilia,“ erwiderte ſie bebend. 5 „Cecilia!“ wiederholte Jener eifrig. „Und biſt Du zufrieden, daß ich Dich erwählte? — Du ſiehſt mich nicht an. 8 5 Das Mädchen ſchwieg ſtill. Mit einer ſanften Bewegung hatte ſie ihre Finger der Hand des Fremden entzogen. Sie trat über die Schwelle des Heiligtums, in welchem ſie unter einer Flut von Thränen vor einem Marienbilde in die Kniee ſank.