Verſchledenes. 8 Ladenburg, 28. Nov. Nüchſten Don⸗ nerstag abends 8 Uhr findet im Saale zum Schiff bier eine Verſammlung der nationalliberalen Partei ſtatt, wo Herr Kommerzienrat Diffens aus Mann⸗ heim ſeine Kanditadenrede halten wird. — Doſſenheim, 20. Nov. Die von den Herren Gebrüder Leferenz erbaute Drahtſeilbabn. welche von der Landſtraße nach dem früher N. Schnitt'ſchen Schotter⸗Steinbruch führt, iſt nunmehr in Betrieb und befördert jeden Tag eine anſehnliche Maſſe Schotterſteine auf den Lagerplatz an die Land⸗ ſtraße. — Der Frauen Zungen ja nimmer ruhn. Dieſes Wort des Dichters hat ſich dieſer Tage in einer Angelegenbeit bewährt, über die ſchon längſt Gros gewachſen war. In Lauf bei Nürnberg wurde durch unvorſichtige Aeußerungen ſeiner Frau ein Schuhmacher, der vor nun 11 Jahren in der Nähe des genannten Ortes einen Mann erſchlug, damals aber nicht einmal in Verdacht gekommen war, verraten. Er wurde ſofort verhaftet und hat, wie berlautet, auch bereits ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt. — Aus Oberſchleſien wird geſchrieben; In der Nähe von Guttentag bat man dieſer Tage den Waldheger des Königs von Sachſen, Gouſchior, im Walde tot aufg ⸗funden. Das Schießen auf Men⸗ ſchen gebört zu den leidigen Gewohnheiten, die ſich im Wechſelverkehr zwiſchen Forſtleuten und Wild⸗ ſchützen, die hier bandenweiſe auftreten, eingebürgert haben. So wird denn auch nicht bezweifelt, daß die Ladung von gehacktem Blei und Rehpoſten, die ſich in des Waldhegers Lunge befand, von Wild⸗ ſchützen berrühre. — Ein großes Unglück iſt über die Fa⸗ milie des Gemeinderats Dr. Fiſcher in Penzing gekommen. Fiſcher hatte ſeiner erkrankten Gemahlin Salicylsäure verſchrieben, die ihre Wirkung that. Einige Tage ſpäter fühlte ſich die Frau wieder un⸗ wohl und ihr aerade anweſender Sohn Robert, ein Chemiker, ſchickte zur Apothele, um das bewährte Mittel Salicylſäure zu erhalten. Frau Fiſcher nahm eine größere Dofis des geholten Medikaments, füblte jedoch ſofort ein entſetzliches Brennen. Der unter⸗ deſſen heimgekebrte Doktor prüfte das Medikament, es war Brechweinſtein. Die Scene, die nun entſtand, iſt kaum zu beſchreiben. Robert ſtürzte zuſamm en und küßte der Mutter die Hände; er flehte ſie an, Kraft zu b halten, doch vergebens. Um 8 Uhr morgens erföſte der Tod dſe Frau bon ihrem Leiden. Robert, der Chemiker, war gebrochen. Der junge Mann ſchien den Verſtand verloren zu haben. Er, der mit unbegrenzter Zärt⸗ lichkeit an der Mutter hing, ſcheint durch einen un⸗ ſeligen Irrtum dem Boten einen falſchen Zettel in die Hand gegeben zu haben und ſo folate man den Brechweinſtein aus, an dem Frau Fiſcher ſterben mußte. — Ein Hauseinſturz, bei welchem eine Anzahl Perſonen ihr Leben eingebüßt und mehrere andere ſchwer verwundet find, wird aus Grenoble gemeldet. Das Dach des Hauſes war bereits her ⸗ geſtellt und man ſchickte ſich an, die Ziegelſteine zu legen, als der ganze Bau zuſammenſtürzte und zwölf Arbeiter unter den Trümmern verſchüttet wurden, aus denen fünf Leichnahme in der Nacht wieder berausgezogen wurden. Die übrigen haben ſchwere Verletzungen erbalten. Fünf Arbeitern, die ſich auf dem Gerüſt befanden, gelang es noch zur rechten Zeit, ſich mittelſt der Seile herunterzulaſſen. Unter den zwölf Opfern befinden ſich acht Familienväter, von denen zehn der italieniſchen Nationalität ange⸗ bören. Da die Urſachen des Einſturzes in der leicht⸗ ſinnigen und mangelbakten Bauart zu ſuchen find, ſo hat das Gericht die beiden Unternehmer des Baues berhoftet. Uebrigens find in der letzten Zeit meh⸗ rere Falle vorgekommen, in denen wegen drohenden Häuſereinſturzes die Infaſſen haben ihre Wohnungen verlaſſen müſſen. So ſind in Boulange a. M. drei Häuſer vor mehreren Tagen geräumt worden. — Ein ſchweres entſetzliches Verbrechen, ſo bericht t die „N. Z. 3.“ unterm 16. November aus Zürich, wurde am Samſtag vormittag in der Maſchinenfabrik Oerlikou begangen. In der Gießerei war ein gewiſſer Franz Göckler aus Winn⸗ weiler (Rheinpfalz) angeſtellt, ein Mann, der als ein Anhänger der Moſtchen Mordlehre bekannt war. Mitte letzter Woche kam es zwiſchen dem Gießer⸗ meiſter und Delauge und Göckler zu einer Ausein⸗ anderſetzung, in deren Folge der Gießmeiſter erklärte, mit dieſem widerſpenſtigen Menſchen nicht mehr länger arbeiten zu können. Am Freitag abend wurde Göckler gekündigt. Samſtaa früh balb 7 Uhr war er doch bei der Arbeit. Als der Gießer⸗ meiſter Delange / 10 Uhr in der Gießerei erſchien und eben im Begriff, über eine Form ſich bückend, einem Arbeiter eine Anleitung zu geben, erariff Göckler, der etwa 10 Schritte von ihm entfernt ſtand eine Eiſenſtange und zerſchmetterte, ſein Opfer meuchlings von hinten Uberfallend, dem Gießen den Schädel. — Schiffsunglück. Das chineſiſche, von engliſchen Offlzieren geleitete Schiff „Takatoma“ if auf der Fahrt von Kakodah nach Nuguta mit gg Paſſagieren und der ganzen Mannſchaft mit Aus. nahme eines einzigen Eingeborenen, untergegangen Um einem heſtigen Sturme zu entgehen, hatte man das Schiff in der Nähe des Hafens mit voller G55 ſchwindigleit fahren laſſen, hielten den Druck nicht aus das Schiff ſank. zwiſchen der „Tournüre“ und dem „Panorama“ . „Keiner!“ — „Warum?“ — „Weil man bei beiden nicht weiß, wo die Kunſt anfängt und wo die Natur aufhört!“ In der Hitze. Feldwebel! „Kerl, Du bil ſo dumm, daß ich glaub', Du findeſt nicht einmal in Unterſchied zwiſchen mir und einem Eſel]“ — Der Reitergeneral Farrat war wegen ſeiner Rieſenſtärke berühmt. Er lag in hohem Alter krank zu Bette und batte den Arzt holen loſſ n müſſen. Als dieſer neben ihm am Beſte ſaß, fing der Alte an zu klagen: Ach Doktor, Sie gighen gar nicht, wie ſchwach ich bin, alle meine ente ſind hin; ſehen Sie, lieber Doktor, das — dabel faßte er mit der Rechten das Bein des Stußles, auf welchem der Arzt ſaß, und boß Stuhl und Atzt langſam in die Höhe — das wird mir förmlich ſauer!“ — Aus Baden. Demnächſt wird ein Buch erſcheinen, das von Intereſſenten jedenfalls mit Freuden begrüßt wer⸗ den wird. Es iſt dies „Der Badiſche Bürgermeiſter. I. Teil. Thätigkeit in der ſtreitigen Civilrechts pflege, Heraus⸗ und explodirten, worauf gegeben von Landgerichtsrat Dr. Roller. Press geheſtet 2 M. 50 Pf. Das Werkchen erläutert in eingehender Weis die auf dem letzten Landtage beſchlofſenen beiden Geſetze über das Verfahren vor den Gemeindegerichten und über die Be⸗ ſtellung von Vergleichs behörden, letzteres inſoweit es ſich mit der Sühneverhandlung in bürgerlichen Rechtsſtreltigkeiten befaßt. Da durch die neuen Geſetze der Wirkungskreis der Bürgermeiſter erheblich erweitert worden iſt und denselben die Entſcheidung in Streitſachen vom höchſten reichsgeſetlich zuläſſigen Streitwerte zusteht, ſo erheiſcht eben die Aus⸗ übung einer ſo wichtigen Thätigkeit neben großer Umſicht auch die Kenntnis vielfacher Geſetzbeſtimmungen. Dies ſucht vorliegende Schrift, welche im Verlage von Moritz Schauen⸗ burg“ in Lahr erſcheint, durch Zuſammenſtellung und thun⸗ lich wörtliche Wiedergabe der letztern mit den einſchlagigen Verordnungen, durch genaue Erläuterung der einzelnen btr. Beſtimmungen und durch Hinzufügung vielfacher Beispiele zu ermöglichen. Das Vuch ſei den badiſchen Bürger meiſter⸗ ämtern aufs wärmſte zur Anſchaffung empfohlen. Schmuck junger Blüten, die Vöglein zw'tſcherten ſo fröhlich im zarten Grün, das auf Aſt und Zweig en ruhte, und auch die Menſchen bekündeten durch die Glückſeliakeit, die auf Aller Mienen lag, daß ihre Schaarenweiſe zogen die Gläubigen den Kirchen zu; kaum waren die geweihten Mauern imſtande, die dicht gedrängten Mengen alle der Andächtigen in ſich zu faſſen; denn ein Jeder wollte ſeinen Anteil an dem Segen, welcher durch die Himmelfahrt a Heilands über die Menſchheit ergoſſen Huldigung darzubringen — der Orgel; der Geſang in ſeinem weihevollen Hymnus Auch jener einſam gelegenen Kirche im Süden Neopels ſtroͤmte ein buntes Gewoge von Gläubigen N ine Stunde vor Beginn der Meſſe waren alle Räume des kleinen Tempels mit An⸗ dächtigen — vielleicht miſchten ſich auch Neugierige unter dieſe — wie überflutet; man drängte, man ieß ſich, ab und zu wurden ſogar die ungeziemend⸗ en Reden vernehmbar, denn ein großer Teil, derer, die gekommen waren, ſchien bergeſſen zu haben, daß er Beſuch des Gotteshauses nur der Andacht gelte, jar Mancher ſchien zu glauben, daß die St. Marien⸗ irche beute eine Stätte anderweitigen Schauſpiels ſei. Nur lanaſam — wer hätte nicht von der ab⸗ geſtumpften Roheit des neapolitaniſchen Volks ge⸗ ö, zumal wenn es ſich um populäre Dinge handelt, wie am heutigen Tage? — nur langſam stellte ſich i langſam hatte ein Jeder, o gut oder ſchlecht es eben gehen wollte, einen Platz genommen und nun wendete man, da die Klänge Prieſter die — G * 2 1 — artig in ſchwarze Kleider gehüllt, ſeitwärts Altarſtufen knieten; dann erſt nahten Jene, welche Stufen des Alters betreten hatte, ſeine Aufmerkſam⸗ keit der heiligen Handlung zu. Feierlich, mit ergreifender Gewalt — juſt als gälte es, heute einem doppelten Feſte ſeine jubelnde entſtröͤmten die Tone ſchien aus dem Himmel zu ſchweben; und ſo lauſchte die Menge, hin und wieder glänzte ein Auge in Thränen, welche die ergreifende Feier hervortrieb, und jedes Knie beugte fich willig in Anbetung des Höchſten, den bei der Heiligkeit ſolcher Augenblicks wohl Niemand vergißt. Der Prieſter ſprach das Introibo, er verlas das Evangelium und vollzog die Opf⸗rung; er reichte die Hoftie einer Anzahl junger Mädchen, die, uniform⸗ vor den das Verlangen, den Leib des Herrn zu empfangen, wendete er ſich zu der kleinen Schaar jener ſchwarz gekleideten Mädchen, die noch immer, in einer keinen Entfernung von den Stufen des Altars betend, auf den Knieen lag. „Meine Kinder,“ begann er in feſerlichem, don Teilnahme erſchütterten Tone, „die Stunde it ge⸗ kommen, die durch den Willen unſeres Schöpes über das Loos Eures ferneren Lebens zu entſchelden hat. Sendet Eure inniaſten Gebete zum Himmel, damit Gott ſeine ſchützende Hand über Euch ſtrece und Euer Daſein einem tugendhaften, ſicheren Zille entgegenführt!“ Eine lautloſe Stille folgte dieſen Worten noch, Die Mädchen verharrten auf den Knieen, ihre flehent⸗ lichſten Gebete zum Schöpfer des Weltalls enlſendend, nur hin und wieder verkündete ein Seufzer, ein Schluchzen, mit welch banger Furcht man der kom⸗ menden Stunde entgegenſah. hierhergeführt. „Dann war die Meſſe vorbei. Unter weit da⸗ hinbrauſenden Jubelklängen der Orgel hatte der Prieſter der frommen Schaar den Segen gegeben; jetzt ſchritt er der Sacriſten zu, ein Teil des Pub⸗ likums drängte den Ausgängen zu. Doch nein. „Ruhe!“ tönte es wie ein allgemeiner Schall durch den Gottes raum. Ein plötzliches Schweigen kam. Jener Teil des Volks, der nach auswärts getrieben hatte, retirirte, dann wendete ſich die Aufmerkſamkeit der geſamten Schaar wieder dem Altar zu. a Des Meßgewands entledigt, hatte der Prieſter die geheiligte Stätte bon Neuem betreten; er zoͤgerte, betrachtete ſchweigend die Menge vor ihm, dann Der Prieſter ließ Minuten vorübergehen. „Woblan, meine Töchter.“ begann er dann wieder in demſelben feierlichen Tone, „ſetzt Euer Vertrauen in die allewige Güte deſſen, der Aller Vater it! Blickt dem kommenden Augenblick mit der Faſſung guter Chriſten entgegen! Die liebende Hand Eures Gottes ſelbſt hat Euch die Heimat bereſtet, der er Euch in dieſer Stunde entgegengeführt! Erhebet Euch! — Steht auf, meine Töchter,“ fügte er in Alle erſchütterndem Tone bei, „der Augenblick der Entſcheidung für das Wohl Eures Lebens iſt da! Fortſetzung folgt. 7 Bei einem Feſteſſen verſpricht ſich der Toaſtirende und ſagt, anſtatt: „Hoch lebe der ſchneidige Reiter⸗ general, Hoch lebe der räudige Schneidergeneral. 0 allein die alten Keſſel zuteil, dus 10 Pol 80 15 b l, wel 5 5 pub 00 11 bet 9 Uhr b u enen een: 170 plc! 3, Jig it 8 oherka . den teil Jahre oder! worde 0, diehen Unter betut (b. u Verſc getilg 2. Diejenig in oder beilweif Indlode oder ſe 0 . B. R. G.) Ah Lite der Wählbar il dweindebürger, J]; welche iſt jedon 9 die als ) ber d zwar dem ihre . 0 denen etz 6 Die 5 meinde der S Hie gerbale Brüder im Ger Schwef meinder it, als ſcwöge 0) Norge Wahl ki. niederle bürger g wählte „Bürgern dq Mahll. et aud in Inteteſſe de 1 der Wah ſſen durch 5e e N W. ſte 1 ct und wi an werden