ſtände der aufgelösten Mekallarbeſter⸗Ver⸗inſgung Deutſchlands, Schloſſer Häusler von hier, Schloſſer und Wirt Willig von ebenda ſelbſt und Schloſſer und Wirt Müller von Mutterſtadt fand heute Vormittag 11 Uhr ſtatt. Sämmtliche 3 Angeklagte wurden der Untreue, Vergehen 8 286 Ziff. 2 des R.⸗St.⸗ G. -B. für ſchuldig befunden und deshalb zu einer Gefängnisſtrafe von je 3 Monaten verurteilt. Von der Anklage der hiemit konkurrirenden Unterſchlagung werden die Angeklagten Willig und Häusler freige⸗ ſprochen. Die Koſten des Strafverfahrens ſowie der Strafpollſtreckung find von den drei Angeklagten gemeinſam zu tragen. — Karlsruhe, 2. Nov. Aus verſchiedenen Teilen des Landes liegen Nachrichten über epidemiſch auftretende Krankheiten vor, ſo von Durlach über Typhus und von Appenweier über Diphtheritis und Scharlach. — Weiſenbach, 29. Okt. Geſtern, Don⸗ nerſtag, trafen beim hieſigen Bürgermeiſteramt jene 10,000 Mark vom Grafen Arnim ein, welche auf die Auffindung der Gräfin A. als Preis geſetzt waren. Der Herr Graf hatte es ſich, wie der „M.“ ſchreibt, zur Bedingung gemacht, daß das Geld nur ausbezahlt werden ſolle, wenn die drei Finder durch Unterſchrift beſtätigt haben würden, über die Ver⸗ teilung des Geldes einig zu ſein. Die 3 Auffinder der Leiche ſind viel zu kluge Leute, als daß ſie ſich wegen Verteilung dieſes Geldes in einen Prozeß ſtürzen ſollten. Sie haben ſich dahin geeinigt, daß der Alois Heitzler 4400 Mark, und Leopold Merkel ſowohl wie Valentin Merkel je 2800 Mark erholt. Das Geld wurde ihnen ſoeben eingehändigt und ſie erteilten es in obenerwähnter Weiſe. 8 — Aus Baden, 3. Nobbr. Zu Lörrach wurde in das Kontor des Kaufmanns L. Glaſer daſelbſt eingebrochen, eine Schublade des Kontor⸗ pultes mit einem vorgefundenen Beile geſprengt und daraus 3 Mark baar und eine Anzahl Briefmarken ntwendet. 50 Mk. die gleichfalls in der Schub⸗ lade lagen, bemerkte der Dieb nicht. — In geſtekten wurde der ledige Schmiedmeiſter Karl Sipp auf der offenen Straße erſtochen. Der Thäter iſt feſt⸗ genommen und geſtändig. 5 Vom Niederrhein, 31. Okt. Die Stadt Weſel war geſtern der Schauplatz einer blu⸗ tigen Liebestragödie. Aus Düſſeldorf war ein junger Mann dort eingetroffen, um ſeine frühere Geliebte, in junges Ladenmädchen, zur Wiederanknüpfung des Liebesverhältniſſes zu bewegen. — Als ihm dies a „Ludwig von Erlenburg vermählt!“ ſta mmelte ſie vor ſich, als der Zug über die Felſen dahinbrauſte. „Und ein Kind lebt ihm, eine Tochter, der das nrecht auf die Beſitzung, auf allen Reichtum ge⸗ bührte! — Erbarme Dich, mein Gott!“ fügte ſie ächzend hinzu. 5 Es war ein jammervoller Zuſtand, indem ſie ſich befinden mußte, als ſie nach Rom zurückgekehrt war. Alles, was um ſie war, ihr eigenes Leben, die ganze Welt ſchien ihr vernichtet; Alles, Erde, Himmel, Vergangenheit und Zukunft ſchien ihr von einem undurchdringlichen Dunkel umgeben; war es nders moglich, da ihr jeder Weg zur Rettung aus eſem Labyrinth voll Schande und Erbärmlichkeit fehlte, 3 jede Hoffnung auf Glück und Anſehen für 1 5 38 Giacomo Sorel hatte ſeinen Entſchluß, di Heilanſtalt St. Salvatore zu verlaſſen, nicht bei Seite gelegt. i Obgleich Tag um Tag vorüberging, ohne daß eine Verdrießlichkeit oder gar ein Auftritt zwiſchen ihm und dem Direktor ſtattgefunden hätte, war die timmung, die zwiſchen beiden herrſchte, nach keiner Richtung hin angenehm. Giacomo, für den Moment allerdings eingeſchüchtert durch jene despotiſ che Manir, mit welcher Dr. Rimoli allen ſeinen Untergebenen ſtets ſo vorteilhaft zum imponiren wußte, hatte nur im Augenblick des Disputs beigegeben und mit ge⸗ ohnter Pünktlichkeit nach wie vor ſeine Dienſte verrichtet; aber der Groll, den er während ſeines zwanzigjährigen Aufenthalts in der Anſtalt langſam, aber um ſo ſtichhaltiger genährt hatte, war keines⸗ wegs niedergeſchlagen; er hatte, wie ſchon erwähnt, nach wiederholtem Verſuche nicht gelang, zog er plötzlich einen Revolber und feuerte zwei Schüſſe auf das Mädchen ab, wodurch dasſelbe im Munde nnd im Rücken, jedoch nicht lebensgefährlich — verwun⸗ det wurde. Darauf richtete der Raſende die Mord⸗ waffe gegen ſich ſelbſt, indem er ſich eine Kugel in den Mund ſchoß, die ſeinem Daſein nach wenigen Stunden ein Ende machte. — Weißenfels. Von einem geradezu em⸗ pörenden Menſchenhandel hat der hieſige Magiſtrat Kenntniß erhalten. Von einer rheiniſchen Bürger⸗ meiſterei war nach hier gemeldet worden, daß dort einem Seiltänzer ein klein⸗s neunjähriges Mädchen wegen ſchlechter Behandlung entlaufen ſei und in einer Fomilie Unterkunft gefunden habe. Das Kind war ſchlecht genährt und äußerſt mangelhaft gekleidet, ſo daß die Behörde das Kind zurückbehielt. Der zur Rechenſchaft gezogene Seiltänzer wies ſich betreffs der Heimat des Kindes mit einem Geburtsſchein der hieſigen Kirchenbehörde aus, aus dem hervorgeht, daß die arme Kleine das uneheliche Kind Marie Brunn von hier iſt. Der Seiltänzer will das Kind von einem ſeiner Kollegen in Eisleben für die Summe von 3 Mark, dieſer letztere es vom Cirkusbefitzer W' Althof gegen eine Summe von 6 Mark und dieſer es wieder von der Mutter erhalten haben. Das Kind wird nach hier zurückgeholt, gegen die Menſchenhändler aber mit aller Strenge des Geſetzes vorgegangen werden. — Brilon i. Weſtf., 27. Okt. Ein ent⸗ ſetzlicher Doppelmord und Selbſtmord hat, lt. Nat. Ztg., die hieſige Bevölkerung in Aufregung verſetzt. Montag, 25. d. M. wurden die 23jährige unver⸗ ehelichte Hillebrand von hier und deren jähriger Bruder, ſowie der unberehelichte Schmitz, ein Burſche von etwa 22 Jahren, welche früh in den Wald ge⸗ gangen, aber Abends nicht zurückgekommen waren, bermißt. Angeſtellte Durchſuchungen des Waldes blieben erfoglos. Erſt heute morgen, als ſich wieder eine größere Anzahl Menſchen in den ausgedehnten Wald auf die Suche begeben hatte, wurden die 3 Vermißten als Leichen gefunden. Die Hillebrand lag mit geſpaltenem Kopfe om Boden, in ihrer Nähe der Knabe, dem mit der Axt ein Arm durch⸗ hauen war, während Schmitz, ebenfalls in unmittel⸗ barer Nähe des ſchauervollen Ortes, an einem Baum erhängt gefunden wurde. Der Anblick war ein Entſetzen erregender. Es hat, wie verlautet, wahrſcheinlich Eiferſucht des Schmitz auf die Hille⸗ brand Erſterem Veranlaſſung zu einem Wortwechſel ſeine Abſicht, St. Salvatore ſobald wie moglich zu verlaſſen, wie bei Seite gelegt. Giacomo Sorel hatte einſt in Neapel in einem Gaſthof als Dolmetſcher und Lakai ſerviert. Gar manchem Fremden — da ihn ſeine Sprachkenntniſſe zu den manigfaltigſten Verrichtungen fähig machten — hatte er ſeine Dienſte gewidmet. Und ſo war er auch eines Tages mit Herrn von Waldheim in Verbindung getreten, der ihn, als Ludwig von Erlen⸗ burg ſchwer erkrankt war, für deſſen Wärter engagirte und ihm ſpäter, nachdem er ſeine Verwendbarkeit bei dem von ihm entworfenen Plan zur Genüge er⸗ probt hatte, die Ueberführung des Patienten — Ludwig von Erlenburg hatte während ſeiner Krank⸗ heit mochenlang ohne Beſinnung gelegen — nach St. Salvatore vertraut, mit deſſen Direktor er zu⸗ vor in genügendes Einvernehmen getreten war. Freil ich hatte Giacomo für ſolche Dienſtleiſtuug ſeinen Lohn in blankem Golde erhalten, aber nach verrich⸗ teter Arbeit ſtand er, wie leicht begreiflich, ohne Anſtellung da. Es war nicht Gutmütigkeit des Direktor Rimoli, als er den Stelleloſen in den Dienſt der Anſtalt nahm; es war das Bewußtſein, daß Giacomo mit dem Verhältnis der Aufnahme Ludwig von Erlen⸗ burgs vertraut war, was ihm Veranlaſſung gab. Giacomo aber, der erwartet hatte, aus einem goldenen Quell nach Belieben ſchöpfen zu dürfen, hatte ſeine Erwartungen nicht verwirktlicht geſehen. Direktor Rimoli, ob er gleich der ſchuldigere Teil von Beiden geweſen, verſtand es, den gedungenen Untergebenen aus Giacomo zu machen; und hiermit nicht zur Genüge: er vorenthielt ihm, um ihn für die Knecht⸗ ſchaft, in die er ihn zu zwängen bemüht war ge⸗ ſchmeidiger zu machen, den unweit größeren Teil mit Jener gegeben, welcher in Thäͤtlichkellen aus geartet ſein und ſchließlich zur Anwendung der Ax geführt haben mag, welche Schmitz bei der gebrauchte. der angegriffenen Schweſter hat zu Hilfe ellen wollen aber von dem raſenden Schmitz niedergeſtreckt worden hat Schmitz iſt. Nach Ausübung der beiden Morde ſich dann durch Erhängen ſelbſt entleibt. — Paſſau, 28. Okt. Geſtern abend fell ſich bei der Staatsanwaltſchaft des Landgerichts da hier der Dienſtknecht Waldhör von Eichet mit der Anzeige, er habe ſeinen Nebenknecht in Fürſtenzel mit dem Dreſchflegel erſchlagen. In die Frohnfeſte verbracht, verweigerte er dort unter dem Bemenlen, in der Unterſuchungshaft brauche man ſein Meſſer nicht allzugeben, die Herausgabe des Meſſers und ſtieß ſich dasſelbe zweimal in die Bruſt. Der vifi⸗ tirende Gefängniswärtergehilfe Eder, ein ſchon be⸗ jahrter Mann, wollte ihm das Meſſer enkreſßen, allein nun verſetzte der wütende Burſche dem Eder 2 Stiche, von welchen einer eine Rippe brach und dann ſtieß er ſich das Meſſer zweimal mit gller Kraft in die Bruſt, ſo daß er ſofort tot niederfank, Der eine Stich hatte das Herz getroffen. — Wien, 3. Novbr. Geſtern wurde i Thereſiopel die Wohnung des Grundbeſſtzers Geige erbrochen und eine halbe Million Gulden aus dern eiſernen Kaſſe geſtoblen, Ein Preis von 12,000 fl. . Unter lebhafter Nachfrage wurde ſämtlicher Tabak, noch am Dach hängend, im Preis von 26 bis 30 M. verlauft, Im benachbarten Neuthard wurden etwas höhere iſt auf den Thäter geſetzt. — Karlsdorf, 4. Nov. Preiſe erzielt. Die Qualität iſt an beiden Orten gut. Der Verkauf des Tabaks geht überhaupt Überall raſch von ſtatten und werden gute Preſſe erzielt. Manchmal find in wenigen Stunden ganze Dorfer ausverkauft. Aeber zehntauſend Schachteln ſind im letzen Jahr an Arme gratis verſandt worden. Wie häulg bringen Krankheiten Sorgen und Not in die Familie derſenigen, die mit ihrer Hände⸗Arbeit ihren täglichen Unterhalf her⸗ Es iſt daher gewiß anerkennengwert, bei ſchaffen müfſen. 1 daß Herr Apotheker R. Brandt in Zürich ſchon ſeit Jahren an Unbemittelte, welche an Magen-, Leber⸗, Gallenleiden, Hämorrhoiden etc. leiden, ſeine rühmlichſt bekannten Schweiſer⸗ pillen gratis überläßt und wolle man ſich behufs Erlangung derſelben nur direkt an den Genannten wenden, . Man wende ſich ſchriftlich am beſten und billigsten unter Einſendung des Betrags (à Schachtel M. 1. g Briefmarken an die Apotheken in Ludwigshafen, des ihm zugeſagten Lohns. Es darf nicht Wunder nehmen, dnß ein gieriger Haß in Giacomo entflammle, und dieſer Haß wuchs, je größer mit dem of der Jahre das Verlangen ward, den Lohn, welcher ihm nach gutem Rechte zukam und der gemach eie anſehnliche Summe repräſentirte, in den Händen 10 halten. Direktor Rimoli, obgleich er ſonſt vorzüglich das Leben zu handhaben wußte, handelte nicht flug, da er ſeinem Abgang hinderlich war. Es war guch nicht von Nutzen, für ihn, daß er für den Augen⸗ blick dominirte; er zog den Kürzeren, da Giacomo die Früchte ſeiner Thätigkeit zu genießen, d. h. die Anſtalt zu verlaſſen, feſt entſchloſſen war. Und das Glück war ihm hold. Es traf ſich eine Gelegenhelt, die rteilhaft genug zur Hilfe kam. . VII. Der Tag neigte ſich dem Ende zu. ſengender Glut hatte während der Mittagsſtunden die Auguſtſonne ihre Strahlen auf Land und Waſſer niedergeſendet. Menſchen und Tiere ächzen und und auch die halbverdorrte Natur lechzte nach der Küblung, welche durch das ſchwache Wehen des Südweſtwindes, der ſich erhoben hatte, nur in ge⸗ ringem Maße geboten ward. Fortſetzung folgt. n * Ein kleiner Philoſo ph. Vater zu ſeinem Söhnchen, das zum erſtenmale in der Schule war; „Nun, Fritz, wie hat Dir's in der Schule ge⸗ fallen?“ — Fritz: „Du lieber Gott, 's iſt Alles einerlei auf der Welt. Zu Haus krieg ich Prügel und in der Schule auch!“ Der Umſtand, daß dem Knaben ein 5 Arm durchbauen iſt, läßt annehmen, daß derſelbe Mit ber keitsb. b. Diejer der 0 37 un Daß Ma Ii Unterschrift ail kinem Aeu 15 der Wah ſgung zu ber knnen, 17 ieden wird, ſo ge Fil, wozu e 4 5 0 iagkrogen fin i bai. Während lolal offen. 20 Ladenbur ſudet gemäß Rathauſe dab füt den dies Sbimn jahr zurückge ſüzig find. Die laſſung habe Ausge 8. die Ab b. Die wel Jeder 6 il der Diſtri Nur Di kähetragen sir une 5 der üähren Juri zum Schrie Addo acht din