Benz bier zu. Verkauft wurde das Los durch Herrn Kaufmann Seitz hier. — Schriesheim, 29. Sept. Heute Nacht wurde in die Wohnung des kath. Pfarrhauſes ein⸗ gebrochen und wurden mehrere Wertgegenſtände ent⸗ wendet; auch dem Keller machten die Diebe einen längeren Beſſch und ließen ſich die Weine des Herrn Pfarrers ſchmecken. Die Thäter ſind noch nicht ermittelt. — Einem längſt gefühlten Bedürf⸗ niſſe iſt man jetzt näher getreten, da das Waſſer von mehreren hieſigen Brunnen nur zum Waſchen zu gebrauchen iſt, ſo wird, um genügend gutes Trinkwaſſer zu erhalten, in nächſter Zeit eine Waſ⸗ ſerleitung aus dem nahen Odenwald hierher ge⸗ führt werden. — Die ſchon im vorigen Jahre in Angriff genommene Drahtſeilbahn bei Doſſenheim, iſt jetzt der Vollendung nahe und wird dieſelbe in Bälde in Betrieb geſetzt werden können. — Mit dem Verkauf von Hopfen iſt man jetzt ziemlich fer⸗ tig, es wurden im Ganzen ca. 400 Zentner ab⸗ gegeben und wurde, da hier nur prima Hopfen gebaut werden, ziemlich hohe Preiſe erzielt. Der Durchſchnittspreis belief ſich auf ca. 75 Mk. per 50 Kilo. — Auch in Käferthal ſtattete ein oder mehrere Diebe letzte Woche dem katholifchen Pfarrhauſe nachts einen Beſuch ab, wurden aber im Hausgange durch den Haushund geſtört, von wo ſie ſich in den Garten verzogen und ſich gehörig mit Trauben labten. — Karlsruhe, 29. Sept. Die Gründ⸗ ung eines Landes⸗Pferdezuchtvereins, die auf der etzten großen Züchterkonferenz geplant wurde, hat ich jetzt verwirklicht. Der Satzungsentwurf bezeich⸗ net als Aufgabe und Ziel des Vereins: Die Ver⸗ eſſerung des weiblichen Zuchtmaterials durch An⸗ auf von geeigneten Stutfohlen und Abgabe der⸗ elben an tüchtige Züchter und die Hinwirkung auf ie Beſchaffung eines geeigneten männlichen Zucht⸗ materials; 2) die Unterſtützung von Veranſtaltung ur Beſſerung der Aufzucht, insbeſondere von Foh⸗ enweiden. Dreſſuranſtalten u. ſ. w.; 3 die Veran⸗ ſtaltung von Leiſtungsproben von im Inlande ge⸗ üchteten oder daſelbſt zur Zucht verwendeten Pferden; 4) die Forderung des Abſatzes von Pfer⸗ den durch geeignete Vorkehrungen bei Pferde⸗ und Fohlenmärkten; 5) die Verbreſtung der Kenntniſſe n der Pferdehaltung, in der Pferdezucht und im Pferdehandel; 6) die Herbeiführung einer Verſicher⸗ ng des Zuchtmaterials; 7) die Beratung der Gr. Regierung in Pferdezuchtangelegenheiten. Der Ent⸗ wurf der Satzungen wurde mt einigen wenigen Aenderungen nach eingehender Beratung angenom⸗ men und ſodann die Wahl in den probiſoriſchen Vorſtand des Vereins vorgenommen, welche auf folgende Herren fiel: Hauptmann a. D. Fiſcher⸗ Baden, Frhr. v. Hornſtein⸗Binningen, Oeconom Sautier⸗Geiſingen, Oeconom Steingoͤtter⸗Wiesloch, Bierbrauereibeſitzer Streib⸗Raſtatt. — Aus Baden, 28. Sept. Der Firma Wm. Platz Sohne in Weinheim wurde auf der vom „Märkiſchen Obſtbauverein“ und dem „Gartenbau- verein“ in Frankfurt a. O. veranſtalteten Ausſtellung die Staatsmedaille für die beſte Kelter und die Central⸗Vereinsmedaille für die beſte Obſtmühle zu⸗ erkannt. — Bei der Submiſſi on auf den Weichen⸗ ſtellapparat im Centralbahnhof in Frankfurt a. M. welche auf ca. 400 000 Mark veranſchlagt ſind, hat die Maſchinenfabrik von Schnabel und Hennig in Bruchſal dieſe erhalten trotzdem daß ihre Offerte die Höchſte war. — In Altenheim gerieten infolge unvorſichtiger Handhabung mit einer Spirituslampe die Kleider der 20jährigen Polizeidienerstochter Emma Mild in Flammen, wobei die Unglückliche ſo fürchter⸗ liche Brandwunden erhielt, daß ſie bald darauf ſtarb. — Baden, 29. Sept. Die Ausloſung der Gegenſtände der Badener Lotterie (zweite Ziehung) hat mit dem geſtrigen Tage ſeinen Anfang genom⸗ men und find die zehn böchſten Gewinne auf fol⸗ gende Losnummern gefallen: L. 26210 1. Gew.; 69034 2. Gew; 38223 3. Gew; 80710 4. Gew.; 69557 5. Gew.; 59423 6. Gew. 22436 7. Gew.; 22069 8. Gew.; 3615 9. Gew.; 36316 10. Gew. — Der erſte Preis für die dritte Ziehung, ein Brillantſchmuck im Werte von 50,000 M., iſt nun⸗ mehr von den Lieferanten und Hoſſubelieren Herren Joſef Netter u. Cie. in Mannheim (Filiale Baden) in deren Lokal auf der Promenade ausgeſtellt und erregt das allgemeine Intereſſe des zur Zeit noch zahlreich vertretenen Fremdepublikums. — Kaſſel, 28. Sept. Ein furchtbares ent⸗ ſetzliches Verbrechen iſt in der geſtrigen Nacht, in dem Dotfe Friedlos bei Hersfeld verübt worden. Die graufige That iſt noch in geheimnisvollen Dunkel gehüllt, doch ſprechen erdrückende Verdachtsmomente dafür, daß hier ein ſcheußlicher Gatten⸗ und Vater⸗ mord begangen wurde. Der Gutsb ſitzer Sauerwein wurde in aller Frühe hinter ſeinem Wohnhauſe er⸗ mordet aufgefunden und machte ſeine Ehefrau dem Oberbürgermeiſter die Anzeige hierüber mit dem Bemerken, daß ihr Mann abends zum Fiſchen an die Fulda gegangen, dort jedenfalls von Felnden überfallen und ermordert worden ſei, die dann, um den Verdacht abzulenken, die Leiche auf den Hof geſchlept hätten. Hier hätte ſie dieſelbe aufgefunden und mit Hilfe ihrer Söhne in das Haus geſchafft. Die alsbald eingetroffene Gerichtskommiſſlon konſtatirte daß Sauerwein in entſetzlicher Weiſe mit einem ſtumpfen Inſtrument erſchlagen wurde; das Stirn⸗ bein war zertrümmert, die Schädeldecke geſpalten, beide Arme zerſchmettert und das rechte Bein eben⸗ falls zerſchlagen. Auch dem Gerichte gegenüber ver⸗ ſuchte ſowohl die Ehefrau als der 20 jährige Sohn des Ermordeten den Verdacht der grausigen Unthat auf andere, dem Toten angeblich feindlich gefinnte Bewohner des Dorfes zu lenken. Dieſe Ausreden hielten dem örtlichen Befunde gegenüber jedoch nicht Stand und die Angeſchuldigten verwickelten ſich in ſolch auffallende Widerſprüche, daß Mutter und Sohn unter dem dringenden Verdacht der Thaͤter⸗ ſchaft ſofort verhaftet und in das Gerichtsgefängnig abgeführt wurden. — Fulda, 30. September. Die porgeſtern Abend in dem benachbarten Hünfeld ausgebrochene Feuersbrunſt nahm rieſige Dimenſtonen an. Ueber 27 Wohngebäude, die Synagoge, Scheunen und andere Gebäulichkeiten ſind eingeäſchert worden, Das Stadtviertel am Nieder⸗Thor hat beſonders ſtark gelitten. Zur Bewältigung des Brandes mußten Übermenſchliche Anſtrengungen gemacht werden, Die hieſige freiwillige Feuerwehr eilte per Exkrozug zur Brandſtätte. Augenblicklich ſtehen noch mehrere Gebäude in hellen Flammen. — Newyork, 29. Sept. Geſtern hat in den der Mündung des Rio Grande del Norte be⸗ nachbarten Gebieten ein heftibder Sturm ffaktge⸗ funden. In Browusville in Texas wurden 200 Häuſer zerſtört und viele andere beſchädigt. In Matamoro in Mexiko ſollen 300 Häuſer zerſiort und viele beſchädigt ſein. Im letzteren Orte find gegen 400, in Browuspille 150 Familien ob⸗ dachlos, Aniverſttätsprofeſſoren und viele Hundert prakktiſche Aerzte haben die Apotheker R. Brandt's Schweizerpillen (erhältlich à Schachtel M. 1 in den Apotheken) geprüft und dieſelben als ein angenehmes ficheres und unſchädliches Heil⸗ mittel bezeichnet. Dies ſollte allen genügen, welche noch Zweifel über dieſes ausgezeichnete Haus⸗ und Heilmittel hatten, nur gebe man acht, das ächte Präparat mit dem Namenszug R. Brandt's zu erhalten. Man wende ſich ſchriftlſch am beſten und billigſten unter Einſendung des Betrags (à Schachtel M. 1 —) in Brief⸗ marken an die Apotheken in Ludwigshafen. jegen, er hätte ſich auf Erden kein beglückenderes aradies gemacht. Und doch umdunkelte ſich dieſe Sonnenpracht, o golden und klar ſie geſchaffen ward. Nicht, daß lͤtzlich irgend ein Mißgeſchick von außen her die eſitzung bedrängte, ihre Felder wogten, die Pracht es Dominiums glänzte; aber der Tod, dieſer eherne Feind aller Glücklichen, hatte ſeine Hand über dem auſe von Waldheim erhoben; die in der üppigſte n ebensfülle prangende Gattin des Beſitzers hatte vor aum 3 Johren auf der Bahre gelegen und auch der Gutsherr ſelber, der ſeit lange ſchon kränkelte, — die Lungenſchwindſucht war von Geſchlecht zu eſchlecht ererbt in ſeiner Familie — eilte jetzt mit aſchen Schritten dem Grabe zu. Voll Bedauern blickte man aus den Kreisen er Geſellſchaft auf ihn, mit trübem Auge ſah Alice dem Dahinſiechen des geliebten Vaters zu. Alice, ur Genüge vertraut mit dem Geſchick ihrer Ahnen, ußte zu wohl, daß Herr von Waldheim ſie bald 18 Waiſe zurücklaſſen werde, daß keine Macht der rde ſeine Tage zu verlängern im Stande ſei. Wie atürlich alſo, daß das Weh, welches ihren jungen Buſen bedrückte, ihre Wimper umflorte; ſie ſah die raft des Vaters ſich von Tag zu Tage mindern, h, wie das lichte Rot, dieſer untrügliche Vorbote ahen Todes, täglich ſeine Wangen höher malte, hlte, wie ſo bald das einzige Band, welches ihr junges Daſein mit der Welt und ihren Freuden verknüpfte, werde zerriſſen ſein. f Arme Kleine! wie viele Duldung ertrug ſie, wie berbe war das Leiden, welches die Krankheit des Vaters auf ihre Schuldern lud: Es waren nicht Launen, die Herrn v. Waldheims Lebensmut oft gegen die er ſich mit aller Faſſung ſträubte, ſchienen mit unerſättlicher Luſt in ſeinem Innern zu wühlen und dieſe Qualen ſtiegen, je unerbittlicher die Krank⸗ heit ſich zeigte, je kürzer die Spanne Zeit ward, die ihm auf Erden zu leben beſchieden war. Geduldig, wenngleich mit umflorten Blicken, trug Alice dieſe Pein. Wie oft hing ihr Auge voll banger Furcht an der Miene des Vaters, wie lauſchte ihr Ohr mit Entſetzen den Aeußerungen, die wohl nur das Fieber, welches von Monat zu Monat häufiger auftrat und die Krankheit noch unerträglicher werden ließ, hervorpreſſen konnte; doch ihre Jugend, Dank dem Schicksal, vergaß den Eindruck, den ſolche Stunden erzeugten, und nichts blieb ihr, als das Weh, welches ſie beklemmte, wenn die Seufzer, die ſich ſeiner Bruſt entrangen, ihr ſagten, wie ſchmerzlich ihm die Trennung werde, die ihm ſo nahe war. Ja, ſicherlich! Glück und Wohlergehen, ſein halbes Gut würde Herr von Waldheim mit Freuden zum Opfer gebracht haben, wenn es in ſeiner Macht gelegen hätte, ſeinem Leben jetzt noch ein paar Jahre Friſt zu gewähren: doch hier galt nicht Täuſchung; der Gutsherr wußte ſicher, daß ſein Stundenglas ſchon der Hand des ſchwarzen Schnitters vertraut war und daß der Augenblick nahte, in welchem das letzte Körnchen Sandes gefallen war. 2 * * 5 ine unheilvolle Ruhe hatte ſich über die weiten Räume der Beſitzung gelegt. Es war ein Früh⸗ lingstag, warm und ſonnenhell, aber die Freude, welche ſich rings über die Natur gebreitet hatte, fand auf Wallersbrunn keinen Wiederhall; düſter und bis zur Unerträglichkeit herabfinken ließen; Qualen, mit kummerſchwerer Miene ſchritt ein Jeder an dem anderen vorüber, die Dienerſchaft wagte kaum, ein lautes Wort von ſich zu geben, Alice, die nur mit Mühe den hervorbrechenden Thränen wehrle, ſandte gehentlich ihre Gebete zum Himmel und Herr don Waldheim ſelbſt mochte durch die Gewalt der Seelenqualen, welche ihm das ſichere Bewußiſein des nahen Todes beſcheerte, vernichtet ſein. Aber auch Alles, was auf der Beſitzung lebte, ſchien zu wiſſen, daß die Scheideſtunde für den Gutsherrn gekommen war. Niemand wagle ſich zu regen. Voll banger Erwartung hielt ein Jeder ſeine Aufmerkſamkeit nur auf die Vorgänge im Salon des erſten Stockwerks gerichtet, wo der Gutsherr, wie es ſeit mancher Woche ſchan ſein Wille geweſen, die Nachmittagsſtunden nur in Geſellſchaft ſeiner Tochter verbrachte; ein Jeder fühlte, daß dem Unter⸗ gange des heutigen Tages eine trübe Stunde bei⸗ gegeben war. Und dennoch wußte Niemand, wie krübe ſie kam. Niemand hatte eine Ahnung, daß die nicht zu bewältigende Seelenpein den Gutsherrn in der Stunde ſeines Ablebens faſt zum Wahnſinn getrieben, daß die Furcht vor der Gerechtigkeit des Himmels, der er entgegeneilte, ihm zu Aeußerungen, welche beſſer der Hauch der Vergeſſenheit für ewige Zeiten umweht haben würde, die Sprache gab. 5 Fortſetzung folgt. Unteroffizier: „Den inneren Raum leeren eines Gewehrlaufes nennt man die Seele. Alſo Daſele wie heißt der Raum ? Däſeke ſchweigt. „Herrjot ſo n Rhinoceros hat es ſelbſt in ſich und weiß es nicht! weide!“ — Daſeke verſtändnisvoll): — „Det Inje⸗ Sonnlag — l eee 25 ee 25 Abgerg Wogens: 4 N. Nochm I hocgens:“ Nahmittags 1 616 14. vum 15. Nugens: 5 11 1. 22 5 l. 10 M cl Anſchlu 0 Schu * — 1 Zuch- Neichha! ehrt Schreſbn * in jehet auf a m! ſchräten, vit anger Bücher, 1 Mromteſte ee Filia Verdanken Ton nur Vearbeitun And mit P Die UAA des Tronpri