pebition eingehen, finden Reklamen mit 20 Pf. berechnet. Nr. 9. — * Abonnements-inladung. Mit dem 1. Oktober beginnt das IV. Quartal dieſes Blattes und laden zum Abonnement hierauf freundlichſt ein. Den geehrten Einſendern von Artikeln ſagen wir unſern beſten Dank mit der Bitte, uns auch fernerhin ihr geſchätztes Wohlwollen zu bewahren. — Jeder irgendwie aufnahmsfähige Artikel, der den geſetzlichen wie örtlichen Verhältniſſen entſpricht, wird mit Dank angenommen. — Um der irrigen Mein⸗ ung entgegenzutreten, als müßten eingeſandte Arti- kel, welche Recenſtionen oder Kritiken über beſtehende Mißverhältniſſe ꝛc. enthalten, vom Einſender bezahlt werden, mochten wir hiermit erklären, daß alle derartigen Artikllkoſtenfreie Aufnahme finden. Mit dem neuen Quartal bringen wir den ſpannenden Originalroman i Bie Erbin von Wallersbrunn 5 von Marie Romany zum Abdruck, welcher in jeder Weiſe zufriedenſtellend ſein wird. Der Abonnementsbreis beträgt vom 1. Oktober ab 1 Mark, mit Illuſt. Unterhaltungsblatt 1 Mark 40 Pfg. und werden Beſtellungen ſowohl in der Expedition wie bei den Zeitungsträgern entgegengenommen. Inſerate werden billigſt berechnet. Auf beſon⸗ dere Vereinbarung werden Inſeraten⸗Averſen bewilligt. Ladenburg, im September 1886. Die Redaktion & Expedition. urge General-Anzeiger für Ladenburg und lmgegend. Erſcheint jeden Mittwoch und Hamskag und koſtet vierteljährlich 1 & 20 3 5 l 1 ung fh ee e be. Houfeſen 21 Locher mit illuſtiertem Anterhaltungsblakt 1 4 70 4 exel. Poſtproviſion, Rudolf Moſſe, 0 en welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der 5 ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige, Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗Anzeigen mit 6 Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. Pfg. ( Samſtag, den 2 Politiſches. Baden, 29. Sept. Geſtern früh gegen 7 Uhr traf der König der Belgier hier ein und nahm Wohnung im Hotel Viktoria. Der König wollte in keiner Weiſe empfangen ſein und deshalb hatte ſich Niemand zum Empfang am Bahnhof eingefun⸗ den. Heute Vormittag machten der Großherzog und der Erbgroßherzog Beſuche beim König und lud der Großherzog den Koͤnig zum Diner ein. Vormittags wurde der König von den Majeſtäten empfangen und danach beſuchte der König die Groß⸗ herzogin und die Erbgroßherzogin. Der Großher⸗ zog von Sachſen traf geſtern Abend 10 Uhr hier ein und wurde von dem Großherzog am Bahnhof empfangen und zum Großherzoglichen Schloß ge⸗ leitet. Heute Mittag iſt der Fürſt von Hohen⸗ zollern hier eingetroffen. Nachmittag halb 5 Uhr traf der Prinz Heinrich von Preußen daſelbſt ein und iſt im Großh. Schloß abgeſtiegen. Geſtern Abend fand eine große Hoftafel zu Ehren des Kö⸗ nigs der Belgier im Großh. Schloſſe ſtatt, bei welcher der Kaiſer, ſowie alle in Baden anweſenden Fürſtlichkeiten erſchienen ſind. Köln, 28. Sept. Der „Köln. V.⸗Z.“ zu⸗ folge wurde Dekan Dr. Klein zum Biſchof von Limburg ernannt. Budapeſt, 30. Sept. Unter großem An⸗ drange der Abgeordneten und hochgradiger Auf⸗ regung der überfüllten Tribünen hat die heutige Reichstagsſitzung um halb 11 Uhr begonnen. Als⸗ bald erhob ſich der Miniſterpräſident Tisza zur Beantwortung der Interpellationen betreffend Bul⸗ garien. Der Premier ſagte: Es iſt durchaus un⸗ wahr, daß die gemeinſame Regierung Oeſterreich⸗ Ungarns von dem gegen den Fuͤrſten Alexander ge⸗ planten Gewaltakte der Verſchwörer vorher irgend 5 Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Drul und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg Oätober 8 L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. ee 1886. etwos gewußt habe. Die Politik der Monarchie i auf der Balkanhalbinſel lediglich beſtrebt, die Wohl fahrt und Selbſtſtändigkeit der Staaten zu fördern. Keine Berliner Traktenmacht hat das Recht, Bul garien gegen deſſen Willen und gegen den Willen ſämtlicher Vertragsmächte, insbeſondere der türkiſchen durch Waffengewalt zu beſetzen. (Eljen). Di Intereſſen der Monarchie erfordere die Selbſtſtändig⸗ keit die Unabhängigkeit ſämtlicher Länder auf dem Balkan, womit die Emnahme Bulgariens oder Protek tion durch eine fremde Macht unvereinbar ſei. Das Bündniß der Monarchie mit Deutſchland iſt aufrecht erhalten und wurde nicht gelockert. Wir wünſchen das Bündnis zu erhalten im Intereſſe beider Staaten und des europäiſchen Friedens. Sofia, 29. Sept. Die Bulgaren werden morgen den Belagerungszuſtand aufheben, alle an⸗ deren Forderungen Kaulbars aber ablehnen. Der Verſuch Kaulbars, durch ſeine Forderungen und Rundſchreiben Zwietracht innerhalb der Regierung hervorzurufen, hat eher die gegenteilige Wirkung hervorgebracht. — Geſtern und heute wurden die Beauftragten des ruſſiſchen Konſulats, welche Kaulbars Rundſchreiben über die „bulgariſche Parteiregierung“ in den Wirtshäuſern' verbreiteten, wiederholt durchgeprügelt. Madrid, 29. Sept. Heute wurde hier ein junger Menſch in dem Augenblicke verhaftet, als er eine Dynamitpatrone in ein Fenſter des Palaſtes des Generals Pavia, des Bezwingers der Revolution, legte. Verſchiedenes. — Ladenburg, 1. Okt. Den erſten Ge⸗ winn (4 Pferde mit Equipage) der Darmfßäͤdter Pferdemarkt⸗Lotterie fiel Herrn Buchhalter Emil Die Erbin v. Wallersbrunn. Driginalroman von Marie Rom any. 5 0 Nachdruck verboten. 5 8 50 Abwärts von Wien, in der Richtung gegen die ſteiriſchen Alpen, zeigt ſich die Romantik der Schoͤpfung in wahrhaft berückender Pracht. In bezaubernder Schönheit, ſo weit das Auge reicht, ſtrecken ſich Berge und Hügel, hier im Schmuck der üppigſten Wieſen, dort im Saatengewobe, indeß reiche Ahorn⸗ gruppen ſich in den Thalſtrecken dehnen und das unſterbliche Grün der Nadelwaldungen von den Spitzen der Berge herunterlacht. Auch die noch junge Leitha plätſchert luſtig ihre Flut; ſie wüßte zu erzählen von dem Glück der Natur, durch welches ihr die Gunſt der Schöpfung den Weg ge⸗ bahnt hat. Und ſo das Volk dem hier eine Heimat be⸗ ſchleden ward. Armut ſcheint dieſem Boden entfremdet, die Keller und Scheunen des Landmannes ſtrotzen vor Fülle, der Bauer heimſt mit Behagen die üppigen Früchte des Bodens ein. Was lebt und atmet, onnt ſich an dem Wohlgefallen, welches die Gottheit dieſem Landstrich bekundet; wäre nicht der Grund ſeit Urzeiten vererbt oder in ſicheren Händen, ſo drängten ſich Bewerber um das Glück dieſes Bereichs von Norden und Süden herzu. i Unter den Gutsherrſchaften, die auf dieſem paradieſiſchen Gebirgsteile thronen, glänzt durch die Ausdehnung des Beſitztums wie durch die Pracht ſeiner ſtolzen Gebäude das Dominium Wallersbrunn. Wohl ein Jahrhundert iſt vorübergegangen, ſeitdem dieſe Herrſchaft beſtanden. Der ſelige Freiherr von Erlenburg, deſſen Gebeine längſt in der ſteinernen Familiengruft auf dem Hietzinger Friedhofe modern, hatte einſt an der Aufführung des kleinen Schloſſes ſeine Freude gefunden; auch der Park und die reichen Garteannlagen, welche nach allen Seiten hin die Gebäude umgeben, ſprechen von ſeiner Liebe zu romantiſcher Schönheit, gleichviel ob die Natur ſie erzeugte oder ob die Kunſt des Meiſters ſie hervor⸗ gebracht hat. Wie ſtolz würden Haus und Park und alle die Denkzeichen des von Gott begnadeten Grüaders dieſer kleinen Herrlichkeit ſein, dürften ſie in dem heutigen Beſitzer des Dominiums einen Sproſſen ihres Schöpfers bewundern; doch Herr von Waldheim iſt dem Erlenburg'ſchen Hauſe ein Fremder, wenngleich die Fama ihn zum folgerechten Erben der Beſitzung geſtempelt hat. In der Umgebung, ſo ſcheint es, erinnert man ſich nicht mehr der Beziehung, in welcher der nun⸗ mehrige Gutsherr einſt zum Erlenburg'ſchen Hauſe geſtanden hat; iſt man doch ſeit mehr als zwanzig Jahren gewöhnt, ihn als Nachfolger des Freiherrn Max zu betrachten; und Bilder, welche der Lauf der Zeit nicht verwiſchte, entſanken der Erinnerung durch den Freimut und Biederſinn, durch die ge⸗ ſellſchaftlichen Vorzüge und Talente, vermöge deren Herr von Waldheim ſich als vielumworbenes enfant chéri der vornehmen und reichen Familien der Um⸗ gebung feſtgeſetzt hat. Daß unter ſolchem Verhältnis der Name von Erlenburg je mehr und mehr der Vergeſſenheit an⸗ heim fiel, kann nur natürlich ſein. Freilich, unter den älteren Leuten der Nachbarſchaft giebt es Dieſen und Jenen, der mit dem Haupte wiegt, wenn über das Erlöſchen eines ſo berühmt geweſenen Stammes berichtet wird; aber in jenen Kreiſen der Geſellſchaft, die heute dem Leben gehören, erinnert man ſich nicht der von Erlenburgs, man kennt nur den Namen von Waldheim; und man zweifelt wohl nicht eine Sekunde, daß Felix von Waldheim der rechtmäßige Beſitzer des Gutes und daß Alice, die blendend ſchöͤne Tochter eines ſo bevorzugten Vaters, als einſtmalige Erbin des Dominiums Wallersbrunn zu betrachten ſei. Auch das Schicksal — ſo wenigſtens hatte es den Anſchein — ſtimmte dieſer Annahme bei. Niemals, ſeitdem Herr von Waldheim auf der Beſitzung wohnte, hatte ein Unglück ihn heimgeſucht, die Verehrung der ihn umgebenden Kreiſe, die Liebe der Seinigen, dazu reiche Ernten, in ſeinen Unter⸗ nehmungen blinde Erfolge — ein Erzengel ſelber, wäre er mit Glanz und Pracht vom Himmel ge⸗