A Stambulows und Mutkurowz in dle Regeniſchaft verfaſſungswidrig ſei, da nur geweſene Miniſter und Mitglieder des Oberſten Gerichtshofes zum Eintritt in die Regentſchaft berechtigt wären. Verſchiedenes. — Ladenburg, 14. Sept. Bei der geſt⸗ rigen Aufnahmsprüfung in die hohere Bürgerſchule wurden 18 Schüler in die Sexta angenommen. Vo⸗ riges Jahr traten 38 neu Schüler in die Sexta ein. — Leutershauſen, 14. Sept. Unſer Kirchweihfeſt erhielt geſtern Abend eine große Stör⸗ ung. Um halb 8 Uhr brach in der Scheune des Landwirts Valentin Bauer Feuer aus, welches ſich raſch dem Wohnhauſe und den anderen Orconomie⸗ Gebäuden des Bauer mitteilte. Sämtliche Oecono⸗ mie Gebäude brannten bis auf den Grund nieder; das Wohnbaus wurde dagegen nur ſtark beſchädigt. Der Beſchäͤdigte iſt nicht verſichert. — Mannheim, 13. Sept. Das Schwur⸗ gericht für das laufende Viertelfahr beginnt mit dem 20. ds. Mts. und werden folgende Fälle zur Verhandlung kommen: Montag, 20. Sept. Vorm. 9 Uhr: Karl Hörner von Hardheim, wegen Falſch⸗ münzerei; Vorm. halb 11 Uhr: Sebaſtian Höͤrſt von Schneeberg wegen Verbrechens gegen die Sitt⸗ lichkeit. Dienſtag den 21. Sept. Vorm. halb 9 Uhr: Waagmeiſter Franz Götzelmann von Laden⸗ burg wegen Unterſchlagung im Amte; Vorm. 11 Ubr: Adam Pfrang von Rippenweier wegen falſcher Beurkundung im Amte. — Mannheim, 11. S⸗pt. Heute Nach⸗ mittag wurde in der Nähe des Schlachthauſes der Leichnam der 60 jährigen Eliſabetha Jakobi aus Ilvesheim geländet. Da die Füße noch zuſammen⸗ gezogen waren, liegt die Vermutung nahe, daß die Unglückliche infolge eines Krampfanfalles einen un⸗ freiwilligen Tod in den Fluthen des Neckars ge⸗ funden. — Handſchuchs heim, 10. Sept. Wohl ſelten, oder noch nie hat Handſchuchsheim einen im ⸗ poſanteren und zugleich feierlicheren Leichenzug ge⸗ ſehen, als heute Nachmittag. Unſer langjähriger ebenſo liebenswürdige als hochgeachteter Pfarrer, Herr Joseph Bopp, Erzbiſchöflicher Dekan des Kapitels Weinheim und Ritter des Zähringer Od⸗ wenordens iſt in ſeinem 75. Lebensjahre nach nur kurzem Krankenlager entſchlafen. Unter Teilnahme der ganzen hieſigen Einwohnerſchaft und vieler aus⸗ wärtigen Freunde und Verehrer des Dahingeſchiede⸗ nen fand die Todtenfeier ſtatt. Am 27. Auguſt d. J. felerte der Verſtorbene ſein 0 jähriges Prieſter - Aüährigen Bildungskurs und zwar wäßtend 4 Wine Jubilzum im engen Kreiſe ſeiner Kollegen und Freunde, welche ihm ein wertvolles Buch als An⸗ denken überreichten. Dem Buche war eine in Buch⸗ druck ſauber hergeſtellte Widmung und ein Glück wunſchſchreiben beigefügt, welch“ beide Arbeiten in Ladenburg angefertigt wurden. f — Wieblingen, 11. Sept. Wie ſich nun⸗ mehr ſicher herausſtellte iſt der 8jährige Knabe eines der Geſchädigten der Urheber des letzten Brandun⸗ glücks. Als ſich die mit Hopfenpflügen beſchäftig⸗ ten Leute aus der Sattler Simon'ſchen Scheuer begaben, um ihr Veſperbrod einzunehmen, ſchlich fich der Junge in dieſelbe und experimentierte mit ſog. bengaliſchen Zündhölzern, bis das Unglück geſchehen. — Karlsruhe, 12. Sept. Nachſtehend teilen wir das Feſtprogramm für die Begrüßungs⸗ feierlichkeit bei der Ankunft des Herrn Erzbiſchofs von Freiburg, Dr. Roos, am Montag den 20. Sept. e. mit: 1. Vormittags 11 Ubr: Aufſtellung des Feſtzuges auf dem katholiſchen Kirchenplatz. 2. Vorm. halb 12 Uhr: Abmarſch des Zuges unter klingendem Spiele zum Bahnhof. 3. Bei der An⸗ kunft des Extrazuges mit dem Herrn Erzbiſchof: Feſtgeläute und Abgabe von Salutſchüſſen. 4. Begrüß⸗ ung des Kirchenfürſten durch den Herrn Biſchof Baul Leopold von Mainz und ſeitens der tit. Ver⸗ treter der hieſigen hohen Hof⸗, Militär-, Staats⸗ und Gemeindebehörden, der Kollegialmitglieder des kath. Oberſtiftungsrates, des kath. Adels, der Geiſt⸗ lichkeit des venerabeln Landkapitels Ettlingen, der kath. Stifungskommiſſion und der erſten Vereins⸗ vorſtände am Eingang in den fürſtlichen Warte⸗ ſaal (gegen die Kriegsſtraße). 5. Vorbeimarſch des Feſtzuges vor dem Herrn Erzbiſchof, der vom Hrn. Biſchof von Mainz, dem erzbiſchöfl. Domkapitel u. den unter Ziff. 4 bezeichneten Behörden umgeben iſt. 6. Feſtzug zurück zum Kirchenplatz. 7. Bei der Abfahrt des Extrazuges: Feſtgeläute und Abgabe von Salutſchüſſen auf der Feſtwieſe, — Karlsruhe, 14. Sept. Da es für manche Eltern oft ſchwierig iſt, ihren Knaden Gelegen ⸗ heit zur Erwerbung einer geſich ' rten Lebensſlellung zu geben, glauben wir darauf aufmerkſam machen zu ſollen, daß die Wleſenbauſchule in Karlsruhe junge Leute zu Kulturauffehern ausbildet und während der ganzen Dauer ihrer Ausbildung, die vollſtändig koſtenfrei iſt, einen Verpflegungszuſchuß in der Form einer regelmäßigen Tagesgebühr von M. 1.70 bis M. 2.30 leiſtet. Die jungen Leute, welche das 16. Lebensjahr zurückgelegt haben müſſen, haben einen in der Wieſenbauſchule und während 4 Sommer im praktiſchen Dienſt bei den Kulturinſpektlonen dez Landes durchzumachen, nach deſſen erfolgreicher Zu⸗ rüͤcklegung dieſelben zu Kulturaufſehern, ſpater 10 Kulturoberaufſehern ernannt werden. Geſuche um Aufnahme in die Wieſenbauſchule ſind unter Bei⸗ fügung von Leumunds⸗ und Schulzeugniſſen, einem ärztlichen Zeugnis über geſunde und kräftige Körper⸗ beſchaffenheit und einer Beſchreibung des Lebenslauf der ſich Meldenden bis ſpäteſtens 15. Oktober d. J. bei der Gr. Kulturinſpektion zu Karlsruhe ein⸗ zureichen. — Barcelona, 13. Sept. Vor einigen Tagen unternahm der Gutsbeſitzer Soucha mit feiner ſchönen Frau und einem ſechsjährigen Söhnchen einen Ausflug mittelſt Bahn. In einer kleinen Station ſtieg ein junger Mann in Coups und Souche ſayh es mit ſtillem Ingrimm, wie derſelbe ſeiner Gallin den Hof machte. Plößlich prauſte der Zug durch ein Tunel. Herr Soucha hörte in der Richtung, wo ſeine Gattin ſaß Geräuſch ei nes Kuſſes. Seiner ſelbſt nicht mächtig, riß der Eiferſuchtsteufel einen Revolver hervor und feuerte durch die Dunkelhell Ein Wehruf erſcholl, das Alarmſignal wurde gegeben; noch wenige Sekunden und der Zug ſtand im Freien, Jetzt ſah Soucha zu ſeinem Erſtaunen ſein Söhnchen röchelnd auf dem Polſter des Sitzes liegen. Daz Kind hatte ſich den Scherz gemacht, im Dunkeln ſeine Mutter zu küſſen und ſo Anlaß zu dem grauen⸗ vollen Irrtum gegeben. Der Kleine ſtarb noch am ſelben Tage. Soucha wurde verhaftet und eine Gattin reichte noch am ſelben Tage den Scheidungs⸗ geſuch gegen den Mörder ihres Kindes ein, — Bruchſal, 11. Sept. Geſtern Morgen zwiſchen 8 und 9 Uhr kam ein hleſiger, auf der Bahn beſchöftigter Arbeiter Namens Schneider zwi⸗ ſchen die Wagenpuffer und wurde erdrückt, ſodaß er er ſofort eine, Leiche war. — Ein hieſiges Dient mädchen, welches heimlich niederkam und ihr neuge⸗ borenes Kind tötete und in dem Garten ihrer Dienſt⸗ herrſchaft vergrub wurde geſtern verhaftet und in das Amtsgefängnis eingeliefert. Das neue Schuljahr am Internatiensl- Lehrinstitut in Bruchsal beginnt am 21. September. Seit 4 Jahren wurden sämtliche 73 vorgeschlagene Abiturienten der VI. Klasse für bestanden erklärt und erhielten die Berechtigung zum einjährigen Militär- dienst. Pensionat mit strenger Disciplin und müssigen Preisen. „Mit unmenſchlicher Grauſamkeit aber hat man jetzt an ihnen gehandelt. Ohne Rückſicht auf ihren bedauernswerten Zuſtand riß man ſie aus ihren Betten und ſchleppte ſie hinaus in einen kleinen offenen Stall, der faſt fußhoch mit Schnee bedeckt iſt und keinerlei Schutz bietet. Hier liegen die Aermſtrn eng zuſammengepfercht — ja, einer auf dem Andern, und —“ „Und es geſchieht ihnen recht“, rief der Feld⸗ marſchall wild, „ganz recht!“ Agnes erhob ſchaudernd die Hände und ſtarrte ihn faſſungslos an. Ein jähes Gefühl des Schmerzes durchzuckte ihr edles Herz. „Das kann Ihr Ernſt nicht ſein, Durch⸗ laucht!“ „Und warum nicht? Es iſt mein voller Ernſt! 997 — keinen Tod, der qualvoll genug wäre für eſe —“ „Halten Sie ein!“ rief ſie haſtig und ſtand auf. „Ein wilder, entſetzlicher Haß verblendet Sie!“ „Vergeſſen Sie nicht zu wem Sie ſprechen!“ entgegnete ſie langſam und mit zitternder Stimme, „beim allmächtigen Gott, ich weiß es und — das eben läßt mich ſchaudern.“ „Ich verſtehe Sie nicht, aber Sie intereſſieren mich. Sie ſind ein mutiges Mädchen. Das liebe ich. Machen Sie getroſt ihrem Herzen Luſt, nur geben Sie jede Hoffnung auf, durch mich etwas für jene elenden Hunde zu erreichen.“ Nein, Durchlaucht, ich thue es nicht. Ich hoffe noch immer auf ihr gutes Herz.“ „Habe kein gutes Herz, in ſolchen Dingen iſt es Unſinn davon zu reden. Aber neugierig bin 7 7 0 ich denn doch zu erforſchen, was Sie eigentlich von mir verlangen. Was ſoll ich thun?“ „Geben Sie Befehl, Durchlaucht, daß die aus ihren Quartieren mit roher Gewalt entfernten Ver⸗ wundeten ſo ſchnell als möglich wieder in dieſelben zurückgebracht werden.“ „Ah, iſt das ein Verlangen!“ rief er und ſtarrte ſie überraſcht an. „Ich will Ihnen nicht ernstlich böſe ſein, eben well ſie ein ſo mutiges junges Ding und — auf Ehre! — ſo hinreißend ſchin find. Das aber muß ich Ihnen doch ſagen, daß ich Ihr Verlangen nicht erfüllen würde, und wenn —“ „Und warum nicht, Durchlaucht —“ unterbrach ſte ihn haſtig — „o, ſagen Sie mir, aus welchem Grunde nicht?“ „Erſtens, weil ich Deinen Erzhalunken von Franzoſen einen ſanftſeligen Tod gönne, und 2. weil ich über die betreffenden Räumlichkeiten bereits verfügt habe. Dieſelben werden morgen nachmittag von unſeren angegriffenen und kranken Leuten be⸗ zogen werden. Ah — da fällt mir ja ein — es wurde mir gemeldet, daß ein Raum, und zwar die beſte und am komfortabelſten ausgeſtottete Garderobe des Theaters noch beſetzt ſei von einem ſchwerkranken Kapitain.“ „Ja — Durchlaucht, ja — und — was — was ſoll mit dieſem geſchehen?“ „Er wird noch heute abend aus dem Zimmer entfernt und zu ſeinen Kameraden in den Stall gebracht werden.“ Agnes ſtieß einen Ruf des Schreckens aus. Verdutzt ſah der Feldmarſchall ſie an, während gleich darauf ein ironiſche Lächeln über ſein Antlitz „Ah — ſo ſteht es!“ ſprach er ſpottiſch. „Deshalb die edle Beſorgniß um die armen Ver⸗ wundeten! Das ſchöne Fräulein wünſcht ihren Ge⸗ liebten zu retten!“ 5 „Ich beſchwöre Sie, nicht in dieſer Weſſe zu mir zu ſprechen, Durchlaucht.“ „Regen Sie nicht auf, meine Theure. Jezt durchſchaue ich Alles. Aber nichts da! Der Kapftän gehört zu den Uebrigen, und wenn Sie bernünftig find, ſo grämen Sie ſich nicht weiter um ihn Glauben Sie mir, auch in der ſiegreichen Armee des großen Czaren giebt es hübſche und reiche Offiziere, welche ſich für die ſchöne polniſche Künstlerin ledhaft intereſſieren dürften.“ i Mit Erſtaunen bemerkte der Fürſt den Eindruck, welchen die ſoeben geſprochenen Worte auf Agnes ausübten. ö Erſt färbte glühende Zornesröte ihr ſchönes Antlitz — ſie trat verletzt und empört einige Schelte zurück — dann aber durchflog ein con dulftoſſches Zittern den herrlichen Körper, Thränen füllten die großen dunklen Augen der Polin und haſtig riß ſie das Medaillon, welches an ihrem Halſe hing, herunter, ſo daß die goldene Kette deſſelben ger⸗ brach. „Was thun Sie?“ fragte er und ſtand auf. „Sehen Sie dieſes Bild, Durchlaucht“, rief Agnes und drückte das Medaillon in ſeine Hand. „Betrachten Sie dies Bild, und dann wieder- holen Sie noch einmal, was ſie ſoeben ſagken, dann wiederſetzen Sie ſich noch einmal meiner Bitte!“ a Verwundert öffnete der Feldmarſchall das ihm überreichte Kleinod. —— Das g Bellfeder C. 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