Edingen in den Szornſteln eines Wohnhauſes eln⸗ ſchlug, ohne erheblichen Schaden anzurichten. Auch in Friedrichsfeld ſchlug der Blitz in ein neuerbautes Wohnhaus ein, ohne zu zünden. Anders jedoch lauten die Nachrichten von Waldwimmersbach. Unter 8 furchtbarem Knall ſchlng der Bitz in den Thurm er evang. Kirche und richtete einen großen Schaden an, die Thurmuhr die Orgel, die Decke, Fenſter, Balken ꝛc. ſind ſtark beſchädigt. Kaum hatte man ſich von dieſem Schrecken erholt ſo ertoͤnte Feuer⸗ uf. Um 4 Uhr ſtand die Scheune des Landwirts Gärtner in hellen Flammen; trotz aller Anſtreng⸗ ngen wurde die ganze Scheune ein Raub des ver⸗ heerenden Elements. Nur das Vieh konnte noch ge⸗ ettet werden. — Mannheim, 9. Sept. Die Hopfenpflücke ſt allerorten in vollem Zuge und teilweiſe auch chon beendigt. Die ausgezeichnete Witterung der tzten Wochen hat in vielen Diſtrikten die neue Ernte weſentlich gebeſſert. Der Durchſchnittsertrag m Kontinent dürfte nunmehr ſicher der einer guten Bayern ſpeeiell überholt dieſes urchſchnittsmaß und hat überdies ſehr ſchöne ualitäten aufzuweiſen. Von beſonder Wichtigkeit nd die Berichte aus den Hopfenplantagen Englads. ie dortige Ernte iſt ſowohl in Bezug auf Quantität 6 Qualität eine der beſten ſeit vielen Jahren. Man chätzt dieſelbe auf 350 000 Meterzentner. Dagegen bat ſich die Hopfenernte in Amerika, den neueſten epeſchen zufolge, auch in letzter Zeit nicht gebeſſert. Die Produktion ſoll nicht mehr als 80,000 Meter⸗ zentner umfaſſen. Die Totalproduktion Bayerns beläuft ſich auf 109 000 bis 114000 Meterzentner. Oeſterreich⸗Ungarn hat eine relativ gute Ernte, doch iſt dieſelbe um gut 30 000 Meterzentner kleiner als im Vorjahre, in welchem man circa 85,300 Meter⸗ zentner geſechſt hat. Das Saazer Land allein hat heuer ein Ergebnis von circa 20 000 Meterzentnern. Die Totalproduktion Deuſchlands umfaßte im Vor⸗ jahre cirea 298 000 Meterzentner, die heurige Ge⸗ ſamternte dürfte um circa 63 000 Meterzentner zu⸗ rückbleiben. Nach den bisherigen Berechnungen wird die kontinentale Ernte kaum 371 000 Meter⸗ zentner gegen circa 475000 Meterzentner im Vor⸗ jahre ergeben. — Mannheim, 9. Sept. Die Leiche des ermordeten unbekannten jungen Mannes, welche im hieſigen Rheinhafen geländet wurde, iſt nunmehr agnosziert. Auf das Ausſchreiben der Großh. Staatsanwaltſchaft trafen geſtern abend 2 Brüder des Ermorbetem Leopold Rau aut Erdmannsbauſen (bei Koͤnighofen) hier ein, und beſichtigten die Leiche, ſowie deren Kleidungsſtücke; ſie konſtatierten die Identität desſelben mit ihrem ſeit einiger Zeit ver⸗ mißten Bruder Leopold. Die Brüder gaben noch ferner an, daß der Ermordete als Handlungsgehilfe in Eberbach in Kondition ſtand, ſich aber von dort heimlich entfernt habe. Mann vermutet, daß er bon da mit einem Schiffe neckarabwärts gefahren iſt. Um feſtzuſtellen, mit welchem Schiffe der junge Mann von Eberbach abgefahren, hat ſich, wie wir erfahren, der Unterſuchungsrichter von hier mit einem der Brüder des Ermordeten dorthin be⸗ geben. — Karlsruhe, 7. Sept. Aus Anlaß der vom 21. bis 26. September hier ſtattfindenden Landeszuchtvieh⸗Ausſtellung hat die Generaldirektion der bad. Staatseiſenbahnen nachſtehende Vergünſt⸗ igung gewährt: Die von den Beſuchern während der Dauer der Ausſtellung auf Stationen der bad. Bahnen, ſowie den auf badiſchem Gebiet der Main⸗ Neckar⸗Eiſenbahn gelöſten einfachen Fahrbillette nach Karlsruhe lönnen innerhalb der Giltigkeits⸗ dauer entſprechender Retourbilette auch zur Rückfahrt benützt werden. Dieſe Fahrkarten müſſen aber als⸗ dann mit dem Stempel des Ausſtellungskomitees verſehen werden. Ferner hat die Eiſenbahnbehörde angeordnet, daß das von Stationen der badiſchen Bahnen oder der auf badiſchem Gebiet gelegenen Stationen der Main⸗Neckar⸗Eiſenbahn abgefertigte und zur Ausſtellung hierherkommende Zuchtvieh, welches unverkauft bleibt und auch von der Lotterie⸗ Kommiſſion nicht angekauft wird, unter den üblichen Bedingungen innerhalb 8 Tagen nach Schluß der Ausſtellung frachtfrei zurückbefördert wird. — Pforzheim, 9. Sept. Das finanzielle Ergebnis des Pforzheimer⸗Turnfeſtes iſt ein hoͤchſt zufriedenſtellendes. Unter warmer Dankſagung für das bereitwillige Entgegenkommen macht der dortige Turnrat bekannt, daß die angebotene Opferbereit⸗ willigkeit der Herren Garantieſchein⸗Zeichner nicht in Anſpruch genommen werden müßte. Der Feſtaus⸗ ſchuß fand ſich vielmehr noch in der Lage, verſchiedene bieſige wohlthätige Vereine und Inſtitute, als: Unterſtützungskaſſe für arbeitsunfähige Goldarbeiter, freiwillige Feuerwehr, Diakoniſſenverein, Kinder⸗ Krankenhaus des Diakoniſſenvereins, Barmherzige Schweſtern, Frauenverein ꝛc. mit anſehnlichen Gaben zu beſchenken. — Niederflörs heim, 7. Sept. (Pfalz.) Bel einem heutigen dahler nlede ene witter ſchlug der Blitz in das Schüzenhaus ſelbſt 6 Perſonen Schutz gegen das Unwetter ge⸗ ſucht hatten. Das Gebäude wurde total zertrümmert, die Leute unter dem Schutt desſelben begrabend. Drei davon wurden ſofort tötlich getroffen, darunter der Jägdler Hr. Louis Geil. Die beiden anderen Erſchlagenen, ein Mann und eine Frau, hatten auf dem Felde gearbeitet. Die übrigen Drei waren von dem Schlage nur betäubt und wird deten Leben erhalten werden können. — Halle, 9. Sept. Der früh halb 8 Uhr hier eintreffende Sorauer Perſonenzug ſtieß mit dem Halberſtadter Perſonenzug kurz vor der alten Eiſen⸗ bahnbrücke, als letzterer das Sorauer Geleiſe durch ⸗ kreuzte, zuſammen. Die Lokomotiven und Pacwa⸗ gen wurden beſchädigt und mehrere Perſonen leicht verletzt. Der Halberſtadter Zug hatte das Einfahrt ſignal beachtet, der andere Zug nicht. a Ins Meer geworfen. Der nelle Hafen von Trieſt war dieſer Tage der Schauplaß einer entſetzlichen That. Eine Frau, mit einem Säugling auf dem einen und einem größern, in einem Sacke befindlichen Gegenſtande unter dem andern Arme, begab ſich auf den Molo Kluiſch, woſelbſt ſie den Sack ins Meer warf, Da man in demſelben verdächtige Bewegungen wahrnahm, wurde er herausg'fiſcht, und da ergab es ſich, daß er den Leichnam eines ſtebenjährigen Mädchens enthielt, welcher die Spuren früherer Mißhand⸗ lungen zeigte. — Daß Jemand ein größeres Verbrechen be⸗ geht, um ein geringeres zu verdecken, iſt eine pſhcho⸗ logiſch konſtatierte und nicht ſelten beobachtete Thal⸗ ſache. Auch folgender Fall beſtätigt dies. In Du⸗ derſtadt (Thüringen) wurde vor einigen Tagen von einem Dienſtmädchen ein Mordverſuch gegen eine andere, in demſelben Haufe mit ihm dienende Per⸗ ſon, unternommen und durch die Dazwiſchenlunft des Dienſtherrn verhindert. Infolge des ſogleich angeſtellten Verhörs ſtellte es ſich heraus, daß das verbrecheriſche Mädchen ihre Herrſchaft beſtohlen, und um die Schuld auf Ihre Genoſſin zu bringen, in deren Namen an die Eltern derſelben einen Brief gerichtet hatte, worin Jene ſich des Diebſtahls be⸗ zichtigt, und die Abſicht aus ſpricht, ſich dieſerbalb das Leben zu nehmen. Die Behauptung des Briefes hatte ſie durch die Erdroſſelung des Mädchens glaub⸗ haft machen wollen. Ge. wo⸗ — ſcheinen ſich auf unangenehme Erörterungen nicht einlaſſen zu wollen. Nun gut. — Alſo Stücke ſoll ich wählen?“ „Wenn Eure ruhmbekränzte Hoheit dieſe außer⸗ ordentliche Gnade haben wollten —“ „Schon gut. Meine Wahl iſt bereits getroffen.“ Und mit einem Lächeln, in welchem unzweifelhaft die Gegend von Tobolsk oder Irkusk ſich ſpiegelte, fuhr er fort: „Ich befehle die Aufführung dieſes Stückes: „Das wiedererwachte Polen oder Czar Napoleon.“ Die kleine Geſtalt Sanislaus Krafinskys ſchwankte. Kutuſow aber fuhr fort: „Es iſt ja bereits einſtudiert, alſo, mein Lieber —“ „Verzeihen Euer Durchlaucht, aber die Dekorationen — die Requi — quiſiten —“ „Still! Die Sache iſt abgemacht — ich wünſche keinen Widerſpruch. Das Stück wird morgen abend aufgeführt — ich ſelber werd im Theater anweſend ſein und dafür Sorge tragen, daß daſſelbe gänzlich gefüllt iſt. — Nach der Vorſtelluug werden wir dann ein Wörtchen miteinander ſprechen.“ Mit ſchlotternden Knien ſtand der geknickte Theaterdirektor vor dem Feldherrn. „Mein Gott — ich — ich —“ ſtammelte er, „ich glaube, daß das Buch —“ „Wanka! — Geh mit dieſem Herrn — bleibe bis morgen abend nach der Vorſtellung unausgeſetzt um ihn — iß bei ihm — trink bei ihm — ſchlaf bei ihm und ſorge dafür, daß er nur das thut, was ich ihm eben befohlen habe.“ „Aber ruhmgekrönteſte Durchlaucht —“ zu Gehen. Schlotternd verließ Krafinsky, von Wanka ge⸗ folgt, das Kabinet des Feldmarſchalls. Eines war ihm klar: vor der Verfolgung ſeiner Gläubiger brauchte er nicht mehr zu bangen. Halb bewußtlos wollte er, immer Wanka zur Seite, das Gouver⸗ nementshaus verlaſſen, als Agnes Marynowska ihm entgegentrat. „Kann ich den Feldmarſchall, Fürſten Kutuſow ſprechen ?“ fragte ſie einige Offiziere und in ihrem Weſen verriet ſich große Haſt, aber auch unbeugſame Energie und Entſchloſſenheit. Man war ſo erſtaunt über ihr Niemand antwortete. Kraſinsiy wollte ihr ein warnendes Wort zu⸗ raunen, da aber faßte ihn Wanka freundlich beim Verlangen, zu, daß er ohne an Anderes zu denken, gebrochen und vernichtet weiter, hinaus taumelte. Die ſchöne Künſtlerin ſtand nun inmitten der Offiziere, die ſie alle mit neugierigen Blicken muſterten. „Nun, meine Herren,“ rief ſie energiſch, „ver⸗ mag mir Niemand von Ihnen zu antworten? — Arm und rief ihm ein ſo eindringliches „Paſcholl“ wiederholte Wanka mit überzeugender Aufforderung 1 1 Ich verlange den Fuürſten Feldmarſchall zu ſprechen.“ Die Offiziere lächelten einander an, endlich entgegnete ein junger Gardeoffizier, der als Flügel⸗ adjutant dem Fürſten attachirt war: „Ein ſeltſames Verlangen! Glauben Sie, daß Seine durchlaucht hier iſt, um junge Mädchen zu empfangen — wenn ſie auch ſo ſchön find wie „Paſcholl!“ rief der Fürſt laut und „Paſcholl!“ . 8 78 Sie?! — Kann ich Ihnen nicht dienen, meine Verehrte?“ 92250 „Nein, nein“, rief Agnes haſtig, ich will zum Fürſten. Ich beſchwöre Sie, mein Herr, hören Sie, ich beſchwöre Sie, führen Sie mich zu ihm, es handelt ſich um Leben oder Tod eines Menſchen.“ Der Adjudant lächelte eigenlümlich. f „Sie ſchlagen in dieſer Zeit das Leben eines Menſchen hoch an“, ſagte er ſpoͤttiſch und kat dann zu ſeinen Kameraden, mit ihnen fliſternd. f „Gut“, ſagte er nach einiger Zeit, „ich will Sie zum Fürſten führen, aber unter einer Be⸗ dingung. 1 „Nennen Sie dieſelbe.. 5 „Unter der Bedingung, mein ſchönes Kind, daß Sie mir und meinen Kameraden geſtatten noch der Reihe je einen Kuß auf ihre ſchwellenden Lippen zu drücken.“ Agnes Marynowska ſtieß einen Ruf der Em⸗ pörung aus. 5 „Ich werde Ihr Verlangen dem Fürsten mit⸗ teilen“, ſagte ſie empört. „Thun Sie das immerhin. Seine Durchlaucht wird gern ſeinen durch die ſchweren Strapazen er⸗ matteten Offiziren eine ſo köſtliche Erfriſchung gönnen. Alſo, darf ich bitten, Theuerſte! Ich mache den Anfang.“ „Und wenn ich Ihr unverſchämtes Verlangen nicht erfülle?“ 5 „So werde ich mir erlauben, Sie durch einige der ſehr ungalanten Koſaten wieder aus dem Gouver⸗ nementshauſe geleiten zu laſſen, ohne daß ihr Wunſch erfüllt worden iſt. Fortſetzung folgt. Falun Die Ermeuerun lung belt. 1 912 Die 1 ö wahlberechtigte 1. fd aufgestellt und, 18 Tage lang zur 1 hieſgen Falfruß 1 1515 borgettag E werden nicht me dabei wird noch ch um 16. d. Monats u Ende geh. e 175 ihne an der Wa 4 vird ber az Hemeinde für de 1 pi Wahl ⸗Diftilte F pin Neclar- und Air II Pie Satitsbelmer- und 3 Vablmänner ſind n 1) fir den ersten J für den weilen aubenburg, 7. Sept. Oemeind A. Hul Aaufpordt Ale diejenigen, we u de Höhere Bü nac im Nückfande Herden binnen 8 8 neden Zahlung zu Loadendung, den 7 Die Ven 1 81 Nan Mitte Septen in Gasthaus z Ladenburg eine kröffnen. Anmelbungen mntgegengenomme 0 f 0 ach Torschrift des Profsssors Or. helm. ffn h de NU drust. 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