bderkauft. — In Ilvesheim kamen dleſe Woche die erſten verkauften Hopfen, etwa 15—20 Ctr. zu 65 M. in fremde Hände. — In Seckenheim, wo man auf faſt eine ganze Ernte zu 600 — 700 Centner rechnet, war das Verkaufsgeſchäft in den letzten Tagen der berfloſſenen Woche lebhafter geworden; bezahlt wurde bis 80 M. — und Trinkdeld. — In Oftersheim war in der vergangenen Woche ein reger Abſotz. Die Ware iſt auserleſen und ſtieg der Preis von 60 auf 70 M. —. auch wurde gerne rinkgeld bezahlt. Die Produzenten ſind in ihrer rntearbeit ungemein rührig, umſomehr, als man in den letzten Tagen durch die Nebel in der Nacht veranlaßt, Spuren von Rußkrankheit wahr⸗ nimmt. 5 — Mannheim, 5. Sept. Geſtern am Spät⸗Nachmittag wurde an der fogenannten Rhein⸗ hafenſpitze eine männliche Leiche geländet, die nicht weniger als 7 Stichwunden in das Herz und an der Bruſt aufzuweiſen hat. Alle Anzeichen laſſen darauf ſchließen, daß der junge, ungefahr 18 bis 20 Jahre alte Mann das Opfer eines Mordes ge⸗ worden iſt. Wie die ärztliche Unterſuchung ergab, ſind die Stichwunden von ſolcher Beſchaffenheit, daß alle geeignet waren, den Tod des Opfers herbei⸗ zuführen. Die Leiche war mit Turneranzug ge⸗ kleidet und fanden ſich bei derſelben noch eine fil⸗ berne Remontoir und ein Portemonaie mit 10 Pf. Inhalt vor. Nach dieſen Anzeichen iſt zu ſchießen, daß hier nicht ein Raubmord, ſondern ein Mord aus irgend einem anderen Grunde vorliegt. Die Leiche mag ungefähr zwei Tage im Waſſer gelegen haben, und man kann annehmen, daß das Ver⸗ brechen auf der Mühlau ausgeübt und die Leiche dortſelbſt in den Rheinhafen geworfen wurde. Die Unterſuchung wurde ſofor eingeleitet und wird die⸗ lbe in fieberhafter Weiſe betrieben. — Wieblingen, 4. Sept. Auf bis jetzt cht aufgeklärte Art entſtand heute mittags 4 Uhr in der mit Halmfrüchten, Hopfen, Heu ꝛc. ange⸗ füllten Scheuer des Sattlers Simon, deſſen Haus faſt am Ende des Dorfes gegen Seckenheim liegt, Feuer aus, welches fich alsbald dem brennbaren Material mitteilte und auch mit rapider Schnellig⸗ it ſeinen Weg zu den Nacharsgebäuden fand. An der Brandſtelle ſind die Gebäudekompiexe alle an⸗ einander gebaut, ſo daß ſich die verheerende Macht leicht ausdehnte. Faſt gänzlich, bis auf die Grund⸗ auern in Aſche gelegt, wurde das Hrn. Jakob aas gehörende Roſenwirtshaus. Auf der hinter demſelben befindlichen Schreinerwerkſtaͤtte von Nagel iſt das als Wohnung benützte Stockwerk ebenfalls ein Raub der Fammen geworden. Mich. Treiber's Scheune und Schweinſtälle, ferner die Ställe der J. G. Reinle Witwe fielen dem Element zum Qpfer und mußte ein nicht mehr aus dem Stalle zu bringendes Schwein ſein Leben laſſen. Hrn. Wacker verbrannte eine Scheune, 2 Ställe und 2 Schweine. Außer der Scheuer des Simon wurde auch diſſen Wohnhaus ein Raub der Flammen, ebenſo das meiſte Mobiliar, Wäſche ꝛc. Die meiſten Ernteer⸗ zeugniſſe ſind nichl verſichert, wohl aber die Gebäude und Fahrniſſe. — Berlin, 6. Sept. Nach dem vom Anwalt Schenck erſtatteten Jahresberichte für 1885 ſind der Anwaltſchaft zur Zeit in Deutſchland nach dem Syſtem Schulze⸗Delitzſch 2118 Kreditgenoſſen⸗ ſchaften, 1377 G rnoſſenſchaften in einzelnen G'werbs⸗ zweigen, nämlich 140 induſtrielle und 457 land⸗ wirtſchaftliche Rohſtoffgenoſſenſchaften, 174 land⸗ wirtſchaftliche Werksgenoſſenſchaften, 61 induſtrielle und 7 landwirtſchaftliche Magazingenoſſenſchaften, 148 induſtrielle und 301 Jlandwirtſchafttiche Pro⸗ duktingenoſſenſchaften, 24 Winzergenoſſenſchaften) und 49 berſchiedene Genoſſenſchaften; ſodann 682 Konſumvereine und 63 Baugenoſſenſchaften. Von den Kreditgenoſſenſchaften haben 896 die ſtatiſtiſche Tabelle ausgefüllt. Dieſe hatten zuſammen Ende 1885 458 080 Mitglieder, gewährten über 1588 Millionen Mark Kredit bei 129 ½ Millionen Mark eigenen Fonds, darunter 21 Millionen Mark Reſervefonds. Das eigene Vermögen dieſer Genoſſenſchaften betrug 32,21 pt des fremden Fonds. Von den Mitglieder dieſer Genoſſenſchaften ſind 21,1 pCt. ſelbſtändige Landwirte, 11 pCt. unſelbſtändige Arbeiter und 29,7 pCt. ſelbſtändige Handwerker. Von dem Konſumverein haben 162 die ſtatiſtiſche Tabelle ausgefüllt. Dieſe hatten 120 150 Mitglieder mit über 5 Milllonen eigenem Vermögen und 35 136555 Mk. Verkaufserlös im Jahre 1885. Die Mitgliederſtatiſtik meiſt bei 154 Vereinen 14,5 pCt. ſelbſtändige Handwerker, 55 pCt unſelbſtändige Arbeiter nach. — Beſtialiſche Rohheit. Der Vieh⸗ händler J. Eberle von Moos (Bayern) verkaufte auf dem Friedberger Pferdemarkt das auf etwa 600 Mk. texirte Pferd eines Bauern durch Zwiſchen⸗ handel. Als ihm der Bauer nach Abſchluß des Kauf⸗ geſchäftes das übliche ſogenannte „Schmußgeld“ zu zahlen ſich weigerte, begab ſich Eberle in die Stal⸗ lung, in welcher das Pferd untergebracht war und ſchnitt demſelben die Zunge vollſtändig ab. Der Unmenſch wurde verhaftet, das Pferd muſtte ſofort an den Pferdeſchlächter veräußert werden. — Newyork, 5. September. Die Stadt Charleſton iſt geſtern von neuen Erdſtößen heimge⸗ ſucht worden. Es werden Ingenieure dorthin ge⸗ ſandt, die den Zuſtand der Häuſer unterſuchen und Zelte für die Obdachloſen errichten ſollen. Auch hinſichtlich der Vermudas⸗Inſeln, welche genau in der Zone liegen, die das Erdbeben berührt zu haben ſcheint, werden Befürchtungen gehegt. V. Ladenburg, 6. Sept. Zufälliger Meise hatten wir dieſer Tage in Baden-Baden einige unaufſchiebbare Geſchäfte zu beſorgen und beſuchten bei dieſer Gelegenheit auch einige liebe Verwandte und gute Bekannte, welche uns veranlaßten, unter Anderem ebenfalls die Gegenſtände in Augenſchein zu nehmen, welche die ſtädtiſche Einkaufskommiſſion da⸗ ſelbſt als Gewinne zur zweiten Ziehung der 3. dortigen Lotterie ausgeſucht hat. Wir mußten un⸗ willkürlich geſtehen, daß wir unſere durchaus nicht geringen Erwartungen noch bedeutend übertroffen fanden. Da iſt Alles von den beſten Lieferanten der betreffenden Branchen in gediegenſten und ſchönſten Exemplaren gewählt, welche gegen jene ähnlicher Unternehmungen vorteilhaft abſtechen. So gleich⸗ gültig, wenn nicht gar gegnerich wir früher gegen ſolche Lotterien vielleicht geſtimmt waren, wir haben uns nun nicht nnr ſelbſt ein Loos zu dieſer ge⸗ nommen, ſondern auch noch einige von der General⸗ agentur von Jooß u. Ströbel in Heilbronn a. N. zu Gelegenheitsgeſchenken, an welchen wir nicht billiger noch ſinniger vorbeikommen konnten. Wenn auch nicht alle Looſe Hauptreffer bekommen können, ſo ſind doch nur praktiſche preiswerte Ge⸗ genſtände dazu vorhanden und im günſtigſten Fall könnte unſer heiratsfähiges Nichtchen eine hübſche Zimmereinrichtung mit Piano und Silberſervice oder Aehnliches ganz gut verwerten, dach auch unſer Vetter wüßte mit dem Ertrag, den er aus dem Brillant⸗Schmuck oder Landauer, reſp. Vikkoria⸗ Wagen erloͤſte, falls er ihm zufiele, etwas anfangen! Neueſte Nachrichten. Berlin, 7. September. Der Reichsſag iſt mittelſt Kabinetsordre des Kaiſers vom geſtrigen Tage auf den 19. Sept., alſo auf Donnerstag der nächſten Woche einberufen worden. Beide verloren? — Was wird geſchehen, wenn der geſtrengte Kutuſow, der euſſiſche General einrückt und findet, wie wenig mir ſeine Befehle reſpektiren, wie ſtarrſinnig wir ihm entgegen zu treten wagen!“ Mit einer ſchnellen Bewegung hob Agnes den Ihre Thränen verſiegten und ſie ſprach mit feſter Stimme: D Befürchte nichts, Armand. Es wird uns nichts geſchehen, Kutuſow wird verzeihen Dir und mir.“ „Wie wäre das möglich? . „Frage mich nicht darnach, Armand, ich könnte es Dir nicht ſagen. Ich ſelber werde mit dem General ſprechen und dann wird er verzeihen und Deine beſſere Berpflegung anordnen.“ „Du machſt Dir Illuſionen, Agnes.“ „Durchaus nicht, mein Geliebter“, entgegnete ſie zuverſichtlich, „ich weiß und bin überzeugt davon, T denn ich babe das Mittel in der Hand, um den General zur Verzeihung zu brwegen.“ n „Und Du kannſt mir das Mittel nicht ennen?“ „Nein — niemals!“ a „Dann haſt Du Gründe, die ich muß.“ Die Erſchöpfung überwältigte ihn — er ſchloß die Augen. Agnes ſtand leiſe auf und ſchlich von ſeinem Lager fort, zum Fenſter. i Nach wenigen Minuten war er ſchlafen. 5 Agnes Marynowska öffnete das große, prächtige Medallion, welches an ihrem Halſe hing und blickte lange daſſelbe an 1 achten einge⸗ „Erfülle die Hoffnungen, die ich an Dich knüpfte flüſterſte ſie.“ „Und kannſt Du Armand nicht dem Leben erhalten, ſo bewirke, daß er wenigſtens in Ruh' und Frieden ſtirbt!, Sie küßte innig das Bild des Medaillons und ſchloß es dann wieder. In demſelben Augenblick erhob ſich uuten auf den Straßen ein ungeheurer Lärm. „Die Ruſſen kommen! Die Ruſſen kommen! General Kutuſow an der Spitze!“ ſo riefen 1000 Stimmen durcheinander. „Die entſcheidende Stunde naht“, ſprach Agnes bebend vor ſich hin. „ mag der Himmel mir bei⸗ ſtehen.“ a Und während ſämtliche Glocken der alten litthauiſchen Hauptſtadt zu läuten begannen, ſank Agnes Marynowska in die Knie und betete. 10 III. Es war gerade mittags 12 Uhr, als die Avantgarde der Ruſſen unter Kandwitzinn in Wilna einzog. Sie eilte aber ohne Aufenthalt durch die Stadt, um den entflohenen Franzoſen nachzuſetzen. Dann zogen die Diviſionen Tormaſſof und Neweroffsky und endlich Feldmarſchall Fürſt Kutuſow⸗Smolenskoi an der Spitze ſeines zahlreichen und gländenden Generalſtabes ein. Demütig und mit allen Zeichen freudiger Ehr⸗ erbietung wurden die einrückenden Sieger bon den Polen empfangen. Die Stadtälteſten waren ſämtlich auf dem Platze, was von weißgekleideten Ehren⸗ jungfrauen in der Eile aufzutreiben war, hatte ſich verſammelt und der „Oberbürgermeiſter“ begann an den Fürſten eine ſchwungvolle Anſprache zu richten. 8 Bemerkte der Kreiſe Feldmarſchall, daß es die⸗ ſelbe, nur weuig geänderte Rede war, mit welcher die edlen Polen zur Zeit die ſelbſtbewußt einziehen⸗ den Franzoſen empfangen hatten? — Er unterbrach gar bald den unaufhaltſam ſich über ihn ergießenden Wortſchwall und begab ſich unverzüglich in das Gouvernementshaus, wo demnächſt das Haupſquartier aufgeſchlagen wurde. Nun begann ein reges, buntbewegtes Leben. Adjutanten flogen nach allen Richtungen. Berichte von den Vartruppen liefen ein und Fürſt Kutuſow goͤnnte ſich nicht eher Ruhe, als bis alle Befehle und alle augenblicklichen Maßnahmen getroffen waren. Am nachmittag durchfuhr er dann nach allen Seſten die Stadt, in welcher er einſt längere Zeit als Gouber⸗ neur Litthauens gelebt hatte. Am Abend empfing der Feldmarſchall; Generzle der verſchiedenſten Corps, Beamte der Militärver⸗ waltung und die Spitzen der Behörden; denen die Verpflegung und Unterbringung der Truppen in der Stadt aufgetragen, waren im Vorzimmer bek⸗ ſammelt. f Mitten unter dieſen ſtand eine kleine, ſpindel⸗ dürre Geſtalt, mit einem glattraſterten Geſicht und ſorgfältig friſtertem Haar. Der Mann ſah in ſeinen ſchwarzſeiden Escarpins ſehr feierlich aus und hielt in der einen Hand einen ganz neuen „Claque“, in der anderen eine kleine elegante rote Mappe. Es war der Theaterdirektor Stanislaus Kra⸗ ſinsky. Fortſetzung folgt. un, welthe alme an, Lathen 55 ſhemeind 1 u Wahl . Aeclar ürtshelne Noblmänn J für den A fle den zit. daenburg, Dan herr Jalo feng Gr. . Taguft l. 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