dieten, ſich mit den gusgeſtelten Mooren, Werk. zeugen, Werkfzengmaſchinen und hauswirtſchaftlichen Apparaten vertraut zu machen, iſt die Einrichtung getroffen worden, daß die Konſtruktionen und Ver⸗ wendungen dieſer Ausſtellungsgegenſtände von den Ausſtellern ſelbſt an beſtimmten Tagen ausführlich erläutert werden. Solche Erläuterungen werden nach einem von der Ausſtellungskommiſſion ver⸗ öffentlichten Programm, welches in der „Bad. Ge⸗ werbezeitung“, ſowie in der in der Ausſtellung ge⸗ druckten und dort gratis verteilten „Ausſtellungs⸗ zeitung“ veröffentlicht iſt und von welchem den Ge⸗ werbevereinen unſeres Landes ſowie Intereſſenten Scparatabzüge zugeſendet werden ſollen, an den Tagen des 1., 2., 8., 15., 16., 17., 22. und 23. September abgehalten werden; wir wollen hierbei nickt verſäumen, darauf aufmerkſam zu machen, daß der 1., 8., 15. und 22. September jeweils auf en Mittwoch fällt, an welchem Tage die auf den Badiſchen Staatsbahnen, den Pfälzer und der Main⸗ Neckar⸗Bahn gelöſten einfachen Billete auch zur Rückfahrt berechtigen, ſofern ſie in der Ausſtellung abgeſtempelt werden. Die Erläuterungen werden gewiß ſehr viel des Intereſſanten und Lehrreichen bieten und ſicher manchen ſtrebſamen Gewerbetreib⸗ enden, für welche dieſelben beſtimmt find, zum Be⸗ ſuch der Ausſtellung veranlaſſen. Die Frequenz der Ausſtellung kann als eine durchaus befriedigende angeſehen werden; im Ganzen wurde die Ausſtel⸗ lung bis jetzt von rund 10,000 Perſonen beſucht. i Karlsruhe, 27. Auguſt. Von der Ausſtellung für Handwerkstechnik und Hauswirtſchaft. jederum hat ein bisher als ungelöſt gegoltenes Problem, „vermittelſt Handbetrieb feines Backmehl zu erziehlen“ ſeine Löſung gefunden. Sowohl in Altenburg auf der Landesausſtellung, als auch in Karlsruhe auf der Ausſtellung für Handwerkstechnik und Haus wirtſchaft baben die neuen berbeſſerten ſogenannten Viktoria Schrot⸗ und Mahlmühlen der Herren Wilh. Hartmann und Comp., Maſchinen⸗ fabrikanten in Fulda, durch ihre bohe und vielſeitige Leiſtuna bei ungemein geringem Kraftverbrauch in Intereſſenkreiſen allgemeines Lob geerntet. Ja, um zu zeigen wie wenig Kraft zum Betrieb dieſer Müßlen erforderlich iſt, ließen genannte Herren eine ſolche durch ihren wobldreſſierten Hund Viktor attliche Ulmer Dogge) in Bewegung ſetzen. Es geſchah dies vermittelſt einer 3 Meter hoheu und 1 Meter breiten velozipedartig gebauten Tretmühle und konnte ſich Jedermann überzeugen, wie aus dem — Getrelde feines von der Kleie geſondetes Backmehl entſtand der Großherzog verweilte mit ſichtlichem Erſtaunen längere Zeit bei dieſer Ausſtellungsab⸗ teilung und ließ fich von Herr Hartmann den Vor⸗ gang bis ins Detail erläutern. — In Mutterſtadt hat ſich geſtern ein erſchütterndes Familiendrama abgeſplelt. guten Vermögens verhältniſſen lebende Familie des Job. Handrich hatte öfters unter ſich ſelbſt arge Streitigkeitenn, ſo ouch geſtern mittag. Es kam ſoweit, daß Joh. Handrich ſeine Frau mit der Heu⸗ gabel attakirte und wollte der 17 Jahre alte Sohn Fritz ſeiner Mutter Hülfe leiſten, was er dadurch bethätigte, daß er ſeinen Vater mit einem Revolver niederſchoß. Der Tod des Verwundeten erfolgte nach kurzer Zeit. Der junge Handrich wurde ſofort in Haft genommen und heute früh begiebt ſich eine Gerichtskommiſſion von Ludwigshafen nach Mutter⸗ ſtadt, um den Thatbeſtand feſtzuſtellen. Bemerkens⸗ wert iſt, daß der Bruder des Getdteten im ver⸗ gangenen Jahre gleichfalls einen jähen Tod fand, indem er mittelſt einer Heugabel erſtochen wurde. — Wien, 30. Auguſt. In Mödling (nächſt Wien) auf der Südbabn fuhr geſtern abend der 8 Uhr Lokalzug beſetzt mit Sonntagsausflüglern, in einen vor der Station wartenden Lokalzug wegen falſcher Signalſtellung und zertrümmerte die drei letzten Waggons. 5 Perſonen wurden getötet und mehr als 20 Perſonen wurden ſchwer verwundet. Eine große Aufregung iſt in der ganzen Stadt. — Athen, 28. Aug. In ganz Griechen⸗ land ſind geſtern heftige Erderſchütterungen wahr⸗ genommen worden, den größten Schaden richteten die ſelben in Pyrgos an, woſelbſt alle Häuſer zer⸗ ſtört wurden; eine Ortſchaft in der Nähe von Pyr⸗ gos iſt vollſtändig vernichtet. Die Zahl der hierbei umgekommenen Perſonen wird auf 300 geſchätzt. Auch in Zante wurden Erderſchütterungen verſpürt und find dadurch viele Häuſer beſchädigt worden, doch iſt dabei kein Verluſt an Menſchenleben dabei vorgekommen. — Athen, 30. Aug. Durch das am Freitag ſtattgehabte Erdbeben ſind die meſſeniſchen Städte Filiatra und Chovemi vollſtändig zerſtört. Viele andere Städte und Dörfer litten mehr oder weniger ſchwer. Gegen 80 Perſonen ſind bei dem Erdbeben umgekommen. In Filiatra wurden 20, in Gargaliano 16, in Logudicſa eine große Anzahl Perſonen ber⸗ letzt. Ein Kriegsſchiff mit Aerzten, Arzneien, Zelten, Die in Lebensmitteln, ſowie eine Sap -raßtelfung, if nach Kalmata abgegangen. — London, 26. Aug. Durch ein entſetz⸗ liches Unglück verlor geſtern bei den Doneaſſer schen Stahlwerken in Sheſſield mindeſtens 7 Kinder im Alter von 3— 10 Jahren ihr Leben, während an⸗ dere gefährliche Verletzungen davontrugen. Im Innern der Fabrik waren Stahlblöcke im Gewichte von 600 Tonnen an einer 30 Fuß langen und 20 Fuß breiten Mauer aufgethürmt. Dieſelbe gab nach, ſtürzte ein und begrub die auf der Straße ſpielenden Kinder unter ihren Trümmern. Neueſte Nachrichten. “ Ladenburg, 31. Auguſt. Wiederum naht der 2. September, der für Deutſchland ſo denkwürdige Tag; der Taa, an welchem Napoleon 1 mit 96000 Mann Soldaten bei Sedan gefangen genommen wurde. Pflicht eines jeden Deuſchen iſt es dieſen Tag nicht zu vergeſſen. Einſender dis. erſucht deßhalb die bieſigen Einwohner am Sedans⸗ tag ihre Häuſer beflaggen zu wollen. — Schwetzingen, 30. Auguſt. Hopfen, Geſtern war der eigentliche Tag an dem die Olden⸗ wälder Hopfenzopfer hier eintrafen, es waren ihrer nicht wenig. Heute beginnt alſo das Geſchaft in jedem Hauſe. Das Produkt iſt fehlerfrei, geſund, der weitaus größte Teil vollſſändig reif und von gutem Geruch, ſo daß der diesjährige Hopfen eine geſuchie Marktware werden dürfte. Ueber den Preſs wäre noch nichts beſonderes mitzuteilen; über 100 Mark werden fortwährend bezahlt. Jedenfalls werden die allernächſten Tage ſchon eine beſtimmtere und reg ere Haltung herbeiführen. — Lahr, 31. Auguſt. Die geſtern mittag vorgenommene Sektion des ermordeten Gaumer er⸗ gab, daß er infolge eines in die rechte obere Seile der Bruſt erhaltenen Stichs, welcher 7 Centimeler tief in die Lunge eindrang, ſtarb. Adrianopel, 30. August, Das kürkiſche Heer wird mit aller Beſchleunigung kriegsbereſt gemacht. S iſto wa, 30. Aug. Fürſt Alexander t beute morgen um 4 Uhr auf seiner Jacht von Ruſtſchuk weitergefahren und um 8 Uhr bormitlags hier eingetroffen. Der Empfang des Fürsten war auch hier ein überaus enthuſtaſtiſcher, Die Menge ſpannte die Pferde des Wagens aus, welcher den Fürſten zur Kirche bringen ſollte und zog ihn nach der Kirche, wo ein Tedeum abgeholten wurde. lingen Aufnabme gewähren und ſie ſo gut als möglich unterzubringen ſuchen, wenn ſie dabei auch ſchier vergingen aus Furcht vor der Rache der flegreichen und gewaltthätigen Ruſſen. Es waren trübe, traurige Tage für das ſonſt ſo lebenslustige und vergnügungs⸗ ſüchtige Wilna und der orme, in ſeinen Hoffnungen getäuſchte Theaterleiter litt am ſchwerſtn darunter, denn zu ſeinen finanziellen Nöten geſellte ſich auch die Sorge um ſeine perſönliche Sicher beit... — 5 Es war am vormittag des verhängnisvollen Tages und ſämtliche Mitglieder des Theaters auf der Bühne verſammelt. Sie ſaben angegriffen aus, ganz wie die armen Kombdianten der verfrachten und krachenden Theater unſerer erhebenden Zeitpoche. Nicht die lebhafte, luſtige, von Witzen belebte Unter⸗ haltung, die meiſt auch das verhungertſte Künſtler⸗ trüppchen pflegt, war zu vernehmen, ſondern nur ein leiſes, änaſtliches Tuſcheln durchflog den weiten Raum, — ſcheue, furchtſame Blicke warf man ein⸗ ander zu und Stanislaus Kraſinsky, zugleich der erſte Darſteller ſeiner Geſellſchaft, wankte mit ſchlotternden Beinen umher, — ein armſeliges Bor⸗ bild für ſeine verzagten Untergebenen! Er trat zu einer Gruppe, welche aus 3 Herren und einer Dame gebildet und bei ſeinem Erſcheinen trat die Letztere, eine große, magere Geſtalt auf ihn zu und ſprach mit gedämpfter Stimme, aber in ſehr energiſcher Weiſe: „Wenn die Verhältniſſe ſo bleiben, Direktor, werde ich heute abend nicht ſpielen!“ „Machen Sie mich nicht unglücklich“, Krafinsky beſtürzt, „weshalb nicht?“ „Meine weibliche Ehre verbietet mir, mich ferner rief „Aber meine beſte, theuerſte Freundin, wie ſoll es denn anders geſchehen? — Sie wiſſen doch, daß wir alle Garderoben voll verwundete franzöſiſche Soldaten zu liegen haben, daß man ſelbſt auf den Corridoren die Flüchtlinge einquartiert hat, und was ſoll ich armer, zertretener Theater⸗ direktor gegen die Beſtimmungen der Behörde thun?“ „Das iſt mir gleichgültig, Direktor,“ verſetzte die Darſtellerin geſetzter Heldinnen und alternder Jungfrauen energiſch,“ ich will an einem ſo primi⸗ tiven Inſtitut nicht mehr ſpielen“. „Nehmen Sie doch nur Vernunft an, Theuerſte, Betrachten Sie doch meine ſchönen, prächtigen Decora⸗ tionen und Koſtüme! Sie liegen auf dem Hof und in den Fluren umher, weil man alle Maga⸗ 5 zu einem fliegenden Lazarett umgelvandelt 0 45 „Wie, Direktor, Sie ſtellen mich den Dekorationen und Koſtümen gleich 2!“ rief jene mit einer ihrem Alter angemeſſenen Empörung, „noch heute verlaſſe ich ihr Engagement — nachdem Sie mir die reſtirende Gage überreicht haben werden!“ Es iſt ſchwer zu ergründen, welche Dimenſionen dieſer unerquickliche Streit angenommen hätte, wenn nicht plotzlich eine ſeltſame Eregung ſämtliche An⸗ weſenden ergriffen und man verwundert und erſtaunt die hohe, langſam einherkommende Geſtalt eines Polizeiſergeanten angeſtarrt hätte, der von mehreren Poliziſten gefolgt, die Bühne betrat. Die Züge dieſes Mannes ſchienen aus Erz gegoſſen, denn ſie bewegten ſich nicht im mindeſten, als er ſich in die Mitte des weiten Raumes ſtellte hinter den Couliſſen, nicht in der Garderobe, an und um zu kleiden.“ 2 2 und mit lauter, ſchneidiger Stimme ſprach: Garderoben und Magazine ſowie Überhaupt alle ge ſchützten und wohlausgeſtatteten Räumlichkeiten dieſes Theaters, in denen ſich verwundete und eniflohene Franzoſe befinden ſind unverzüglich von denſelben zu ſäubern. Die in wenigen Stunden einrückende Avantgarde der erhabenen kaiſerlich ruſſiſchen Armee gedenkt in dieſen Räumen für ihre Verwundeten ein fliegendes Lazarett einzurichten und hal unſeren hohen Magiſtrat bereits erſucht, den nötigen poſſen⸗ den Platz zu beſchaffen. Meine Ordre geht dahin, ſämtliche benannten Räumlichkeiten zu fäubern und werde ich damit unverzüglich beginnen.“ „Aber, mein Gott,“ ſtöhnte der leichenblaſſe Kraſinsky, „was ſoll denn aus den armen, meiſt Schwerverwundetrn werden?“ „Franzoſendiener!“ ſchnaubt der empoͤrte Sladl⸗ ſergeant ihm zu und fuhr dann mit hoͤhniſchem Grinſen fort: „Habe bereits einen anderen Alfenk⸗ haltsort für die geſchlagene Hunde ausgeſuchk“ „Und wo, wenn ſch fragen darf?“ 4 „Dort draußen — der Stall!“ 9 Ein lauter ſchriller Aufſchrei ertönte. Alles blickte ſich um. Niemand aber wußte wer ihn aus⸗ geſtoßen. f Ein ſcheuer Blick aus den Augen Kraſinslys traf den barbariſchen Sergeanten und noch ein⸗ mal raffte der entſetzliche Theaterleiter ſeinen Mut zuſammen und fragte mit zitternder Stimme: „Aber der Stall iſt offen — ungedeckt — es befindet ſich kein Stroh mehr darin — kein Feuer läßt ſich machen die Gefangenen werden er⸗ frieren!“ 4 » Befehl des hohen Magiſtra Aäaantm. Am , 2012) Juaitag, 3. b. Pathusſacle e! perden daß, . hn, Angela mlünde der 2⁰ aa duc! Voranschlag dull Abtretung ech 9 been 4. Heberloſſung l Garten an adenburg, den 26. ——— Filaube mit die geb 10 meinen T0 pelt, und erſuche 1 ffn u bi Hern Günther N Hymnaſten, N. sten und Al Haaſe 1 „ Genunnte Firm ift in deſer Jet mit ſamtlich Nebindung, in der Lage, Umuiumen. Kataloge und e