. U 0 * 00 0 0 h Mtbeizdeſ tien Gesche a i n obliegenden e bonn, ul 60 7. Na 1880. dsborſtond. Huben, Jenuat T Aden omöglech en ze 1400 — ſtein. J Gies, eue ihig und lh, 4 neren ten Muller zin Ma . 755 enen — r Nr. 66. Tadenburge Erscheint jeden Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 K 0 mit illuſtiertem Anterhaktungsblatt 1 % 70 Texel. Poſtproviſton. Zuſerake, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Erpedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige, Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 Pfg. Rellamen mit 90 Pf, berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. Politiſches. Ba den⸗ Baden, 13. Auguſt. Der Groß⸗ berzog und die Großherzogin beabſichtigen, demnächſt ihren Aufenthalt auf der Inſel Mainau mit dem⸗ jenigen auf Schloß Baden zu vertauſchen. Das erbgroßherzogliche Paar, welches ſeine Nachkur während 14 Tagen in Königſtein fortſetzt, wird hierauf zu längerem Aufenthalt hier erwartet. München, 16. Auguſt. Das Herz des Königs Ludwig's II. wurde ſoeben unter großartiger Beteiligung des Volkes und unter Begleitung der oberſten Hoſchargen nach dem Oſtbahnhof verbracht um nach Altötting überführt zu werden. Verſchiedenes. B Ladenburg, 15. Aug. Schuhmacher Friedrich Schmitt J. Eheleute hier haben im engſten Familienkreiſe heute ihre goldene Hochzeit gefelert. Anläßlich dieſer Feier haben Seine Koͤnig⸗ liche Hoheit der Großherzog dem Jubelpaare ein Geſchenk von 8 Kronen- 30 Mark gnädigſt bewilligt und Herr Bürgermeiſter A. Huben hat heute dieſes huldv olle Geſchenk dem Jubelpaare in paſſender An⸗ ſprache behändigt, wofür dasſelbe in bewegten Worten dankte. 5 — Ladenburg, 16. Auguſt. Neue Gerſte wuide in den letzten Tagen in Ilvesheim, Secken⸗ heim und Umgegend zu Mk. 15 ½½ — 16 per 100 Kilo verkauft. — Heidelberg, 14. Auguſt. Als man geſtern nachmittag 4 Uhr zur Reinigung eines der Aborte im Hauptbahnhof ſchreiten wollte, zeigte es ſich, daß der Raum abgeſchloſſen war. Man klopfte wiederholt, ohne Antwort zu erhalten und erbrach ſchließlich die Thüre, aus welcher ein ganz penetranter Geruch ſich verbreitete. Mit Schrecken gewahrte man ittwoch, den 17. Auguſt einen gutgekleideten Mann liegen. Der Mann hatte ſich durch einen Revolverſchuß das Leben genommen und muß allen Umſtänden nach ſchon einige Tage an der Stelle gelegen haben. Eine Nachforſchung ſoll ergeben haben, daß, wohl mit Rückſicht auf die verſchloſſene Thüre, der letzten Dienſtag letztmals gereinigt wurde und ſo lange dürfte der unglückliche Selbſtmörder auch ſchon darin liegen. Derſelbe ſoll der Sohn ſehr achtbarer Eltern aus dem Oberlande ſein und früher hier ſtudiert haben. Die Leiche wurde alsbald in di⸗ Leichenhalle verbracht. — Mannheim, 13. Auguſt. Die Unter⸗ ſuchung betreffs des Unteroffiziers Ries iſt nunmehr beendet. Da die geſtern früh 7 Uhr in Gernsheim ſtattgehabte Sektion der Leiche nicht ergeben hat, daß eine Mißhandlung des Ries ſtattgefunden, auch weitere Verdachtsmomente, welche die Annahme eines gewaltſamen Todes rechtfertigen, nicht vorliegen, ſo wurden heute abend auch die beiden noch inhaftiert geweſenen Neckarauer Burſchen wieder auf freien Fuß geſetzt. — Karlsruhe, 15. Auguſt. Die Aus⸗ ſtellung für Handwerkstechnik und Haus wirtſchaft wurde um halb 12 Uhr durch den Vorſitzenden des Gewerbe⸗Vereins, Fabrikanten Schwindt eröffnet. In ſeiner Anſprache betonte derſelbe, daß das Gewerbe durch die Maſchine ſich hebe und eine Ausſtellung, die alle Gebiete vertrete, nutzbringend wirke. Namens des Großherzogs als des Prorektors eröffnete Mini⸗ ſterialdirektor Eiſenlohr die Ausſtellung. Sie iſt faſt voll⸗ kommen und macht einen vortrefflichen Eindruck. Vertreten ſind auf derſelben außer den deutſchen Staaten England, Frankreich, Oeſterreich, die Schweiz und Amerika. — Karlsruhe, 15. Auguſt. Vom 15. Auguſt bis 26. September d. J. findet hier eine jachenblatt burg und Amgegend. Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, NRNudolf Moſſe, G. — 4 L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. 5 5 Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg 1886. Ausſtellung für Handwerkstechnik und Hauswirtſchaft ſtatt. Zur Erleichterung des Beſuches derſelben wird eine Fahrpreisermäßigung in der Weiſe be⸗ willigt, daß die von den Beſuchern jeweils am Mittwoch auf badischen, ſowie pfälziſchen Stationen gelöſten einfachen Billete nach Karlsruhe innerhalb der Giltigkeitsdauer entſprechender Retourbillete auch zur Rückfahrt benützt werden können, ſofern ſie in der Ausſtellung mit dem Stempel derſelben verſehen worden ſind. Die unverkauft bleibenden Ausſtellungs⸗ gegenſtände genießen auf den badiſchen Bahnen inner⸗ holb 8 Tagen nach Schluß der Ausſtellung unter den üblichen Bedingungen frachtfreien Rücktransport. — Aus Anlaß der diesjährigen Rennen bei Iffez⸗ heim, welche am 22. 24. 26. und 27. Auguſt, ſowie 5. und 7. Oktober ſtattfinden, wird Fahr⸗ preisermäßigung in der Weiſe bewilligt, das ſämt⸗ liche an den genannten Tagen bei bad. Stationen gelöſten einfachen Billette nach Raſtatt, Oos oder Baden innerhalb der Gültigkeitsdauer entſprechender Retourbillete auch zur Rückfahrt benützt werden können, ſofern dieſelben zum Beweis, daß der Inhaber den Rennplatz beſucht hat, mit dem Stempel des internationalen Clubs verſehen worden find. — Pforzheim, 14. Aug. (Kreisturnfeſt.) Zu dem heute nachmittag halb 4 Uhr im Adler⸗ ſaale eröffneten Kreisturntage waren etwa 80 Ver⸗ treter der verſchiedenen Gaue des X. Kreiſes erſchienen. Herr Dr. Waßmannsdorff eröffnete die Verhandlungen mit kurzer Anſprache, und nach Prüfung der Vollmachten der Anweſenden ergriff Herr Oberbürgermeiſter Kraatz zu folgender Be⸗ grüßung das Wort: „Sie — meine hochgeehrten Herren — die Sie aus Nah und Fern, aus allen Gauen unſetes badiſchen Heimatlandes, aus dem Reichslande und aus der baieriſchen Pfalz hiehe a Von Fritz Brentano. 5 1 18. Und als er zu Pferde ſaß und dem einſamen Hof zujagte, da war ihm, als ſchwebe vor ihm der erſchoſſene Forſter und die blutige Wunde in ſeiner Bruſt leuchtete grauenvoll durch das nächtliche Dunkel. Er ſah ihn ſo deutlich, als ſei die That geſtern ge⸗ ſchehen und nicht vor 15 langen Jahren, und die Wipfel der Bäume zur Seite der Straße wiegten ſich im Nachtwinde und flüſterten: Bedenke, was Du gethan, bedenke! Aber dann tauchte wieder das Bild des ſchönen, begehrenswerten Weibes, um die er es gethan, aus em Dämmer der Nacht vor ihm auf — der alte rotz, den er lang begraben glaubte, regte ſich wieder nd in ſeinem Ohr klangen die Worte des ver⸗ lutenden Dieter: „Notwehr — der Jäger zuerſt!“ le er trotz des furchtbaren Augenblicks, in dem ſie geſprochen wurden, nicht überhört, an die er ſich gellammert hatte, wie der Sterbende an das ewige rbarmen. Er wollte den Preis ſeiner Blutthat uch beſitzen — wollte das haben, wofür er den luch eines langen unſtäten Lebens auf ſich geladen nd darum mußte die Gertrud die Seine werden. n ihrem Herzen wollte er den langerſehnten Frieden nden — den Jammer begraben, der ihm über Länder und Meere ſeit jener Schreckensnacht folgt war. Die wechſelnden Gefühle in ſeiner Bruſt rangen einen ſchweren Kampf — immer wieder tauchten die geſpenſtiſchen Bilder vor ihm auf, bis die Lichter des Schwedenhofes durch die Nacht ihm entgegen⸗ leuchteten und Menſchenſtimmen den geheimnißvollen Zauber zerſtörten, den die ſchaudernde Erinnerung um ſeine Sinne wob. Es war wieder Herbſt geworden — der Zweite, ſeit. Ulrich zurückgekehrt und auf's Neue als Herr auf dem Schwedenhof eingezogen war. Die Spuren der Armut und des Verfalls an dem Gehoͤft waren verſchwunden und es ſchaute wieder ſtolz und ſtattlich, wie einſt in das Weite, als ob die lange Zeit ſpurlos an ihm vorüber ge⸗ gangen ſei. Und anſcheinend ruhte der Segen auf dem Anweſen. Die Scheunrn waren gefüllt bis unter das Dach, fleißige Arbeiter tummelten ſich im und um den Hof. Von den Wieſen klangen wieder die Senſen der Mäher herüber und der Hirte trieb ſeine Heerde durch das weite Tor. 8 Und dennoch lag es wie eine dumpfe Schwüle auf dem Hof und kein fröhliches Lachen erklang in ſeiner Nähe — kein heiteres Lied tönte von den Lippen der Gutsleute — es war, als ob der Trüb⸗ ge⸗ finn und das ſtille Weſen der Gutsherrſchaft au Allen laſte. Ulrich hatte die mahnende Stimme in ſeinem Innern übertäubt und hatte die Gertrud als ſein Weib auf den Schwedenhof heimgeführt. Sie aber war ihm mit Freuden dahin gefolgt, war doch ſeine Wiederkehr der erſte Lichtblick ſeit jener Zeit, wo ih junges Leben gewaltſam an einen ungeliebten Mann gekettet, wo ſie eben ſo gewaltſam von ihm getrenn wurde. Sie hatte Ulrich ihr volles treues Herz gegeben — ein Herz, das ſie ihm durch 15 lange Jahre rein und unverändert bewahrt hakte, in der ſtillen Hoffnung, daß er doch einmal wiederkehren müſſe zu der Stätte, wo er geboren — zum Grabe der Mutter. — Und er — was gab er ihr? Wohl war die alte Liebe bei ihrem erſte Anblick wieder mächtig erwacht in ſeinem Herze und hatte ihn zu dem Schritt getrieben, den er nimmer vor Gott und ſeinem Gewiſſen verantworten konnte — wohl hatte er geglaubt, endlich den Frieden gefunden zu haben — allein nicht lange hatte dieſe Täuſchung ſeiner ſelbſt gedauert und wieder waren Stunden des tiefſten Seelenleides über ihn gekommen. 5 Manche smal, wenn ſie ſtill an ſeiner Seite fitzend, finnend in ſeinen Zügen las, als wolle ſi den Grund ſeines rätſelhaften Kummers erforſchen