Doch ſei dem wie 18 wolle, wir find überzeugt, daß der Verein mit den ihm zur Verfügung ſtehenden Kräften das Moöͤglichſte leiſtet und rufen den wackeren Jungen, welche muthig in einen un⸗ gleichen Kampf ziehen, ein herzliches Gut Heil zu. * Friedrichsfeld, 11. Auguſt. Ver⸗ gangenen Montag verunglückte der erſt kurze Zeit verheiratete Landwirt Martin Dehouſt. Derſelbe brachte den linken Fuß in die Dreſchmaſchine und mußte ihm derſelbe unterhalb dem Knöchel im acade⸗ miſchen Krankenhauſe in Heidelberg abgenommen werden. — Aus Baden, 12. Aug. In Ober⸗ laudenbach bei Weinheim hat eine Frau ein Kind geboren, das zwei Kopfe und je vier Arme und Füße hatte. Dasſelbe iſt kurz nach der Ge⸗ burt geſtorben. — Mannheim, 10. Auguſt. Verlobung des Prinzen Ludwig von Baden. Der Pariſer „Figaro“ meldet die bevorſtehende Verlobung des Prinzen Ludwig mit der zweitjüngſten Tochter des Großherzogs von Heſſen, Prinzeſſin Irene. Der „Figaro“ brachte auch ſ. Z. ehe noch irgend welche Nachrichten bekannt waren, die Mitteilung über die Verlobung des Erbgroßherzogs mit der Prinzeſſin Hilda und bleibt es nun abzuwarten, ob auch 5 5 die Notiz des „Figard“ auf Wahrheit be⸗ ruht. Mannheim, 8. Aug. Seit 8 Tagen wird der bieſige Unteroffizier Ries von der 10. Comp. des hieſigen Grenadier⸗Regiments vermißt. Derſelbe beſuchte vergangenen Sonntag eine Wirthſchaft in dem nahegelegenen Neckarau und verließ dieſelbe in der Abſicht, in ſeine Garniſon zurückzukehren. Ries iſt jedoch bis jetzt noch nicht in Mannheim angelangt. Heute Nachmittag zwei Uhr wurden nun in der Nähe von Neckarau von einem Mädchen die Handſchuhe und das mit dem Namen des Verſchwundenen gezeichnete Taſchentuch auf einem Acker vorgefunden. Mannheim, 9. Aug. Wie das Commando des hieſigen Grenadier⸗Regiments der Großherzogl. Staatsanwaltſchaft mitgetheilt hat, iſt die Leiche des ſeit vorletzten Sonntag vermißten Unterofficiers Ries von der 10. Comp. genannten Regiments heute früh bei Gernsheim im Rheine geländet worden. Geſtern Abend wurden in Neckarau drei Burſchen, die zuletzt in der Geſellſchaft Ries geſehen worden waren, verhaftet und hierher verbracht. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. — deidelberg, 11. August. Die Herren Oberbaurath Durm⸗Karlsruhe und Profeſſor Hoff ſind zu Ehrenbürgern Heidelbergs ernannt worden. — Während der Heidelberger Jubiläums⸗ tage find im Ganzen 56 Taſchendiebſtähle zur An⸗ zeige gebracht worden. Verhaftet wurden zwölf Individuen, die ſchon theilweiſe des Taſchendiebſtahls Überführt find. Die verhaftete Geſellſchaft recrutirt ſich aus Hochſtaplern — männliche und weibliche — verſchiedener Natjonalität. Vertreten iſt hierunter eine Ruſſin, ein Böhme, zwei Münchener ꝛc, ſelbſt die deutſche Reichshauptſtadt hat ihre erſten Größen in dieſer Branche nach Heidelberg geſandt. — Karlsruhe, 9. Auguſt. Die Zahl der Platzeommiſſion zur Landeszuchtviehausſtellung an⸗ gemeldeten Thiere hat die Höhe der zuläſſigen 600 bereits weit überſchritten. Bei der in Folge deſſen nöthig fallenden Heraßminderung der Zahl machen wir die landwirthſchaftlichen Bezirksvereine darauf aufmerkſam, daß es ſich ſchon jetzt empfehlen dürfte, die erforderlichen Schritte zu einer etwaigen Per⸗ ringerung der Zahl der Ausſtellungsthiere einzu⸗ leiten. — Pforzheim, 9. Auguſt. Die Vorbe⸗ reitungen für das am nächſten Sonntag, Montag und Dienſtag hier ſtattfindende Kreisturnen des Baden, Elſaß und die Pfalz umfaſſenden zehnten deutſchen Turnkreiſes beſchäftigen nicht nur den Vorſtand des hieſigen Turnvereins, ſondern auch einen großen Theil der Einwohnerſchaft, da dieſe bemüht iſt, Häuſer und Straßen, durch welche ſich am Sonntag Nachmittag der Feſtzug bewegen wird, würdig auszuſchmücken. Nach der Feſt⸗ ordnung findet Samſtag Nachmittag ſchon Empfang der Gäſte, Begrüßung durch den Herrn Ober⸗ Bürgermeiſter und die Eröffnung des Kreisturntages, ſowie Abends Zapfenſtreich und Fackelreigen ſtatt. Am Sonntag Vormittag 11 Uhr iſt die Weihe der dem Turnvereine von hieſigen Frauen und Jung⸗ frauen geſtifteten neuen Fahne. Nach dem Feſtzuge finden allgemeine Stabübungen und Vereinswett⸗ turnen ſtatt. Montag Vor- und Nachmittag iſt wieder Vereins⸗ und Einzelwettturnen; Dienſtag Vor⸗ und Nachmittag find ebenfalls für das Wett⸗ Turnen beſtimmt; Abends 6 Uhr findet die Preis⸗ Vertheilung ſtatt. Allabendlich iſt Bankett in der Turnhalle und Tanzunterhaltung auf dem Feſtplatze. Die Einwohnerſchaft hat ſich in der Gewährung von Freiquartieren wie immer ſehr entgegenkommend gezeigt. — Bruchfal, 11. Auguß,, wird gemeldel Ein fürchterliches Gewitter machte ſich geſtern abend nach eingebrochener Dunkelheit durch beſtändige Blitz⸗ zuckungen vom ſüdweſtlichen Horizonte her, bemerkbar, Gegen 10 Uhr aber erhob ſich ein orkanartiger Sturmwind, welcher auf ſeinem Wege ſchreckliche Verwüſtungen anrichtete. Von verſchiedenen Haardt⸗ und Gebirgsorten, wie Stafforth, Blankenloch, Heidels⸗ heim⸗Qber⸗ und Untergrombach erfahren wir, daß der Hagelſchlag die Tabakspflanzungen und die Hopfen⸗ gärten, ſowie auch die daſelbſt gelegenen Wein⸗ berge ſtark beſchädigt hat. Der Sturmwind riß die Ziegeln maſſenhaft von vielen Dächern, mit deren Ausbeſſerung man heute beſchüftigt iſt. Der Schaden aber, den der Orkan an den Baumpflanzungen angerichtet hat, zählt nach Taufenden, und dürfte die Gemarkung Untergrombach nach den bisherigen denn welche Straßenrichtung man dort auch ein ſchlagen mag, überall trifft man das Bild der Ver⸗ wüſtung: Hunderte der ſchönſten und ſtärkſten Bäume, von denen viele ſeit Jahrzehnten allen Wekterſtürmen getrotzt hatten, ſind ihrer Kronen beraubt, die Stämme der Länge nach zerriſſen oder ſamt den Wurzeln aus dem Boden gedreht worden. Am Hauptgebäude des etwa 1 Stunde von hier entfernten Scheken⸗ bronnerhofes ſtürzte ein Teil Hauptfogade ein und der auf dem Gebäude angebrachte Turm wurde eine Stracke weit weggeſchleudert. Trotzdem die Zeit der Verwüſtung zum Glück eine überaus kurze war, — indem ſie ſich nur auf wenige Minuten erſtreckte, ſo iſt der Geſamtſchaden doch ein unberechen⸗ barer, namenttich in Bezug auf die wertvollen Bäume. — Ueber Gewitterverheerungen wird aus dem Bauland geſchrieben; Am Dienſtag Abend ſtellten fich zwiſchen 10 bis 11 Uhr verſchiedene Gewilter in hieſ. Gegend zuſammen; unaufböͤrlicher Blitz und ſchwere Donnerſchläge waren im Gefolge. In Ober⸗ ſcheidenthal bei Mudau ſchlug der Blitz bei Oekonom Johannes Hoffmann ein, zündete 2 Scheunen und 1 Stallung an, welche auch vollſtändig niederbrannten. Leider kamen 8 Stücke Vieh durch Erſticken um, Der Beſitzer wurde ſchwer verbrannt an Kopf und Arm vom Platze getragen. Nur mit Mühe konnten die Nachbarshäuſer durch die don Mudau raſch alamierte und eingetroffene Feuerwehr gerettet werden. Erhebungen am ſchwerſten heimgeſucht worden ſein 5 — Die Scheunen und Stallung ſind verfichert, dagegen das Vieh, das einen Wert von ca. 2000 Mark repräſentiert nicht. — um die er ſein Leben hingeworfen, die lange, lange Qual getragen hatte. Nur noch wie ein nebelhaſter Schatten dämmerte in weiter Ferne das Gedenken an Weib und Kind, die er da drüben, jenſeits des Oceans, untee den erſte, heiße Jugendliebe fluthete wieder ſo gewaltig in ſeinem Herzen auf, daß ihn das Gefühl faſt zu erſticken drohte. Der Bauer mochte ahnen, daß in der Bruſt des Gaſtes etwas Eigenthümliches vor ſich ging, denn er überließ den Beſucher ungeſtört ſeinen Sinnen, bis die mit Speiſe und Trank zurück⸗ kehrende Bäuerin denſelben aufſchreckte und ſeinen Gedanken entriß. Das einfache Mahl war bald beendet, aber bis tief in die Nacht hinein ſaßen die Dreie rechnend und zählend und als Ulrich ſpät ſein Lager aufſuchte, wußte er Alles und hatte ſich mit dem Beſitzer des Gutes über die nächſte Zukunft geeinigt. Der Schwedenhof war wieder ſein Eigen⸗ thum. Er hatte die Schulden übernommen und Walter in einer Weiſe abgefunden, wie es dieſer in ſeinen kühnſten Träumen nicht beſſer erwarten konnte. a Ruhe und Freude war bei dem Ehepaare binnen wenigen Stunden eingekehrt und zum erſten Male ſchliefen ſie wieder den Schlaf der Glücklichen, während der Spender dieſes Glückes ruhelos auf ſeinem Lager ſaß und das nicht finden konnte, was er vergeblich ſeit langen Jahren ſuchte — den Frieden. rauſchenden Bäumen des urewigen Waldes gebettet wußte — allmächtig lockte den Heimgekekebrten das Bild der Lebenden und die welches Ulrich und Gertrud zwei Tage ſpäter feierten. Von einer unerklärlichen Macht getrieben, war der ſtarke Mann vor ihr auf beide Kniee ge⸗ ſunken und das ſchöne, blaſſe Weib hatte ſich über ihn gebeugt, und ihre heißen Thränen träufelten auf ſein Haupt. Und als der erſte Sturm ihrer Gefühle ſich gelegt hatte und ſie ruhiger beiſammen ſaßen, da erzählte er ihr von ſeiner langen Wanderfahrt, und wie das Schickſal ihn herumgewrfen jenſeits des Oceans. Ihre Hand, welche auf der ſeinigen ruhte, während ſie ihm treu in die Augen ſchaute, er⸗ zitterte leicht, als er ihr von ſeinem Weib, ſeinem Kinde ſprach, und Thränen des Mitleids perlten abermals über ihre Wangen, als ſie von dem traurigen Ende der Beiden hörte. Mit athemloſer Spannung hing ſie an ſeinem Munde, als er ſeine Flucht ſchilderte, und ein tiefer Seufzer der Erleichterung entrang ſich ihrer tiefſten Bruſt, als ſie von dem Gelingen derſelben — bon ſeiner Rettung hörte. Er aber ſchaute auf das ſchöne Weib vor ſich hin und in ſeinem Innern regte ſich das alte Begehren nach ihrem Beſitz und Wünſche keimten in ihm, die er ſchon längſt todt und begraben wähnte. Denn ſie war wirklich ſchön und begehrens⸗ wetth. War auch der jungfräuliche Zauber, den ſie einſt auf ihn ausgeübt hatte, längſt abgeſtreift, lag doch jetzt etwas ſo Eigenartiges in ihrem Weſen, welches nicht minder reizte. Das war ein ernſtes, banges Wiederſehen, Die ſtolze, ſtattliche Figur, der ergteſfende Zug ſtiller Schwermuth in ihrem blaſſen, regelmäßige Antlitz, auf dem die Leiden vergongener Jahre ff ſpiegelten, ohne daß ſie deſſen Schönheit angetaſtet hatten, — das ernſte melancholiſche Auge, in dem die ſtille Freude des Wiederſehens glühte, all dieſes ließ die einſtige Liebe wieder hell auflodern in ſeinem Herzen und drängte ihn zu einem Geſtändniß, das er beſſer in den tiefſten Tiefen ſeiner Seele fill begraben hätte, damit ſeine That nicht auf's Neue aufgeſchrieen zum Thron des Richters und die ſchlummernde Gerechtigkeit nochmals wachgerufen hätte. — — — — — — Er hatte ſeine Geſchichte beendet, und ſchweigend ſaßen die Beiden eine lange Weile. Es war Abend geworden, er mußte ſcheiden für heute. Aber ein ſchwerer Augenblick ſtand ihm noch bevor. „Ulrich,“ ſprach ſie ſcheu und leiſe. „Gertrrd!“ antwortete er faſt tonlos und ein leichtes Zittern ging durch ſeinen Körper, denn et fühlte, was kommen würde. „Du ſagteſt dem Walter — mein — er ſeſ todt?“ „Ja,“ hauchte er und fuhr, als ſie ſich ab⸗ wandte, nach einer Pauſe fort: „Ich ſah ihn ſterben — drüben — jenſeits des Meeres — es iſt lange — lange her.“ — — — Sie ſank in den Stuhl zurück, von dem ſie ſich erhoben hatte und vergrub das Antlitz in ihre Hände, er aber ſtürzte hinaus in die Nacht, als ob die Geiſter der Rache ihn trieben. 5 Fottſetzung folgt. 4 — de d 9 Uhr . hereinb mgelchttt he Henſchenleben ſondertt Gew brach den ſtar de abgebroch⸗ gude zur St Pagen wurd du scheu gew wunchgingen. het Hutfabril, ſtaße, wurde tligſt herbeige fillgeſtellt wer Jochtermann, lachte Kopf. erwundet. Di jahn eine Sy — unſetes K. für die und der unſern von MWoarn, —ůů—— Dliiſegkragen