Dee n Jann dig t 30. Mag 0 ittagz 10 ſchtet. artmang. . den hut But Heil. Dag 4 Winter N 5 haste 10 wech ni 10 im Ruhen 1 „ den 7. Ju ads 9 Aſt vertan im Lola esordrung Abgeordnete zn he a e Etſchenn iht z N Der Burſh N dolländſ , Prin tile alwi * n auler 3 8 3 AA —— — 2 Xr 15 Erſcheint jeden Aittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 & 20 3 mit illuſtiertem Anterhaktungsblatt 1 4 70 & exel. Poſtproviſion. Inſerate „welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige, Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal ⸗ Anzeigen mit 6 Pfg. ( Reklamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabatthewilligung. 2 . 1 45 Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Stein in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogl Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. 5 Inſerate ind von nachweisbarer Wirkſamkeit. . Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenbur weit kommen ſein, daß wir zu Bettlern geworden ſind Politiſches. Berlin, 8. Aug. Die Annahme, daß die Mehrzahl der deutſchen Auswanderer nach Amerika den mittelloſen Klaſſen angehören, wird durch die Angaben des Majors Charles F. Ulrich von der e Stagtseinwanderungs⸗Behörde wieder⸗ egt. „Während der letzten fünf Jahre“, ſo ſagt Herr Ulrich, „ſind in Caſtle Garden etwa 2000 000 Einwanderer geländet, von welchen allerdings beinahe 6000 als „Paupers“ zurückgeſchickt werden mußten. Das von den Uebrigen mitgebrachte Vermögen be⸗ lief ſich auf nicht weniger als 150 000 000 Dollars; an Ueberland⸗Transportationskoſten zahlten die Leute in New⸗Nork allein mindeſtens 40 000 000 Dollars und an Caſtle⸗Garden⸗G bühren etwa 10000 Dollars das Jahr. Berechnet man den productiven Wert des Mannes auf 1000 Dollars, dann ergiebt ſich ſofort, welch' einen großen Faktor dieſe 2 000 000 Leute in dem geſunden Wachstum der Nation bilden. Die Zahl der Emigranten, die dem Lande zur Laſt fallen, iſt im Vergleich zu derjenigen, welche zum Reichtum der Nation erheblich beiträgt, ſo gering, daß fie nicht in Betracht kommen kann.“ Gaſtein, 9. Aug. Kaiſer Franz Joſeph iſt geſtern abend 7 Uhr hier eingetroffen und wurde von Prinz Wilhelm von Preußen, dem Fürſten Bismarck, Prinz Reuß und dem Gefolge Kaſſer Wilhelms vor dem Badeſchloß empfangen. Der Kaiſer umarmte und küßte den Prinzen Wilhelm, drückte die Hand Bismarcks aufs Wärmſte und ſprach mit dem Gefolge. Hierauf begab er ſich zum Badeſchloß, wo Kaiſer Wilhelm und Kaiſerin Eliſabeth am Fuße der Treppe ihn ſtehend erwarteten. Beide Monarchen umarmten und küßten ſich wiederholt. Sie zogen ſich alsdann in die Gemächer des Kaiſer Wilhelms zurück, wo ſie mit der Kaiſerin und dem Prinzen Wilhelm eirca 20 Minuten verweilten. Die Kaiſerin fuhr ſodann in ihre Villa zurück; der Kaiſer von Oeſterreich begab ſich zu Fuß nach ſeinem Abſteige⸗ quartier, dem Hotel Straubinger; hier, ſowie bei der Ankunft wurde der Kaiſer von der dichtgedrängten Menſchenmenge mit enthuſiaſtiſchen Hochrufen begrüßt. Der Kaiſer empfing ſeinen Gaſt auf Wunſch der Aerzte in ſeinen Appartemens. Verſchiedenes. * Ladenburg, 9. Auguſt. Am Samſtag Abend fuhr der Knecht des Jakob Werner von hier an der Wirtſchaft „Gaſthaus zur Pfalz“ in Doſſen⸗ heim mit einem Fuhrwerk vorbei, als ihm ein Bierglas durch das Fenſter an den Kopf geſchleudert wurde, ſodaß er eine ſchwere Verletzung davontrug. Hoffentlich wird es der Polizei gelingen, den Thäter zur wohl⸗ verdienten Strafe zu ziehen. — Mannheim, 8. Auguſt. Die Defrau⸗ dation des Rechnungsrathes Weniger ſind auch — wie uns aus offiziellen Kreiſen mitgetheilt wird — für unſere Regierung böͤchſt peinlicher Art, inſofern, als Weniger mit Staatsgeldern den ſchnöden Handel getrieben hatte. Es dürfte wohl kaum jemals in civiliſirten Ländern der Fall vorgekommen ſein, daß ein hoher geſtellter Staatsb⸗amter die Staatskaſſe beſtiehlt, um mit Mädchen zu handeln. Weniger war nämlich Beſitzer und die in Bad Homburg verhaftete Lang war Verwalterin einiger ſchmutziger Häuſer in München Kitzlich wird nun für die Regierung die Frage der Deckung für die Defraudationen. Allerdinas dürfte der Staat kaum Verluſte erleiden, da der Erlös aus dem „fundirten“ und „mobilen“ Befitz des verhafteten Weniger die defraudirten Summen vollauf decken wird — aber, wie kann denn die humane badiſche Regierung Mittwoch, den 11. Auguſt 1886 dieſe Häuſer in Beſchlag nehmen laſſen? Schön Geſchichte. a Heidelberg, 6. Aug. Der hiſtoriſche Feſt⸗ zug iſt bei prächtigem Weiter glänzend verlaufen. Seit frühſten Morgenſtunden war lebhafteſte Bewegun auf den Straßen, am Bahnhof und infolge der maſſenhaften Ankünfte ein unbeſchreiblicher Verkehr. Der Feſtzug ſetzte fich nach neun Uhr in Bewegun und dauerte faſt 3 Stunden. Das Ganze iſt vo echt künſtleriſchem Geiſt durchdrungen; die Koſtüm find bis ins kleinſte hiſtoriſch treu gearbeitet, von wunderbarer Schönheit. Als prachtvoll hervorzu⸗ heben ſind die Koſtüüme der Ruperto⸗Carola, Palatia, der Kurfürſtin Eliſabetb, Friedrichs des Siegreichen, Otto Heinrichs, Karl Theodors. Das Publiku gab vielfach lauten Beifall kund. — Der Zug bracht die ſeit der Gründung der Hochſchule verfloſſene 5 Jahrhunderte durch folgende Gruppen zur Dar ſtellung: 1) Gründung der Univerſttät durch Kurfür Ruprecht I., 1386. 2) Einzug Friedrichs des Sieg reichen nach der Schlacht von Seckenheim, 146 3) Pflege der Kunſt und Wiſſenſchaft durch Kurf ür Otto Heinrich, 1556— 1559. 4) Volksleben d fröhlichen Pfalz zu ende des 16. Jahrhunder Winzerzug. 5) Einzug des Kurfürſten Friedrich V mit ſeiner Gemahlin Eliſabetb von England, 1 Juni 1613. 6) Böghmiſche Geſandtſchaft, 1619 7) Zeit des 30jährigen Krieges und Ludwig VIV 3. Raubkrieges, 1618—48 und 1688 — 97. 8 Kurfürſt Karl Ludwia mit Gefolge. 1932 — 80. 9 Zeit des Kurfürſten Karl Philipp (1716— 1742 Jagdzug. 10) Kurfürſt Karl Theodor, 1742 — 99 11) Wiederherſtellung der Hochſchule durch Ka Friedrich von Baden, 1803. Die Studentenſcha des 19. Jahrhunderts. 12) Die Burſchenſchaften 13) Die Korps. 14) Das neue deutſche Reich. e 5 505% diele uns aun Der Wilderer. en nt u 4 Von Fritz 1 ntano. „ Der Abend dämmerte ſchon herein und der arme Walther, ſo hieß der Schwedenhofbauer, ſaß in dem Wohnzimmer des Gutes an dem alten Eichentiſche und ſtützte tiefſinnig ſein müdes Haupt auf die Arme, während ſein Weib, nicht minder troſtlos in dem Seſſel neben dem ge⸗ waltigen Kachelofen in halb liegender Stellung ruhte. „Es iſt aus, Lene,“ ſprach der Bauer dumpf, „ich mag ſinnen und rechnen wie ich will, es fehlt an allen Ecken und Enden und es bleibt uns nichts übrig, als unſer Bündel zu ſchnüren und wieder hinauszuwandern in die weite Welt!“ „Da ſei Gott vor!“ antwortete erregt die Frau, indem ſie ſich mühſam in ihrem Sitz auf⸗ richtete und zu ihrem Mann hinüberblickte, „ſo wird es doch noch nicht mit uns ge⸗ und nun den Hof verlaſſen müſſen, den wir als wohlhabende Leute vor 15 Jahren bezogen!“ „Aber was für 15 Jahre“, erwiderte ſchwer ſeufzend der Mann. „Haben ſie nicht mein Haar gebleicht und mich zum Greis gemacht? Hat uns nicht die verwünſchte Soldateska dreimal ausge⸗ plündert bis auf's Letzte? Iſt uns nicht zweimal die Frucht auf dem Felde verbrannt worden, und welche Opfer hat es geloſtet, daß ſie uns nicht noch das Haus über dem Kopf anzündeten. O, hätte ich ſie doch gewähren und mich begraben laſſen unter den ſtürzenden Trümmern, mir wäre wohler als jetzt!“ „Mann, Mann! Verſündige Dich nicht mit ſo gottloſen Reden, rief die Frau, und füge zu all unſerem Unglück nicht noch das Bewußtſein hinzu, daß wir es verdienen, indem wir gegen Gottes Willen murren — —“ „Gottes Willen!“ unterbrach er ſie heftig, „was heißt Gottes Willen? Kann es ſein Willen ſein, daß ein ehrlicher Kerl, der ſein Lebtag nichts verſchuldtt hat, in ſchwerem Kampf zu Grunde geht? Wo liegt da Sinn und Verſtand? Nein, ich geb's auf, uns iſt nicht zu helfen.“ „Der Stadtherr wird warten!“ erwiderte Frau. „Laß mich morgen nur zu ihm ich hoffe, er läßt ſich abermals ver⸗ die fahren, lröſten!“ „Er thut es nicht,“ erwiderte der Bauer be⸗ ſtimmt, „und wenn er es thäte, was dann? Wir gewinnen eine kurze Friſt und iſt ſie vorüber, pocht das Elend mächtiger als zuvor an unſere Thür!“ „Zeit gew onnen — viel gewonnen!“ ſprach die ie, . . 85 „Nichts gewonnen?“ entgegnete er ſo heftig, daß das leidende Weib erſchreckt zuſammenfuhr un ſich ſcheu abwandte. „Sieh, Lene,“ fuhr er nach einer Pau weicher fort, „was hilfts, wenn wir uns noch länger über unſere Lage täuſchen? Was hilft's den Riß immer und immer wieder zu verkleiſtern wenn die Flicken alle Augenblicke brechen und der Schaden ſich als unheilbar erweiſt. Ich habe Dich geſchont, ſo lange ich konnte, denn Du biſt ei braves, treues Weib und habe ſo Manches allein getragen, was getragen werden mußte, weil ich Dir das Herz nicht noch ſchwerer machen wollte, als es ohnehin ſchon iſt. Aber es muß einmal geſagt werden, wir können uns ſo nicht länger halten: Dieſe Gewißbeit hat ſich mir aufgedräng in langen ſchlafloſen Nächten, wo mich der ewige Kampf nicht zur Ruhe kommen ließ, der Kampf, dem ich — es muß heraus — nicht gewachſen bin. Ja, hätten wir unſern Buben, den Friedel noch, den uns der Werber — verflucht ſei er — verlockte, daß ſeine Knochen jetzt vielleicht irgendwo in Feindesland bleichen, dann wäre manches anders — Zweie tragen mehr wie Einer; aber ſo kann ich's, mag ich's nicht mehr treiben!“ Die Frau war bei der Erwähnung ihres verſchollenen Sohnes in ein ſtilles Weinen aus⸗ gebrochen und ihr Mann hatte ſich erhoben und war zu ihr hin übergetreten.