des Verletzten gezweifelt wird. — Zu Feudenheſm iſt im Nickar der 1Ijährige Knobe des Maurers Val. Eſchelbach beim Baden ertrunken. — Schwelm, 20. Juli. In einer hieſigen Reſtaurant, in welchem eben eine Tyroler National- Säͤnger⸗Geſellſchaft concertirte, ſaß auch ein junger Rekrut mit ſeiner Geliebten. Ploͤtzlich zog er ein Raſirmeſſer aus der Taſche und ſchnitt ſeiner Ge⸗ liebten den Hals durch, ſo daß dieſe in einer Blutlache todt zu Boden ſtürzte. In der allge⸗ meinen Aufregung über die entſetzliche That entfloh der Mörder und iſt bis jetzt noch nicht ergriffen. Das Motiv der That iſt Eiferſucht. — Unſchuldig im Zuchthauſe geſeſſen hat hat der Winzer Jacob Mayer in Grethen (Bayern). Nachdem der Aermſte, wegen Koͤrper⸗ verletzung mit tödtlichem Ausgange zu acht Jahren Zuchthaus verurtheilt, ſtellte ſich nunmehr heraus. daß nicht er, ſondern ſein Bruder Chriſtian die That verübt habe. — Von Schloß Main au, 21. Juli. Geſtern Nachmittag kamen auf zwei Salondampfern die Mitglieder des 18. Abgeordnetentages des Badiſchen Militärvereins⸗Verbandes nebſt vielen An⸗ gehörigen der einzelnen Kriegervereine an 1000 Per⸗ ſonen, nach Mainau, wo die Delegirten von Generallieutenant Freih⸗ rra von Degenfeld dem Großherzog und der Großherzogin in der unteren Halle des Schloſſes vorgeſtellt wurden. Der Groß⸗ herzog führte dieſelben dann durch das Schloß zur Beſichtigung disſelben ſowie einzelner Theile der nächſten Gartenanlagen. Nachdem einige Er⸗ friſchungen gereicht waren, verließen die zahlreichen Gäſte die Inſel und fuhren nach Ueberlingen. Bei der Rllckfahrt der Vereine nach Conſtanz wurden Schloß und Inſel Mainau bengaliſch beleuchtet. — Heute Mittag landete ein öſterreichiſches Schiff mit dem Männergeſangverein Brixen und deſſen Mit⸗ gliedern — etwa 100 Perſonen — an Bord. Der Geſangverein trug einige Lieder im Schloßhofe vor, theils mit gemiſchtem Chor, während die Vorſtände von dem Großherzog und der Großherzogin em⸗ pfangen wurden. Nachdem dieſelben den Mitgliedern des Vereins für- die erwieſene Aufmerkſamkeit ge⸗ dankt hatten, wurden die Peſucher durch das Schloß geführt und darauf ſetzten ſie ihre Fahrt nach Conſtanz fort. — Kaſſel, 20. Juli. Ein geheimnisvolles Attentat wurde der „Kaſſ. Ztg.“ zufolge auf den geſtern nachmittag hier einlaufenden durchgehenden —— — Hehler in Haft genommen. Städten laufen Nachrichten ein, daß der „Reiſe⸗ Frankfurt⸗Berliner Schnellzug begangen. In der Nähe der Station Neuſtadt faßte ſich der auf der Maſchine ſtehende Lokomotivführer Seebach von hier mit den Worten: „Nun was iſt denn das?“ plötzlich an dem Hinterkopf und ſank blutlberſtrömt zu Boden. Bei der naheren Unterſuchung ergab ſich, daß S. eine ſchwere Verletzung am Kopfe erhalten hatte, die von einem Schuß herzurühren ſcheint. Der Heizer führte den Zug langſam bis nach Treyſa weiter, wo der Verletzte ärztlich verbunden wurde und bis auf weiteres zurückgelaſſen werden mußte. Näheres uber den geheimnisvollen Vorfall iſt noch nicht be⸗ kannt und muß erſt durch die Unterſuchung klar ge⸗ ſtellt werden. — Kaſſel, 20. Juli. Die anfänglich gar nicht aufzuklärende Urſache der Verwundung, welche der Locomotivführer Seebach von Wehlheiden in Ausübung ſeines Dienſtes unweit Uttershauſen da⸗ vongetragen hat, rührt gutem Vernehmen nach von dem Abſpringen eines Eiſentheils der bon ihm dirigirten Maſchine her. Hiermit fallen natürlich die Attentats ⸗Vermuthungen, welche ſich an den Vorfall knüpften, in nichts zuſammen. — Köln, 19. Juli. Die Unterſuchungen bezüglich des Seidenband⸗Diebſtahls nehmen immer weitere Dimenſionen an. Bereits ſind mehrere Aus vielen größeren Onkel Waaren zu Spottpreiſen abgeſetzt habe. Werth der geſtohlenen Gegenſtände wird bereits auf 200 000 Mank geſchätzt. — Paris, 15. Juli. Aus Gueret wird gemeldet, daß geſtern Herr Bourderie Richter in Aubuſſon, von einem Individium durch einen Flinten⸗ ſchuß dicht vor dem Kopf abgefeuert, getötet worden iſt. Der ſofort verhaftete Mörder gab keine Reue kund; derſelbe iſt ein überſpannter Menſch mit fixen Ideen. — Ein ſchreckliches Unglück ereignete ſich etwa zwei oder drei Meilen öſtlich von Dower. Ein Mitglied der Küſtenwache bemerkte am Rande einer der höchſten Klippen einen mit Zeichnen belchäftigten Herrn und warnte ihn vor der Gefahr, der er ſich ausſetzte. Bald darauf packte der Künſtler ſein Zeichnenmaterial zuſammen und ſchwang ſein Ge⸗ bäck auf die Schulter, wobei er unwillkürlich eine Wendung machte und rücklings über die Klippe ſtürzte, die an jenem Punkte mehrere hundert Fuß hoch iſt. Der Küſtenwächter ſtieg ſofort auf anderem Der Wege in die Tiefe hinab, wo er dle Leſche dis unglücklichen Mannes faſt im Sande vergroben fand. Ein Couvert in der Taſche enthielt die Adreſſe „Charles Richardſon Wilſon, Hemmingford⸗ road, Barnsbury, London“. — Ein ſchreckliches Ungliſck ereignete ſich am Sonnabend im königl. Arſenal in Woolwich. Eine Gruppe von Arbeitern war nämlich mit dem Gießen eines großen Stahlblocks beſchäftigt, als einer der⸗ ſelben ſich an das Zerſchlagen der Form machte, ehe noch das Metall Zeit gehabt hatte ſich zu härten und die Folge davon war, daß ſich ein flüſſiger Metallſtrom über den Mann ergoß, ehe er ſich noch tetten konnte, und ihn durch den metalliſchen Ueberzug auf der Stelle tötete. Aus der harten Maſſe konnten nur einzelne Teile der Leiche geborgen werden. — Petersburg, 17. Juli. Ueber eine Exploſion im Stadtteile Peski wird berichtet? Der auf der Wiborger Seite lebende Lumpenhändler Jegorow erhielt einen Ausweiſungsbefehl, nach einer anderen Verfion jedoch nur die Weiſung ſeine Bude zu ſchließen. Die Vorräte, darunter eine große Menge Brucheiſen, kaufte der Eiſenhändler Llalin. Dieſe Vorräte wurden auf Wagen nach des letzteren Nieder⸗ lage gebracht, welche ſich in dem links vom Nikolal⸗ Bahnhofe ſich ausdehnenden Stadtteile ſich befindet, Unter der Eiſenladung eines Wagens befanden ſich merkwürdigerweiſe auch zwei Mörſerſtahlgeſchoſſe, ein zwölf⸗ und ein neunzoͤlliges Proj ktil. Das erſtere trugen die Arbeiter behutſam in die Scheune, daß zweite entglitt jedoch ihren Händen, ſchlug auf das Pflaſter auf, explodierte mit einer furchtbaren Detona⸗ tion und tötete neun Arbeiter, zwei Frauen, 4 im Hofe ſpielende Kinder und 2 Pferde und zerſtörte einen Flügel des Gebäudes. Der Hof glich einem Kampffelde. Abgeriſſene Körperteile und Eſſenſſäche wurden weit über die umſtehenden Häuſer auf die Straße geſchleudert. Die Fragen des auf der Un⸗ glücksſtätte eingetroffenen Procureurs beantwortete Lialin, deſſen Tochter und Bruder ebenfalls Opfer der Katoſtrophe wurden, in größter Gemüts ruhe. Einen drolligen Tanzanlaß hat käͤrzlich ein Budapeſter Verein gewählt. Der Leſchen⸗Verein „Droben ſehen wir uns wieder“ veranſtaltete vor einigen Tagen ein Abendkränzchen mit Tanz zum Beſten der Anſchaffung eines neuen Leſchenwagens. Eine ſeltenere Veranlaſſung zu einem Balle wird ſich wohl kaum finden laſſen! und mit beiden Händen krampfhaft den Pfeil umſchloß, der ihm mitten in die Bruſt gedrungen war. „Dieter, um des Himmels willen, Mann, was iſt Euch?“ rief ſie angſtvoll und beugte ſich über den Verwundeten. „Es iſt aus mit mir!“ antwortete dieſer mit ſchwacher Stimme. „Nein, rührt nicht an den Pfeil, Frau, denn er hält noch auf einen Augen⸗ blick das Bischen Leben auf. Die Sioux find draußen — fünfzehn — zwanzig — braune Teufel! Sie kommen — wegen des — Anderen — — weh mir — daß ich die Schuld — — Ulrich — haltet aus — lieber ſterben — als in ihre Häude fallen — —!“ Er ſchwieg erſchöpft, indeſſen Judith, alle Rückſicht vergeſſend, ihn mit beiden Armen ſtützte, wobei ihre heißen Thränen auf ſein Antlitz träufelten. Aus den brechenden Augen ſchoß ein letzter, dankbarer Blick auf ſie, dann drehte er ſich mühe⸗ voll gegen Ulrich, der athemlos an der Thür lauſchte, vor welche er die ſchweren Verſchlußbalken gelegt hate. „Ulrich!“ ſtöhnte er mit erloſchender Kraft und hob die zitternde Hand zum letzten Lebewohl — „Ulrich, — Nothwehr — der Jäger zuerſt — — — ah, das brennt — Dank — Frau — lebt wohl — — 1!“ Sein Haupt fiel ſchwer zur Erde zurück, er war todt. Einen Augenblick ſah Ulrich ſcheu auf die Leiche des Gefährten, dann wendete er ſich mit einem Schauder ab und rief: VVA welcher ſichtigte Nachtreiſe zurecht gelegt waren. „Schließe ſeine Augen, Judith, ſchließe ſie, damit ich nicht wahnſinnig werde, wenn ſie mich anſtarren!“ Es lag ſo etwas Entſetzliches in dieſem Auf⸗ ſchrei, daß die junge Frau ſogar die Schrecken draußen und den Todten zu ihren Füßen auf einen Moment vergaß und ausrief: „Beim Himmel, Mann, was iſt mit Dir 2 Das iſt doch ſeltſam!“ Er wurde einer Antwort durch das Geheul der Sioux enthoben, welches aufs Neue losbrach, als ſie hinter den ſchirmenden Bäumen näher ge⸗ ſchlichen waren und nun entdeckten, daß der Gegner, ihnen eben noch zwei Krieger ſchwer verwundet hatte, entkommen war und jedenfalls Zuflucht in dem feſt verrammelten Blockhaus ge⸗ funden hatte, das ihren Pfeilen nirgends eine Bloße zum Angriff bot. Der Anſiedler winkte ſeiner Frau beſchwich⸗ tigend mit der Hand zu, zog ſie liebevoll von dem Leichnam des armen Dieter weg und warf Über dieſen eine der Decken, welche für die beab⸗ 0 Dann ſchob er eine der plumpen Holzbänke an die Wand des Blockhauſes, ſtieg hinauf und ſpähte vor⸗ 05 durch die ſchmale Schießſcharte hinaus ins reie. Die Nacht war nicht gerade mondhell, aber trotzdem konnte er ſo ziemlich überſehen, was draußen vorging. Anſcheinend war eben Alles ſtill und todt, — aber er kannte die Gewohnheiten der braunen Gegner, und wußte ganz genau, daß ſie rings im Hinterhalt lagen, um irgend eine Blöße, die er ſich gab, abzulauern und, wenn es ihnen an der Zeit dünkte, ſofort zum Angriff zu ſchreiten. Judith ſah mit blaſſem, thränenüberſtrömtem Antlitz zitternd zu ihm empor und flüͤſterte nach einer Weile, als wolle ſie die Ruhe des Todten nicht ſtören: N „Nun, Ulrich! Rede, ich vergehe vor Angſt! Was gibt es draußen?“ „Es iſt vorläufig keine Gefahr!“ andwortete er leiſe. „Sie halten ſich hinter den Bäumen verborgen, denn ich ſehe zuweilen die Feder irgend eines Kopfſchmuckes im Winde nicken. Und wenn ſie auch zum Angriff ſchreiten — unſere Büchſen ſind wohl im Stande, ſie in der Ferne zu halten. Freilich können ſie uns von der Hinterſeſte des Hauſes mit Feuer auf den Leib rücken — aher, gottlob, die ſchweren Stämme ſind nicht ſo leicht in Brand zu ſtscken, daß wir die braunen Schuſte nicht unterdeſſen zehnmol zu Schanden geſchoſſen hätten. Geh' in die Kammer und ſieh nach dem Kinde, Judith; geh' mein liebes Weib und erhole Dich von dem traurigen Schauſpiel und dann begib Dich da drüben an den verborgenen Auslug und ſpähe, ob ſich von jener Seite nichts rührt!“ Die arme und gehorchte Gatten. Sie begab ſich zunächſt in ihre Kammer, wo ein Blick ſie lehrte, daß das Kind feſt und friedlich ſchlafend auf ſeiner Decke lag, ahnungslos des Schrecklichen, was um es her vorging. Fortſetzung folgt. ihre Thränen ihres Mutter trocknete ſchweigend dem Wunſche fannt ma 1 2521) ane crm 90. April 1858 110 ene ebeilt worde n be Feiertag . 0 auf einen Sonntoc guf den aaf 5 u Petrlag verlegt 3 Hnmelobrt⸗ 5 eme den 5. A 0 d diesjährige ſog. 12 Au Merton den 23. A n. Demgemäß Ten arweif 1 K. und Montag den 5 5 J. lt wie im b ain und in der n, am 16. Augu . 23. Juli 188 geneinderak! J. Euben. Mechrünes Fautpick N Halter, Mübler Prima Atpiok und Menrnatfleeſa Mal I eng, Produkter — — Feiner Hallen Siche Vetzſteine Wil 8. L. donrad Wie oel 3 gi neue 1 5 Hollän C. * U Wahren 1