H. dd, ſonit Hin dein 4 lt ch einlarnn Werden rin Nang erke. — l. r 0 N eum bung. — e Jug ö 44 0 ler. Expedition eingehen, Garmondzeile oder deren Raum mit 10 — mit illuſtiertem Anterhaktungsblakt 1 4 70 1 exel. Poſtproviſion. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige, t Pf., Lokal- Anzeigen mit 6 Pfg. Rellamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. Nr. 57. Politiſches. Kon ſtanz, 14. Juli. Der Kaiſer traf heute früh 8 Uhr hier ein und wurde von dem Großher⸗ zoglichen Paare unter einer enthuſiaſt iſchen Menge empfangen. Er fuhr dann mit der Großherzogin durch die prächtig mit Laubgewinden und buntfar⸗ bigem Flaggenſchmuck gezierte Villa Triumphalis nach der Landebrlücke. Am Bahnhofsausgang ſtand das Offizierkorps, unterwegs bildete die Schuljugend Doppelſpalier. Auch die Kriegervereine und Feuer⸗ wehren waren dort aufgeſtellt. Die mächtigen Dampfer im Hafen tragen Flaggen und Wimpel aller Ufer⸗ ſtaaten. Der Salondampfer „Kaiſer Wühelm“, mit der Kaiſerflagge am Maſt, nahm den Kaiſer auf und fuhr unter donnernden Hochs der zahlloſen Menge um 8 Uhr 20 Minuten nach der Inſel Mainau. Karlsruhe, 15. Juli. Die Generalſynode nahm nach dem Bericht des Profeſſors Baſſermann den Antrag des Ausſchuſſes an, der vom Oberkirchen⸗ rat beabſichtigten Streichung der eigentlichen Gymna⸗ ſtalfächer aus der theologiſchen Vorprüfung beizu⸗ ſtimmen, zugleich aber für die Examinanden die Ab⸗ ſolvierung von mindeſtens ſechs Semeſtern, ſtatt der bisherigen 5, in Zukunft zu fordern. Die Ober⸗ kirchenbehörde äußerte ihre Zuſtimmung hierzu. Berlin, 15. Juli. Kein Monat vergeht, ſo ſchreibt die „Danz. Zig“, ohne Uebergriffe un⸗ ſerer ruſſiſchen Grenznachbarn. In der vorigen Woche erſchienen bei einem Beſitzer in der Nähe von Mieſtonskowo ein ruſſiſcher Hauptmann, ein Wachtmeiſter und ein Koſak zu Pferde, zäumten ohne lange Umſchweife ein Pferd des Beſitzers auf und machten Miene, es über die Grenze nach Ruß⸗ land zu entführen. Der Beſitzer proteſtierte ganz entſchieden dagegen, es half ihm aber nichts; die General-Anzeiger für Ladenburg und int jed jertelfghrtz 25 — Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner r Sagte 1 . c eben 1 . 0 2 79 + in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. 2. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate e Samstag, oͤen 17. Juli Ruſſen meinten, das Pferd ſei aus Rußland berüber⸗ geſchmuggelt worden, und ſie müßten es daher wieder zurückholen. Als der Beſitzer ſah, daß die Ruſſen von ihrem Vorhaben nicht abzubringen waren, wandte er fich an ſeine Nachbarn um Hilfe. Dieſe eilten, mit Dung⸗ und Heugabeln bewaffnet, herbei, griffen die Ruſſen mutig an, nahmen ihnen die Beute ab und trieben ſie über die ruſſiſche Grenze zurück. Trieſt, 14. Juli. Von geſtern Mittag bis heute Mittag find hier an der Cholera 3 Perſonen erkrankt und 1 geſtorben. Rom, 14. Juli. Von geſtern Mittag bis heute Mittag find an der Cholera in Codigero 3 Perſonen erkrankt und 2 geſtorben, in Venedig 1 Perſon geſtorben, in Brindiſi 11 erkrankt und 3 geſtorben, in San Vito 20 erkrankt und 1 geſtor⸗ ben, in Oſtuni 1 Perſon geſtorben, in Oria 2 er⸗ krankt und 2 geſtorben, in Erchie 8 erkrankt und 2 geſtorben, in Francavilla 44 erkrankt und 18 ge⸗ ſtorben, in Latiano 25 erkrankt und 10 geſtorben und in San Donaci 6 erkrankt und 2 geſtorben. London, 14. Juli. Nach aus Belfaſt hier eingegangenen Meldungen fanden in der vergangenen Nacht, anläßlich eines daſelbſt von den Orangiſten veranſtalteten Umzugs, ernſte Ruheſtörungen ſtatt. Die Orangiſten wurden von ihren Gegnern mit Steinwürſen angegriffen und erwiderten die Stein⸗ würfe. Der Kampf dauerte nahezu eine Stunde, der Polizei gelang es erſt, nachdem ſie anſehnlich verſtärkt worden war, die Menge zu zerſtreuen. In einem anderen Teile der Stadt fanden gleichzeitig ähnliche Ruheſtörungen ſtatt. Es wurden dabei ſo⸗ gar Gewehrſchüſſe gewechſelt. Mehrere Häuſer find faſt vollſtändig zerſtört, eine große Anzahl von Per⸗ ſonen iſt verwundet. Die Straßen der Stadt find gegenwärtig von Infanterie⸗ und Kavallerie⸗Aßteil⸗ Amgegend. für uns an. 285 Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg 1886. b ungen beſetzt. — Bei den Nuheſtörungen wurden 2 Gendarmen und 2 Unruheſtifter getötet und zwölf Perſonen ſchwer verwundet. Auch in Limerick kam es zu ernſtlichen Ruheſtörungen, wobei die Polizei, da die Menge ſich weigerte auseinanderzugehen, ge⸗ zwungen wurde, von der Waffe Gebrauch zu machen. Mehrere Perſonen find hierbei verwundet worden. Verſchiedenes. — Ladenburg, 16. Juli. Die General⸗ direktion der bad. Staatsbahn gewährt den Be⸗ ſuchern des Kreisturnfeſtes in Pforzheim inſofern eine Fahrpreisermäßigung, als einſache Villette vom 13. bis incluſive 18. Auguſt zur freien Rückfahrt berechtigen. — Schriesheim, 16. Juli. Heute nacht ereignete ſich hier ein bedauerlicher Unglücksfall. In einer hieſigen Mühle wurde nach 11 Uhr der Mühlburſche vermißt und wurde ſofort nach ihm geſucht, jedoch vergeblich. Heute früh wurde derſelbe in der Vor ratsfammer erſtickt aufgefunden. — (Ehrengabe für die Univerſität Heidelberg.) Am 10. Juli d. J fand im Muſeum in Heidel⸗ berg eine Verſammlung der Unterzeichner des Auf⸗ rufs vom 4. April ſtait, in welcher nach dem Be⸗ richte der Vertreter der Ausſchüſſe von Heidelberg, Karlsruhe und Mannheim über das Ergebnis der bisherigen Bemühungen die beabſichtigte Stiftung einer eingehenden Beratung unterzogen wurde. Man einigte ſich dahin, eine Stiftung zu errichten, welche akademiſche Lehrer der Ruperto⸗Carola bei ihren wiſſenſchaftlichen Beſtrebungen fördern ſoll. Bei der Verleihung ſoll ein beſtimmter Turnus eingehalten werden, ſo daß bei der erſten Verleihung die Stif⸗ tung einem Mitgliede der theologiſchen Fakulität zufiele und dann jeweils einem Mitgliede der ju⸗ 3 Der Wilderer. Von Fritz e 1758 5 Es war lein Anderer als Dieter der Deferteur, welcher ihm gegenüber ſaß, einer jener Zeugen ſeiner That, denen er nimmer zu begegnen hoffte und der letzt, ein neuer, ſchrecklicher Mahner, leibhaſtig vor ihm auftauchte. Wie ein innerer Schrei der Ver⸗ zweiflung ging es durch die Seele des gequälten Mannes. Alſo auch hier verfolgte ihn das Geſpenſt der ewigen Angſt — bis hierher reichte die Kette, welche ihn mit den Mitwiſſern ſeiner Blutthat ver⸗ band und umſonſt wälzte der Ocean zwiſchen ihm und der Heimat ſeine ewigen Fluten. „Und wo iſt ber Andere — Euer Gefährte — von jener Nacht?“ Die letzten Worte wollten faſt nicht aus ſeiner Kehle und er ſtieß ſie beinahe gewaltſam heraus. „Er iſt drunten am Hafen,“ anwortete Dieter, „und ſucht ob er nichts erwiſchen kann, es iſt ein verfluchtes Hundeleben hier: ſeit Eurer Geld der Teufel geholt hat, war der Hunger ein ſteter Gaſt bei uns. Und der elende Schuft, der Heiuz, hält mich dabei ſo knapp und bringt das Bischen, was wir verdienen, noch am Spieltiſch durch. Ich wollte — —“ „So ſeid Ihr ſeiner Geſellſchaft müde?“ un⸗ terbrach Ulrich haſtig den Sprechenden. „Ob ich es bin!“ anwortete der Andere. „Er Er warf einen prüfenden Blick auf den Deſer⸗ teur. Derſelbe ſchien in elenden Verhältniſſen — Not und Sorge ſprachen aus ſeinem verwilderten Anzug, und auf ſeinem G ſicht trug er den Stempel des Hungers und Kummers. f Doch der prüfende Blick war ein gegenſeitiger, denn auch der Dieter betrachtete ſeinen Mann mit größter Neugierde. Ulrich ſah allerdings beſſer aus, und wie ein Strahl der Hoffnung flog es über das Geſicht des Deſerteurs. Längere Zeit muſterten ſich die Beiden lautlos, bis Ulrich das Schweigen brach und leiſe, in ſcheuem Ton fragte: . iſt mein böſer Geiſt ſeit Jahren und niemals wäre ich ohne ihn ſo tief geſunken. Es iſt war, ich war ein wilder, verwegener Burſche, als ſie mich unter die Soldaten ſteckten und trug den bunten Rock nur mit Widerwillen, aber ein ſchlechter Kerl war ich nie, bis mich der Heinz zur Deſertion verleitete und auf die Stromerfahtt ſchleppte, Und ſeht“, hier dämpfte er ſeine Stimme zum Flüſterton, „in jener Nacht wußte er mich ſogar zu einem Einbruch auf dem Schwedenhof zu bewegen der unterblieb, weil wir Euch im Walde trafen und Euch aus Neugierde folgten. So wurden wir Zeugen, als Ihr den Jäger niederſchoßt, und wieder war es der Heinz, der den Plan faßte, Euch das viele Geld abzupreſſen, das jetzt doch alle iſt, ohne daß unſere Verhältniſſe nur um ein Haar beſſer find, als damals. Und Ihr, wie kommt Ihr hierher? Wurde Eure That entdeckt — ſeid Ihr geflohen?“ „Entflohen vor meinem eigenen Gewiſſen,“ antwortete Ulrich dumpf, „aber es hat mich treulich begleitet — Tag und Nacht — wachend und träumend!“ „Nehmt Euch die Geſchichte nicht ſo zu Herzen, Mann!“ ſprach tröſtend der Vagabund, und ein Strahl der Gutmütigkeit verſchönte auf einen Augen⸗ blick ſein vergrämtes Geſicht. „Ihr habt in der Notwehr gehandelt — —“ „Meint Ihr das wirklich — meint Ihr?“ fragte Ulrich und faßte heftig die Hand des An⸗ deren. „Natürlich!“ antwortete dieſer ruhig, „ſchoß er nicht zuerſt auf Euch?“ „Ja, ja“, entgegnete Ulrich, indem er die Hand des Deſerteurs los ließ und wie träumend in die Weite ſtierte, „ich habe mir's auch oft in dieſem Lichte vorgeſtellt, aber es iſt doch anders. Auf das, was vorhergegangen iſt, kommt es an, Mann, und davon wißt Ihr nichts! Doch kommt mit mir. Iſt es Euer feſter Entſchluß, den Heinz zu verlaſſen und ein beſſeres Leben, wenn auch voll Arbeit und Mühſeligkeit, zu beginnen, ſo will ich Euch Gelegen heit dazu geben. Wollt Ihr?“ e