digg chat g n 5 Jul) 3 8 11 Air 5 folg 0 itt. Ae pg 5 5 Ruth. 40 Erſcheint jeden Mittwoch und Hamstag und koſtet vierteljährlich 1 ͤK 20 . u mit illuſtiertem Anterhaktungsblakt 1 4 70 A excl. Poſtproviſion. ul 5 Julerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, 5 Ailkwoch. en 1. Juli! lichen Gebrauch in Kirche und Schule zur Beratung. Der Berichterſtatter Abgeordneter Kupfer beantragte Namens der Kultuskommiſſion Annahme des Satzes: „Das neue Geſangbuch unſerer evangeliſchen Kirche iſt binnen Jahresfriſt von der Verkündigung dieſer Anordung an ausſchließlich in Kirche und Schule Der Kommiſſionsantrag wird nach größerer Debatte mit allen gegen 3 Verſchiedenes. — Der 11. badiſche Feuerwehrtag in Mos bach iſt glänzend verlaufen. Es nahmen im Ganzen etwa 1700 Feuerwehrmänner teil, wobei auch die Feuer ⸗ wehr Ladenburg und Schriesheim vertreten war. Zu Ehren der Gäſte war die Stadt glänzend be⸗ flaggt; auf dem Marſch vom Bahnhof zur Stadt begrüßte unſere tapferen Feuerwehrmänner Jung nden ſofortige Aufn i a lag zu 100 Garmondzeile oder dan Win mit 10 91 a ee a 11 7 1 0 E Reklamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufkrägen Rabattbewilligung. bar. jatb, Nr. 56. abb Dar Nite Politiſches. enbüng bat — Bad Nauheim, 10. Juli. Zum großen deus u % Bedauernis hatten der Umſchlag in der Witterung 9. e: St und das regneriſche Wetter die Ausführung der zum Geburtstage des Erbgroßherzogs von Baden projek⸗ ungen gyn lierten Feſtlichkeiten ſehr beeinträchtigt. — Zum igen 1. Beſuch waren die Herzogin von Naſſau und der in Gebrauch zu nehmen.“ Nara), Bruder des Erbgroßherzogs gekommen. Morgens 6 dabenben Uhr brachte die Kurmuſik dem Erbgroßherzog ein [Stimmen angenommen. 8 ſe, Un Ständchen. Die Beleuchtung wurde auf die Partien en Tien des Parkes in unmittelbarer Nähe des neuen Bade⸗ hauſes und den Sprudel beſchränkt. Von letzteren ld, Ing war der große Friedrich⸗Wilhelm⸗Sprudel großartig , bd k i beleuchtet, wie ihn hieſige Bewohner noch nie ſo dabng reh ſchön geſehen zu haben ſich erinnerten. Während f dem Abbrennen des Feuerwerks verweilte der Erb⸗ un 1880 großherzog nebſt Umgebung in der Fürſtenwohnung, 155 bon wo aus man eine allgemeine Ueberſicht genießt. 5 3 Soweit es die Umſtände und das Wetter geſtatteten, betliefen die Feſtlichkeiten ſehr ſchön. Die Beleuchtung des ganzen Parkes. welche urſprünglich projektiert war, ſoll nun. ſobald günſtiges Wetter doch ſtatt⸗ ſinden. Einen Beweis dafür, welches Intereſſe unſerm hohen Kurgaſte zu Teil wird, konnte dieſe Feier⸗ lichkeit wieder am beſten liefern, denn nicht nur die Bewohner Nauheims, Jung und Alt, auch die Kur⸗ gäſte waren faſt vollzählig auf den Beinen. Geſtern fand große Tafel ſtatt, zu welcher die Spitzen der Behörden geladen waren. Der Erbgroßherzog geht ſehr oft im Park ſpazieren und ſieht ſehr wohl aus. 5 Karlsruhe, 10. Juli. In der heutigen Sitzung der Generalſynode kam, nachdem Präſident Lamey der verſtorbenen Mitglieder gedacht hatte, die Vorlage des evangeliſchen Oberkirchenrats über die Einführung des neuen Geſangbuches zum ausſchliiß⸗ n unn diere gerinnt den ealſprtial „ Niheis k und Alt in feſtlichem Gewand. Den Mit telpunkt bildeten zwei Ehrenpforten, die eine darſtellend ein gothiſches Stadtthor und verſehen mit den Emblemen der Helden des Tages; zahlreiche Verherrlichungen der Feuerwehr gaben dieſer ſchmuckvollen Pforte ein dem Zweck entſprechendes Ausſehen. Auf dem Marktplatz war eine Feſthalle für mehr als 900 Perſonen errichtet. Die Ausſtellung und Prüfung der ausgeſtellten Löſchgerätſchaften war in den unteren Räumen der großen Rathaushalle wohl geordnet und erfreute ſich dieſe Ausſtellung eines eingehenden Beſuches. Abends 7 Uhr war Delegirtenverſammlung der Feuerwehren im Rathausſaale. An dieſelbe ſchloß ſich ein ſehr lehrreicher Vortrag des Profeſſors Karl Keller aus Karls ruhe über „Schlauchverbindungen unter Berückſichtigung der beſtehenden Verhältniſſe in unſerem Lande“, auf welchen wir noch zurück⸗ kommen werden. Der 12. Feuerwehrtag wird nach ohen General-Anzeiger für Ladenburg und Ilmgegend. 5 770 5 Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und fämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. für uns an. nehmen Inſerate Inſerate ſind von nachweitzbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg 1886. dem gefaßten Beſchluß auf Wunſch der Karlsruher im Jahre 1888 in der Landeshauptſtadt abgehalten werden. — Karlsruhe, 10. Juli. Der Badiſche Militärvereinsverband wird ſeinen Abgeordnetentag dieſes Jahr am 18. Juli in Konſtanz abhalten. Mit dieſer Verſammlung von Vertretern des ge⸗ ſamten nahezu 600 Vereine mit 40,000 Mitgliedern umfaſſenden Landesverbandes wird zugleich ein Lan⸗ deskriegerfeſt verbunden ſein. Seine Königliche Ho⸗ heit der Großherzog hat die allerhöchſte Teilnahme an dem Feſte in Ausſicht geſtellt. — Den Teil⸗ nehmern an dieſem Feſte iſt, inſofern ſi⸗ ſich durch das Tragen des Abzeichens des Badiſchen Militär⸗ vereinsverbandes legitimieren, eine Fahrpreisermäſ⸗ ſigung in der Weiſe bewilligt, daß die zur Fahrt auf der Eiſenbahn bei badiſchen Stationen, ſowie die zur Fahrt auf dem Bodenſee bei Stationen des“ Ueberlinger Sees bis einſchließlich Meersburg am 16. Juli und den fofgenden Tagen gelbſten einfachen Billete nach Konſtanz bis zum 21. Juli einſchließlich auch zur Rückfahrt benutzt werden dür ⸗ fen. Die Benützung von Schnellzügen iſt hierbei nicht zuläſſig. — Aus Freiburg wird berichtet. Die durch das Ableben des bisherigen Pfarrei⸗Inbabers Profeſſor Dr. Michelis erledigte altkatholiſche Pfarr⸗ verwaltung iſt dem Pfarrverweſer Klotz übertragen, welcher in ſeine Amtsverrichtungen bereits einge⸗ treten iſt und für einen vorzugsweiſe guten Kanzel ⸗ redner gilt. — Freiburg, 10. Juli. In einem Coupé II Klaſſe des um 10 Uhr hier paſſierenden Per⸗ ſonenzuges nach dem Oberland wurde heute früh ein älterer Herr tot aufgefunden. Die Papiere, welche der Verſtorbene bei ſich trug, lauteten auf Der Wilderer. Von Fritz Brentano. 9 Dafür ſprach auch die ſorgloſe Art, wie er ſeine Waffen bei Seite gelegt hatte, wenn anch der jährliche Tomahawk im Verreiche ſeiner Hand war. Der Indianer hatte ſein Mahl beendigt und er⸗ hob fich. „Tahitta dankt dem Bleichgeſicht,“ ſprach er. „und wird, wenn er heimkehrt, von der fremden Squaw, die ihn ſtärkte, ſeinem Stamme erzählen, und die Krieger der Sioux werden dann vielleicht vergeſſen, daß die Freunde der bleichen Frau die Jagdgründe der roten Krieger in Beſitz genom⸗ men haben und ſie mit dem Donnerrohr be⸗ herrſchen.“ Es lag etwas in dem Ton des indianiſchen Kriegers, was der Frau des Anſiedlees nicht gefiel und ſie leicht erbeben machte. „Der große Geiſt hat allen ſeinen Kindern, den weißen wie den roten, ſeine Jagdgründe zuge⸗ teilt.“ antwortete ſie, die bilderreiche Sprache des Sioux nachahmend, „zürnt mein roter Bruder dem weißen Mann, daß er hier ſeinen Wigwam auf⸗ ſchlug?“ 5 „Weshalb blieb er nicht in ſeiner Heimat, dort, wo ſich die Steinzelte aller ſeiner Stammes⸗ genoſſen am Ufer des großen Stromes erheben? Warum dringt er in das Gebiet, das der groß⸗ Geiſt dem roten Manne angewieſen? Ein junger Krieger hat ſich hierher verirrt — wo iſt er? Er iſt nicht zurückgekehrt, und die Seinen trauern um ihn ſeit Wochen!“ Die Frau erzitterte unter dem ſcharfen Blick des Indianers und erwiederte mit unſtcherer Stimme: „Ein junger Krieger! Ja, ich erinnere mich. Er wollte gewaltſam in die Hütte dringen, und der Gefährte meines Mannes wies ihn fort. Es mag etwas rauh geſchehen ſein — aber ein Leid wurde ihm nicht angethan.“ „Und wo iſt er?“ fragte der Sioux mit ſo rauher, tiefer Stimme, daß die Frau erſchrocken einen Schritt zurllcktrat. „Er iſt nicht zurück⸗ gekommen, aber das jüngere der beiden Bleichge⸗ ſichter aus dem Wigwam hier trägt ſeine Moc⸗ caſſins!“ Der Indianer hielt in ſeiner drohenden Rede inne; er mochte fühlen, daß er zu weit ſein Innees beherrſchte, verraten hatte. Er ſuchte einzulenken und fuhr fort: „Die Sioux werden ihren Krieger ſuchen — ſie werden ihn finden, und der weiße Mann mag mit ſeinen Freunden ruhig ſeinen Wigwan be⸗ wohnen.“ Er winkte der Frau des Anſiedlers mit einer ſtolzen Handbewegung zu, warf noch einen Blick auf das Blockhaus und war mit wenigen Schritten eben ſo geräuſchlos und geheimnisvoll in den Wald ver⸗ ſchwunden, wie er gekommen war. Einen Augenblick ſah ihm die geängſtigte Frau nach, dann kehrte ſie, von ihrem mütterlichen Gefühl geleitet, zu dem Lager ihres Kindes zurück und ließ ſich neben demſelben nieder, als gelte es jetzt ſchon, ihr Liebſtes vor den drohenden Gefahren zu ſchützen, welche die dunklen Worte des Sioux ihr angedeutet hatten. So ſaß ſie finnend wohl eine Viertelſtunde, als ſie plotzlich freudig erregt aufſprang. Der Hund hatte einen eigentümlichen Laut gegeben, ſie wußte, daß ihr Mann heimkehre. Sie hatte ſich nicht getäuſcht. Kräftige Tritte erſchallten, und der längſterſehnte erſchien. Mit einem lauten Aufſchrei der Freude lief ihm die junge Frau entgegen und warf ſich an ſeinen Hals, Sie war ſo erregt, daß er ſie auf einen Augenblick mit beiden Armen von ſich ſchob und ihr prüfend in das Geſicht ſchaute. „Es iſt etwas vorgefallen!“ ſprach er beſorgt. „Sprich, Judith, es iſt doch dem Kiude nichts paſſiert?“ „Nein, nein!“ erwiderte ſie, unter Thränen