Feſte zu beranſtalten und in ſeltherſger Welſe durch⸗ zuführen. () Ladenburg, 6. Juli. Geſtern Abend hielt der hieſige Turnverein ſeine ſtatutengemäße Generalverſammlung ab, zum Zwecke der Rechnungs⸗ ablage und Vorſtandswahl. Die Lage des Vereins iſt eine günſtige zu nennen, denn außer einem Kaſ⸗ ſenvorrat von ca. M. 10 ſind ca. M. 140 zins⸗ tragend angelegt. Nahezu M. 200 wurden für Neuanſchaffung von Geräten verausgabt und beſitzt der Verein ein ſtattliches Inventar. Turnwart und propiſoriſcher Vorſitzender Zentmayer erklärte vor der Wahl wegen Geſchäftsüberhäufung keinerlei Amt übernehmen zu konnen und ſetzt ſich der neue Vorſtand wie folat zuſammen: Th. Reinmuth, Sprechwart; Gg. Guckenmus, Turnwart; J. Haſ⸗ ſelbach, Schriftwart; Seb. Müller, Säckelwart; G. Löſſer, Zeugwart und als Beiſitzende Stopfer und Hermann Günther. Hoffen wir, daß auch der neue Vorſtand es verſteht den Verein mit Geſchick und Ausdauer zu leiten, ſo daß die edle Turnkunſt immer feſteren Fuß hier faßt. — Neckarhauſen, 2. Juli. Am vormittag den 27. v. M. fiel der 6 Jahre alte Sohn des Metzgers Konrad Grabennauer von hier, außerhalb dem hieſigen Orte beim Spielen mit noch anderen Kindern von einer ca. 3 Meter hohen Mauer her⸗ unter, wobei derſelbe eine erhebliche Gehirnerſchüt⸗ terung erhalten hatte. Der Knabe klagte bis zum nächſten Tage zwar nur über ganz leichte Kopffchmerzen welche aber am gedachten Abend heftiger wurden und ſchon am 30. v. M., nachts um halb 12 Uhr ſtarb der Bedauernswerte. — Mannheim, 5. Juli. Der verheiratete Aufſeher Rheingärtner der Knopffabrik von Sator und Sammet (Schwetzingerſtraße) erhängte ſich geſtern im Maſchinenraum der Fabrik an einer Transmiſſion. Die Leiche des Selbſtmörders wurde noch heute nacht nach der Leichenhalle auf dem Friedhofe zune Motiv der That bis jetzt noch unbe⸗ annt. — Neckargemünd, 2. Juli. Der etwa 65 Jahre alte Landwirt Treiber von Eppelheim und ſein etwa 14jähriger Enkelſohn holten heute Heu, das Treiber erſteigert hatte, von Mauer ab, um es nach Hauſe zu fahren. Auf der Heimfahrt ſaßen Beide wie gewöhnlich oben auf dem Heuwagen. Als ſie auf dem Buckel von Wieſenbach, dem ſogenannten Krähberg, waren, brach die Mücke und der ſchwer⸗ beladene Wagen, nun ohne Halt, ſtürzte raſend den Berg hinunter und ſchlug dann um. Hierbei erlitten leider beide Perſonen ſchwere Berletzungen. Treiber brach ein Bein und der Knabe einen Arm. Sie wurden von mitleidigen Perſonen, die ebenfalls mit Heu fuhren, aufgehoben, auf einen Heuwagen gelegt und zunächſt nach Neckargemünd verbracht, da man da einen Arzt zu finden hoffte. Da aber zufällig beide hiefigen Arzte abweſend waren, verſah ſie nur ein hieſiger Heildiener mit Eis und wurden ſie darauf nach Heidelberg transportiert, wo ſie ärztliche Hife erhielten. — Heidelberg, 3. Juli. Geſtern vormit⸗ tag wurde per Droſchke ein ſchwerverwundeter junger Mann ins hieſige academiſche Krankenhaus ver⸗ bracht. Derſelbe iſt der einzige erwachſene Sohn vermöglicher und angeſehener Leute aus Seckenheim. Durch den erſt kürzlich erfolgten Tod ſeiner Mutter, die er ſehr liebte, überkam ihn eine ſchwergedrückte Gemiltsſtimmung. Nächſten Donnerstag ſollte die Hochzeit desſelben mit einem Mädchen von Secken⸗ heim ſtattfinden. Ohne jeden weiteren Grund be⸗ gab ſich der lebensmüde junge Mann in ein Gar⸗ tenhäuschen und brachte ſich einen Repoloerſchuß in die Bruſt und einen weiteren in den Kopf bei. Als der Schwerverletzte aufgefunden wurde, hielt er noch krampfhaft die Waffe in Händen und hätte fich offenbar noch einen weiteren Schuß beigebracht, wenn ihm die Kraft hierzu nicht gefehlt hätte. Die von dieſem barten Schickſalsſchlag betroffene Familie wird umſomehr bedauert, als wenig Hoffnung vorhanden ſcheint, den Schwerverletzten am Leben zu erhalten. — (Ehrengabe für die Univerſität Heidelberg.) Am 10. Juli findet in Heidelberg eine Verſammlung der Unterzeichner des Aufrufs vom 4. April d. J. ſtatt. In derſelben wird über den Antrag des Centralausſchuſſes beraten werden, die anſehneiche Summe, die bereits eingegangen iſt, zur Forderung wiſſenſchaftlicher Beſtrebungen von Docenten der Ruperto⸗Carola dienen ſoll. Dieſe Nachricht wird hoffentlich auch diejenigen Herren, welche befürchteten, man beabſichtige die Stiftung eines Stipendiums für arme Studierende, zur Beteiliaung an der Ehrengabe beſtimmen. Ebenſo läßt ſich hoffen, daß auch diejenigen noch beiſteuern, welche aus Scheu, einen zu geringen Betrag zu ſpenden, ſich bisher fernhielten. — Der Durch- ſchnittsbeitrag beträgt bis jetzt zehn Mark; es kom⸗ men aber auch kleinere Gaben bis zu einer Mark herab in ziemlicher Anzahl vor. Die Namen der Spender werden der Juhiläums⸗Adreſſe [beigefügt, der gegebene Beitrag bleibt dabel nafürlich üner⸗ wähnt. Während in einzelnen Städten die Summe der gezeichneten Gaben ſich auf weit über zweitau⸗ ſend Mark beläuft, find andere Städte entweder noch gar nicht oder doch mit einem verbällnismäßig ſehr geringen Beitrag vertreten. Es dürfte ſich des⸗ halb empfehlen, daß alle ehemaligen Studierenden der Univerfttät Heidelberg, denen dieſe Zeilen zu Geſicht kommen, die Bildung von Lokalkomites be⸗ treiben oder durch anderweitige Bemühungen das Intereſſe für die Sammlung zu erwecken ſuchen, damit am Ehrentage der Ama Mater der Beweis erbracht werde, daß ſie in allen Landen treue Söhne ählt. 5 Die Centralſammelſtelle bildet das Bankhaus der Herren H. L. Hohenemſer und Söhne in Mannheim. — Bruchſal, 2. Juli. Der Auffſeher am hieſigen Landesgefängnis, Herr Auguſtin Rünz iſt infolge von Blutvergiftung geſtern geſtorben. Es war am vergangenen Freitag, als er der Sektion einer in der Weiberſtrafanſtalt geſtorbenen, mit Ge⸗ ſichtsroſe behaftet geweſenen Perſon als Gehülfe bei⸗ wohnte. Im Begriff einen Gegenſtand vom Boden aufzuheben, wollte er ſich mit einer Hand auf den Seciertiſch ſtützen und kam dem Meſſer zu nahe, das ihn am Daumen unbedeutend ritzte. Tags darauf ſtellte ſich Wundſieber mit allen Symtomen der Blutvergiftung ein und in 6 Tagen ſollte der 60 jährige, aber bis dahin immer geſunde und kräftige Mann, der bereits 33 Dienſtjahre hinter ſich hatte, ſein Leben aushauchen. f Karlsruhe, 2. Juli. Eine Frau im Bahn⸗ hofsſtadtteil ließ nach ihrem Wohnungsumzug in der Küche ein kleines Gefäß mit etwas Korbolſäure ſtehen, welches das Zjährige einer im gleichen Hause wohnenden Heizerfamilie in eiuem unbewachten Augen⸗ blick geſtern abend erwiſchte und in der Meinung, es ſei Kaffee, austrank. Der Zuſtand des Kindes ſoll hoffnungslos ſein. — Baden⸗Baden, 1. Jull. Das hier abgehaltene Schützenfeſt geſtaltete ſich nach jeder Seite hin zu einem herrlichen, freudigen Verbrüder⸗ ungsfeſte für die teilnehmenden Schützen zu einem ſchönen unvergeßlichen Volksfeſte für die Stadt Baden, Die anweſenden Schützen ſind von der herzlichen und freundlichen Aufnahme, die ihnen von allen Seiten zu Teil geworden, hachentzückt und voll des größten Lobes dafür. Auch die Umgegend wird von den Gäſten zahlreich beſucht. Für das nächſte Schützen⸗ That. Dein Leben lang — bete — bete, mein Sohn — mache Frieden mit Deinem Gott — bis er Dich abruft vor ſein ewiges Gericht — — und leb' wohl — Ulrich — der Tod — ich fühl's es iſt zu Ende!“ „Mutter! Mutter!“ ſchrie er anf und faßte die Sterbende in beide Arme, „Du darfſt mich nicht jetzt — nicht ſo verlaſſen! O, bleibe Matter, und loß mich das entſetzliche Elend nicht allein tragen auf dieſer Welt!“ Aber ſie blieb nicht. Noch einmal hob die Schwedenhofbäuerin ihr Haupt — noch einmal öffnete ſie ihre Augen und richtete einen Blick, in dem ſchon alle Schauer des Todes lagen auf den Sohn — einen jener Blicke, den wir nimmer ver⸗ geſſen, der uns verfolgt über Meere und Länder — im Lärm des Tages — im Schlaf der Nächte. Dann ſank ſie zurück und war kot. Der Nachtſturm heulte um das Haus und rüttelte gewaltig an den Fenſterladen; die Bäume krachten unter der Laſt des Schnee's, und alle Schauer der eiſigen Winternacht zogen durch die Ritzen und Spalten in den einſamen Hof. Aber Ulrich hörte — ſah nichts. Halb erſtarrt fanden ihn am andern Morgen die Mägde, immer noch vor dem Bette der toten Mutter knieend und ihre Hände in den ſeinen haltend. Kalt und fremd blickte er um ſich, als man ihn ſanft von der Leiche hinwegzog, und dann ſchritt er, ohne ein Wort zu ſprechen, hinaus über die beſchneiten Felder — in den Wald. Die Nacht war ſchon angebrochen, als er zu⸗ rückkehrte. War er ſchon früher ſtillträumeriſch ge⸗ weſen, ſo war es jetzt, als ob die Ruhe des Grabes über ihn gekommen ſei. Das Begräbnis der Mutter überließ er einem entfernten Verwandten unten aus dem Dorf, und nur einmal in der Nacht ſtand er, plötzlich neben dem erſchrockenen Totenwächter an dem Sarge und blickte lange — lange Zeit in das verkümmerte, entſtellte und doch ſo liebe Antlitz, das er ja ſo gerne mit ſeinem Herzblut zu neuem Leben erweckt hätte. — — — Der Schnee hatte ſein dichtes Leichentuch über das Grab der Schwedenhofbäuerin gebreitet — der Lenz hatte es mit linder Hand davon genommen und ſeine erſten Blumen über Hügel geſtreut — draußen im Walde grühnte und blühte es wieder ſuſtig, und um das heimliche Grab in der Eiche rankten ſich die jungen Blätter und bargen das blutige Geheimnis tief und tiefer vor jedem forſchenden Auge. Die junge Förſterin aber hatte aus der fernen Hauptſtadt eine ſeltſame Kunde erhalten. Von un⸗ bekannter Hand war für ſie dort eine Summe deponiert worden, deren Zinſen hinreichten, ihr ein beſcheidenes Leben zu ſichern, und vergeblich mühte ſie ſich ab, den Schleier zu lüften, in welchen ſich ihr heimlicher Wohlthäter hüllte. Wohl ahnte ſie, daß mit dem Verſchwinden ihres Mannes zuſammenhänge, aber eine Gewißheit konnte ſie nicht erlangen, da man ſelbſt an Ort und Stelle nichts Näheres über ihren unbekannten Freund wußte. Und auch den Dorfbewohnern brachte der Früh⸗ linü eine Ueßerraſchung. Der Schwedenhof, ſeit mehr denn 200 Jahren im Beſitz der Voreltern Ulrich's, ging in andere Hände über — von fernher, weit aus dem Volniſchen, war der neue Eigertümer eines Tages gekommen, und Ulrich war hinausge⸗ gangen in die weite — weite Welt. Wohl waren die Schwedenhofbauern Denen vom Dorf ziemlich fremd geweſen und hatten ſtill und verſchloſſen für ſich ſelbſt gelebt, allein trotzdem ging doch ein all⸗ gemein⸗s Staunen über dieſen ploͤtzlichen Entſchluß durch die Gegend, und noch lange bildete der Ver⸗ kauf des Hofes das abendliche Geſprächsthema bis auch hier die Zeit das Gedenken verwiſchte und das Vergeſſen in ſeine uralten — ewigen Rechte trat. 6. Acht Jahren waren ſeit jener Zeit ver⸗ floſſen. Wir müſſen unſere Leſer hinüberführen über den weiten Ocean, in das damalige Land der un⸗ gezügelten Kraft und Freiheit, den fernen Weſten Amerikas. der noch nicht angekränkelt war von der modernen Kultur, wo man die Corruptionen der Städte noch nicht kannte, und wo eiſerne Pioniere der Civilſation den ſchweren Kampf gegen Wildnis und Urwald führten und unter harten Kämpfen Schritt für Schritt fich das Terrain erkämpften, auf dem ſie einſam leben — einſam ſterben konnten. Noch reichten die Gürtel der pfadloſen Wälder bis an den gewaltigen Strom oder den ſchimmernden See, der ſich in feierlich⸗ernſter Schweigſamkeit un⸗ endlich auszubreiten ſchien — nur ſelten tauchte ein ſonnengebräuntes Menſchenantlitz zwiſchen den Bäumen auf und verkündete der Donner einer Büchſe, daß die europäiſche Todeswaffe auch ſchon in dieſe Gegend gedrungen ſei. Wohl aber huſchte von Zeit zu Zeit ein leichles Canoe über die Flut, deſſen ſchweigſame, kupferbraune Inſaſſen Zeugnis davon ablegten, daß noch die Ureinwohner die Herren des Grund und 8 waren. bre 186 a 9550 Lu 1 U Van Uaterſuchung 11 ſhreb nicht . aud 6 9 0 Obe a unlerleß der 2 92 Fähr und del untnseh 475.) Der 2 En in Oadenburg een Anmeſen Haus eu Ladenburg, eine . 5 Einwendungen n iind 1915 deſeitigen Bez'rks bt Ladenbi in wdtigenfale ſi, 10 Adakrclchen Tite unt gelte. Färbung und Alüne, en Konlei, ſow amt Ludenbutg An, 9 Juni 1e Stash. Bez rksamt. b. Babs. ſuntmssbu h 1788) Die Orts . zur Reinigung der dat Personen, we u g 7 All. e. der! in Wobörft dom 3. A 1 Schiel, Bequemlie det un öffentlichen Nn bett. hiermit au eic in der Frübe, c Weir enhält zu 1 ai bis lüngſens ſtin lit hrt; din 3 des obends n aim 6. Jul 1886 duntermeiferamt. A. Hauben. ſunache ade dd gut fundie nn ef, w. a Wöcſen af Todes un A aß de einge u, ſucdt für il ten ſtebſame dan Jane amzuftell Mor, die F Um c dermöge