ne. egen Brie. * bereue 5. Simon. l 0 Erſcheint jeden Arittwoch und Hamskag und koſtet vierteljährlich 1 A 20 3 2 85 mit illuſtiertem Anterhaltungsblatt 1 4 70 exel. Poſtproviſion. Anſerate, Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate ate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der für uns an 1 Erpedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige, — . 8 5 a a GSarmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal- Anzeigen mit 6 Pfg. ( 1 Juſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit f 5 Reklamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. ee Redoktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg großer 56 eee 5 Nr. 47. Samskfag, den 12. Juni 1886. 5 fei iegheim. Vor meinem Fenſter ſteht ein Baum, — Mannheim, 7, Juni. (Schwurgericht) 3. Fall. Dienſtmagd Friederike Gehrig von 3 Drin fäuſelt's, wie ein ſüßer Traum, Unter dem Vorſitze des Herrn Landgerichtsdirektor Obrigheim, wegen Meineids. Die Angeklagte zieh Die Bienen ſummen ein Lenzaedicht, Ullrich nahmen heute Vormittag 8 Uhr die Schwur⸗ibren früheren Dienſtherrn in Wollenberg, ſträflichen le Der Frühling iſt da, ich wuß't es nicht. gerichtsſitzungen des 2. Quartals ihren Anfang. ][ Umgang mit ihr gehabt zu haben, der von Folgen Nachdem der Herr Vorſitzende durch Namensaufruf' begleitet geweſen wäre und hielt dieſe Behauptung Herbel, herbei, ihr Menſchen all“ die Vollzähligkeit der Geſchworenen konſtatiert und] vor dem Neckarbiſchofsbeimer Schöffengericht und vor rchet Und borcht dem wonneſamen Schall dieſen die notwendige Rechts belehrung erteilt hatte,“ dem Landgerichte in Mosbach aufrecht. In einer riesen Und offnet die ſtarren Herzen weit; ſchritt man zur Bildung der Geſchworenenbank und J Alimentationsklage, welche der Vormund des Kinder — Das iſt der Segen der Frühlingszeit. war der erſte Gegenſtand der Tagesordnung die anſtrengte, beharrte ſie anfangs hartnäckig auf ihres e Verhandlung gegen den ledigen Taglöhner Ferdinand ] Angabe, gab aber gar bald eine Reihe anderer Per⸗ Die ihr in Wüſten des Lebens weint, Müller und gegen den ledigen Taglöhner Johann ſonen an, welche ſie der gleichen Handlungen wie O ſeht, wie der Strahl der Hoffnung ſcheint, Breuner, beide von Wallſtadt, wegen Straßenraub, ihren früheren Dienſtherrn zieh und geſtand ſchließ⸗ g Die Nacht iſt gewichen, des Geiſtes Tod, verübt an dem ledigen Taglöhner Adam Schlag von lich dem Richter ein, alle Ausſagen in Bezug auf Es leuchtet der Menſchheit Morgenrot! Lützelſachſen. Die Geſchworenen bejahten bei den ihren früheren Dienſtherrn erfunden zu haben. Die beiden Angeklagten die Schuldfrage und ließen mil⸗ ] Geſchworenen konnten ſich von der Abſicht der geiſtig Zlerkelet. dernde Umſtände zu. Dem angeklagten Müller wird ſehr befchränkten Angeklagten nicht überzeugen und n Qualitit b. li trag bis Donnerstag vertagt. Volitiſches. Freiburg, 5. Juni. Das Domkapitel wählte beute vormittag den Subregens Dr. Schmitt (St. Peter) zum Domkapitular. Das Domkapital iſt jetzt ganz beſetzt. f München, 10. Juni. Das heutige Geſetz⸗ blatt veröffentlicht die von allen Miniſtern gegenge⸗ zeichnete Proklamation des Prinzen Luitpold, wonach derſelbe wegen ſchwerer Krankheit des Königs die Regentſchaft übernimmt. — Der Landtag iſt auf den 15. Juni einberufen. London, 8. Juni. Das Unterhaus lehnte die irriſche Verwaltungsvorlage in zweiter Leſung mit 341 311 Stimmen ab. Während der Debatte hatte Gladſtone das Wort ergriffen und das Haus erſucht, die Vorlage nicht zu verwerfen. Nach der Abſtimmung wurde die Sitzung auf Gladſtones An⸗ hierauf eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 6 Mona⸗ ten und Breuner eine ſolche von 1 Jahr 3 Mo⸗ naten zugeſprochen, ferner verlieren beide Angeklag⸗ ten die bürgerlichen Ehrenrechte auf 2 Jahre. 2. Fall. Kaufmann Karl Fluhrer von Mer⸗ chingen wegen erſchwerter Unterſchlagung im Amte. Der Angeklagte, ein fleißiger, ſparſamer Mann, war Rechner des im Juli v. J. errichteten Sparkaſſen⸗ vereins ſeiner Heimatsgemeinde. Verwendete den Betrag von 1052 M. 85 Pf. aus der betr. Kaſſe für ſein Geſchäft in der Abſicht, den Betrag nach Eingang ſeiner Ausſtände wieder in die Kaſſe zu thun. Es wurde aber ehe dies geſchehen konnte eine Reviſion der Bücher und Kaſſe vorgenommen. Die Geſchworenen bejahten die Schuldfrage, ebenſo auch die der mildernden Umſtände und ſo wird der Angeklagte zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr und den Koſten verurteilt. Zugleich wird auf die verneinten die Schuldfrage, weshalb Freiſprechung erfolgte. 4. Fall. Wegen zweifachen Meineids hat ſich heute der ledige Schloſſer Karl Ehret von Hags⸗ feld zu verantworten. Die Geſchworenen erkannten auf Schuldig unter Annahme mildernder Umſtände und ſo wird der Angeklagte zu einer Geſamtgefäng⸗ nisſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten verurteilt, außer⸗ dem werden ihm die Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren aberkannt. 5. Fall. Anna Steinbrenner von Allfeld wegen Kindsmord. Die Geſchworenen bejahen die Frage der vorſätzlichen Kindestötung, laſſen jedoch mildernde Umſtände zu, weshalb die Angeklagte auch nur in eine Gefängnisſtrafe von 2 Jahr 9 Monaten ver⸗ urteilt wird. 6. Fall. Schloſſer Jean Louis Peter von Lud⸗ wigshafen wegen Meineids. Die Geſchworenen be⸗ Novelle von Brentano. 1 Schluß. „Er hat es bis zum Narrenhaus gebracht,“ entgegnete der Andere. „Was will er mehr? Er iſt glücklich in ſeiner Verrücktheit, während wir uns mit vollem Verſtand in dem großem Narrenhauſe, Welt genannt, herumſchlagen. Die Direktorin hat ihn übrigens auf dem Gewiſſen. Sie hatte ihm verſprochen, ſeine Tragödie, die Königin Tiburtia, aufführen zu laſſen und hat ihr Wort nicht gehalten. und ſein Gelächter in jenem Akt klingt mir noch immer in den Ohren. Als er in den Wagen ſtieg, in dem ſie ihn nach der Irrenanſtalt brachten, war er ſehr gelaſſen und ſprach zu dem Theaterarzt: „Nicht war, Herr Doktor, wer einmal den Wahn⸗ finn in's Auge geblickt hat, der kommt nicht davon?“ „Nein,“ ſagte der Doktor. „Hahaha!“ lachte Brander, ſich vergnügt die Hände reibend, „dann ſchnappt ſie auch über.“ Und dann fuhr er davon. „Herr Bertini,“ ſchrie eine heiſere Stimme hinter den Beiden, „Herr Bertini, Herr Wagne rl Auf eine Minute!“ Heran keuchte der Theaterdiener. „Die Frau General⸗Direktorin ſind geiſteskrank geworden — vollſtändig geiſteskrank!“ „Geiſteskrank?“ riefen die Beiden entſetzt. „Bei meiner armen Seele,“ beteuerte der Theaterdiener. „Drei Aerzte ſind ſeit mehreren Tagen um ſie thätig.“ „So find wir Alle gerächt,“ flüſterte der Baſſiſt und ſchüttelte ſich, wie unter einem Schauer⸗ aufall. Ein Poſthorn tönte die Straße herauf und eine bepackte Poſtchaiſe fuhr an ihnen vor⸗ über. „Wie,“ rief Wagner, „waren das nicht Be⸗ Es ſoll ein wildes Opus ſein; ſie aber iſt ein Teufel! f N te: kannte?“ Val ihr nur fehlen mag? Man ſiezt ſte et 14 Wes giebt 46, Sele?“ i un und feat:? „awstl, der Oberatl, Andner und die Tagen nicht.“ 1 0 Bärbel.“ „Brander behauptete, als ich ihn das erſtemal ſah, er habe ſie ermordet,“ ſprach der Erſtere. „Er ſchwor mir bei Ehre und Seeligkeit, während er ſich zur Komödie ankleidete. Er war in einem entſetz⸗ lichen Zuſtand. Als er vor den Spiegel trat, lachte er und meinte, Schminke brauche er heute nicht. Er hatte Recht, denn ſein Geſicht glühte wie Feuer.“ „Ja,“ ſaglte der Andere, „es war ſchauerlich. Es iſt wohl bis jetzt noch nicht dageweſen, daß ein Schauſpieler im vollſten Wahnſinn noch eine Rolle auf der Bühne geſpielt hat. Er hat unübertrefflich geſpielt, nur zuweilen ſchnitt er abſcheuliche Fratzen „Schreckliche Geſchichten! Gehorſamſter Diener, meine Herren! Schreckliche Geſchichten! ich, warum Sie ſo lange nicht zur Frau General⸗ Direktorin durften, warum überhaupt Niemand ſie ſehen durfte, die Hochverehrteſte. J, du meine Güte, meine Herren, daß wir ſo etwas erleben mußten.“ „Nun was ſoll's ? Heraus endlich mit der Sprache, altes Waſchweib!“ rief Wagner. „Ihr Kammermädchen hat es mir berichtet, in aller Heimlichkeit unter dem Siegel tiefſter Ver⸗ ſchwiegenheit — —.“ „Zur Sache, zur Sache!“ Jeht weiß fordert unb erhalten,“ erzählte der geſchwätzige Theater die Straße des Elends. „Die Herren haben geſtern ihren Abſchied ge⸗ diener. „So iſt denn alles zu Ende!“ ſprach leiſe der Sänger und wanderte nachdenklich mit dem Kollegen der Stadt zu. — In der Ferne verklang das Poſthorn — der Wagen entſchwand im Herbſtnebel und 3 Menſchen, vor Kurzem noch glücklich und zufrieden, wandelten Sie hatten alle 3 ihre eigenen Gedanken. Verronnen war des Liberati ganze Herrlichkeit. Krank an Leib und Seele zog er von dannen — getäuſcht und getroffen von dem