dinrumenh 1 * 7 70 General- Anzeiger b. dcn Erſcheint jeden Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 &“ 20 „ mit illuſtiertem Anterhaltungsblatt 1 4 70 excl. Poſtproviſion. irde anti Anſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der u die Dahn ö Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige . vielen lum . Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 Pf., 9 im Gehn „ Reeklamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. werden 9 i ch en 11 n Nr. 43. Ofenrohr h 8 5 und, daß bin Poli tiſches. rauch ahn Karlsruhe, 25. Mai. Der Erbgroßherzog, je affen der ſich von Tag zu Tag ſichtlich erholt, wird im ſchichtsſchreibung. e Laufe des kommenden Monats eine längere Bade⸗ ig entlpreheh kur in Bad Nauheim unter Leitung des dortigen und Dam Arztes Dr. Groͤdel beginnen. ö nwohner lech Freiburg, 24. Mal. Die der Regierung ie Auffelm vom Domkapitel vorgelegte Erzbiſchofsliſte enthält, rungen u M der „Frankf. Ztg.“ zufolge, folgende Namen: Biſchöfe nd an Din Roos Limburg, Kopp⸗ Fulda, Rudolph ⸗ Freiburg, e Gegenſthn Enecht⸗Freiburg, Regens Dr. Schmitt⸗St. Peter. er Nandelh Wahrſcheinlich werde Rudolph gewählt. b naß f 90 München, 25. Mai. König Ludwig von an Geh l Baiern ſoll nach Meldung der „Germania“ jede kirche. aft dis u weitere Behelligung in Sachen der Kabinetskaſſe 0 enlſchieden zurückgewieſen haben. Uebrigens ſchließt 1886 ſich der König jitzt faſt noch mehr ab als früher, N und ſogar ſein Kabinetsſekretär Schneider ſoll ſeit mt. Monaten nur noch ſchriſtlich mit dem König ver⸗ „ un kehrt haben. Infolge deſſen ſchließen die „Münchener * Neueſten Nachrichten“ eine Reihe von Leitartikeln Ang. mit der direlten Aufforderung: „Majeſtät kehren Bezug uuf de Sie zurück aus der Einſamkeit der hehren Gebirgs⸗ Nr. 39 6. 0 welt in die Mitte Ihres treuen Volkes!“, und raten Über die dem König, die eigenen unetfüllbaren, wenn auch „ werden . noch ſo idealen Wünſche zurückzudrängen, „den Vor⸗ ſtellungen berufener und bewährter Räthe der Krone die verdiente Beachtung zu ſchenken und auf die Stimme des treuen Volkes zu hören — ſie iſt Gottes Stimme. Berlin, 24 Mai. Der erkrankte Geſchichts⸗ n hiefiger g gefordet, . k. Ni. u. igen u. lat a gent . ſchreiber Leopold v. Ranke iſt geſtern Abend kurz gif 1451 vor 11 Uhr geſtorben. Ranke wurde am 21. Dez. 0 Ml. F. 1795 zu Wiehe in Thüringen geboren, 1865 wegen en oll ſeiner Verdienſte um die Geſchichtsſchreibung vom Konig Max milian von Baiern geadelt. Ranke war 0 Rudolf Moſſe, Samstag, den 29. Mai der eigentliche Hauptvertreter der objektiven, auf ſelbſtſtändiger Quellenforſchung ſich ſtützenden Ge⸗ Im Dezember 1885 wurden dem greiſen Gelehrten zu ſeinem Geburtstag groß⸗ artige Ehren zu Teil. Berlin, 26. Mai. Die heute ſtattgehabte Beerdigung Rankk's erfolgte in feierlichſter Weiſe unter Beteiligung der geſamten Studentenſchaft und Kapazitäten der Wiſſenſchaft und Kunſt. Eine un⸗ abſehbare Wagenreihe wurde von Gala-⸗Equjpagen des Kaiſers und des Kronprinzen eröffnet; um halb 6 Uhr ſetzte ſich der Kondukt in Bewegung, ging über die Linden, den Luſtgarten nach der Sophien⸗ Die nächſten Angehörigen folgten zu Fuß. In der Kirche waren anweſend der Kronprinz. der Erbprinz von Meiningen, die Miniſter Puttkamer und Goßler, zahlreiche Generäle, Offiziere und die Spitzen der ſtädtiſchen Behörden. Die Trauerrede wurde von Oberhofprediger Koegel gehalten. Nach Beendigung der Feierlichkeit wurde die Leiche nach dem Sophienkirchhoſ überführt. Der Kronprinz und der Erbprinz von Meiningen wohnten der Beſtattungs⸗ ſeierlichkeſt bis zum Schluß bei. Moskau, 25. Mai. Die kaiſerlichen Ma⸗ jeſtäten find heute vormittag hier eingetroffen, von der Bevölkerung begeiſtert begrüßt. Bei dem großen Empfang im Kreml richtetete das Moskauer Stadt⸗ haupt unter Ueberreichung von Salz und Brod an den Kaiſer folgende Anſprache: Die Veitreter der Stände der erſten Reſidenz bitten Dich unterthänigſt, ſelbſtherrſchender Kaiſer, nimm unſer Salz und Brot und unſere Liebe; glaube unſerer Freude, dich Zarin und dich Zäſarewitfch zu ſehen, du kommſt zu uns von dem geſegneten Süden, wo du das ſchwarze Meer wieder belebteſt; unſere Hoffnung beflügelt ſich, unſer Glaube befeſtigt ſich, daß das chriſtliche füt Cadenßurg und Almgegend. Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogle Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg 2 0 e bl W G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. . 1886. . Kreuz auf der heiligen Sofia wieder erglänzen wird ſo denkt, darauf baut Moskau. Der Kaiſer er⸗ wiederte, er liebe Moskau und freue ſich, am Jah⸗ restag ſeiner Krönung in ſeinen Mauern zu ſein; dieſe Tage würden ihm ſtets Tage angenehmſter Erinnerung ſein. g Athen, 26. Maj. In der Kammer teilte Trikupis die Zurückziehung der türkiſchen und griechiſchen Trappen von der Grenze ſowie die zur Abrüſtung getroffenen Maßregeln mit. Sodann legte er einen Entwurf für eine tempo äre Anleihe von 20 Mill. vor. Verſchiedenes. e Mannheim, 25. Mai. Bei der heute Vormittag im Saalbau ſtattgefundenen Verſamm⸗ lung der Weſtdeutſchen Binnenſch fffahrts⸗Beruf Genoſſenſchaft Sektion 1 wurde der definitive Vor⸗ ſtand, die Delegirten und deren Erſatzmänner ge⸗ wählt. Die Sektion 1 umfaßt Baiern (mit Aus⸗ nahme von Oberfranken und Unterfranken und Aſchaffenburg) Württemberg, Baden, Elſaß⸗Loth⸗ ringen und die Hohenzollern'ſchen Lande. Die Zeit⸗ ſchrift „Das Rheinſchiff“ wurde als Organ der Sektion 1 gewählt. 5 — Mannheim, 27. Mai. Eiſenbahnliches. Vom 1. Juni l. J. ab wird eine ſchärfere Controle über die Beförderung von Handgepäck gehandhabt werden. Es dürfen darnach die Handgepäcke eines Reiſenden weder im Einzelnen noch im Ganzen Über 10 Kilg. ſchwer ſein; von der Mitnahme bleiben ſelbſtredend innerhalb dieſer Grenze auch alle Gegen⸗ ſtände ausgeſchloſſen, die fich ihrer ſonſtigen Be⸗ ſchaffenheit halber zur Beförderung in den Perſonen⸗ Coups nicht eignen. Zur leichteren Durchführung dieſer Maßregel iſt die Toxe für einzuſchreiben des en 150 t werden. 3 entſprchen 85 auf Gare Verlorene Jebe 1 1 Novelle von Brentano. au . e 21 45 a e „Keine Redensarten.“ anwortele ſie, „feſter 5 Entſchluß. Ich erkläre Ihnen hiermit ein für alle⸗ 1886 male, daß ich Ihnen nicht nur Ihr heutiges Ver⸗ N 05 langen entſchieden abſchlage, ſondern, daß ich mir an duct. auch ein für allemale Ihre Erpreſſungen verbitte.“ „Sie ſchlagen mir das Geld ab?“ rief der Baſſiſt, „Sie ſetzen mich der Schande heute mein gegebenes Wort nicht halten zu können?“ „Sollte Ihnen das nicht ſchon öfter paſſiert in?“ fragte höhniſch die General⸗Direktorin. „Ich enke, Ihre Gläubiger wiſſen das beſſer!“ f Bertini zuckte zuſammen, ſie hatte ihn bei einem wunden Fleck gefaßt. gegnete er zähnknirſchend. nicht!“ 5 „Ich kenne Sie!“ antwortete Emilie Alberti und ſah den Bafſſiſten mit einem ſo verächtlichen Blick an, daß ſein gelbes G ſicht auf einen Augen⸗ blick erbleichte. „Sie kennen mich noch aus, „leberlegen Sie wohl, was Sie thun, ent. will er bei mir? Unſere Wege haben ſich nie ge⸗ Er ſchüttelte drohend die geballte Fauſt und ſchritt hinaus. Einen Augenblick ſchwankte ſie — ſein Blick war ſo drohend geweſen — ſeine Stimme vibierte ſo ſelſſam — — — pah, was konnte er thun? War er doch eben ſo ſchuldig, wie fie und das bürgte für ſein Stillſchweigen. Und doch kannte ſie ihn wirklich nicht. 1 1 7 XIII. Trüber Gedanken an die jüngſte Vergangenheit voll, ſaß der Lieberati in ſeinem Studierzimmer, in welchem er ſo lange ſeiner Kunſt gelebt und das ihm jetzt, wie dieſe Kunſt, verekelt und verleidet worden war. Da trat Barbara herein Beſuch des Sängers Bertini. „Bertin!“ rief der Schauſpicler erſtaunt. „Was und meldete den kreuzt. Ich kenne ihn faſt nicht.“ „Er ſagte,“ erwiderte Barbara, „daß er Dir eine wichtige Mitteilung zu machen habe.“ „Du kennſt ihn ja von früher. er ſich gegen Dich?“ „Er that, als ſei ich ihm das fremdeſte Geſchöͤpf der Welz.“ „Laß ihn hereinkommen.“ Das Mädchen ging und der Baſſiſt trat ein. Wie benahm „Ich bitte tauſendmal um Entſchuldigung,“ ſagte er, ſich tief verbeugend, „daß ich Sie in der Einſamkeit Ihres Krankenzimmers ſtöre, aber ich glaube Ihnen ein Recept zuſtellen zu können, welches Ihre Lebensgeiſter mit wohlthuender Friſche empor⸗ richten wird.“ Auguſti ſah den Sprecher erſtaunt an und bat ihn, Platz zu nehmen. „Ich komme Ihnen Troſt zu ſpenden in der Bedrängnis Ihres Liebelebens, begann der Sänger. . „Sie?“ fragte der Liberati rauh, denn die Art und Weiſe Bertini's berührte ihn unan genehm. f „Ja,“ erwiderte der Baſſiſt. „Sie haben die General⸗Direktorin Emilie Alberti geliebt, Herr von Auguſti und ſie hat Ihnen in letzter Zeit den Ab⸗ ſchied gegeben.“ 5 Den Liberati ſchüttelte es, wie ein plötzlicher Krampf. i „Bitte, bleiben Sie ruhig,“ ſprach ſein Gaſt „ich weiß Alles, habe mehr mit der Geſchichte zu thun, als Sie bis jetzt ahnen. Die edle Dame hat f Sie der Treuloſigkeit beſchuldigt und die rote Bärbel, ich wollte ſagen, Demoiſelle Gilbert, mußte den Vor⸗ wand dazu hergeben. Ja, ja, die Frau General⸗ Direktorin hat ein feines Plänchen gegen Sie aus⸗ geheckt — oder, um es gerade herauszuſagen, bei a 0