burg Krlegndnz deim). on 40 Gram fur Deutsch- dandinavles. . 4 urſcheint jeden Atttwoch und Jams kag und koſtet vierteljährlich 1 & 20 mit illuſtiertem Anterhaktungsblakt 1 4 70 3 exel, Poſtproviſion. Jnſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der . Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige ue Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗Anzelgen mit 6 Pf., Reklamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabatthewilligung. Mr. 40. An eee Mittwoch, öͤen 19. Nai — —— Die Neſtämpfung der Aluttaus. Schluß. 5. Verhütung der Anſteckung und Vertilgungz⸗ Mittel. Beim Bezug von Apfebäumen und Pfropf⸗ reiſern ſei man vorſichtig und beziehe ſie nur aus Boumſchulen, welche anerkannt blutlausfrei find. Eine öftere Unterſuchung der Baumſchulen des Landes auf das Vorhandenſein der Blutlaus iſt deshalb unbedingt geboten. Bei Vertilgung der Blutläuſe an älteren Bäumen vermeide man, die infizierten A'ſte zu ſehr zu erſchüttern, indem die Läuſe leicht abfallen und bom Winde weiter getragen werden. Das Zufliegen von Blutläuſen wird dadurch verbindert, daß man die Blutläuſe an allen Apfel⸗ baͤumen der Umgegend vertilgt. Die Kleider der Arbeiter, welche mit der Ver⸗ llgung der Blutläuſe beſchäftigt waren, ſind nach der Operation zu reinigen, da oft Blutläuſe an denſelben hängen bleiben und dadurch verſchleppt werden. An jungen Bäumen iſt die Vertilgung einfach und leicht, weil man unſchwer die angegriffenen Stellen Überſchauen und behandeln kann. Schwie⸗ riger iſt die Bekämpfung der Blutläuſe auf älteren und bohen Bäumen, namentlich wenn das Inſekt über den ganzen Baum bis an die äußerſten Zweig⸗ ſpitzen verbreitet iſt. In dieſem Folle ſind die ge⸗ troffenen Teile vorfichtig wegzuſchneiden und zu ver⸗ brennen. Nach dem Zurückſchneiden der ſtark be⸗ fallenen Zweige werden Stamm und Aeſte mit der Baumſcharre und Bürſte von der abgeſtorbenen Rinde, den Flechten und Mooſen befreit. Die ge⸗ reinigten Stämme und Aeſte werden alsdann mit der unten angeführten Kreoſotmiſchung und zuletzt mit Kolkmilch angeſtricken, wodurch die Bäume all⸗ mäblich eine glatte Rinde erhalten, die der Blut⸗ laus keine Schlupfwinkel zur Anſtedlung und zum Ablegen der Eier mehr bietet. Nachdem der oberirdiſche Teil des Baumes desinfiz'ert iſt, werden der Wurz⸗lhals und die oberſten Wurzeln unterſucht. Sind dieſelben mit Blut'äuſen behaftet, ſo werden ſie wie der oberir⸗ diſche Teil behandelt. Um die Blutläuſe zu vergiften, muß eine Flüſſigkeit verwendet werden, welche dieſelben benetzt und hinreichend ſtark iſt, die Inſekten zu tödten, ohne die Pflanzen zu beſchädigen. Die nach den Vorſchriften von Dr. J. Neßler dargeſtellten Gifte entſprechen dieſen Anforderungen. Um zu ermöglichen, daß die Landwirte ein thunlichſt billiges und genau nach Vorſchrift darge⸗ ſtelltes Gift erhalten, wird dasſelbe infolge der Er⸗ mächtigung des Großb. Miniſteriums des Innern der Großh. Obſtbauſchule in konzentriertem Zuſtande bereitet und zum Koſtenpreis an bad iſch⸗ Genoſſen⸗ ſchaften und Private abgegeben. Ein Erdölfaß von 150 Liter (einſchließlich Gebinde) wird für 25 Mk. und ein Gefäß von 10 Liter (einſchließlich Kanne) für 3 Mk. geliefert. Das konzentrierte Blutlausgiſt beſteht aus 150 gr Schmierſeife, 200 cbem Fuſelöl, 9 gr Carbolſäure in Waſſer zu einem Liter aufgelöſt. Zum Anſtreichen der Bäume iſt das konzen⸗ trierte Blutlausaift auf die fünffache, zum Be⸗ netzen von grünen Pflanzenteilen oder von Blüten auf die zehnfache Menge mit Waſſer zu verdünnen. Das Gift kann auch bei der angeführten zehn⸗ fachen Verdünnung gegen Blattläuſe, Raupen u. f. w. angewendet werden. Alle Pflanzenteile, an welchen ſich Blutläuſe Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. Inſerate find von nachweisbarer Mirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg vorfinden, ſind ſorakältig mit der genügenden Menge Gift ſo anzuſtreichen oder zu beſpritzen, daß das Gift in alle Vertiefungen eindringt. Die kombinierte Kreoſotmiſchung wird darge⸗ ſtellt aus 150 gr Schmierteif⸗, 200 ebem Fuiel⸗ öl, 100 gr Braunkr⸗oſot (v. Hoffmann in Oos), mit Waſſer zu einem Liter aufgelöſt und iſt mit Waſſer auf die fünffache Menge zu verdünnen und zum Anſtreichen der Stämme und Auswaſchen bezw. Ausſpritzen alter Wunden derſelben zu verwenden (ſiehe landw. Wochenblatt unter 4 in Nr. 8). Dieſes Gift bat beſonders den Zweck, auch Eier, wiederſtandsfäbige Inſekten und ſchädliche Pilze zu tödten. Zur Verwendung an Blüten und grünen Pflanzenteilen iſt dieſes Gift nicht brauchba 6. Zeit der Vertilgung. Die Zeit der Vertilgung füllt: 5 8 1) in das Spätjabr vor dem Auftreten der geflügelten Blutlaͤuſe und vor dem Anſtreichen der gebutzten und gereinigten Stämme und Aeſte der Apfelbäume mit Kreoſotmiſchung und Kalkmilch, welcher letztere Anſtrich noch bis auf einen gewiſſen Grad die Bäume gegen Froſf ſchützt; 2) eine weitere Bekämpfung der Blutläuſe, die ſich auf alle Aeſte erſtrecken muß. fällt je nach den Witterungsverhältniſſen in die Monate Februar, März, April und Mai. Bis Ende des letzten Mo⸗ nats ſollte die Bekämpfung in der Regel beendet ſein, da ſonſt eine große Verbreitung der Blutläuſe und dadurch eine weſentliche Erſchwerung der Be⸗ kämpfung eintreten wird. Volkitiſches. Karlsruhe, 16. Mai. Die Erholung S. K. H. des Erbgroßherzogs nahm auch in der letzten Woche einen ſehr erwünſchten Fortgang. Das Allge⸗ Verlorene Leben. Novelle von Brentano. 18. Lindner atmete ſchwer — die Kunde lag ihm wie ein Alp auf der Bruſt. „Ich werde das nächſte Mal dabei ſein,“ ſprach er leiſe vor ſich hin, drückte dem Komiker die Hand und ging. Dieſer war nur der gefällige Papagey Bertini's geweſen, der auf dieſe Art in unverfänglichſter Weiſe auf Lindner einwirken wollte. Wagner ließ ſich zu Allem gebrauchen — für ein Paar Gläſer Punſch beging er jede Gemeinheit und Bertini ließ es an dieſer Lockung nicht fehlen. O, er war durch die Dukaten der Dame Alberti ja jetzt in guten Ver⸗ hältniſſen. — — f Der Abend war gekommen. Ein feiner Sprüh⸗ regen war den ganzen Tag über gefallen und trübe flackerte die einſome Laterne vor dem Hauſe des Liberati, mit ihrer ſchwachen Flamme die herrſchende Dunkelheit nur auf einen kleinen Umkreis durchdringend. Den erleuchteten Fenſtern des Auguſti'ſchen Studier⸗ zimmers gegenüber, ging unruhig ein Mann auf und ab und warf von Zeit zu Zeit einen ſpähenden Blick zu denſelben hinauf. Es war Lindner. Er ſtand am Entſcheidungs⸗ punkte. Hatte Wagner Recht, ſo fiel die Freund⸗ ſchaft des Liberati hinter ihm zu Grabe und in der Liebe Emiliens winkte ihm ein neues berauſchendes Leben. Unterdeſſen ſaß oben in ſeinem Zimmer der Liberati, in ſeiner Nähe die rote Bärbel, welche im Schimmer der Kerzen romantiſcher denn je ausſah. „Barbara.“ ſagte der Schauſpieler, „ehe ich Sie weiter einführe in den Tempel der Kunſt muß ich einen klaren Blick in Ihr Leben geworfen haben, muß Ihre Seele offen vor mir liegen. Vertrauen Sie mir. Ihre Gefühle und Empfindungen dürfen mir nicht verborgen bleiben.“ „Ueber mein Leben.“ flüſterte Barbara, „war bis vor wenig Tageu Nichts zu reden. Das Kind armer Eltern, verlebte ich meine Kindheit auf der Straße ſpielend und ſingend, oder in dem engen Stübchen, wo Vater und Mutter darbten. Sie ſtarben und ich lebte von dem, was man mich gelehrt hatte, von meiner Hände Arbeit.“ „Sie wohnen mit Michael Brander in einem Hauſe — Thür an Thür,“ ſprach der Schau⸗ ſpieler. „Wie wurden Sie mit ihm ſo genau be⸗ lannt?“ „Gegenſeitige Not, Sorge und Krankheit führten uns zuſammen.“ „Noch eine ernſte Frage,“ ſprach bedeutungs⸗ voll der Liberati, „beantworten Sie mir dieſſelbe offen und ehrlich. Lieben Sie den Michael Brander?“ „Nein, nein!“ rief das Mädchen haſtig und ſtreckte, wie abwehrend, beide Hände vor ſich hin. „So lieben Sie einen andern. mit welchem Sie verkehren — Bertini. Wagner?“ „Nein, nein!“ rief das Mädchen mit ängſt⸗ lichem Tone. „So ſtehen Ihnen dieſe Menſchen zu niedrig,“ fuhr der Liberati unerbittlich fort, denn er war feſt entſchloſſen, heute ſein Wort zu löſen und die rote Bärbel zu heilen. obgleich es ihm ſelbſt in tieſſter Seele webe that, das arme Mädchen ſo quälen zu müſſen. „Ibre Liebe ſtrebt wohl nach Höherem und Edlerem. Sie wollen ſich emporſchwingen in das Reich der Ideale. Barbara, ich weiß es — ich bin Ihrer Liebe nicht fremd.“ Ihr Antlitz glühte — ihre Geſtalt erbebte. „Sie find meiner Liebe nicht fremd,“ wieder⸗ holte ſie tonlos und wie im Fieber. „Das thut mir leid,“ ſprach der Liberati, deſſen Gefühl ſich unter einem eiſernen Willen krümmte, „ich habe nicht damit zu ſchaffen. Michael Brander liebt Sie, glauben Sie mir, er wird Ihnen ein guter Mann werden.“ Das Mädchen ſah ihn einen Augenblick groß and ſtarr an, dann fiel ſie leichenblaß in den Seſſel zurück — ihre Sinne ſchwanden — tiefe Nacht kam über ſie. Da konnte der Künſtler ſich nicht mehr länger