Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werd Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Reklamen mit 20 Pf. berechnet. um mein gan rſcheint jeden Arittwoch und Samskag und koſtet vierteljährlich 1 A 20 3 mit illuſtiertem Anterhaktungsblatt 1 & 70 excl. Poſtproviſion. Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der 0 Lokal- Anzeigen mit 6 Pf., Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung, en die einſpaltige bedeutend h Nr. 34 Volitiſches. * Ladenburg, 26. April. Cbriſt iſt erſtanden! Die Oſterglocken erklangen und Oſtern]“ — weſhevolle Stimmung ergriff unſer Herz. Wir fühlten im tiefſten Innern die Wohlthat jener Mark⸗ ſteine der feſttäglichen Ruhe und inneren Sammlung, welche in weiſer Erkenntnis des menſchlichen Gemüts das Ehriſtentum geſetzt hat. Jedes unſerer Kirchen⸗ feſte gibt einem andern Gedanken Ausdruck, aber alle find tröſtend und erhebend. Das troſtreichſte und erhabenſte aber iſt und bleibt unfere hl. Oſtern. Es hat ſeit Jahrtauſenden die Herzen erhoben und getröſtet, und derſelbe Oſtergedanke, die frohe Ge⸗ wißheit, daß ewig dem Schlummer das Erwachen, dem Vergehen das Entſtehen, dem Tode neues Leben folgt, er wird noch in Jahrtauſenden die Herzen innig bewegen, ſo oft das ewige Licht der Sonne wieder mit ſeinen Strahlen die Millionen von Keimen jum Leben heroufküßt, ſo oft die milden Strahlen dieſer Frühlingsſonne zuerſt die Welt und die Menſchen wieder milde erwärmt, ſo oft am Baume das grüne Laub erſcheint und im blauen Aether das Vögelein die Auferſtehung der Erde aus dem Winferſchlaf, das „Weltverjüngungsfeſt“, feiert. In alle Kämpfe leucht⸗t die Sonne der Oſtertage und belebt in allem Wehe der Zeit und in allen Wirren des Tages die Zuverſicht, daß auf jede Zeit der Paſſion ſtrahlend ein froher Oſtermorgen folgen wird, an dem alles Wehe der Zeit abgelöſt wird von dem öſterlichen Siegesruf, vom Hallelujah der Auferſtehung. Der Odem Gottes ſprengt die Grüfte, — wacht auf, der Oſtertag iſt da! Mit lachenden, fröhlichen Geſichtern eilen die Kinder von den Schulen nach Hauſe; einige goldene Tage der Freiheit ſind für ſie gekommen. Das Zauberwort „Ferien!“ hat ſie ſo heiter geſtimmt. 0 an One ingsvoll nweilet, e Mittwoch, den 28. April Auch für die Politik haben die Oſterferſen begonnen. Die großen Staatsmänner haben ſich auf ihre Ruhe⸗ ſitze zurückgezogen, um einſge Tage ſorgenlos und ungeſtört ſich und den Ihrigen zu leben. Die Parla⸗ mente der meiſten Staaten haben ſich vertagt und man kann etwas Atem ſchöpfen und ſich erholen von der Sturmflut des politiſchen Lebens, welche ſich in den letzten Monaten über uns ergoſſen hat. Paris, 24. April. Die „Agence Havas“ meldet, die franzöfiſche Regierung habe geſtern die griechiſche Regierung in freundſchaftlicher aber ſehr beſtimmten Weiſe aufgefordert, der Kundgebung des Wunſches der Mächte bezüglich der Abrüſtung zu⸗ vorzukommen. — Brüſſel, 23. April. In Gramond haben die Arbeiter in einer dortigen Zündholzfabrik die Arbeit niedergelegt. Die feiernden Arbeiter ſperrten, um den von Seiten der Behörde zu Hilfe gerufenen Gendarmen den Weg zu verlegen, alle Drehbrücken über den canaliſierten Fluß ab. Den Gendarmen gelang es indeſſen ſpäter, den Brücken⸗ verkehr wieder herzuſtellen und ſich ſo Zugang zu erzwingen. Sie wurden jedoch von den Arbeitern mit Steinwürfen empfangen und es entſtand eine Schlägerei. 3 Waſhington, 22. April. Der Präfident Cleveland richtete heute eine Botſchaft an den Kon⸗ greß, in welcher er eine Geſetzgebung über das ſchwierige Problem der Arbeiterfrage empfahl und hervorhob, jede Geſetzg⸗bung über dieſen Gegenſtand müſſſe eine ruhige, wohl überlegte und unparteliſche ſein. Das gegenwärtige Verhältnis zwiſchen Kapital und Arbeit ſei ein wenig befriedigendes, die Unzu⸗ friedenheit der Arbeiter ſei zum großen Teil durch die unüberlegten Forderungen der Arbeitgeber hervor⸗ gerufen. Es müſſe indeſſen auch konſtatiert werden, d Amgegend. Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. d L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. 2885 daß die Arbeiter es ſich nicht immer angelegen ſein ließen. Störungen der Ruhe und Ordnung zu ver⸗ meiden, die nicht zu rechtfertigen ſeien. Cleveland iſt nicht gegen ein freiwilliges Schiedsgericht, ſchlägt aber vor, eine Arbeitskommiſſion zu bilden aus 3 Mitgliedern, die Regierungsbeamte ſein ſollen. Dieſe Kommiſſion ſolle beauftragt ſein, die Meinungsver⸗ ſchiedenheiten zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu regeln. Verſchiedenes. — Karlsruhe, 26. April. Die Wieder⸗ beſetzung der Präſidentenſtelle bei dem Verwaltungs⸗ gerichtshof iſt ungemein raſch erfolgt. Die Wahl traf einen unſerer verdienteſten älteren Beamten, den Miniſterialdirektor Eugen von Seyfried im Juſtiz⸗ miniſterium, welcher zugleich ſeit Jahren das Neſpiziat über die Rechtspolizeiverwaltung des Landes führte. — Bei dem Verwaltungsgerichtshofe fand heute die erſte öffentliche Sitzung ſeit dem Ableben des Präfidenten Schwarzmann ſtatt. In warmen be⸗ wegten Worten gedachte der Vorſitzende, Geheimerat Ullmann, der Verdienſte des Heimgegangenen, dem der Gerichtshof ein dauerndes Andenken bewahren wird. — Karlsruhe, 22. April. Nachgenannte Kandidaten haben die in dieſem Jahre erſtmals ab⸗ gehaltene Werkmeiſterprüfung ordnungsgemäß be⸗ ſtanden und hierdurch gemäß § 8 der landesherr⸗ lichen Verordnung vom 8. Dezember 1883 das Prädikat „Maſchinenmeiſter“ erlangt: Adolf Helff von Singen, Anton Fertig von Buchen, Oskar Engeſer von Schönau, Auguſt Brüchle von Riegel, Emil Leber von Oberkirch. Adolf Hauck von Kö⸗ nigshofen, Jul. Schottmüller von Speſſart, Joſeph Aman von Donaueſchingen und Albert Rau von Triberg. avalle Verlorene Leben. 4 8 Paopele von Brentano. eitag. 5 n 12. 1 Der Schauspieler ſchwieg — — — Ob ihn ehle: die General⸗Direktorin wohl verſtanden hatte? 9 Eine Pauſe entſtand, während welcher ſie ihn nhachen bedeutungsvoll anſah. garten. N „Die G. ſchichte iſt doch zu Ende! ie 2 fle 4 muß zu Ende ſein! Spricht nicht ſo die Königin Kar 5 in Don Carlos?“ fragte Emilie Alberti endlich. „Ich aber falle aus der Rolle, mein Freund und unoralt frage Sie: Die Geſchichte iſt doch nicht zu Ende? in bekam darf nicht zu Ende ſein! Nein, hoffen Sie vielleicht 0 wird Aurelie doch noch die Ihtige.“ allen Sorg „Wenn Aurelie mich liebte!“ rief Lindner, ſtürmiſch ihre Hand faſſend. N Aläh. „Sie müſſen ſie einmal fragen, frei und offen,“ — flüſterte Emilie, indem ſie dem Künſtler einen ihrer verführeriſchen Blicke zuwarf und ſeinen Händedruck npfehle fſanft erwiderte. Eine Weile ſaßen ſie ſo Hand in Hand, dann ſchuhe in Glu erhob ſich die Sirene und ſprach: ſchwarze, 1 „Sie erzählen mir ein andersmal — bald, Breiſen. recht bald Ihre ganze Pilgerfahrt! Ich bin leider Lindner, in deſſen Herzen es tobte wie Ge⸗ witterſturm lehnte dankend ab. „So leben Sie wohl,“ fllüſterte ſie, Wiederſehen!“ Sie traten vor den Pavillon, wo ſie Bertini antrafen. Der Schauſpieler verabredete ſich raſch von Beiden — er mußte allein ſein. „Bertini,“ ſprach die General⸗Direktorin, als ſie mit ihm nach der Stadt zurückfuhr, „hören Sie ein ernſtes Wort, da Sie doch einmal mein Ver⸗ trauter ſind. Ich liebe den Theodor Lindner ſo heiß, wie ich nie einen Menſchen geliebt. — Qualen Sie mich nicht mit ihrem teafliſchen Lächeln — ich ſage Ihnen, ich liebe ihn und er muß mein werden. Der Liberati aber muß fallen, denn er iſt das einzige Hindernis zwiſchen uns Beiden. Lindner hat mir Alles vertraut. Nur ſeine Freund⸗ ſchaft zu Auguſti läßt es ihm als Verrat erſcheinen, ſich mir zu erklären. Wenn er einen Flecken, einen Makel an dieſem entdecken könnte, der ihn meiner Liebe unwert machte, er würde nicht einen Augen⸗ blick zaudern, mir ſeine Liebe zu geſtehen. Ver⸗ ſtehen Sie mich?“ Der Baſſiſt ſah ſie lauernd an. „Geduld,“ ſprach er, „ſchöne Frau, wir werden dieſen Flecken finden!“ — — — Lindner aber kehrte erſt ſpaͤt in der Nacht „auf gezwungen, jetzt zur Stadt zur ückzufahren. Wollen ſelbah. Se mig debe nach der Stadt zurück. Der Herbſtſturm brauſte durch die Zweige und ihn fröſtelte bis in das innerſte Mark. 8 „Sie müſſen ſie einmal fragen, frei und 1 offen,“ ſprach er dumpf. — — — „Aber er iſt 1 mein Freund und hat mich aus tiefſter Not er⸗ rektet!“ — — — Die Probe eines Schauſpiels Ende. Vor dem Theatergebäude ſtanden plaudernd und lachend die Schauſpieler mit ihren Damen. Michael Brander ſtand allein, tieffinnig an eine Säule gelehnt. Für ihn exiſtierte keiner jener blau⸗ äugigen Aktricen, ihm ſchwebte wachend und träumend ein anderes Bild vor und vergebens bemühte er ſich, daſſelbe aus ſeinem wirren Sinne zu verſcheu⸗ chen. Wie mit Rehaugen ſchaute es ihn an und wo er hinblickte, glaubte er das leuchtende Haar der Bärbel zu ſehen, die er nimmer und nimmer vergeſſen konnte. Und er hatte ſich's doch ſo feſt gelobt in jener Nacht — ſie nicht mehr zu lieben — nicht mehr 8 an ſie zu denken, 8 Da klopfte ihn Jemand auf die Schulter. Es war Bertini. 5 „Wie geht es, Michael.“ fragte der Baſſiſt „So tief in Gedanken 2. Du haſt wohl Deine Rolle war zu