fiehlt Wucher, len 2 . S 3 4 tollen die Gonerat-Agenton uller in Mannheim want J 1 1 Au 171 ** f i Verlorene Leben. 5 Reklamen mit 20 Pf. berechnet. — Die nächſte Nummer ds. Bl. erſcheint nächſten Samſtag abend. Politiſches. Karlsruhe, 16. April. Geſtern wurde der Landtag mit nachſtehender Thronrede geſchloſſen. Edle Herren und liebe Freunde. Der Verlauf und die Ergebniſſe dieſes Land⸗ tags gereſchen Mir zu aufrichtiger Freude, dem Ver⸗ trauen mit weſchem Ich Sie beim Beginne Ihrer Thätigkeit begrüßen konnte, haben Sie durch Ihre einfichtsvolle unverdroſſene Arbeit und Ihr erſprieß⸗ liches Zuſammenwirken mit Meiner Regierung in reichem Maße entſprochen und ſich dadurch gerechten Anſpruch auf Meinen und des Landes Dank erwor⸗ den. Mit tiefem Bedauern hat Mich das Hinſchei⸗ den des Herrn Erzbiſchofs von Freiburg, des Me⸗ tropoliten der oberrheinſſchen Kirchenprovinz, erfüllt. Kaum vier Jahre durfte der ebenſo geiſtvolle als fromme und milde Prälat ſeines hohen Amtes wal⸗ ten; aber er hat in der kurzen Zeit dem fruchtbaren Gedanken eines aufrichtſgen und vertrauensvollen Zuſammenwirkens von Staat und Kirche auf den verſchiedenſten Gebieten die Bahn geöffnet. Sein Andenken wird im ganzen Lande ein geſegnetes bleiben. Ich hoffe und vertraue, daß der erzbiſchöfl. Stuhl in Freiburg, deſſen Zierde der Heimgegangene war, bald wieder durch eine Perſönlichkeit wird be⸗ ſetzt werden konnen, welche das große Werk fried⸗ lichen Ausgleiches und gemeinſamer Arbeit zum Segen des Landes aufnehmen und in erwünſchter Weiſe weiterführen wird. Es gewährt Mir eine beſondere Genugthuung, durch Ihr bereitwilliges Eina⸗hen auf die Vorſchläge Meiner Regierung, die Aufb'ſſerung gering beſoldeter Kirchendiener aus Staatsmitteln auf eine längere Reihe von Jahren mit illuſtiertem Anterhaltungsblatt 1 4 70 exel, i welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der xpedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal- Anzeigen mit 6 Pf., Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. Poſtproviſion. a 4 5 1 Milkwoch, den 21. General-Anzeiger für Ladenburg und Ilmgegend. . 5 f . Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner Erſcheint jeden Lrittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 ͤ&“ 20 es * in 1 und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. in würdiger Weiſe geſichert zu ſehen. Auf dem Gebiete der Rechtspflege iſt es gelungen, Lücken der Geſetzgebung auszufüllen, das volkstümliche Inſt tut der Gemeindegerichte zu erweitern und unſere durch das Vertrauen ihrer Mitbürger berufene Gemeinde⸗ vorſtände zualeich in größerem Umfange mit der friedlichen Schlichtung von Rechtsſtreitiakeiten zu betrauen. In dem Bereiche unſerer wirtſchaftlichen Ordnung, ſind eine Reihe wichtiger und, wie Ich hoffe, wohlthätig wirkender Verbeſſerungen durch die mit Ihnen vereinbarten Aenderungen an den Ge⸗ ſetzen über die Jagd und Fiſcherei und über die Felbbereinigung erzielt worden. Die Sorgfalt, welche Sie der Beratung des Budgets des allae⸗ meinen Staatshaushalts zugewendet haben, hat Mir aufs neue beſtätigt, daß Sie im Verein mit meiner Regierung nicht nur die gewohnte Ordnung unserer Finanzen zu erhalten bemüht find, ſondern auch den Erforderniſſen des öffentlichen Dienſtes, wie den Maßnahmen zur Hebuna der Volkswohlfahrt und zur Pflege der Humanität, der Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft Ihre volle Beachtung widerfahren laſſen. Die eingehenden Beratungen des Budgets der Eiſen⸗ bahnverwaltungen haben manchfache Ge ſichtspunkte hervortreten laſſen, deren allſeitige Würdigung der gedeiblichen Entwicklung dieſes Verwaltungszweiges nur zum Vorteil gereichen kann. Daß die Vor⸗ ſchläge Meiner Regierung zur anderweitigen Feſt⸗ ſtellung der Abgabeſätze für die direkten Steuern und die wichtigen Geſetzentwürfe über die Einführung der Einkommenſteuer in das Gemeinde und Kreis⸗ umlageſyſtem nach ſorgfältiger Prüfung und maß⸗ voller Erörterung Ihre Zuſtimmung gefunden haben, beſtärkt in Mir die Zuverſicht, auch bei künftig zu löſenden ſchwierigen Aufgaben auf den verſchiedenen Gebieten der Geſetzgebung einer verſtändnisvollen L. Daube und J. Barck und Comp. für uns an. nehmen Inſerate 755 Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. 5 2 Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg April 5 1886. eee Mitwirkung Meines Voſk⸗s zu ß⸗geqnen. Esſe Herren und liebe Freunde! Meine benen Wülnſche für Ihr Wobleraeben bealeiten Sie bei Ihrer Rück⸗ kehr in die Heimat. Seien Sie auch dort die Träger des in unſerm öffentlichen Lehen längſt be⸗ währten Geiſtes echter Vaterlandsliebe, gerechter Freifinnigkeit und treuer Hingabe für die ſo nötig⸗ Erhaltung und Befeſtigung einer widerſtandsfäß'gen Ordnung in Staat und Geſellſchaft! Noch haß⸗ Ich einen Wunſch auf dem Herzen, weſchen Sie Mir gerne erfüllen merden. Die Erkrankung Meines Sohnes, des Erbaroßßerzoags, bat Mir und den Meinen ſeit vielen Wochen ernſt⸗ Sorgen bereitet. Dieſe ſchwere Prüfung bat uns rübrend⸗ Beweise von Liebe und Mitqgefüßl aus allen Teilen des Land⸗s und aus allen Teilen der B⸗völk⸗ rung zu⸗ geführt, welche Uns Troſt und Stärkung gewährten Wir erkennen dieſe erneute Bethätiaung liebevoller Teilnahme und Anßänglichkeit recht dankbar an, und hoffen in Gemeinſchaft mit dem Lande, daß Gottes Gnade eine baldige Wendung zu anßalten⸗ der Beſſerung gewähren möge. Meine Bitte an Sie iſt: Seien Sie, edle Herren und liebe Freunde, die Vermittler Unſerer Dankbarkeit in Ihren hei⸗ matlichen Kreiſen! London, 17. April. Das Unterhaus nahm ohne Abſtimmung die iriſche Landankaufsbill iſt erſter Leſung an. Die zweite Leſung iſt auf den 13. Mai angeſetzt. — Die Landankaufsbill wird von den Morgenblättern mit Ausnahme der „Daily News“ allgemein ungünſtia beurteilt, da ſie in der gegenwärtigen Form aus finanziellen und politiſchen Gründen unannehmbar ſei. Athen, 17. April. Delyannis hat die Ant⸗ wort der griechiſchen Regierung auf die letzte Note der Mächte denſelben übergeben. In der Antwort Novelle von Brentano. 10. Er hatte noch geſtern abend ſeine Verbündete von ſeinem Geſpräch mit Theodor in Kenntnis ge⸗ ſetzt und ſie zu dem Rendezvous nach den ſieben Bergen beſchieden. Ihm war es klar, daß der Schau⸗ ſpieler eine tiefgehende Leidenſchaft für die Alberti hege und daß nur irgend eine geheimnisvolle Urſache ihn abhielt, ihr dies zu erkennen zu geben. Doch hoffte er Alles von dem perſönlichen Zuſammentreffen der Beſden. O, er kannte die Macht der verſührer⸗ iſchen Schönen — er hatte ſie ſelbſt erfahren und manchesmal, wenn er auf Augenblicke aus ſeinem wüſten Leben zu ſich kam, krampfte ſein Herz beim Gedanken an ſie in wildem Schmerz auf. Sie ſchritten unter großen Buchen und Eichen dahin, deren herbſtlich rote Blätter wie vergoldet vom Sonnenſtrahl erſchienen. Finken und Amſeln ſangen, hie und da hackte ein einſamer Specht und Eiskätzchen kletterten raſchelnd an den Stämmen auf und nieder. „Iſt unſer Ziel noch weit?“ fragte Lindner. „Noch hundert Schritte etwa.“ Bald ſtanden ſie am Ufer eines Teiches, wo ihrer ein Gärtnerjunge mit einem Kahn wartete. Sie ſtiegen ein und ſchwammen hinüber, während ein einſamer Schwan langſam der Spur der Barke folgte. „Es faßt mich ſo ſeltſam an,“ ſagte Lindner. „Längſtverſchollene Stunden tauchen herauf aus meiner Erinnerung — — ich mochte mich wieder an die Bruſt der Mutter legen und ſchlafen und halb im Schlafe die Klänge hoͤren aus dem ſüß⸗ plaudernden Märchenbuche von den ſieben Zwergen, die auf den ſieben Bergen wohnen und die Königs⸗ tochter im gläſernen Sarge aufbewahren; bis der Ritter kommt, der den böſen Zauber löſt.“ „Die Königstochter iſt die Purpurroſe,“ ant⸗ 1 5 ſtilllächelnd Bertini, „der Ritter ſind Sie elber.“ „Nein, nein,“ ſprach Lindner dumpf, „der Ritter bin ich nicht, nur dem Schwan bin ich zu vergleichen, der ewig ruhelos um die Zauberinſel kreiſt und nimmer anlanden kann. Und doch liebt er die Königstochter und verzehrt ſich nach ihr in heißem, brennendem Sehnen.“ Der Kahn legte an und die Freunde ſprangen an das Land. Sie befanden ſich auf einer kleinen Inſel, ſtill und lauſchig, umſäumt von dichtem Buſch⸗ werk voll ſeltener Blumen, welche das Innere des reizenden Ortes jedem neugierigen Blick von Außen verbargen. Schlangenwege führten in zierlichen Windungen zur Hohe der Inſel empor. Sie ſtjegen den erſten der fieben Hügel empor und waren nun auf einem mit leuchtenden Blumen⸗ beeten geſchmückten Raſenplatz der rings von Bos⸗ quets umgeben war. An der einen Seite deſſelben ſtand ein Pavillon, an dem fremde Schlinggewächſe binanrankten, ſeine weißen Wände mit wohlthuendem Grün bedeckend. Ueber dem Ganzen lag das Sonnengold und Alles atmete ſtillen Frieden. „Iſt es nicht ſchön hier?“ fragte der Baſſiſt. „Herrlich!“ rief Lindner. „Unvergleichlich! Hier leben zu können, das wäre ſchön!“ „Aber, wo iſt die Purpurroſe hin, die Koͤnigs⸗ tochter dieſer Inſel,“ ſprach Bertini nach kurzer Pauſe. „Sie ſtand doch geſtern noch inmitten dieſes Platzes? Sollte ſie der Gärtner in den Pavillon gebracht haben?“ Er zog den Schauſpieler nach der Thüre des kleinen Gebäudes, die weit offen ſtand. Mit einem gut geſpielten Erſtaunen fuhr er zurück. „Wir ſind nicht allein!“ „Wer iſt da?“ 8 „Eine Dame!“ 8 „Eine Dame, laß ſehen! Lindner ſchob den Sänger bei Seite und trat ein. Erblaſſend ſtand er Emilie Alberti gegenüber die auf einem Divan ſaß und mit Leklüre beſchäf⸗ tigt ſchien. „Wie,“ rief ſie, „Beſuch in meiner Einſam⸗