dermanm gh if aufmerlſn ich Oſtem u ind dauctell C m Omnibnz voll eiler. adi bring; h el. arkt. rnierte nhüte an. ach. e nigt mn * fir 1 19 r Kainit u. ird auf B burg. 5 ee in ele. 2 78 * 2 ranti ndlichſt ein. tag. 5 Erſcheint jeden Wittwoch und Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Reklamen mit 20 Pf. berechnet. 9 —— . Folitiſches. Karlsruhe, 14. April. Das heute vor⸗ mittag ausgegebene Bulletin Über das Befinden S. K. H. des Erbgroßherzogs lautet: Geſtern nachmit⸗ tag wieder geringe Temperaturſteigerung ohne ſtärkere Beteiligung der Gelenke. Am morgen kein Fieber. Die pleuritiſchen Ergüſſe dauernd in Abnahme. Karlsruhe, 13. April. Das Staatsmi⸗ niſterium hat der Kammer in einem Schreiben mit⸗ geteilt, daß die Regierung nicht in der Lage ſei, die eingebrachte clerieale Interpellation, betreffend eine Reviſton der kirchenpolitiſchen Geſetze nach dem Vor⸗ gange Preußens zu beantworten. Freiburg, 13. April. Die feierliche Bei⸗ ſezung des verſtorbenen Erzbiſchofs Dr. Orbin fand heute unter koloſſalem Andrange der Beböl⸗ kerung ſtott. Die Phyſtognomie der Stadt iſt eine würd volle; ein großer Menſchenzuzug aus der Nachbarſchaft iſt zu verzeichnen. Eine große Zahl Geiſtliche, Mitglieder des höchſten Klerus aus dem ganzen Lande, Deputationen aus vielen Städten des badiſchen Landes, aus Hohenzollern und den be⸗ nachbarten Didzeſen nahmen an der Beerdigung teil. Viele Vereine mit beflorten Fahnen, die Schulen ſchreiten dem Zuge voraus. Das feier⸗ liche Requiem zelebrierte Biſchof Dr. Noos von Dimburg. kurz noch 11 Uhr war dasſelbe nebſt den ſſich anſchließenden Cermonien beendigt. In dem impoſanten Leichenzuge bemerkt man den Qberhof⸗ marſchall Freiherr von Gemmingen als Vertreter des Großberzogs, Hoſmarſchall von Freyſtett als Vertreter des Erbgroßherzogs, Miniſterialrat Joos als Vertreter der Regierung. Außer dem Biſchof Roos von Limburg, war auch der Weihbiſchof und Koadjutor Stumpf von Straßburg perſönlich er⸗ eint jede Samskag und koſtet vierteljährlich 1 & 20 mit illuſtiertem Anterhaktungsblakt 1 4 70 4 exel, Poſtproviſion. 0 Zuſerake, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige 0 Pf., Lokal- Anzeigen mit 6 Pf., Bei größeren Aufträgen Rabatthewilligung. * 305 8 2 Redaktion, Samskag, den 17. April ſchienen. Viele Dibzeſen hatten Vertretungen ge⸗ ſchickt, ſo waren Domkapitulare aus dem benach⸗ barten Rottenburg, aus Fulda, Mainz und anderen Biſchofſitzen eingetroffen. Die geiſtlichen find alle im kirchlichen Ornate dem Zuge gefolgt. München, 14. April. Die Verhältniſſe der kgl. Kabinetskaſſe ſcheinen nun leider doch noch vor Gericht zur Sprache kommen zu ſollen. Wie der volksparteiliche „Nürnberger Anzeiger“ meldet, iſt die königliche Kabinetskaſſe bis jetzt von Gewerbs⸗ leuten, Fabrikannten u. f. w. auf den Betrag von 1½ Millionen Mark verklagt worden. In den meiſten Fällen liegen gerichtliche Fälle vor; in einigen iſt mündliche Verhandlung vor dem Landgerichte München J auf Anfang Mai anberaumt. Hamburg, 14. April. Die Hamb. Börſen⸗ halle“ empfing über die Beſchießung Bimbias im Kamerun⸗Gebiete direkte Berichte, aus denen folgen⸗ des hervorgeht; Der König von Money Bimbia hatte einen Oheim des Königs Bell ermordet, worauf der deutſche Gouverneur Soden ſich mit dem, Cyklop“ nach Money Bimbia begab und den dortigen König aufforderte, an Bord zu kommen. Letzterer weigerte ſich und verlangte, der Gouverneur ſolle zu ihm kommen. Am folgenden Morgen beſchoß der „Cyklop“ die Ortſchaft und landete einen Teil der Mannſchaft, welche die Stadt zerſtörte. Der Gouverneur inſtallierte einen neuen König und ſetzte einen Preis auf die Einbringung des geflüchteten früheren Königs aus. Athen. 14. April. Die Vertreter der Mächte überreichten dem Miniſter Delyannis eine Note, worin die Mächte das Arrangement betreffs Oſtrumeliens mitteilen und den Wunſch ausdrückten, daß Griechen⸗ land den Wünſchen Europas auf Erhaltung des Friedens entſpreche. Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. Inſergte find von nachweisbarer Wirkſamkeit. Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenbur 1886 Berſchiedenes. — Ladenburg, 15. April. Wie uns mitgeteilt wurde, wird eine der hiefigen Cigarren⸗ fabriken in aller Bälde aanz geſchloſſen, während eine andere beute einer größeren Anzahl Arbeite kündigte. Arbeitseinſchränkung reſp. Einſtellung um ſo em⸗ find, um für ſolche Fälle Erſparnis zu machen Ein großer Teil der Arbeiter iſt in der bon Hrn. Bohne gegründeten Unterſtützungskoſſe, was noch ein Glück zu nennen iſt, da dieſen durch die Kaſſ wohl helfend unter die Arme gegriffen wird. Ladenburg, 16. April. Wie im An⸗ noncenteil zu erſehen, wird die Familie Knie nächſten Sonntag dahier eine Vorſtellung geben. Der Bensh Anz.“ ſchreibt: „Die Vorſtellungen des Seilkünſtlers Knie in Bensheim hatten ein zahlreiches Publikum angelockt, das ſich in ſeinen Erwartungen, etwas Vorzügliches zu ſehen, aber auch nicht getäuscht ge⸗ funden hat. geſehen hat, muß ſich über die erſtaunliche Kraft und Friſche wundern, die ſich der alte Knie, dem kein Menſch den 72er anſieht, bewahrt hat. Auf dem Tanzſeil iſt der Vater Knie der Beherrſcher. Das ſind nicht die burlesken Sprünge gewöhnlicher Seilgauckler; vornehm and graziös kann man die Pas des alten Herrn nennen, von den aus Wunder⸗ bare ſtreifenden epuilibriſtiſchen Künſten lang nicht zu reden. Der Clown (Herr Carl Knie jr.) macht nicht nur manch guten Witz, ſondern ſeine Künſte, Teller haushoch werfen, Flaſchenwerfen und Balan⸗ cieren und dergl. find gute Stücke. Auf dem hohen Verlorene Leben. Novelle von Brentano. 9 Der Liberati aber iſt ein Mann, ein echter Mann und wird das Weib ſeiner Liebe, dieſe ſchwarz⸗ augige General⸗Direktorin, all' ſein Tage nicht ver⸗ geſſen. Es jammert mich. O, ich weiß es ja von mir ſelber, wie es thut, wenn das ſtolze Weib Nichts mehr von einem wiſſen will. Bin auch herumgelaufen im dumpfen Wahnwitz wochenlang und glaubte es nicht verwinden zu können und hab's doch verwunden! Die Punſchterrine, das iſt die große Tröſterin, mag auch er zu ihr flüchten!“ Während der Baſſiſt ſich dieſen Betrachtungen ergab, fiel unwillkürlich ſein Blick auf den Spiegel dem Fenſter gegenüber und er erblickte darin das Bild Lindners, der draußen langſam vorüberſchritt. Bertini ſprang auf und rief ihn an: „He! Guten Tag, Lindner!“ „Guten Tag, Bertini!“ 5 „Wollen Sie ſpazieren gehen? Warten Sie einen Augenblick, ich gehe mit Ihnen,“ ſprach der Baſſiſt, ſtülpte ſeinen Hut auf und eilte zu ſeinem Mann hinaus. Sie richteten ihre Schritte nach der Promenade vor dem Thore. f „Sie find jetzt ſchon ein paar Monate bei ] uuns,“ leitete Bertini das Geſpräch ein, wie gefällt es Ihnen hier?“ „Es gefällt mir und gefällt mir nicht; wie man es nehmen will,“ entgegnete Lindner. „Oft ſage ich mir, daß es doch um ein ſolches Engagement an einer ſtabilen Bühne etwas Hübſches ſei, wo ein Tag, wie der andere ſich abſpielt — die Gagen geſichert — die Zuſtände geordnet ſind; dann aber zieht es mich wieder allmächtig hinaus in die weite weite Welt; ich möchte wandern — Herbſtſonnengold trinken und Bergluft; heute hier und morgen dort — ein fahrender Komoͤdiant. Es iſt ein Sehnen und Drängen in mir, daß ich nicht verſtehe ob⸗ gleich ich oft Stunden lang darüber grüble und ſinne.“ Der Baſſiſt licherte in ſich hinein. „Sie lachen,“ fuhr Lindner fort, „ich glaube wohl, daß Sie dieſen Zuſtand nicht begreifen können. Sie leben ſeit einer Reihe von Jahren in den hie⸗ ſigen Verhältniſſen und ſind an dieſelben gewöhnt — wer aber, wie ich, hundertmal den Staub der Landſtraße geſchluckt, das ungebundene Zigeunertum kennen lernte, der gewöhnt ſich nicht ſo leicht daran. Ich habe zu Hauſe in einem Winkel ein Bündel zerfetzter Kleider liegen — ich trug ſie, als ich hier ankam — wollen Sie wohl glauben, daß es mich machesmal in ſtiller Nacht gelüſtet, all' den Hof⸗ theaterflitter bei Seite zu werfen, in meine Lumpen zu fahren und wieder hinauszuwandern in jene Welt, wo mich Hunger und Durſt höͤchſtens Schwarzbrod und friſches Ouellwaſſer erwarten?“ „Ich halte es lieber mit Auſtern und Chompag⸗ ner,“ ſprach lachend Berkini, für deren Bezahlung ich reiche Dummköpfe ſorgen laſſ⸗. Uebrigens lachte ich nicht über ihren Wandertrieb, ſondern amüſterte mich darüber, daß Sie dieſes Sehnen und Drängen in ihrer Bruſt nicht verſtehen. Sie find verliebt!“ „Verliebt — ich,“ ſprach erſchrocken Lindner und eine glühende Röte überflog jach ſein bleiches Geſicht. „Hababa.“ lachte der Baſtiſt, „hab ich's ge⸗ troffen? Geſtehen Sie's mir ein, Kollege, wir ſind ja alle ſterbliche Menſchen! Hab auch meine Liebes⸗ not. Vertrauen Sie ſich dem Freundesherzen an. Sie ſchweigen? Hm! Sie machen's der General⸗ Direktorin noch wie ich ſehe!“ „Der General⸗Direktorin,“ fuhr Lindner auf, „was iſt's mit der?“ „Lebt ſeit einiger Zeit in einem ähnlichen Zu⸗ ſtand wie Sie. Wollte mir auch ihre Schmerzen nicht vertrauen. Unter uns geredet, ſie liebt einen Unbekannten.“ „Einen Unbekannten!“ „Jetzt ſteh mir bei, Lüge,“ dachte der Baſſiſt, „jetzt kommt die Sache in's Reine, oder nie.“ „Ja,“ fuhr er dann fort, „einen Unbekannten.“ Als ich dieſer Tage zu ihr kam, ſtand ſie am Fenſter, Es wirft dies ein eiaentümliches Licht auf die jetzigen Geſchäftsverhältniſſe und iſt dieſe pfindlicher, als die Lohnverhältniſſe nicht derart Wer den berühmten Seilkünzer mit ſeinen gleichtüchtigen Söhnen einmal ſchon früher 5