ann Hen am „ Mtz Ihr N einen sech, ithauſt d enburge General-Anzeiger für Ladenburg und Amgegend. 6. 5 Erſcheint jeden Arittwoch und Hamskag und koſtet viertelfährli Buhr 2 illuſtiertem Anterbaltungsbkakt 1 4 70 eee 5 ung f Znſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der 935 Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige g Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 Pf., ö 1886 Reklamen mit 20 Pf. berechnet. Pei größeren Aufträgen Rabatthewilligung, lr — —— Patz hn N * 28. ö Viele 95 arlsruhe, 4. April. Das heute vor⸗ — 5 mittag ausgegebene Bulletin über das Befinden S. Ing. f K. H. des Erbgroßherzogs lautet: Außer daß über Nacht zwei kleinere Gelenke wieder etwas schmerzhaft Mtz. wurden, zeigt das Befinden S. K. H. des Erbgroß⸗ hr herzogs gegen geſtern keine weſentliche Veränderung. d 5 Berlin, 3. April. In der Kirchenpolitik gung n ſcheint nunmehr ein poſttives Reſultat gesichert. Die em lürchenpolitiſche Kommiſſon des Hertenhauſes iſt n plötzlich zu einer neuen Sitzung auf Montag abend Zweifel. Gehren einberufen worden. hause a Berlin, 4. April. Vor der Budgetkommiiſton berpohll der franzöſiſchen Deputiertenkammer hat im Laufe . der letzten Woche der F nanzminiſter ein Bild der allgemeinen Finanzlage Frankreichs gegeben. Infolge Lager befinden. Aal der geringeren Steuereinnahmen in den beiden erſteren late tig Monaten des Jahres und der Verballſtändigungs⸗ kredite werde ein Fehlbetrag von 116 Millionen auf 5 das Budget von 1886 übernommen; wenn man in gibi das gewöhnliche Budget die Ausgaben für die neuen n d. 1 Geſetze einſchreibe und den 36 Millionen aus den geplanten Erſparniſſen Rechnung trage, ſo betrage der Fehlbetrag des Budgets von 1887 80 Millionen. Würde aber bei Aufſtellung des Budgets von 1887 dasſelbe Syſtem befolgt wie für dasjenige von 1886, ſeo würde ſich die Sache folgendermaßen ſtellen: 1) durch Uebertragung des Ausfalls von 1886 auf die ſchwebende Schuld würde letztere auf 1266 Millionen erhoht werden. 2) Ein Fehlbetrag von 80 Millio⸗ nen. 3) Ein außerordentliches Budget, welches für L er 5 ſeine Tilgung das Budget bis 1893 in Anſpruch . nehmen würde. — Die Regierung hat alsdann bean⸗ „ tragt, eine Anleihe im Betrag von einer Milliarde Witktwoch, im Wege öffentlicher Zeichnung aufzunehmen; der Budgetausſchuß hat jedoch den Betrag dieſer Anleihe auf 900 Millionen Franken herabgeſetzt. Angenommen hat der Aus ſchuß die Emmiſſion perpetueller Rente und die Abſchaffung des außerordentlichen Budgets. Die Haltung Griechenlands iſt noch immer beunruhigend und beſonders in London gewinnt die Anſicht die Oberhand, daß ſich ein Krieg zwischen Türkei und Griechenland nicht mehr abwenden laſſe. Wer bei einem ſolchen Kampf den Kürzeren ziehen würde, darüber iſt man im allgemeinen nicht im Die Griechen ſelbſt ſchätzen ihre Streit- kräfte auf 89 000 Mann, darunter 60 000 Linien- truppen und 29 000 Reſerven. Ausgerüſtet ſind dieſe mit dem Gras⸗Gewehr; daneben ſollen ſich noch 100 000 Chaſſepots und 80 000 Vorderlader auf Die Zahl ihrer (Krupp) Kanonen beträgt 96. Ihnen gegenüber ſtehen die Türken mit 300 000 Mann, darunter 35 000 Reiter; an einen Kampf unter auch nur entfernt gleichmäßigen Um⸗ ſtänden iſt alſo nicht zu denken, wohl aber iſt man in England beſonders der Anſicht, daß die Türken ihre etwaigen Siege über Griechenland mit Unruhen und Verwicklungen im Balkan und in Kleinaſten zahlen werden. Mons, 3. April. General von Smiſſen erließ ein Rundſchreiben an die Kommandanten der unter ſeinen Befehlen ſtehenden Truppenabteilungen, worin er befiehlt, ſorgfältig auf die Verteilung anarchiſtiſcher Schriften in der Armee zu achten und die Soldaten über die Pflichten zu inſtruieren, welch⸗ ſie gegenüber dem Aufruhr zu erfüllen haben. Verſchiedenes. — Heidelberg, 5. April. Ueber dem Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. 2. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg den 7. April * able elt für uns an. 1886. Sohne eines hieſigen Buchbinders ſchwebt ein eigenes Verhängnis. Nachdem derſelbe durch irgend welchen unglückſeligen Zufall ſchon in ſeiner Jugend eine bedeutende Verletzung am Auge erlitt, wurde ihm vor ca. Jahresfriſt durch eine Maſchine eine ſehr ſchmerzhafte und nicht ungefährliche Wunde am Arm zugefügt. Geſtern laborierte er und noch verſchiedene Kameraden von ihm an kohlenſaurem Kali herum, der Unglücksjunge ſuchte mit einem Meſſer die ſonſt ganz unſchuldige Subſtanz durcheinander zu rühren, was zur Folge hatte, daß das Fläſchchen in welchem ſich erſtere befand, zerſprang und die Splitter dem armen Jungen in alle Teile des Körpers ſowohl, als insbeſondere ins Auge drangen. Eine Hand und das Auge ſollen total verloren und der Allge⸗ meinzuſtand des Verletzten ein hoffnungsloſer ſein. Obwohl ihm alsbald die nötig⸗ Hilfe im akademischen Krankenbauſe zu Teil wurde, wird menſchliche Kunſt das nicht gut zu machen vermögen, was die ver⸗ heerende Kraft der Natur verurſachte. —. Weſthofen, 2. April. Der Altertums⸗ verein Worms läßt in hieſiger Gemarkung Aus⸗ grabungen vornehmen, die bis jetzt ein recht günſtiges Reſultat geliefert haben; es ſind gefunden worden: 9 zum größten Teil ſehr gut erhaltene Urnen, 5 Lanzen, 3 Dolche, 2 Schnallen u. ſ. w. Welcher Zeit die Funde angehören, iſt bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt. — Kaſſel, 2. April. Die Frau eines in der oberſten Gaſſe wohnhaſten Unterbeamten der Eiſenbahn, welche am geſtrigen Tage ſich einen Eier⸗ diebſtahl auf dem Wochenmarkte hatte zu Schulden kommen laſſen und zur Anzeige gebracht worden war, verſuchte geſtern abend, wahrſcheinlich aus Ehr⸗ gefühl, ihrem Leben durch Einnehmen von Gift ein — Verlorene Leben. Novelle von Brentano. 1 6. In derſelben Nacht noch erkrankte ſie und la g im heftigen Fieberſchauer, von da ab lange — lange Zeit. In ihren Fieberphantaſien aber ent⸗ hüllte ſie Michael Brander, welcher jede freie Stunde an ihrem Lager zubrachte, das Geheimnis ihrer Liebe, welches ſie monatelang verſchloſſen in ſich ge⸗ tragen hatte. Michael liebte das Mädchen mit allem Feuer der Jugend und ſuchte bei ihr eine eben ſo leiden⸗ ſchaftliche Neigung, ohne ſie zu finden. Dies hatte ihn faſt wahnſinnig gemacht, ſo lange er keinen Grund für dieſe Verſchmähung ſeines Gefühls finden konnte — jetzt hatte er ihn gefunden, hatte einen Menſchen entdeckt, den er haſſen konnte, den Liberati. Und er haßte ihn tötlich von der Stunde ab, wo ihm die rote Bärbel im Fieber traum ihr Gefühl verrraten hatte. Auskunft erteilen die General-Agenten Dürr s Müller in Mannbheim- N 2 — e wußte doch, daß dem Ge genſtand ſeines Haſſes der Grund deſſelben vollſtändig fremd war. Dem Liberati war das Daſein des Mädchens ſo unbekannt, wie ihre Liebe. Wunderbares Menſchenherz! Er haßte ihn und Wochen waren ſeit jenem Morgen vergangen, f wo Brander der Bärbel die Bruchſtücke ſeines Trauer⸗ ſpieis vorgeleſen hatte. Sie hatte ſich wieder erholt, wenn auch ihre Geſundheit noch nicht ganz gekräf⸗ tigt war. Wieder trat er an einem Nachmittag in ihr Zimmer und wie Schutz ſuchend, flüchtete ſie auf ihn zu. An dem Tiſche aber hatten ſich Bertini, der Baſſiſt und Wagner, der Komiker der Hofbühne bei einigen Flaſchen Wein niedergelaſſen. „Was geht hier vor?“ fragte Michael. „Albernheit!“ rief Wagner, „Bertini und ich, wir wollen hier den Flaſchen die Hälfte brechen, wie ſonſt und das Mädel macht Umſtände.“ „Ihr wißt doch, daß die Bärbel noch leidend iſt,“ entgegnete Brander und warf den Beiden einen ärgerlichen Blick zu. „Immerhin,“ antwortete Wagner, aber ſie iſt mutterſeelen allein und das that uns leid. Warum ſchlägt ſie auf einmal unſere Unterhaltung aus? War doch ſonſt nicht ſo ſpröde! Aber ich weiß, Du haſt ihr Grillen in den Kopf geſetzt, Brander, nimm Dich in Acht!“ „Ich bitte Euch geht,“ rief Barbara. „Laßt mich allein, weiter verlange ich Nichts von Euch.“ „Na, ſo trinke wenigſtens mal mit uns,“ rief der Baſſiſt, welcher bisher ſtill geſeſſen und reichte Bärbel aufſpringend das gefüllte Glas. Schaudernd wandte ſich das Mädchen ab. „Trink, Frauenzimmer!“ ſchrie der Baſſiſt. „Bertini,“ rief Brander gereizt. „Laß die Bärbel in Ruhe, oder wir ſind geſchiedene Leute!“ „Laß es gut ſein, Saraſtro,“ lachte der Komiker begütigend, „ſie find Beide toll. Das giebt ſich wieder mit der Zeit. Komm', wir wollen die Paar Tropfen auf Branders Bude austrinken.“ Er nahm Flaſchen und Gläſer und ging. Der Baſſiſt folgte ihm murrend und auch Brander ver⸗ ließ das Zimmer, nachdem er der aufgeregten Bärbel noch einige Worte zugeflüſtert hatte. Drüben be gann nun ein wüſtes Trinkgelag, denn der Baſſiſt wollte ſeinen Aerger hinunterſpülen und der Komiker ebenfalls beim Wein nicht zu kurz kommen. „Du haſt wohl noch raſch von den Lippe der Bärbel einen ſüßen Trank geſchlürft, Brander, und der Wein mundet Dir jetzt nicht mehr?“ hoͤhnte der Letztere, als ſie zuſammen ſaßen. „Laßt es jetzt gut ſein,“ rief Bertini ärgerlich „ich will von der tollen Dirne nichts mehr hören die überhaupt ſeit ihrer Krankheit alle Gemütlichkei verloren hat; wenn der Michael ſie heiraten will — meinetwegen, ich werde keinen Proteſt ein legen.“ „Wenn der Michael das Mädel heiratet,“ lachte der Komiker, „dann iſt er ihn Wahrheit ein deut⸗ ſcher Michel und verdient in allen Straßenecken durchgepeitſcht zu werden. Heiraten! Pah — Dummheit!“ „Beruhigt Euer empörtes Gemüt,“ ſprach Bran⸗