etellan 0 e e de ie e be 1 Wanspaice . ee e ee ee n ff j ere t oder mehr ü Erſcheint jeden Mittwoch und Sams kag und koſtet vierteljährlich 1 &“ 20 Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Stei * mit illuſtiertem Anterhaktungsblakt 1 % 70 A exel. Poſtproviſton. in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, ten Acker 10 Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Rudolf Moſſe, G. L. eee und Comp. nehmen Inſfrate ind R 1 Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige 5 N 1 4 5 indweg i Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal- Anzeigen mit 6 Pf., ( 1 Inſerate ind von nachweisbarer Wirkſamkeit. 1 9 Raeklamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. O. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg Fe 10 1 Nr. 24. Wittwoch, oͤen 24. März 1886. 2 1 Volitiſches. Stets iſt demſelben dies gelungen und Kaiſer Wil⸗ Berlin, 22. März. Zur Geburtstagsfeier 0 8 Ladenburg, 23. März. Kaiſer Wilhelm helm erſcheint an ſeinem neunzigſten Geburtstag als] des Kaiſers prangt die Stadt im reichſten Flaggen⸗ ien Acer 0 * hat mit dem geſtrigen Tage ſein 89zigſtes Lebens ein Friedensfürſt in des Wortes vollſter Bedeutung.] ſchmucke. Bereits ſeit den frühen Vormittagsſtunden n fahr zurückgelegt und Deutſchlaud hielt mit ihm die Trotz ſeines vorgerückten Alters kommt Kaiſer drängt ſich eine dichte Menſchenmenge unter den em 8 neunzigſte Feier ſeines Geburtstages in würdiger ] Wilhelm ſtets ſeinen Pflichten als Monarch wie als] Linden und vor dem kaiſerlichen Palais. Der Kaiſer, en fn Weiſe. f 5 Bundesfeldherr auf das gewiſſenhafteſte nach und] welcher ſich in den oberen Räumen des Palais auf⸗ en Ad Neunundachtzig Jahre! Wie wenigen unter den] die Erfüllung der letzteren Pflichten hat denſelben ] hält, wird in unbeſchreiblichem Enthuſiasmus begrüßt, er alu Menſchen iſt es vergönnt, dies Alter zu erreichen! [im Herbſt vorigen Jahres auch in unſer engeres ſo oft er am Fenſter erſcheint. Das Standbild Frie⸗ 800 Von keinem der Kaiſer des weiland römiſchen Reiches Vaterland, nach Baden geführt. Karlsruhe hat die] drich des Großen prangt im herrlichſten Blumenſchmuck. 8. Mürz 180. deutſcher Nation iſt ein ſolches Alter zu verzeichnen [Anweſenheit des Monarchen durch Feſte gefeiert und Die Beglückwünſchungen erfolgen auf die vorgeſchrie⸗ geweſen. Und unter den wenigen Menſchen ſind es nur einzelne, denen in hohem Alter noch körper⸗ liche Kraft und geiſtige Friſche eigen bleibt. Zu dieſen Bevorzugten zählt Kaiſer Wilbelm! a Das Leben auf welches Kaiſer Wilhelm zurück dilicken kann, fließt nicht wie ein ruhiger Strom diurch grünende Auen, es iſt ein vielbeweates, oft von Stürmen bedrohtes, geweſen. Als Knabe ſah Peinz Wilbelm von Preußen die tiefe Erniedrigung feines Vaterlandes (1806), mit ſeinem königlichen Vater mußte er fliehen bis an die äußerſte Grenze ſeines Königreichs; als Jüngling focht er gegen den franzöſiſchen Cäſar und hielt ſeinen erſten Ein⸗ jnug in Paris. Als Mann mußte der Prinz von Preußen gerade am Jahrestaa ſeiner Geburt (1848) as Land ſeiner Väter verlaſſen und die Gaſtfreund⸗ ſchaft Englands in Anſpruch nehmen. Als Konig von Preußen trat der Austrag von inneren wie 5 öffentlich vert erfolgt, wan! cht wird, nag, g Neckarhaun die Landbewohner ſind von nah und fern herbeige⸗ ſtrömt, um das Antlitz des Kaiſers zu ſchauen. Karlsruhe, 20. März. Die „Karlsr. Z.“ meldet folgendes: „Heute abend begibt ſich der Oberſt⸗ kammerherr Freiherr von Gemmingen nach Berlin, um im Hoͤchſten Auftrage Ihrer Königlichen Hoh eiten des Großherzogs und der Großherzogin Seiner Ma⸗ jeſtät dem Kaiſer Briefe mit Glückwünſchen zu Aller⸗ höͤchſtdeſſen Geburtstag zu überbringen und dabei das Bedauern der Höchſten Herrſchaften darüber zu äußern, daß die Erkrankung Seiner Königlichen Hoheit des Erbgroßherzogs Hoͤchſtdenſelben eine Reiſe nach Berlin nicht geſtatte.“ Karlsruhe, 22. März. Das heute aus⸗ gegebene Bulletin Über das Befinden des Erbgroß⸗ berzogs lautet: Der Verlauf des geſtrigen Tages war im Ganzen befriedigend; erſt gegen Abend ſtellten ſich Atembeſchwerden geringen Grades ein; über pleuridiſche Schmerzen wurde nicht geklagt. Das Fieber zeigte im weſentlichen denſelben Charakter wie geſtern. Heute morgen fühlten ſich S. K. Hoheit etwas ermüdet, da die Nacht, welche im übrigen ohne anderweitige Störung verlief, weniger Schlaf brachte, als die vorhergehende. — Die örtlichen Ver⸗ änderungen beharren noch auf dem geſtrigen Stande. bene Reihenfolge. Ungemeinen Jubel erregte die Ankunft der drei Enkel des Kaiſers, deren älteſter mit dem Prinzen und der Prinzeſſin Wilhelm einfuhr. — In der Garniſonskirche waren Deputierte ſämt⸗ licher Regimenter in Paradeuniform erſchienen. Den Feſtgottesdienſt hielt Herr Diviſions⸗Prediger Göbler. Berlin, 20. März. Der Reichstag genehmigte in zweiter Leſung den Geſetzentwurf betreffs der Kommunalbeſteuerung der Offiziere und nahm bei der fortgeſetzten Leſung der Zuckerſteuergeſetz⸗Vor⸗ lage, von welcher geſtern nur die, allerdings den Kernpunkt des Entwurfes bildenden beiden erſten Paragraphen erledigt worden ſind, den § 3 über die Kreditfriſten nach den Kommiſſionsanträgen au. Die übrigen Paragraphen wurden gleichsfalls im weſentlichen nach den Kommiſſionsvorſchlägen ange⸗ nommen. Ein Antrag der Abgeordneten v. Putt⸗ kammer und v. Stolberg, betreffend die dreimonat⸗ liche Verlängerung der Steuerkredite, fand gleichfalls die Zuſtimmung des Hauſes. Noöͤchſte Sitzung Dienſtag: Novelle zum Zolltarif, Abänderung der Gewerbeordnung. Lüttich. 19. März. Geſtern abend fanden hier ernſtliche Ruheſtörungen ſtatt. Ein Haufe aus der niederen Volksklaſſe hatte ſich den Sozialiſten Wohnhauz 4 äußeren Kämpfen an ihn heran, aus welchem er rt und gell“ ſiegreich als Wiedervereiniger der deutſchen Stämme, uer mit Stall? als deutſcher Kaiſer hervorging. unter einem de Fünfzehn Jahre trägt König Wilhelm von Wohnung, Preußen die deutſche Kaiſer⸗Krone, fünfzehn Jahre tem Keller. 10 iſt derſelbe bemüht, Europa den Frieden zu erhalten, d Hofrath, oder wenn er geſtört wird den Krieg zu lokaliſteren. nplatz, auf t ude ſtehen. ar Nouvelle von Viren tano. 18,000 K. 2. eter Ader „Wir ſind von einer Giöße.“ ſagte der Liberati, den Freund nach ſeiner Garderobe ziehend. „Um Dir Dein Elend, Du leichtſinniger Patron, nun völlig zum Märchen zu machen, ſo nimm Dir hier Kleider und —“ mmels hin . 400 K eter Acker, dn 1 feld 450 100 „Befreie mich von dem Anblick dieſer reſpektwid⸗ eter Acker, du rigen Lumpen,“ fiel Lindner ihm in die Rede. „Neue ernfeld im . Wäſche, neue Kleider! Ha, welche Wohlthat erwartet 800 mich! Und doch beſchleichen mich wehmütige Gefühle ter Acht, l, bei dem Gedanken, daß das Vagabondenleben wieder eld beim ih einmal zu Ende ſein ſoll. Es hat auch Poeſie, — 450 „ ſchüttle nicht Dein großes Künſtlerhaupt. Du ver⸗ Edingen: 4 ſtehſt ſie nicht, die Poeſie des Lumpentums! Vor Acker, dr, mir Landſtraße und immer Landſttaße! Hier und 0 da winkte ein wohlthätiger Kneipenvater, den es nach 5 375 U Neuigkeiten aus der Welt gelüſtete, dem ich dann Mürz 1880. einige Schnurren vormachte und dafür ein Nacht⸗ 9755 lager erhielt. Dort kam ich zur Hochzeit eines reichen 8 Banerntoͤchterleins und machte das Feſtg' dicht. a ee Zum Dank band mir die Braut einige Blumen 6 iu bern in das Knopfloch und ich durfte eſſen und trinken, it e js viel ich wolle Kretek Hei, ſogar getanzt habe ich, trotz allen Elends! 92 Und wenn die ſchrillen Dorffiedeln kreiſchten und die Saiten ſprangen unter dem wahnwitzigen Streichen — der Theodor Lindner hielt ihnen doch Tempo, zum Gaudium der Bauern, die den fremden Komd⸗ dianten verwundert angafften. Eintagsvergnügen, dann wieder Krankheit, Hunger, Durſt! — O, dieſe Kleider könnten viel erzählen von dem Erden⸗ wallen des Theodor Lindner. Ha, da liegen ſie nun, verächtlich zu Boden geworfen und der Theodor, deſſen einziges Beſitztum ſie noch vor kurzen Minuten waren, ſteht da in ſeinem ſchwarzem Anzug, hat ſich ſogar ein Toupé gekämmt und hat wohlriechen⸗ des Oel in den Locken. Ein Anderer träte die Bett⸗ lertracht mit Füßen, ich aber hebe ſie ſorgſam auf denn ein gutes Mädchen hat ſie mir geſchenkt, als mir Alles genommen war. Ich müßte ein Scheu⸗ ſal ſein, wollte ich das je vergeſſen, aber „Ein dankbar Herz ſchlägt in Don Buſttos Buſen!“ Während dieſer Rede, die er ſtoßweiſe hervor⸗ ſprudelte, wobei ihn der Liberati mit großen, träume⸗ riſchen Augen anſtarrte, hatte er ſich umgekleidet und die alte Hülle in ein Bündel geſchnürt. „So,“ ſagte er, mit dem Freund wieder in deſſen Studierſtube tretend, „jetzt will ich Dir meine Schicksale berichten, will ſie herausgeben in vollſtän⸗ digſter Ausgabe mit Erläuterungen und allem ge⸗ lehrten Zubehör.“ „Theodor,“ antwortete der Liberati, der ſich neben ihn auf das Sopha geſetzt hatte und ihm herzlich die Hand reichte. „Du weißt, wie lieb ich Dich habe. Bettachte es alſo nicht als eine Gleich ⸗ giltigkeit, wenn ich Dich bitte, erzähle mir Deine Kämpfe nicht. Ich ahne ſie, nachdem was Du mir bereits mitgeteilt haſt und male vielleicht Alles noch ſchrecklicher aus, als es geweſen iſt. Deine Erzäh⸗ lung beengt mein Herz und macht mich traurig. Es iſt eine Grille von mir, ich weiß es, aber ch kann Dich nicht hören.“ „Wie Du willſt,“ ſagte Lindner. Es iſt ja auch nur ein Bischen Känſtlermiſere, wie ſie bei uns alltäglich vorkommt. Gar nichts außergewöhnliches oder Intereſſantes; Nichts als Theaterintriguen, Liebbſchaften, Schulden, Pfändung, Landſtreicherei. Pah, brechen wir alſo davon ab und reden wir von Dir. Du biſt hier Bühnenfürſt, trägſt Krone und Purpurmantel, man erzählte ſich in Dresden viel von Dir, nannte Dich den großherzigen Liberati — Dein Ruhm reicht weit.“ „Ein vergänglicher Ruhm,“ antwortete Auguſti; „er ſtirbt mit uns und was wir Großes geſchaffen im Augenblick der Begeiſterung, es wird auch mit uns ſchlafen gelegt.“ f „Aber die Namen der Meiſter bleiben dennoch fu und was ſie gewirkt, lebt in ihren Schülern ort.“ „Die Schüler find undankbar,“ entgegnete der Liberati. „Ja, ſo lange der Meiſter 10, halten ſie wohl die rechte Straße, das rechte Maß ein, iſt