ingen, eri, ontag den J. Vrehn. — een i 5 0 en e ee ee, e 5 lesen, jetzt habe ich keine Zeit. ae e ee e een Erſcheint jeden Mittwoch und Haus kag und kostet vierteljährlich 1 K“ 20 mit illuſtiertem Anterhaltungsblatt 1 % 70 erel. Poſtproviſion. 9785 Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Garmondzeile oder deren Raum mit 10, Pf., Lokal- Anzeigen mit 6 Pf., Reklamen mit 20 Pf. berechnet. Pei größeren Aufträgen Rabattbewilligung, —— Potitiſches. Karlsruhe, 12. März. Die neue Geſetzes⸗ vorlage betreffend die Fleiſchacciſe (Regierungskomm. Min. R. Lewald) beſtimmt nachſtehende Steuer von dem nach der Schlachtung ſich ergebenden Gewicht, nämlich bei Tieren von weniger als 200 k 4 M. ſodann als neue Mittelklaſſe von 200 bis aus⸗ ſchließlich 250 k 6 M., von 250 und mehr k (wie bisher von allen Tieren über 200 k) 11 M. Für Kühe und Farren iſt ſtets die Steuer von 6 M. zu entrichten. Die Petitionen der Metzger wollten in erſter Reihe eine Erhöhung der Gewichtsgrenze von 400 auf 500 Pfund bei dem niederen Steuer⸗ ſatz von 4 M. Durch den Mittelſatz von 6 M. ſoll namentlich den Metzgern auf dem Lande und in den kleineren Städten ermoglicht werden, beſſere Diere zu ſchlachten, als bisher. Der geſetzgeberiſche Anlaß wird zugleich benützt, um die bisher ſehr zerſtrruten geſetzlichen Beſtimmungen über die Fleiſch⸗ aceiſe in einheitlicher Form zuſammenzufaſſen. Karlsruhe, 18. März. Das heutige Bulletin über das Befinden des Erbgroßherzoas lantet: Der geſtrige Tag und die Nacht verliefen fieberlos. Heute morgen erneute Schmerzhaftigkeit des linken Fußes und eines Lendenwirbels, dem entſprechend etwas hohere Körpertemperatur. Stand der vorhandenen inneren Veränderungen befriedigend. Dr. Tenner. Mainz, 18. März. An dem alten Münſter⸗ thore prangten heute morgen hoch oben auf einem Baume eine rote Fahne, welche die Aufſchrift trug: Hoch lebe die Sozialdemokratie! Die Fahne wurde alsbald von der Polizei entfernt. (F.⸗Z) Verſchiedenes. 1 0 T Ladenburg, 19. März. Dem XVIII. urger General-Anzeiger für Ladenburg un Rudolf Moſſe, Samstag, den 20. März Jahresbericht der Landwirtſchaftlichen Kreiswinter⸗ ſchule für den Winter 1885/86 iſt zu entnehmen, daß die Anſtalt von 33 Schülern beſucht war, von denen 11 Schüler an dem Unterricht in der oberen Abteilung und 22 an dem der unteren Abteilung teilnahmen. Nach den Amtsbezirken verteilen fich die Schüler folgendermaßen: Mannheim 4, Schwe⸗ tzingen 11, Weinheim 11, Heidelberg 5, Sinsheim 1 und 1 Nichtbadener. Die 4 Schüler des Maun⸗ heimer Amtsbezirks ſind ſämtlich von Ladenburg. Zieht man in Betracht, daß aus Orten von anderen Bezirken der Beſuch der Anſtalt ein bedeutend regerer iſt, als aus dem Bezirke Mannheim, wo der Zweck mit weit weniger Mitteln erreicht werden kann, ſo kommt man ſofort zu der Erkenntnis, daß man den Beſuch einer Landw. Schule noch gar nicht zu wür⸗ digen verſteht und noch nicht zu der Erkenntnis gekommen iſt, daß auch der Landwirt mit der Zeit ſtrömen muß, welche in jedem Fache mehr Ausbil⸗ dung verlangt, wenn man nicht zurückbleiben will, um dann allmählig von der Bildfläche zu verſchwinden. Mit je 4 Schülern frequentierten die Orte Weinheim, Laudenbach und Edingen, mit je 2 die Orte Hocken⸗ heim, Plankſtadt, Heddesheim und Kirchheim. Die Prüfung findet morgen Samstag vormittag in dem Prüfungsſaal der Höheren Bürgerſchule ſtatt, wozu jedermann freien Zutritt hat. Ladenburg, 19. März. Ermutigt durch den unerwartet guten Erfolg, den der hieſige Turn⸗ Verein bei ſeiner letzten Vorſtellung, deren Ertrag die noͤtigen Mittel zur Erbauung einer Turnhalle liefern ſollen, die in dem bis auf das letzte Plätzchen beſetzten Schiffsſaal ſtattfand, hält derſelbe am nächſten Sonntag den 21. März abends halb 8 Uhr in dem obengenannten Saale abermals ein Schauturnen ab. d Amgegen Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate Woche te wien, für uns an. Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg 1886. Das Programm, beſtehend aus neuen Uebungen im Schul⸗ und Kunſtturnen am Reck, Barren, Pferd und Trapez verſpricht einen intereſſanten Abend. Der nach Belieben, jedoch nicht unter 20 Pf. zu zahlende Ein⸗ trittspreis ermöglicht es jedermann, der Intereſſe an der körperlichen Entwicklung der Jünger Jabn's hat, die Vorſtellung zu beſuchen. — Zugleich richten wir an alle jungen Leute die Bitte, den Turn⸗ Verein durch ihren Beitritt zu ſeinem edlen Zwecke zu ver⸗ helfen. Denn nur die die Kraft, Ausdauer und den Geiſt ſtärkenden Uebungen ſind imſtande, dem jungen Körper eine gute Grundlage zu geben. — Auch ältere Leute können ſich durch den Eintritt in die Männer⸗Riege, die aus Mangel an dem nötigen Uebungsplatze jedesmal durch Abweſenheit glänzt, ihren Körper geſchmeidig erhalten. — Möge daher jeder, der dem Turnverein zu ſeinem Ziele verhelfen will, durch den Beſuch der Vorſtellung ſeine Willens⸗ kraft bekunden. a — Mannheim, 15. März. Wegen verſuch⸗ ten Straßenraubs nimmt der 32jährige ledige Tag⸗ löhner Konrad Gottſchalk von Lampertheim die An⸗ klagebank ein. Der Gegenſtand ſeines Verbrechens war die Ehefrau des Hafners Zacharias Schmitt von Lampertheim, die er auf dem Heimwege über⸗ fiel, ihr das Geſicht mit Schlägen traktierte und ſie dann ſeitwärts in einen Graben zu ziehen ſuchte. Durch ein hinzugekommenes Fuhrwerk verſcheucht, entfloh er und ſtellte ſich in Mannheim freiwillig der Behörde mit der Bewerkung, daß er den Ueber⸗ fall blos begangen um in das Gefängnis zu kommen. Der durch den Anwalt Dr. Katz verteidigte Ange⸗ klagte, welcher ſchon wegen Bettels, Landſtreicherei und Diebſtahl beſtraft iſt, wird unter Annahme mildernder Umſtände zu einer Gefangnisſtrafe von Verlorene eben. Novelle von Brentano. e 2. Haſt Recht, Junge! Sollſt mir's nächſtens vor⸗ Muß den großen Kunſtkennern den Saraſtro vorſingen. Leb' wohl, liebes rotes Bärbel! Habe die Ehre, Herr Theater⸗ dichter!“ Und der Baſſiſt empfahl ſich, wobei es wie fratzenhafter Hohn über ſein geniales, aber un⸗ heimliches Geſicht flog. „Schiebe den Riegel vor, Michael,“ ſagte das Mädchen, als die Tritte des Forteilenden verhallten, „ich mag mit Keinem der wüſten Geſellen wieder zuſammenkommen. Mir graut, denke ich an das vergangene Leben. Bald, bald wird es anders werden. Bitte, fahre fort in Deiner Lektüre, daß ich den König beklatfchen kann.“ Der Schauſpieler aber rückte den Schemel näher an das Lager und las aus ſeiner Tra⸗ goͤdie: „Die Sonne ſinkt, das Leben geht zur Neige, Wir müſſen unterhandeln mit dem Tod!“ Eine wunderſame Krankenlektüre. der Zeit, während dies im Erkerſtübchen des alten, baufälligen Hauſes in einer Seitenſtraße einer norddeutſchen Reſidenz vorging, ſaß in ſeinem ebenſo prächtig, wie mit künſtleriſchen Geſchmack aus⸗ geſtatteten Studierzimmer in der Hauptſtraße, Auguſti, der gefeierte Heldendarſteller der Hofbühne. Er war ein wirklicher Hoherprieſter im Tempel der Kunſt, war reich und verſchmähte jegliche Gage, weshalb er den Beinamen „Liberti“ führte. Er ſaß im langen, ſeidenen Schlafrock am Schreibtiſch, eine ſchlanke Geſtalt mit männlich⸗ ſchöͤnem Haupt, welches das dunkle Haar in leicht⸗ gektäuſelten Locken umgab. Aus ſeinen Zügen ſprach das bolle Kunſtbewußtſein, wie er ſo ernſt auf das vor ihm liegende Manuſkript niederſah. Von Auguſti Liberati — der Name war in den zwanziger Jahren lange bekannt in der deutſchen Kunſtwelt, bis er mit vielen Andern, die damals glänzten, ſpurlos verſchwand. „Die Nachwelt flicht dem Mienen keine Kränze,“ ſchrieb unſer großer Dichter und es liegt eine bittere Wahrheit in dieſem Wort. Wer kennt heute noch das edle Geſchlecht der Liberati's? Verweht — verklungen — und Auguſti war ihr Letzter. Ein Diener trat in das Studierzimmer und übereichte dem Schauſpieler auf ſilbernem Präſentier⸗ teller ein Billet. „Von der ſagte er. Frau Hoftheater Direktorin,“ Haſtig griff der Liberati darnach, erbrach es und las die Zeilen. „Meine Empfehlung an die Dame und ich würde zur beſteſtimmten Stunde meine Aufwartung machen.“ Als der Diener verſchwunden war, zog der Künſtler ein Miniaturbild aus der Bruſt und drückte es an ſeine Lippen. „Mein ſüßes Herz.“ flüſterte er, „Engel, der mir die Erde zum Paradieſe macht, wie glücklich bin ich durch Deine Liebe! Du haſt mich ſo ganz und gar umſponnen mit holdem Zauber, daß ich willenlos nur nach Einem ſtrebe, Dich Emilie, ganz und für ewig mein eigen nennen zu dürfen, Dich dem Menſchen zu entreißen, der zufälligerweiſe Dein Gatte und Deiner doch ſo unwert iſt.“ Lange blickte er wie traumverſunken auf das Bild bis in der wieder eintretende Diener aus ſeinen Sinnen weckte. „Gnädiger Herr,“ ſagte er zögernd, „draußen iſt ein Mann, der Sie durchaus ſprechen will. Ich habe ihn heute ſchon zweimal abgewieſen, denn ſein Ausſehen iſt nichts weniger als empfehlend. Er aber behauptet, er ſei ein Freund von Ihnen und meinte, auf mein Haupt kämen die Blitze des Donnerers, wenn ich ihn nicht einließe. Namen will er durchaus nicht nennen.“ „So laß ihn ein.“ 8 „Aber ſein Anzug!“ 8 1 7 Seinen —— r 5 3