f 5 ung. ſekrankenten erungs 1 wir 5 Lade burger 1 och 1 blatt e ee k e Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate 5 zugsliſte ſ 1 a ee . „ HGHeeneral-Anzeiger für Ladenburg und Ilmgegend. incl. Nn f . hen erhehn Erſcheint jeden Arittwoch und Samstag und ! i ̃ 72 Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Albis . 1 9, und kostet vierteljährlich 1 % 20 5 55 * oncen - Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner i mit illuſtiertem Anterhaltungsblalt 1 “ 70 excl. Poſtproviſion. 0 25 ö in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, 86. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der d. Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 Pf., ( Reklamen mit 90 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. N Politiſches. Ladenburg, 14. März. Der öſterreichiſche Reichskriegsminiſter, Graf Bylandt, hat in der letzten Dielegations⸗Seiſton ſeine Beſorgnis über den Rück⸗ ſchritt geüußert, welchen die Kenntnis der deutſchen Sprache in großen Kreiſen der Armee gemacht habe. Dieſer Tage iſt nun ein Erlaß des Miniſters erſchie⸗ nen, aus welchem hervorgeht, daß die Beſorgniſſe des Grafen Bylandt nicht allein der Zukunft, ſon⸗ dern auch der Gegenwart galten. Nach dem Erlaß des Reichskriegsminiſters hat man die Wahrnehmung gemacht, daß bei den Truppenkörpern das Beſtreben einreißt, taktiſche und techniſche Bezeichnungen des in Schritz Reglements durch nationalſprachliche Ausdrücke zu erer Nun etſetzen. Dem gegenüber hat nun das Reichskriegs⸗ — miniſterium die Truppenkommandanten beauftragt, skrauen. darüber zu wachen, daß in den Truppenſchilen die regelmäßig vorgeſchriebene Kenntnis der Dienſtſprache e (deutſche Sprache) erzielt werde. Dieſer Erlaß des rei Grofen Bylandt liefert deutlich den Beweis, daß die annhein nationale Bewegung ihre ſprachliche Rückwirkung auch auf die öſterreichiſche Armee äußert. r Marl Kaum iſt der franzöſiſchen Deputierten⸗ kammer der Ausweiſungsantrag zu gunſten der Re⸗ gierung erledigt worden, ſo ſoll ein neuer, welcher dasſelbe Ziel verfolgt, eingebracht werden. Der in⸗ tranſigende Deputierte Pichon beabſichtigt, den Antrag zu ſtellen, daß eine parlamentariſche Enquete über die monarchiſchen Umtriebe eingeleitet werde. Der igkeit ſo v ebieg'? Nun Miktwoch, n den 17. März ——— —— D Herr Pichon will die Einvernehmung des Miniſters; des Innern, des Polizeipräfekten und des Präfekten des Departements Jndre de Loire beantragen, welche, wie er glaubt, genaue Kenntnis von allen dieſen Umtrieben haben. Sollte die Enquete abge⸗ lebnt werden, ſo will Herr Pichon ſeinen Antrag alle drei Munate ſo lange wiederholen, bis derſelbe angenommen und infolge deſſen dann auch die Aus⸗ weiſung der Prinzen beſchloſſen werden würde. Die Zuſtände in Irland ſind, im Widerſpruch mit der Darſtellung ſeitens der engliſchen Regierung ſehr wenig Vertrauen erweckend. Die Verhältniſſe in Dublin und Cork werden als ſehr bedenllich ge⸗ ſchildert. Dos Boycottieren kommt im Lande immer noch vor. Auf einer Verſammlung der Defence⸗Union in Cork wurde die Regierung um Schutzmaßregeln angegangen. Dieſe Schutzmaßregeln werden jedoch wenig helfen, denn in vielen Diſtrikten iſt die Liga die Regierung und Mr. Parnell der Regent. In England iſt man allgemein der Anſicht, daß die Agitation in Irland mit amerikaniſchem Gelde ge⸗ führt werde. f In Spanſen iſt am 9. ds. die Auflöſung der Kortes erfolgt und ſind die Neuwahlen ausge⸗ ſchrieben. Hierdurch wird dem eigentümlichen Zuſtande in England ein Ende gemacht werden, welcher darin beſtand, daß das Miniſterium ein liberales war, die Kammer aber eine konſervative Majorität aufwies. — Karlsruhe, 14. März. Ueber das Be⸗ finden des Erbgroßherzogs wird officiell bekannt ge⸗ geben, daß das Fieber noch etwas geringer iſt, als geſtern, und daß auch im Uebrigen der erwünſchte Verlauf der letzten Tage anhält. für uns an. Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. „ Rebaktian, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg 1886. VVVVCwCwCwCCCbCbCcCGCGcGCcwcCcCccCTCTcTGCTVTTTVTVTVTVTVTCCTCTCTCTCTCTCTCTVTVTVTVTVTVTVVTVTTTTTVTVTVTTVTTTT—+—W—TTTTTT—W—T— Verſchiebenes. — Feudenheim, 10. März. Vorgeſtern fand hier eine Verſammlung Pfälzer Landwirte im „Gaſthaus zum Adler“ ſtatt. Zu dieſer Verſammlung hatten die Landwirte folgender Orte ihre Vertreter geſandt: Käferthal, Sandhofen, Wallſtadt, Mucken⸗ ſturmerhof und Schaarhof; auch von Neckarau traf gleichzeitig ein Schreiben ein und es wurde unter Anderem folgende Reſolution abgefaßt: Da in dieſem Jahre, trotzdem daß unſere Gerſte gut geraten, der Gerſtenpreis aber im Verhältnis zu allen anderen Jahre ein ſehr niedriger, ja erſterer ſogar bei Manchen kaum verkäuflich iſt, ſo dürfte wohl anch anzunehmen ſein, daß die Malzträber, welche in Bezug auf ihren Futtergehalt auch bei höheren Gerſtenpreis viel zu teuer find, jetzt auch einen bedeutend geringeren Wert haben. Dieſer Uebelſtand hat die Landwirte bewwgen, die Brauer zu veranlaſſen, die Malzträber von nun an billiger zu verabreichen und es wurde beſonders hervorgehoben, daß früher die Malzträber an Futter⸗ gehalt viel beſſer und billiger waren als jetzt, während damals die finanzielle Lage der Landwirte eine viel günſtigere war. Man iſt daher ſchlüſſig geworden, um die Herren Brauer nicht in Verlegenheiten zu bringen, dieſelben von den Beſchlüſſen dieſer Ver⸗ ſammlung in Kenntnis zu ſetzen. Wenn die Land⸗ wirte in Betracht ziehen, daß ihr Vorgehen kein Uebermut iſt und nicht auf Ungerechtigkeit beruht, ſo kann man ſich der Hoffnung hingeben, daß die Herren Brauer, welche ja von der ſchlimmen Lage der Landwirtſchaft untericht⸗t find, ſelbſt ſo einſichts⸗ voll ſein werden und ſich ohne Weiteres zu einem Abſchlage ihrer Malzträber geneigt fühlen. Sollte ſich aber das Gegenteil ergeben, ſo hat man ſich dahin geeinigt, das Malzfüttern aufzugeben und — 10 Abgeordnete Pichon gedenkt den Nachweis zu bringen, 5 2 10 daß der Graf von Paris während der letzten Wahlen . 10 große Summen verteilen ließ und daß er ſpeziell 1 11 45 000 Fr. an die Strikenden in den Ardennen 2 2— ſchickte, ſowie daß die orleaniſche Partei ein politiſches „ 17 Kabinett mit Agenten in allen Departements beſitze. roma. e e b e Novelle von Brentano. 1 Nachdruck verboten. Ueber der Stadt lag ein heißer Auguſtnach⸗ mittag. g esheim. Die Straßen waren faſt verödet, die Fenſter ahein. dicht verhangen, kein Luftzug bewegte die Blätter e der Bäume auf der Promenade, welche ſich um den — Prachtvollen Friedrichtsplatz zog und nur von Zeit etel zu Zeit huſchte ein Vogel durch das Gezweig, um ö alsbald wieder ſein ſtilles Ruheplätzchen im lauſchi⸗ 8 3 Zim gen Grün der Aeſte aufzuſuchen. Oſtern. N. Unten im Park, der ſich längs des Stromes hinziehend, vom Platze aus erſichtlich war, ſchimmerte —— die und da ein helles Gewand durch die Büſche 8 und vereinzelt nur drang zuweilen ein fröhlicher Loſe Kinderſchrei herauf durch die Stille des ſchweigenden e Stadtteils. haben Die Sonne ſpielte und glitzerte auf den weißen ruweilet Mauern der Häuſer und lugte neugierig durch jede — — unverwahrte Ritze. Wo ihre Strahlen die Wände und Fußböden erreichten, tanzten ſie einen wirren. lat Phantaſtiſchen Reigen und huſchten geheimnisvoll Uber blitzende Spiegel, hellpollierte, altfränkiſche Möbel und uralte Bilder, daß die längſt verſtorbenen Herren zadenbutz. und Damen in ſteifer Roccocokracht zu blinzeln und aufzuatmen ſchienen unter dem neckiſcheu, glühenden Sonnengold. 5 Jetzt ſtahlen ſie ſich drüben durch die Erker⸗ fenſter des altverwitterten, geheimnisvollen Hauſes. Die bunten Vorhänge waren zwar herabge⸗ laſſen, aber an der Seite war ein kleiner offener Spalt, wo der Strahl hindurch ſchlüpfte ein ſelt⸗ ſames Bild beleuchtend. Es war ein ziemlich ärmliches Gemach da oben; die Möbel waren mit buntem Kattun überzogen, der an einzelnen Stellen defekt war, auf der alten Kommode ſtanden einige leicht beſchädigte Porzellan⸗ figuren, die einſt eine beſſere Umgebung geſehen haben mochten, auf einem Brett innerhalb des Fenſters trauerten ein Paar Blumentöpfe und oben in einem Vogelbauer an der Decke, hockte verſchlafen ein Kanarienvogel und ſchaute mechancholiſch auf das Zunmer herab, das Alles in Allem ärmlich ausſah und doch wieder einer gewiſſen Eleganz nicht ent⸗ behrte. Ueberall machte ſich eine geſchmackvolle Hand bemerklich und die etwaige Unordnung ließ ſich leicht auf die jetzige Lage der Bewohnerin zurück⸗ führen. Dieſe, ein krankes Mädchen lag halb angekleidet auf dem blütenweißen Bette deſſen Vorhänge weit geöffnet waren. Auf dem edelgeformten, bleichen Geſicht leuch⸗ teten wie rote Roſen einzelne Fieberflecken, die Augen waren geſchloſſen und der Buſen hob ſich unruhig. Es war ein eigentümliches Bild des Leidens; das Wunderbarſte aber an der Kranken war ihr Haar, welches in langen, aufgelöſten Flechten ihr Antlitz umrahmte und es ſtrahlte ordentlich in rotem Glanz, wie es ſo dalag, von dem Sonnenſtrahl beſchienen, der ſich da oben durch das Fenſter hereingeſtohlen hatte. Auf einem Schemel, zu Füßen des Bettes, ſaß ein junger Menſch und ſtarrte das ſchlummernde Mädchen mit großen, bangen Augen an, aus welchen mit unverkennbarer Schrift die Spuren oft durch⸗ wachter, ſorgenvoller Nächte ſprachen. Er ſchien der Kranken vorgeleſen zu haben, denn die herabgeſunkene Rechte hielt ein Päckchen be⸗ ſchriebener Papiere. Jetzt ſah er ſchärfer hin, das bleiche Mädchen regte ſich. ö „Mehr Blumen,“ hauchte ſie. „Mehr Kränze. Er ſpielte ſo göttlich.“ „Sie träumt von ihm,“ flüſterte der junge Menſch und ein Zug des Haſſes flog über ſeine Züge. „Von ihm, der ſie elend gemacht. Es mogen wilde Träume ſein! Barbara, wach auf, wach auf!“ „Er ruft mich,“ flüſterte die Kranke wieder. „Er liebt mich! Von mir, Konig, dieſer Lor⸗ beer.“ Sie machte mit beiden Händen eine Bewegung, als werfe ſie einen Kranz, ſchrab dabei auf und