Gebrüder Hahn, welche hier eine Zeit lang das Tagesacſpräch bildete fand heute mit der Verurt'ilung der Verbrecher ihren Abſchluß. Angeklagt ſind: Der 23jährige ledige Ausläufer Willibald Fritz von Iffez⸗ heim, der 28 jährige ledige Schloſſer Wilhelm Ries von Ortenau und der 24jährige Schuſtergehilfe Peter Münz von Ladenburg. Der Staatsanwalt ontragt gegen die Angeklagten 6—7 Jahr Zucht⸗ haus. Herr Rechtsanwalt Dr. Roſenfeld, der die Verteidigung des Angeklagten Peter Münz über⸗ nommen hatte, plaidierte für Freiſprechung ſeines Klienten, indem er auf die beiden Mitangeklagten hinwies, welche die einzigen ſeien, die Ausſagen zu Ungunſten desſelben machen würden. Das Erkennt⸗ nis des Gerichtshofes lautet für Willibald Fritz auf 6 Jahre 3 Monat Zuchthaus, 5 Jahre Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufficht, für Wilhelm ies auf 6 Jahre 1 Monat Zuchthaus, 5 Jahre Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufficht und ür Peter Münz auf Freiſprechung. Fritz und Ries urden auf Grund § 243 Abſ. 2 und 3 des R.⸗ St.⸗G.⸗B. verurteilt. Der Staatsanwalt kündigt an, daß er gegen das Urteil, welches gegen Münz erkannt wurde, Reviſton einlegen werde und bean⸗ tragt zugleich denſelben in Unterfuchungshaft zu halten, welchem Antrag der Gerichtshof nicht ſtattgiebt. — Hochberg b. Waiblingen, 6. März. Großes Aufſehen macht hier das Verſchwinden einer jungen Braut aus guter Familie. Vor etwa 5 Wochen verlobte ſie ſich mit einem ſebr reichen und geachteten jungen Mann aus Vaihingen a. E., wo ſie ſich zu Anfang des Jahres aufhielt. Vor acht Tagen verließ ſie mit wenig Geld und Kleidern das Elternhaus und weder die Eltern noch der Bräuti⸗ gam wiſſen, wohin ſie ſich gewendet. Man ver⸗ mutet nur, daß ſie mit einem älteren Herrn, der eben⸗ falls vermißt wird, übers Meer gezogen iſt. a — Bensheim, 7. März. Der „Wormſ. Zig.“ zufolge hat ſich geſtern ein bei ſeinen hiefigen Verwandten ſich aufhaltendes Mädchen aus Offen⸗ bach von einem Zuge der Main⸗Neckarbahn über⸗ fahren laſſen. Die Unglückliche war ſofort tot. — Frankfurt a. M., 6. März. Geſtern morgen fand ein bleſiger Geſchäftsinhaber auf ſeinem Schreibtiſch einen Brief ſeines Buchhalters. Er öffnete das Schreiben und las zu ſeinem nicht geringen Schrecken folgendes: „Da 5000 Mk. für Sie das⸗ ſelbe, was für mich 5 Mk. find, ſo habe ich es für keine Sünde gehalten, Ihre Kaſſe um dieſen Betrag zu kürzen. In dem Augenblick, wo Sie dieſe Worte erden, bin ich bereits außer ihrem Berelch. N mich ee denn ich habe Sie inſofern ſicher geſtellt, als ich Ihnen zwei Kinder und eine Gattin zurücklaſſe, für die Sie hoffentlich auch etwas thun werden, da ſie im Augenblick völlig mittellos find. Der Geſchäftsinhaber begab ſich nach der Wohnung des Buchhalters, wo er deſſen Frau in einer verzweifelten Lage antraf. In einem Brief, welchen die Frau morgens erhalten hatte, teilte ihr der Durchgegangene mit, daß Herr X, ſein Chef, jedenfalls für ſie und die Kinder ſorgen werde. Letzterer wurde in der That durch die Verzweiflung der armen Frau derart gerührt, daß er ihr eine Stunde nach ſeinem Beſuch tauſend Mark ſandte und zwar mit der Bemerkung: „Ob ich um 5. oder 6000 Mk. betrogen worden, wäre ziemlich einerlei, jedenfalls ſollen Sie mit Ihren Kinderchen vorerſt keine Not leiden.“ — Die Frau begab ſich ſofort zu dem edeldenkenden Kaufmann, ſtattete ihren Dank ab und kehrte mit ihren Kindern zu ihren Cltern zurück. a — Paris, 8. März. Eine gräßliche Mord⸗ that wurde vorgeſtern in Perpignan an zwei Geiſt⸗ lichen, dem Abbe Malegue und deſſen Oheim, dem Abbe Suiralis, verübt. Während die beiden Prieſter beim Nachteſſen faßen, drangen die Moͤrder in das Haus ein, knebelten zuerſt die Magd und feſſelten ſie in der Küche, um hierauf in das Eßzimmer zu dringen und die Speiſenden zu überfallen. Wie die Miſſethäter gewütet, geht aus dem Umſtande hervor, daß der Abbe Malegue ſieben und der Abbe Sui⸗ ralis, der mehr Wiederſtand geleiſtet zu haben ſcheint, vierzehn tiefe Schnittwunden mit einem cataloniſchen Meſſer erhielten. Nach vollbrachter Mordthat wurde die Köchin herbeigeholt und durch Todesdrohungen dazu genötigt, den Platz anzugeben, wo der Abbe Malegue ſein Geld aufbewahrt haben mochte. Alle Moͤbel wurden durchſtöbert und die Taſchen der Opfer durchſucht, dabei aber unvorſichtiger Weiſe kompromittierende Geldſtücke, Rententitel und ein Revolver zurückgelaſſen. Die Magd wurde nach dem Schlafzimmer geſchleppt, dort mit den Vorhang⸗ ſchnüren an das Bett gebunden und ihr der Kopf mit Kleidern verhüllt, um ſie am Schreien zu hindern. Sodann machten ſich die Mörder mit dem Tabak des Abbe Malegue noch ruhig einige Cigaretten und entflohen im Dunkel der Nacht. Erſt nach einer Stunde konnte ſich die aus einer Ohnmacht befreite Köchin freimachen und um Hilfe rufen. Sogleich waren denn auch die Behörden an Ort und Stelle, um den Thatbeſtand aufzunehmen; allein die Mr. der, in welchen man Spanier vermutet baben ge. nügende Zeit gehabt, die Grenze zu erreſch m, Die Aufregung iſt in Perpignan eine ſehr große; de Abbe Malegue, Almoſenier des Greiſenafhls, war ein Schwager des früheren Minjſters Deboz und erfreute ſich einer allgemeinen Beliebtheit. Er beſaß ein beträchtliches Vermögen, was die Mörder bewo⸗ gen haben mag, das Verbrechen auszufinnen und mit raffinierter Grauſamkeit durchzuführen. lebe die Höhe der geraubten Summe weiß man gegen wärtig noch gar nichts. — (Den Gatten erdolcht.) Aus Hon logne ſchreibt man: Franzisque Bernhardt ein ent. fernter Verwandter der Trag din Sarah Bernhath hatte ſich vor Kurzem mit Fre ulein Madelein Rouen der Tochter eines Bankbeamten vermählt. Die junge Dame hatte erwieſenermaßen ein Liebesberhallnz mit einem Offizier, reichte nur widerwillig Bernhard die Hand zum ewigen Bunde und erklärte dez drohend: „Ich werde niemals als das Weib eine Anderen mit meinem Geliebten in derſelben Sloht leben.“ Am 27. Februar kehrte das Paar von der Hochzeitsreiſe zurück, am nächſten morgen wurde Bernhard erdolcht in ſeinem Bette aufgefunden. Dit junge Frau, welche ſofort verhaftet wurde, erllöre gleichmütig: Es föllt mir nicht ein, zu leugnen, ic habe die Waffe eigens zu dieſem Zwecke guf der Hochzeitsreiſe in Florenz gekauft. — London, März. In Cardiff wurden heul früh durch eine Keſſelexploſton auf dem Damir „Rifleman“ 6 Perſonen der Mannſchaft geſölet and in Stücke zerriſſen. Der Dampfer ſelbſt wurde ger, ſprengt. Ein Teil des Keſſels wurde 300 Meg weit fortgeſchleudert, wobei der Steuermann eine italieniſchen Schiffes getötet wurde. — (Die Glückliche.) Dienſtmädchen; J muß es Ihnen nur ſagen, Herr Hofrat, mit Ihe Frau iſt kein Auskommen; das Zaaken und Schimhhen hort von früh bis in die ſpäte Nacht nicht auß, Das mag der Kuckuck aushalten. Ich habe dazu zu Johanni gekündigt.“ — Hofrat (tief aufſeufzend); „Glückliches Mädchen — Du kannſt kündigen — ich nicht.“ I(Schlau berechnet.) Schulthe e Gemeindediener): „Was hoſcht au' denkt, a d geſtern nacht na' mit ſo an Rauſch zu un zee Herraſtible nein hockt biſcht?“ — Gemeindedieng; „J' hau halt denkt, die merket's do nimm!“ Strich machen muß. — Du weinſt, Frieda, Du denkſt an Dein eigenes Schickſal? Aber ſieh, Du biſt jünger als ich, und für Dich kann der Tag der Blüte noch kommen.“ Sie richtete ſich mit der ihr eigenen Herrſchaft über ihre Gefühle auf und ſuchte nun die Thränen der Freundin zu trocknen. Aber Frieda ſchüttelte abwehrend den Kopf. Sie war jetzt, bei voller Entwickelung, noch weit hübſcher als damals, wo ſie Alphons Begehrlichkeit gereizt, und erſt vor Kurzem waren einem wohl ſituierten Gewerbetreibenden ihre Vorzüge in's Auge gefallen, und er batte ihr Herz und Hand geboten. Aber Frieda hatte unter dem Vorwande, Valerie nicht verlaſſen zu wollen, den Antrag abgelehnt. — „Weißt Du, was ich mochte?“ ſprach Valerie träumeriſch nach einer Weile, während die Beide ſich gefaßt hatten. — „Den Ort noch einmal ſehen, wo ich eine Stunde, ach Frieda, eine Stunde in meimem ganzen Leben unbeſchreiblich glücklich war. — Nicht wahr, Du begleiteſt mich morgen zu der Ruine der Waldkapelle ?“ Frieda nickte ſtumm, in Gedanlen verloren. — Es war ein trübes unfreundliches Herbſtwetter, als Valerie und Frieda mit einander am nächſten Tage durch den Wald ſchritten. Am Himmel jagten ſich unſtät graue Wolken woher? wohin? — heimat⸗ los, flüchtig, ein Bild von des Menſchen Laufbahn auf Erden. Trauernd blickten die kahlen Bäume auf die entriſſenen Blätter nieder, die jüngſt noch lebensfriſch an ihren Zweigen prangend, jczt zu ihren Füßen lagen. Welke Blätter — geſtorbenes Leben — ver⸗ gangene Pracht! Die Kleider der Spaz jergänger ſtreiften darüber hin. ee, e Aber ſo mächtig wirkt eine große Erinnerung in dem Menſchen fort, daß Valeriens Herz zu ſchlagen begann, als ſie jetzt den Fuß auf die erſte Stufe des Hügels ſetzte, wie ein Nachhall des einſtigen Glücks. Und mächtiger und mächtiger wurde dieſe Bewegung in ihr, daß ſie, ihre Begleiterin zurück ⸗ laſſend, jetzt hinaneilte wie beflügelt, der loſen Steine nicht achtend, die hindernden Ranken durchbrechend. — Und da, als ſie tief aufatmend auf der Hohe anlangte, drang die Sonn' ſiegreich durch die Wolken, plötzlich Alles mit verklärendem Glanz überſtrahlend, und — vor ihr ſtand Alexander von Starkow und breitete ihr mit einem Jubelruf die Arme entgegen. Kein Wort, keine Frage keine Erklärung mit dem ſtummen Lächeln des Entzückens ſank ſie an ſeine Bruſt. Und wie ſie dann nach einigen Monaten zu den Altarſtufen gelangten, wie ſie in ſein Haus kam — daß Arthur auch da war, und ſpäter mit Frieda ein Paar wurde, das ſchwebte ihr im Geiſte vor. Küſſe, leiſes gar nicht verſtandenes Flüſtern vermittelten den Austauſch ihrer Seelen. „Nun endlich ganz mein, Du liebes Weſen!“ ſogte Starlow zu Valerie! „Keine Feſſel mehr, kein Hindernis. Die Deinen hat der Tod gelöſt, die meinen hat die Obrigkeit gebrochen. Ich konnte die Stunde kaum erwarten, wo ich es Dir mitteilen und mit der Frage vor Dich treten durfte, die ich Unſeliger an dieſem Orte einſt vorſäumt. — Eine Frage, Valerie? Nein zwiſchen uns bedarf es der Erklärung nicht. Du hatteſt mich ſchon damals verſtanden, als meine Seele hier nur in ſtürmiſchen Atemzügen zu der Deinen ſprach. — Meine einzige Valerie! Nun komm laß uns zu Arthur gehen 0 indem ſie ſich lächelnd erhob. „Er war mit Dir, nicht wahr?“ ſprach ſie, „Ja, aber ich hoffe, ihm wird die Zeit fai nicht lang geworden ſein. Man ſagte mir za in Hauſe Deiner Eltern, daß Frieda mit Dir gegangen ſei. Nun? Du haſt vielleicht ſchon Deinen here ſchloſſenen Bruder erraten?“ 5 „Manchmal kam mir eine Anhnung der Wahrheit.“ „Geſtern auf der Herreiſe fegte die Freue der Erwartung über ſeine Zurückhaltung, Gt gefend mir, daß ihm Frieda ſeit Jahren feuer de und nur die Schwierigkeit der Verhültniſſe n bieher abgehalten habe, mit ſeiner Verlobung herborzulrelen. Das iſt nun freilich anders. Arthurs fehle Abhand- lung Über die Nibelungenſage hatte Auffehen erregt, das Examen wird ihm eine bloße Formalia fen, und dann winkt ihm Amt und Titel, was za wohl immer das Ziel ſeines Ergeizes war, in nächfſe Nähe. „Komm, komm zu ihnen!“ bat Balerſe, 1 die Unruhe des Übergroßen Glückes vorwärts led, Sie hatten nicht weit zu gehen. Auf 15 der nächſten Stufen der Ruine fanden ſie die G. ſuchten. Arthur hatte mit ſeinem Plald der Gelehen einen bequemen Sitz hergestellt und do ſaßel fe nun, Arm in Arm, in leiſem Geplauder. Arthur erhob ſich und ſtreckte feuchten 1 den Beiden die Hände entgegen. „Galten 1 Deine Thränen Frieda?“ rief Valerie. Der G nickte ſtumm, und dann gingen ſie, ganz 1 und Glück, Alle mit einander heim, um 1 Freudenſtrahl in das ſeit 3 Jahren traurige Hal der Eltern zu tragen. 5 10 bn 1 10 nz 1000 nl. 4 el de G10 dc ſgecden 1. Inna de 2. Mielung 3. Gllefurg 4. wennn 5. Möprchung b ia , Dall pk metrie L gahenbag, den n Unhif⸗ ganittr, den en une d Li Fanen. Nen in Auf Autteg ber Wcernurdſcaflich tem aus det dunn dil 50. un n Mitwet, . nachwätta uuf vn Nahallt kunde Begrncaft⸗ doe dr due fungehnis 6 5 f Gurt in mwg adulte b ll. 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