* 3 615 s Mie 1 i As, 74 . 21 772 1 „ n en, ee 4 N 22 8 70 e 1 10 2 9 und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 * 20 mit illuſtiertem Anterhaltungsblalt 1 4 70 exel. Poſtproviſion. N Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Nr Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. für uns an. Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit. Brthn Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal- Anzeigen mit 6 Pf., — Walanen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen What Redaktion, Druck 059 Verlag von Karl Molitor in dabenzurg m. irz 188 * 10 19. Sa 5 den 6. e fangen —— f Nathan Politiſches. ins Präfidium gewählt Herr Dr. Fiſcher und Herr ſteigequartier in der Villa Wilhelm genommen. Hoch⸗ un M nunbeim, 3. März. Nach § 3 des Ge- Dekan Benz. Herr Dr. Fiſcher gab einen langeren Sofia, 3. März. Anläßlich der Unterzeſch n?! ſetze 2 über die Besteuerung des Tabaks dom 16. Rückblick auf die Entwicklung des badiſchen Kirchen⸗JTnung des Friedensbertrages wurde in der hieſigen 0,25 . Jul 1879 iſt j-der Inbaber ines mit Tabak be- kampfes und der katholiſchen Volkspartei. An dieſer [Kathedrale em feierliches Teteum abgehalten. Die pflanzten Grundſtücks verpflichtet, der Steuerbehörde [Entwicklung von früber mülſe feſtgehalten, nicht eine [Proklamation des Fürſten dankt dem Volke auf bei. — 0.20 f des Bezirks die bepflanzten Grundſtücke einzeln nach] andere Richtung eingeſchlagen werden, wie neuerdings] den Seiten des Balkans, ohne Unterſchied der NaÄ a. ihrer Lage und Größe genau und wabrbaft anzu- einiqe bisherige Kampfgenoſſen gewollt haben. Auch tionalität für die Vaterlandsliebe, ſowie für die n geben. Aus dem Umſtande, daß in 8 34 Abfatz in Baden muß es beißen wie in Preußen: „Aus- den Tagen der Gefahr gebrachten Opfer und erin - 1 Wag 4 des Geſetzes nur von ſolchen unrichtig en Angaben dauer in der geſetzlichen Arbeit für das Recht.“ nert an die Wohlthaten des Sultans, welcher das 5 die Rede iſt, bei welchen die Unrichtial eit in einer] Zweiter Redner war Herr Dr. Marbe aus Freiburg, der Regierung des Fürſten anvertraute Gebiet ber,. N A. Fon zu geringen Angabe des Fläch⸗nmaſtes beſtebt. batten J der in einſtündigem Vortrage nachwies, wie die Frei⸗ ] größerte; ſie ſpricht die Hoffnung aus, das Volk f 1 l. nun die Tobalpflanzer gefolgert daß eine Beſtrafung beit der Nirche zu erlangen iſt. Redner beruft ſich] werde ſtels der Vergangenheit würdig bleiben. Gleich⸗ 5 1 gl. wegen zu bober Angabe des FFlächenraum s eines für alle ſeine Theſen auf die Rundſchreiben des Pap⸗ zeitig fand eine religidſe Feier des vor acht Jahren 1 71 mit Tabak bepflanzten Grundſtückes auf Grund des 8 40 Abſatz 1 des Geſetzes nicht ſtattfinden dürfe. Gleichwohl find in ſolchen Fällen neuerdinas Orznuna⸗ die Hh ſtrafen feſtarſetzt worden, wobei die Reßörden von 1 1 der Auffoſſung ausgehen, daß die 88 32 — 4 des Nah“ Geſetzes nur den Zweck haben, Vorſchriften darüber zu geben, in welchen Fällen die Defraudationsſtrafe 86 eintreten ſoll und in weſchen Fällen anftatt der 5 Defraudationsſtrafe lediglich eine Ordnungsſtrafe feſt⸗ zuſetzen oder von der Feſtſetzunga einer Straſe ganz abzusehen iſt. Der Reichstag wird Gelegenheit baben, dieſe, Geſetzauslegung zu prüfen und zwar anläßlich einer bei ibm eingegangenen Petition der Gemeinde ⸗ behörden von Ohlau um Abänderung einzelner Be⸗ ſtimmungen des Tabakſteuergeſetz s, insbeſondere um Beſeitigung der Flächenſteuer, welche neben der Ge⸗ wichtsſteuer vorgeſchrieben iſt. Heidelberg, 4. März. Die Verſammlung der katholiſchen Vofkspartei war äuß'rſt zablr⸗ich von geiſtlichen wie weltlichen Mitaliedern der Partei be⸗ ſucht. Die Räumlichkeiten des Kaſinos waren nicht hinreichend, Alle zu faſſen. Eröffner der Verſamm⸗ lung war Herr Lindau. Auf ſeinen Vorſchlag wurden t denbutg. ſtes Leo XIII., der ermahnt, nicht mit dem Scheine zufrieden zu ſein, ſondern die Grundſätze zu prokla⸗ mieren. Hauptſache ſei jetzt die Freiheit der Erziehung des Klerus. Es ſprachen noch Lindau, Dekan Benz für Anſchluß an die Freiburger Reſoſution. Karlsruhe, 3. März. Ueber das Befinden des Erbgroßherzogs lautet der ärztliche Ausſpruch von heute vormittag: „Fieber anhaltend von mitt⸗ lerer Intenſität. Gelenke freier, faſt ſchmerzlos.— Geſtern nachmittag etwas Beklemmung, die auch heute zeitweiſe wiederkehrt. Nacht etwas beſſer als die geſtrige.“ Im Einvernehmen mit dem Leibarzt Geheimrat Dr. Tenner wurde Geheimrat Dr Kuß⸗ maul aus Straßburg hierher berufen, um ſich von dem Ktankheitszuſtand des Erbgroßherzogs zu über⸗ zeugen. Geheimrat Kußmaul traf geſtern abend hier ein, ſprach ſich befriedigt über den bisherigen Lauf der Krankheit aus und hat ſich heute mittag wieder nach Straßburg zurückbegeben. Baden-Baden, 2. März. Die Kaiſerin von Oeſterreich iſt mit der Erzherzogin Valerie zu ſechswöchentlichem Aufenthalt heute früh mittels Extra⸗ zuges von Wien hier eingetroffen und hat ihr Ab⸗ erfolgten Abſchluſſes von San Stefano ſtatt. Verſchiedenes. — Ilvesheim, 1. März. Ein bieſiger 29⸗ jähriger Maurermeiſter wurde vorgeſtern plötzlich geiſteskrank; die Ueberführung des Unglücklichen nach der Heilanſtalt Heidelberg dürfte nächſter Tage be⸗ vorſtehen. rg — Schwetzingen, 3. März. Geſtern abend zwiſchen 5 und 6 Uhr erſchoß ſich in der Schloßkaſerne ein Dragoner der 5. Schwadron. Der⸗ ſelbe hatte bereits 2½ Jahr ſeiner Militärpflicht genügt und ſoll aus Heidelberg gebürtigt ſein. Ueber das Motiv, welches den Unglücklichen zu dieſem Schritte veranlaßte iſt nichts bekannt. — Pforzheim, 30. Feb. In dem benach⸗ barten Calmbach hat ſich geſtern eine entſetzliche Tragödie abgeſpielt, wie ſie ſeit Menſchengedenken in dem friedlichen, romantiſchen Enzthale glücklicher⸗ weiſe nicht erinnerlich iſt. Fünf Menſchenleben fanden in einem furchtbaren Flommenmeere einen qualvollen Tod. Die Aufregung in Calmbach und in der ganzen Umgegend iſt unbeſchreiblich und die 550 Novelle von M. Gerbrandt. 15 ſen, l 22. 11 9 In dem Moment traf ein Diener ein mit der aben d eldung: weilt „Herr Hausmann iſt da und laßt um eine 7 terredung bitten.“ 0 ebm. „Ich komme ſogleich!“ erwiderte Arthur. — j 7 machte einige Schritte vorwärts, aber ſchwankend ußte er ſich an den Tiſch lehnen. „Mama!“ ref Valerie außer ſich. Sten. Frau Wolter oͤffn te mehrmas die Lippen, ohne ſprechen zu konnen. Wwt, „Laß nur, Arthur!“ ſagte ſie endlich tonlos, ſtarren Angeſichts. „Du haſt Recht: wie die Saat, hen 110 ſo di Ernte! Mag denn — das Verderben — 0 über uns hereinbrechen.“ i, eben Da wurde haſteg die Klingel gezogen, man ien. rte einen leiſen Schritt die Tropp' empoffliegen. — „Da iſt Al xander “ rief Valerie faſt jub e lnd und eilte nach der Thür. 11 Er trat ein, atemlos, erregt. „Iſt H 7 12“ war ſem erſtes Wort. Dann fuhr er fort: Malt „Denken Sie ſich, Alphons hat Alles 1 chgaſſe t Ruſende. Nun natürlich Kaſſation —“ er brach mit einem Blick auf Frau Wolter, macht nahe ſchien, ab. — „Papa iſt doch noch nicht unterrichtet? Ich eile, mit Hausmann zu verhandeln, vielleicht läßt ſich das Schlimmſte abwenden! — „Wenn nur Alphons nichts Schlimmeres anrichtet,“ fügte er in Fluge gegen Arthur hinzu, der ihn mechaniſch zur Treppe hinbegleitete. „Salwitz iſt ihm auf dem Wege zu Stockhauſen begegnet, den er für den Ver⸗ räter hält. Natürlich will er ihn fordern — ſchicke doch, wenn Du kannſt, ihm ſichere Botſchaft nach — ich darf wohl nicht erſt ſagen, daß ich ſelbſt für meine Einmiſchung einſtehen werde.“ Die letzten Worten ſprach Starkow ſchon mitten auf dec Treppe, im nächſten Augenblick befand er ſich ber its vor der Thür des Salons. Richard Hausmann ſtand mitten im Zimmer, eben einen Blick auf ſeine Uhr werfend. „Sie ſind es!“ ſprach er bei Starkow's Eintritt und ſuchte ſeine Ueberraſchung zu verbergen. „Ich komme als derjenige, auf den ſich ja wohl ein guter Teil der geſchäftlichen Angelegenheiten be⸗ zieht, die Sie in dies Haus führten. — Erlauben die einer Ohn⸗ Sie, daß ich die Honneurs mache!“ Starkow bot Hausmann einen Stuhl und holte ein Schreibzeug herbei. — Dann fuhr Starkow fort: „Wenngleich mir kein Aviſo von Ihnen zu⸗ gegangen iſt, ſo wünſchte ich doch meine Bereit⸗ willigkeit, die auf mich gezogenen Wechſel zu akzep⸗ tieren, gleich jetzt zu dokumentieren. Wollen Sie alſo die Güte haben —“ Hausmann machte keine Bewegung. „Da Sie geneigt ſcheinen,“ ſprach er, „das Arragement der Wolter'ſchen Angelegenheit ſo weit dies möglich in die Hand zu nehmen — denn warum ſollen wir, die wir ebenfalls die Verhältniſſe gleich klar e 1 ſchauen, hin zur Masle greifen? — ſo erlauben — Sie mir vielleicht, darauf aufmerkſam zu machen, daß zwei ſehr gefährliche Papiere, die wohl zunächſt der Erledigung bedurften, ſich in den Händen von ſtadtbekannten Wucherern befinden.“ „Befanden!“ verbeſſerte Alexander. „Ich hielt es für geeignet, eine Kleinigkeit zu opfern, um dieſe Papiere an mich zu bringen.“ „Fünftauſend Thaler!“ betonte Starkow. „Billiger wollten die Herren, wahrſcheinlich laut empfangener Ordre, nicht gefällig ſein.“ 8 „Feine Schurken!“ murmelte Hausmann heuch⸗ leriſch. „Da Sie ſelber meinen, daß wir ganz offen mit einnander verkehren ſollen, ſo ſchicke ich gleich voraus, daß es mein Wunſch iſt, die ſämtlichen Arrangements zu ermitteln. Darf ich alſo zu⸗ nächſt um die auf mich lautenden Papiere bitten?“ Erſt jetzt griff Hausmann zu ſeinem Porte⸗ feuille. Aeußerlich hielt er noch vollkommen ſeine kühle Ruhe aufrecht, aber Starkow ſah ſeine Hande zittern; eine nervöſe Unruhe ſchien ſich langſam 80