Laer . F „ e ee, zuschlag nden Lad l General-Anzeiger für Ladenburg und Amgegend. Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. L. Rag und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate Ur uns an. Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg 1 mache hier He entgegen ſehe, Fe een iu eat ks „ In .. 1 75 5 ast boc eg d % 5 Erſcheint jeden Mittwoch und Hamskag und koſtet vierteljährlich 1 KK 20 3 mit illuſtiertem Anterhaltungsblatt 1 % 70 3 exel. Poſtproviſton. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige enburg, 24 Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal- Anzeigen mit 6 Pf., ( N Reklamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. — — — — A 8 Volitiſches. Darmſtadt, 11. Februar. Aus dem im Reg'erungsblatt veröffentlichten Staatsvertrag zwischen Heſſen und Baden wegen Herſtellung einer Eiſen⸗ — bobnverbindung von Mannbeim über Virnheim na — Weinheim iſt zu entnehmen, daß die von der Fan . Bachſtein in Berlin in Gemeinſchaft mit der hieſigen ch Belieben, Bank für Handel und Industrie als Unternehmer 6 zu erbauende Bahn von Mannheim⸗Necka vorſtadt (Station der heſſiſchen Ludwigsbahn) b'ginnen und an die Station der Main⸗Neckarbahn Weinheim an⸗ ſchließen wird, ſo mie daß alle fahrplanmäßigen Züge in Virnheim und Käferthal halten ſollen. Nach fünf⸗ zebn Jahren, von der Betriebseröffnung gerechnet, können Heſſen und Baden unter den Konzeſſionsbe⸗ dingungen enthaltenen Beſtimmungen auf ihrem Gebiete jeder Zeit das Eigentum der Bahn ſamt Zubebör erwerben. Macht eine der beiden Regier⸗ ungen von dieſem Rechte Gebrauch, ſo wird ihr die andere Regierung, wenn ſie nicht gleichzeitig zum Erwerb ſchreiten will, ihr Ankaufsrecht Übertragen. Berlin, 18. Feb. Der Bundesrat ſtimmte in der heutigen Plenarſitzung dem Geſetzentwurf über das Branntwe inmonopol zu. Berlin, 16. Feb. Morgen wird der Fürſt Nikita von Montenegro in der Reichshauptſtadt ein⸗ treffen. Berlin, 14. Feb. Ueber das Verſchwinden eines der neuen Repetiergewehre, mit denen das Eliſabeth⸗Garde⸗Regiment probeweiſe ausgerlſtet iſt, weiß der in Spandau erſcheinende „Anzeiger für Havelland“ folgendes zu erzählen: „Am Abend des 28. Januar d. J., des Tages, an welchem im Ber⸗ e * igerung orſtei Heidelbeg iſt aus den D. Bildſtockſchlag“! damstag, den 20. Februar alſo zu einer Zeit, wo ſelten ein Offizier außer dem dujourhabenden in der Kaſerne anzutreffen iſt, eine Perſönlichkeit in der Uniform eines ſächſiſchen Offi⸗ ers, in einen auffallend langen Mantel gehüllt, und erkundigte ſich bei dem ihm begegnenden Sol⸗ daten nach dem zunächſt gelegenen Kompagnierevier. In den Flur getreten, machte ſich der „Offizier“ an einer der Stützen zu ſchaffen und nahm ein Gewehr heraus. In dieſem Augenblick ging die Thür einer Mannſchaftsſtube auf und ein Soldat trat heraus. Der „Offizier“ herrſchte den Soldaten an und hieß ihn weitergehen. Als dieſer ſich entfernt hatte, ver⸗ ließ er, das Gewehr unter dem Mantel verſteckt, die Kaſerne. Der Poſten erwies ihm pflichtſchuldigſt die Honneurs. Etwa 8 Tage nachher, wenn wir nicht irren am 5. Febr., kam an das Minſſterium und demnächſt an das Regimentskommando die Nachricht, daß ſich in franzöſiſchen Händen eines der neuen Gewehre beſinde, das den Stempel der 11. Kom⸗ pagnie des 3. Garderegiments der Königin Eliſabeth trage. Der hieſige Regimentskommandeur, dem bis dahin eine Meldung von dem Verſchwinden des Ge⸗ wehres nicht erſtattet worden war, ſtellte ſofort Nach⸗ forſchungen an. Auf das Reſultat der Recherchen iſt man geſpannt.“ Berlin, 18. Feb. Aus Weſtpreußen läßt ſich die „Germania“ ſchreiben: Bei uns wütet der Hungertyphus in erſchreckender Weiſe. Im Berenter Kreiſe ſind manche Dörfer bisher auf drei Viertel ihrer Einwohnerzahl zuſammengeſchmolzen. Von einer kirchlichen Beerdigung der Verſtorbenen iſt keine Rede; die Leichen werden gleich auf der Feldmark der betreffenden Dör fer begraben. In den infizierten Orten ſind die Schulen geſchloſſen — einzelne ſchon ſeit Mitte des Monats Dezember vorigen Jahres. Paris, 17. Febr. Die Polizei verhaftete 1886. heute einen Schweizer Arbeiter, Kins aus Bern“ der im Verdacht ſteht, vor drei Wochen die Modelle der neuen franzöſiſchen Geſchütze geſtohlen und an eine fremde Regierung ausgeliefert haben. London, 16. Februar. Eine der engliſchen Miſſionsgeſellſchaft zugegangene T⸗peſche aus Zan⸗ zibar vom 12. d. M. meldet die Nachricht von der Hinrichtung des Biſchofs Hannington und ſeiner aus 50 Perſonen beſtehenden Begleitung. Die Hinrich⸗ tung erfolgte auf Befehl des Königs von Uganda. London, 17. Feb. Nach einer Mitteilung der „Daily Dews“ würden alsbald nach Ankunft der zur Verſtärkung der brititiſchen Flotte abgegange⸗ nen zwei Kriegsſchiffe in der Sudabai die Opera⸗ tionen beginnen, um die griechiſche Flotte kampfun⸗ fähig zu machen. In einem Artikel über die „Grie⸗ chiſche Frage“ ſagen die „Daily News“, das britiſche Kabinett habe ſich nach reiflicher Erwägung dahin entſchieden, einen Krieg zwiſchen Griechenland und der Türkei gegenwärtig nicht zuzulaſſen. Verſchiedenes. — Heddesheim, 17. Feb. Geſtern mittag gegen 2 Uhr ertrank in einem Graben dahier das 2jährige Söhnchen des Taglöhners Menz. Heidelberg, 16. Feb Der Geburts⸗ tag Viktor v. Scheffels geſtaltete ſich zu einem Aus⸗ drucke der Verehrung und Dankbarkeit,, welchen die Neckarſtadt vor Allem dem Dichter ihres Ruhms ſchuldete. Nachdem in der Frühe ein Ständchen die feſtliche Bedeutung des Tages hervorgehoben hatte, erſchien vormittags eine Deputation des Stadtrats mit dem Oberbürgermeiſter an der Spitze, um dem Gefeierten den Ehrenbürgerbrief mit den beſten Wün⸗ ſchen für ſeine Geneſung zu überreichen, welche er hier ſucht und hoffentlich auch finden wird. Abends — chen Zuegelhant liner Schloß die auch von vielen Offizieren unſerer Garniſon beſuchte Kur der Königin ſtattfand, erſchien M.,, fil in der hieſigen Schloßlaſerne um die neunte Stunde, Neckarthal!“ — uſen: i., 59 Birken orlenſtämme; 3 stück eſchene, 2 tück buchene u.! Novelle von M. Gerbrandt. 18. 5 Wa „Gnädige Frau, Sie wiſſen, ich habe Ihn n . Aa gegenüber das Schickſal, immer mit der Thür in's 8 Ster buche Haus zu fallen,“ begann er mit einem Verſuch, den 49 Ster for geſchäftlich leichten Ton anzuſchlagen, in dem er meiſtens ſprach, obgleich ihr das leiſe Beben ſeiner Stimme nicht entgehen konnte, „Ich will auch heute mit Ihrer Erlaubnis keine Ausnahme machen. Als ich vor Jahren in jener Nacht, die Sie zu meiner Gegnerin gemacht haben wird, zum erſtenmal das Wort der Liebe ror Ihnen fand glaubte ich, es würde auch zum letztenmal ſein. „Ich glaubte, ter buchenes, Ster birkenek 1 Prüg⸗lbolz; 87 50 Stück gemisch Dürrholz aus Ster forlenes e als ich von Ihnen ſo umwunden zur Wirklichkeit loh ter 8 zurückgerufen wurde, ich würde mit einer kraftvollen uhn in Anſtr gung die ungewohnte, mir unerklärliche Ge⸗ uf Verlangen be den Aufnahn ſüblswallung abschütteln lönnen. — Wie Sie längſt us f erraten haben werden, war dem nicht ſo. Ich ver⸗ ließ zwar das Haus Ihres Vaters, doch Ihr Bild — 2 4 verfolgte mich. Ich ſah Sie bei meinem Oheim nieten 0 ihrem verſtorbenen Gemahle, wieder und fühlte, daß enn ich ſie liebte — mehr als je. Man ſagte, Sie Küche und ſeien als junge Frau viel ſchöner geworden. Mir der Stadt an ihn waren Sie immer die reizendſte Erſcheinung geweſen, 0 u erfragen in denn lieben heißt, an der Geliebten Schönheiten ent⸗ decken, für die Niemand ſonſt Augen hat. — Von Die Jieblingsſtinder. da an hatte ich nur noch ein Ziel, das war Ihr Beſitz. Darauf habe ich hingewirkt, unabläſſig. unter Kämpfen für die Sie kein Verſtändnis haben würden, unter Entſagungen — doch genug! — Gnädige Frau, wenn ich Sie nicht kennte, wenn ich nicht wüßte, daß Reichtum auf Sie keinen großen Eindruck macht, würde ich hinzufügen, daß mein Vermögen zu dem bedeutendſten irgend eines reichen Bewohners der Reſidenz zählt, daß mir Titel und bürgerliche Ehren in Ausſicht ſtehen, mehr als ich Luſt habe, anzunehmen, daß ich es verſtehen würde, meine Gattin zu einer beneideten viel be⸗ wunderten Frau zu machen. Aber ich mache Ihnen gegenüber keinen Anſpruch als den meiner langen, tiefen, unauslöſchlichen Neigung geltend, und ich frage Sie: Wollen Sie daraufhin, die Meine werden?“ Valerie hob langſam die Augenlider und ſah ihn feſt an. „Herr Hausmann, Sie ſahen gewiß voraus, was ich antworten würde, antworten mußte. Nicht, daß ich noch Ihre Gegnerin wäre — ich habe lang verziehen; auch verachte ich Sie nicht, wie Sie manch⸗ mal andeuteten. Ja, es gib Momente, wo ich mit Bewunderung auf Sie ſchaute. Aber — ich fürchte mich vor Ihnen. Ja, ich fürchte mich — das iſt das rechte Wort!“ Ihr Blick glitt ſcheu von ſeinem jäh erblaßten Autlitz ab, und ſie zog froͤſtelnd ihr Tuch um die ö Schultern. Orientierung ſch'cke ich noch dies voraus: „Sie find nervös erregt,“ warf Hausmann unmutig ein, richtete ſich langſam aus ſeiner vor⸗ gebeugten Stellung auf und ſtützte den Kopf in die Hand. „Das iſt eine Folge des Ausnutzungsſyſtems, das man von jeher mit Ihrem weichen Herzen ge⸗ trieben. O, Sie haben nicht mehr darunter gelitten als ich, der ich es unthätig mit anſehen mußte. „Doch werden wir nicht ſentimental!“ Gnädige Frau! — Er erhob den Kopf und zog ein Portefeuille aus der Bruſttaſche, dabei fortfahrend: „Ich mußte ja auf dieſen Ausgang meiner Liebesbewerbung ge⸗ faßt ſein und daher leider mich noch mit andern Mitteln verſehen, um an's Ziel meiner Wünſche zu gelangen. Die pecuniäte Lage Ihres Herrn Vaters dürfte Ihnen nicht unbekaunt ſein. Zur genaueren Wenn Herr Wolter nur die Hälfte der Schulden ſeines Lieblingsſohnes einlöſen wollte, müßte er den Ban⸗ kerott anmelden. U ber weſſen Haupt ſich alsdann die Anſchuldigungen ergießen würden, wiſſen Sie. — Doch weiter! Ihr Vruder Alphons iſt ein Spieler von Profeſſion. En unglücklicher Spieler, wiſſen Sie, was das ſagen will? — Alphons iſt in meiner Hand. Dieſe Wechſel hier mit A. Wolter unter⸗ zeichnet dieſe auf den Namen Ihres Herrn Vaters, dieſe auf Baron von Salwitz und dieſe auf Herrn von Starkows Namen genügen, ihn zu Es dürften meines Wiſſens Grunde zu richten.