die gewiß auf ſeiner Seſte ſtehe, folgen und einen Angriff auf die Türkei unterlaſſen möge, welcher im jetzigen Augenblicke Griechenland mehr als der Türkei ſchaden dürfte. Paris, 14. Feb. Der Ertrag der Zölle und indirekten Steuern ergab im Monat Januar eine Mindereinnabhme von 12 655 675 Fres. gegen den Budgetvoranſchlag und eine Mindereinnahme von 11014200 Francs gegenüber dem Ertrage im Januar 1885. Verſchiedenet — Baden-Baden, 12. Feb. Die Kaiſerin von Oeſterreich ließ geſtern durch den Reiſemarſchall Lingens die ſo ſchön gelegene Villa „Wilhelma“ (Eigentum des Herrn Wilhelm Metzmer) mieten. Die Kaiſerin wird nach den Feſtlichkeiten (Bälle), welche am 8. und 9. in Ofen⸗Peſt ſtattfinden, ſo. fort die Hierherreiſe antreten und bis Ende April hier verweilen. Wie man hort, ſoll die Kaiſerin keine Reitpferde mehr mit hieherbringen, ſondern aus⸗ ſchließlich Wagenpferde. Die Abſicht der Kaiserin nach Baden zu kommen datiert ſchon ſeit dem 7. Dezember und wurde dieſelbe durch den Mietsabſchluß entgiltig. — Lahr, 12. Feb. Das Reichs waiſenhaus hat, wie die „Lahrer Zeitung“ meldet, wieder zabl⸗ teſten Ländern erhalten. So iſt z. B. aus Amaſſia n Kleinaſten eine wertvolle Sammlung Briefmarken eingegangen, ſechs Freunde aus Teheran, der Haupt⸗ ſtadt Perſiens, haben die Summe bon 50 M. geſchickt. Ein kürzlich verſtorbener Gönner des Waiſenhauſes hat demſelben ein Legat von 100 M. teſtamentariſch vermacht. Das genannte Blatt knüpft hieran die Nachricht, daß nunmehr der Ausgleich mit der Reichs⸗ berfechtſchule in Magdeburg endgiltig geregelt worden Dieſelbe hat die Vergleichsfumme bon etwa 82000 M. dieſer Tage dem Verwaltungsrat übermittelt und ſt am 7. d. M. bereits der erſte derjenigen 88 Nätze m Reichswaiſenhaus beſetzt worden, deren Beſetzung r Reichsoberfechtſchule berttagsmäßig zuſteht. Vor⸗ usſichtlich werden in den naͤchſten Tagen noch wei⸗ ere 8— 10 ſolche Zöglinge eintreffen. Bis heute finden ſich 33 Zöglinge in der Anſtalt. — Freiburg, 12. Feb. In den dem Erz⸗ biſchof nachſtehenden Kreiſen wird der Zuſtand des Kirchenfürſten als in hohem Grade beſorgniserregend trachtend. Der Kranke iſt ſehr ſchwach. — Diedenhofen, 8. Feb. Geſtern nach⸗ mittag 1 Ubr ereignete ſich ein ſchrecklicheh Unglück auf dem ÜUs⸗bergange nach Jeutz bei dem bieten Bahnhofe. In dem Augenblicke, da ein Bremſer das Schienengeleiſe überſchreiten wollte, wurde er von der Lokomotibe des Trierer Zuges erfaßt und unter die Räder geworfen. Beide Beine wurden ihm am Oberſchenkel rein vom Leibe obgeſchnitten. Der Un⸗ glückliche ſoll der „M. u. N. Ztg.“ zufolge ſein Leben in wenigen Minuten ausgehaucht haben. — Frankfurt, 10. Feb. In der Villa des Barons von Erlanger in Nieder⸗Ingelheim wurde ein großer Diebſtahl ausgeführt. Der Wert der ge⸗ ſtohlenen Kunſtgegenſtände wurde auf Mk. 60,000 geſchätzt. Der 0 7 hat eine Belohnung von k. 1000 ausgeſetzt. 8 — Ke 8 (bei Hanau), 11. Feb. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Wilderer und einem Forſtauſſcher fand geſtern in unſerem Walde ſtatt. Der Wilderer griff den Forſtoufſeher an und gab ihm einen Schlag auf den Kopf. Der Forſt⸗ aufſeher feuerte auf den Wilderer und brachte dem⸗ eben einen tötlichen Schuß bei. Der Getroffene wurde nach ſeiner Wohnung verbracht, woſelbſt et, der „Frankf. Ztg.“ zufolge, nachts ſeinen Geiſt aufgab. 5 — Aus Schleſien. In Schweidnitz iſt, lt. „Fekf. Ztg., in der Zelle des Pol 'zeigefängniſſes Feuer ausgebrochen und der einzige Inſaſſe der⸗ ſelben, ein am nachmittag wegen animierter Stimmung inhaftierter Brennereipächter Kilch aus Güttmanndorf, nach entſetzlichen Hilferufen erſtickt und verbrannt. Das Feuer iſt vermutlich dadurch entſtanden, daß der Verhaftete, dem die Streſchbölzer nicht abge⸗ nommen worden waren, ſich in der Fmſternis mit einem Streichholz Licht machen wollte, wobei das Strohlager Fuer fing. Der Verhaftete hatte an dem Tage ein Sühnetermen in Cheſcheidungsange⸗ legenheiten, und zwar eine Aussöhnung zwiſchen dem Ehegatten erfolgt. Die Entrüſtung Über den un⸗ glücklichen Vorfall und den Zuſtand des Poliz ige⸗ fängniſſes iſt, wie die „Schw. Ztg.“ ſchreibt in Schweidniz eine allgemeine. Das vergebliche Hilfe⸗ rufen des Verhaſteten zeigt, daß auch jede Bewachung des Gefängniſſes fehlte. Die Zelle iſt übrigens ein Loch im hintern Teile des Stockhauſes. Als die Feuerwehr in die Zelle eindrang, konnte ſie nur noch die einen entſetzlichen Anblick bietende Leiche des Kilch herausholen. — Aachen, 12. Februar. Heute abend 9 Uhr wurde Tillmann Hans vom Schwurgerichte wegen Totſchlags zu lebenslänglichem Zuchthaufe berurtel Tillmaun Joſef Hans aus Köln war wegen Mole begangen an der Witwe Stockhausen und deren Sohn Bernhard am Weihnachtsabend 188g in der Glocken. gaſſe zu Köln, durch ſchwurgerichtliches Erkenninz vom 7. Juli 1885 zum Tode verurteill, Dur Urteil des Reichsgerichtes vom 24. Septemb. 1885 wurde dies Erkenntnis aufgehoben und die Suche zur anderweitigen Verhandlung an das Schwurgeric zu Aachen verwieſen, welches am 3. Februgg di Verhandlung gegen Tillmann Hans wieder aufnahm. Die Geſchworenen, auf deren Tiſch die Ueberſührung. ſtücke, darunter die zerſchmetterten Hienſchalem det Ermordeten, ſich befanden, hatten in neuntäͤgigg Sitzung, wobei ca. 130 Zeugen zu vernehmen wort, ſich zu der Ueberzeugung bekannt, daß hier nicht ein Mord, ſondern ein zweifacher Totschlag vorliegt und demzufolge ihr Votum abgegeben, Die med zinichen Sachverſtändigen betonten, daß an der Th ſich ſehr wohl zwei Perſonen beteiligt haben könnten; auch wurde durch verſchiedene Zeugen bekunde Tillmann Hans zur Zeit der Begehung der Tol mit einem unbekannt gebliebenen Genoſſen in g fälliger und unheimlicher Weiſe verkehrt hal, — Wien, 15. Februar. In dem Blallenn Spital auf der Trieſter Straß zündete in bergang, ner Nacht eine 22jährige Frau im Dehn Bett an und verbrannte. Das Feuer nahm gh Ausdehnung an und mußten zahlreiche Pallene z Sicherheit gebracht werden. Das Feuer wurde hon der Feuerwehr gelbicht. 7 (Aus dem alten deutſchen Reichen) Zur ge der erſten franzöſtich n Levolntion erließ n die ge ungen der deutſchen Grenzlande Verordnungen, po, durch in Gaſtbäuſern jedes politische Ge piäch ding verboten wurde. In einem Gaſthof am Nhe habe einmal die Gäſte ſich in eine heftige Debate ah gelaſſen, als der Mert ihnen dies ernſtlich unterlag „Wie,“ riefen die erhitzten Streiter entre, ct einmal reden dürfen wir?“ — „Nein,“ enge der Wirt, „nur eſſen und trinken.“ — e durch unterſcheiden wir uns dann noch den de Tieren ?“ — „Durch's Bezahlen meme Hatten.“ 7 (Auch eine Bitte.] Aus Frankeniſel wied geſchrieben: Vor dem hieſigen Schöffengerichle hole ſich vor einigen Tagen ein Handwerksburſche wih Bettels zu veranworten und erhielt dafür 10 Tage Haft. Auf Befragen, ob er etwas einzuwende habe, gab er unter allgemeiner Heiterkeit folgende Antwort: „Meine Herren, ich bitt' um Verlängerung! Kinde zu: „Nun, was ſollſt Du hier abgeben?“ Der Kleine ſtreckte eine prächtige Roſe zu Va⸗ lerie empor. „Von Papa!“ ſprach er dabei. Sie ſab auf Starkow. Er hatte ſich an das Geländer geſtützt und blickte, wie es ſchien, zerſtreut in die Ferne. Valerie nahm zoͤgernd, mit weh⸗ mütigem Lächeln, die Blume. Es ſollte das Einzige ſein, was ſie aus dieſem Hauſe mit ſich fort nahm, wo man ihrer nun nicht mehr bedurfte. Leonie ſetzte ſich auf eine der niedrigen Rohr⸗ bänke. „Du, Altxander!“ rief ſie plötzlich ſcherzend, um ihn aus ſeinen Träumen aufzuſchrecken. „Komme auch her. Ich habe Dir eine Ueberraſchung bereitet, rate einmal welche.“ „Nun?“ entgegnete er und ſtieg langſam die Treppenſtufen hinan. 2 ch habe ohne Dein Vorwiſſen einen Ritt in den Wald arrangiert.“ Er zog ein wenig die Braunen zuſammen. „Wer nimmt denn daran Teil?“ fragte er dann ruhig. „Alphons, Herr v. Salwitz und ſeine Schweſter und — — biſt Du auch nicht eiferſüchtig ?“ Er lächelte, ſich ihr gegenüberſetzend. „Es kommt darauf an,“ ſagte er dann. , 1 Herr von Stockhauſen.“ 245 „Ja — Das ſind ſie Alle. Was meinſt Du, werden wir uns amüſteren ?“ „Steht mein Name auch auf dem Programm?“ frug Starkow. „Aber das verſteht ſich ja von ſelbſt, Du wirſt doch kein Spielverderber ſein?⸗ „Wenn Dir viel an dem Ausflug gelegen iſt — nein. Sonſt hätte ich lieber den heutigen Tag —“ er bob ſeinen Sohn auf den Schooß und, ſtreichelte liebkoſend ſein Haar — Hauſe oder im Kreiſe Deiner Familie gefeiert.“ „Nun bei dieſer Gelegenheit können wir auch für das Wohl der Familie wirken. Ich habe bei dem Arrangement eigentlich weniger an mich als an Alphons und Aurelie von Salwitz gedacht.“ „Meinſt Du denn, daß die Partie gerade ge⸗ eignet wäre, eine Verlobung zu fördern?“ fragte er, Felix auf den Knieen ſchaukelnd. „Ich ſprach Alphons vor einigen Tagen, aber in der Stimmung eines Liebhabers, wie ich ihn für Frl. v. Sal witz wünſchte, ſchien er mir aber nicht zu ſein. Freilich zeigte er ſich Überhaupt nicht ſo offen gegen mich, wie er früher zu thun pflegte.“ Er hielt mit Schaukeln inne und blickte wie fragend zu Valerie auf. Ihre Antwort verhinderte ein Diener, welcher kam, die erſten der Gäſte zu melden. — Valerie nahm an dem Ausfluge nicht Teil. Es ſchien ihr, nachdem ſie ſo lange 0 1 Stille des Krankenzimmers gewöhnt, unmöglich in eine laute, lachende Geſellſchaft zu gehen. Traurig müde und etwas unwohl ſaß ſie nachdem ſie Felix zum Nachmittagsſchlaf niedergelegt, mit einem Buch im Salon. Da hörte ſie horte, eine Stimme ihren Namen nennen, Klang ihr das Blut erſtarrte. ſich — da ging die Thür auf mann trat ein. Ihre erſte unwillkürliche Bewegung war, zu entfliehen. Aber mit wenigen Schritten hatte er „allein in unſerm bei deren Mechanisch erhob ſie und Richard Haus⸗ ſie überholt und ſtand jetzt ruhig und entſchi ſchied vor der Gartenthür. 9 chieden, r plötzlich Geräuſch im Vorzimmer. „Ich bitte nur um eine kurze Unterredung, gnädige Frau!“ ſagte er kurz und eniſchieden, „Ein andermal, — Herr Hausmann — nch hier nicht j tzt! Laſſen Sie mich!“ ſtammelte Ve. lerie innerlich bebend vor Zorn beim Anblick die Menſchen. a „Nein gnädige Frau, jetzt und hier maß ſein!“ entgegnete Hausmann in höflich bittenden, aber feſten Ton. „Ich habe nicht voreilig Mü Augenblick herbeigeführt, aber nun er da if, kun ich in keinen Aufſchub willigen. Ich bitte um die Unterredung mit dem Recht des Mannes, deen erſtes Intereſſe — Sie wiſſen es! — imme S geweſen ſind! Des Mannes, der Ihnen nie mt ſeinen Wünſchen zu nahe getreten iſt, ſo lange St dies beleidigen mußte. Aber heute, gnädige Frau, ſollte Ihre Gerechtigkeit Sie zwingen, mich wel ſtens anzuhören.“ Sie hatte kraftvoll ihre Schwäche niedergerungen „Gut, ich bin bereit!“ ſprach ſie ſcheinbae kühlt und kehrte zu dem Soha zurück. 3 Hausmann ſetzte ſich auf den Stuhl dicht des neben, und ſtützte beide Arme auf die Diban 1 50 Fortſetzung folgt. 7 ne.) Mann O du guat's du brab's Bett! Frau: „Was haſt denn für ſo dumms Gethua?“ Mann: Ne i wer do mei Bett noch lob'n derſ'n, wenn is (Münchener Faſchingsnacht Se (ben in das Bett geſtiegen) liob's, du ſchön s, du beut vermuathli zum auf a fh letzt ymal ſeh Woch'n!“ 1 5 — 7 — 8 5 — 2 — — —v—— 1 1