nixun rivat bg rennmethyy roma. arniz Schutzwall 1. ½ 1 — 3 40. Auskunft erteilen dio Goneral-Agenton Dürr & Muller in Mannheim adenburg d 0 10 25 ach — 900 10 n 1 e i 5 Erſcheint jeden Mittwoch und Hamskag und koſtet vierteljährlich 1 && 20 mit inuſtiertem Anterhallungsblatt 1 && 70 J excl. Poſtproviſion. Iuſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expeditiun eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 Pf., ö Reklamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. e 10 General-Anzeiger für Ladenburg und Aumngegend. blatt 1 ee ee eee ee 12775 i Pegereane e e 6b 1 8881 e 112 35 Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg 1 ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Drucl und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg Berlin, 14 Februar. Der deulch⸗ Reichttag bat in ſeiner Donnerstagſitzung den Antrag Huene mit 145 gegen 119 Stimmen angenommen, der⸗ ſelbe ging dahin: „Der Reichstag wolle beſchließen, die verbündeten Regierungen zu erſuchen, der Mäh⸗ rungsfrage erneut die eingehenſte Prüfung zu teil werden zu laſſen und dem Reichstage von dem Re⸗ ſultate dieſer Prüfung Mitteilung zu machen.“ Die von dem Fürſten Bismarck in der Polen⸗ debatte des preußiſchen Abgeordnetenhauſes in Aus⸗ ſicht geſtellte Vorlage eines Geſetzentwurfs, betr. die Beförderung deutſcher Anſiedelungen in Weſtpreußen und Poſen, hat nicht lange auf ſich warten laſſen, dieſelbe iſt bereits in der abgelaufenen Woche dem preußiſchen Landtage zugegangen. Man glaubt, daß dieſer Vorlage noch fünf bis ſechs andere folgen werden, über die Schulverſäumniſſe, die Anſtellung der Lebrer, die Schul- und die Gerichtsſprache und die Impfung. Eine größere Anzahl der Linken angehöbeiger Abgeordneten der franzöſiſchen Kammer baben den Antrag auf Ausweiſung der königlichen Prinzen aus Frankreich geſtellt. Trotzdem nun der Miniſterprä⸗ ſident Freycinet denſelben erklärt hat, er ſei ein Geg⸗ ner des Antrags und würde, wenn derſelbe zur Ver⸗ handlung käme, deſſen Ablehnung verlangen und nötigenfalls die Kabinettsfrage ſtellen, haben den Antrag nicht zurückgezogen und wird derſelbe daher in Kürze auf die Tagesordnung der Kammer kommen. Die Nachricht, daß in der franzoöſiſchen Armee ein Repetiergewehr eingeführt werden ſoll, wird de⸗ mentiert; dagegen geht der Marineminiſter mit der Umgeſtaltung einer Flotte energiſch vor, der Bau — —— der großen Panzerſchiffe iſt eingeſtellt, dagegen der⸗ jenige von einer großeren Anzahl Torpedobooten an⸗ geordnet worden. Karlsruhe, 13. Februar. Der von den Abgeordneten Kiefer, Friderich, Fieſer, Gönner, K. Hoffmann und Burg heute in der zweiten Kammer eingebrachte Antrag, betr. das Branntweinmonopol, lautet: „Die unterzeichneten beantragen mit Bezug auf die in der 24. Sitzung der zweiten Kammer an die Großh. Regierung vom Abgeordneten Fieſer gerichtete Interpellation über deren Stellung zur Branntweinmonopol⸗Frage und über die hierauf vom Staatsminiſter Turban erfolgte Beantwortung, die nachſtehende Reſolution anzunehm n und zu Protokoll niederlegen zu laſſen: 1) Das Beſtreben, aus der Beſteuerung des Branntweins, durch Umwandlung der hierüber in Deutſchland beſtehenden Ge ſetzesvor ſchriften in ein einheitlicheres und wirkſameres Syſtem der Erhebung bedeutend größere Einkünfte für das Reich und für die Einzelſtaaten zu erlangen, iſt bei der fortwährenden Steigerung der finanziellen Bedürf⸗ niſſe durchaus gerechtfertigt und daher als zeitgemäß zu unterſtützen. Hiebei kommt mißbeſtimmend und rechtfertigend das Bemühen in Betracht, auch der Sittlichkeit und der Geſundheit zahlreicher Volkskreiſe eine wohlthätige Forderung zuzuwenden. Wir ver⸗ trauen zur Großherzoglichen Regierung, daß ſie bei den hierüber ſtattfindenden Verhandlungen nach Kräften zur Förderung der berechtigten Intereſſen des Reichs beitragen und zugleich die Bedürfniſſe unſeres Heimatlandes, ſeiner Induſtrie und insbe⸗ ſondere ſeiner eigenartigen landwirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe thunlichſt wahren werde. 3) Auf Grund des Baden für das erwähnte Steuergebiet zuſtehenden Reſervatrechtes behalten auch wir uns vor, ſeiner Zeit die Frage der Aufgebung dieſes Rechtes zur Erreich⸗ 1886. ung der bezeichneten höheren Ziele einer gewiſſen⸗ haften Prüfung zu unterziehen.“ Leipzig, 11. Feb. Die Entſcheidungsgründe des Urteils des Reichsgerichts gegen den däniſchen Kapitän a. D. Sarauw nehmen als erwieſen an, daß in Paris ein Bureau zur Erforſchuna militärischer Geheimniſſe beſteht, welches eine Verbindung mit dem franzöſiſchen Kriegsminiſterium unterhielt. Sarauw war mit dem Auskundſchaften der Gebeim⸗ niſſe in Deutſchland beauftragt und erhielt aus ſekreten Fonds einen Monatsgehalt von 5000 bis 6000 Francs. Die Ausſagungen der Hauptzeugen und die Abſchriften aus dem Tagebuch und andere Dokumente ergeben den Beweis für eine Verbindung mit dem Bureau. Es ſteht ferner feſt die Verbindung Sarauws mit Hentſch und Röttger. Die an das Bureau von Saraumw verratenen militäriſchen Geheimniſſe ſind: zum Angriff auf Sperrforts beſtimmtes Sturm⸗ gerät, Teile des Mobilmachungsplans, Befeſtigungs⸗ pläne von Kiel und Cuxbafen, Feſtungspläne von Colberg, Swinemünde, Spandau und Mainz, Mit⸗ teilungen über die Feſtungsartillerie⸗Munitionsko- lonnen e. Sarauw, der mit vollem Bewußtſein alle dieſe unbedingt gebeim zu haltenden Dinge zur Erkenntnis der franzöſiſchen Regierung brachte, iſt daher des fortgeſetzten Landesverrats ſchuldig. Röttger war nicht nachzuweiſen, daß die Mitteilungen, die er an Sarauw gelangen ließ, nicht ſchon vorher der franzöſiichen Regierung bekannt waren, desbalb und weil die Mitteilungen über die Mainzer Feſtungs⸗ werke ſchon 1878 durch die Preſſe veröffentlicht waren, iſt derſelbe freizuſprechen. Sarauw wurde zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt. London, 15. Feb. „Daily News“ ſprechen ſich dahin aus, daß Griechenland dem Rate ſeines beſten Freundes, der jetzigen britiſchen Regierung, Die Sieblingskinder. Novelle von M. Gerbrandt. 17. Wie manche, manche Nacht verfloß in dieſer oder ähnlicher Weiſe! Denn hartnäckig rang der Tod um das junge Leben. Er trat, ſeine Hand nach der teuren Beute ausſtreckend, höhniſch zwiſchen die Beiden, die einſt, wenn ſie ſich gegenübergeſtanden, nur den Schmerz eigenſüchtiger, unerfüllbarer Wünſche gelannt. Und jetzt, großer Gott, dachte Alexander: „Gehe nicht mit mir in's Gericht!“ — — „Rette dies Kind und ich will nie wieder eine Bitte für mich ſelber thun!“ war Valeriens tägliches Gebet. Und dann kam eine Nacht ſchlimmer als alle vorhergehenden, eine Nacht, wie ſie das Schickſal zuweilen ſendet, wenn hochfliegende Gefühle uns längere Zeit unſern Zuſamenhang mit der irdiſchen Natur haben vergeſſen laſſen, eine Nacht, die unter dem Fieberſchauer unſerer erregten Nerven aus ihrer düſtern Tiefe langſam ein Bildnis hervorholt, es einer der verſchönernden Hüllen nach der andern entkleidet und endlich ſpricht: „Siehe das iſt der Menſch! — Ein Stäubchen verſchwindend klein im mächtigen Weltall, eine Blume auf dem Felde! Wenn der Wind darüber weht, ſo iſt ſie nimmer da, und ihre Stätte kennet man nicht mehr.“ Alexander ſaß ſtarr, totenbleich auf dem Bett⸗ N 1 1 rand und hielt die Hand ſeines Kindes, deſſen Atemzüge leiſer und leiſer wurden. Valerie ſtand regungslos daneben. — Hin und wieder flog ein Zucken durch den kleinen Körper, die geballten Huͤnd⸗ chen griffen in die Luft. „Soll ich Leonie rufen!“ fragte Valerie und ihre Stimme klang, ihr ſelber unheimlich, dumpf durch den ſtillen Raum. „Wenn Sie wollen!“ ſprach er ohne aufzu⸗ blicken. Dann fügte er ſich zuſammenraffend hinzu: „Wir ſollten freilich wohl. — Bitte ja! —“ Leonie kam halb mit Schlaftrunkenheit, halb mit Thränen kämpfend. „O Leonie, ſieh unſer Kind.“ rief Alexander mit leiſer, bebender Stimme. Sie blickle ihn einen Moment an und warf ſich dann laut aufſchluchzend an ſeine Bruſt. Er legte ſonſt den Arm um ſie und zog ſie an ſich. Valerie ſtand dabei und dachte: „Ach wenn das Kind jetzt geneſen dürfte, und ich ſtürbe an ſeiner Stelle!“ — Und das Kind genas. Als die Morgenſonne durch die Fenſtervorhänge ſchimmerte, beleuchtete ſie einen friedlichen Schläfer, das Fieber war über⸗ wunden! „Jetzt ſind wir über den Berg! — Jetzt wird Alles gut!“ ſagte der Arzt, froh aufatmend, als er an das Lager trat und erwidette herzlich Alexanders ſtummen Händedruck. Dann blickten die die Angehörigen einander in die verſtörten Geſichter, als wollten ſie fragen: „War's denn nur ein wüſter Traum?“ Aber draußen hoch über den Baumkronen, im luſtigen Aether ſchmetterten Freude verkündend die Lerchen, und jetzt öffnete der Kleine lächelnd die blauen Augen und ſtreckte die Aermchen den Eltern ene 8 1 0 Went ß 5 e 8 2 e 18. Kapitel. Valeriens Aufgabe war freilich noch nicht ge⸗ löſt. Die ſorgſamſte Pfl⸗ge des langſam geneſenden Kindes war noch notwendig und die verwöhnte Leonie hätte beim beſten Willen eine ſolche nicht leiſten können. Alexander hatte ſeufzend, mit einem mit⸗ leidigen Blick auf Valerie, nachgegeben, als ſeine Gattin ihm dies auseinandergeſetzt. Er traf jetzt kaum mehr allein mit Valerie zuſammen. Sie mieden ſich wie in ſtillſchweigender Uebereinkunft. Manchmal ſagte ſich Valerie, daß ſoche Selbſtbeherrſchung bei ſeinem Charakter unnatürlich ſei, wenn nicht ſeine einſtigen Gefühle längſt erloſchen wären. — Heute durfte endlich der kleine Felix zum erſten⸗ mol in's Freie. Seine Eltern hatten ihn in den Garten geführt, und Valerie die unter der Veranda ſtand, ſah jetzt alle drei zurückkehren. Alexander ſtieg langſamer als die Uebrigen die Treppenſtufen hinan, 8 Leonie machte vor der Schweſter Halt und rief dem 8