Breisgau. § 4. Der Verein beſteht aus: 8. perſönlichen Mitgliedern, laſſen können und o, aus Ehrenmitgliedern. Persönliches Mitglied kann jeder Unbeſcholden und korporatives Mitglied können Vereine, Korpora⸗ tionen und Gemeinden werden. Die Aufnahme der perſönlichen und der kor⸗ porativen Mitglieder, ſowie die Ernennung von Ehrenmitgliedern erfolgt durch den Vorſtond. § 5. Der Jahresbeitrag wird für ein per⸗ ſöͤnliches Mitglied auf 4 Mark und für ein korpora⸗ tives Mitglied auf 8 Mark feſtgeſetzt. . Der gedachte Beitrag iſt für jedes Kalenderjahr im Monat Januar fällig und wird, wenn er bis zur erſten ordentlichen Generalverſammlung nicht eingezahlt iſt. durch Poſtnachnahme erhoben. . Iſt dieſer Beitrag nicht zu erlangen, ſo gilt das Mitglied als ausgeſchieden. i Eine Rückvergütung gezahlter Beiträge findet nicht ſtatt. . § 6. Freiwillig kann der Austritt mit Ab⸗ lauf eines jeden Kalenderjahres erfolgen, ſofern der⸗ ſelbe vor dem 1. Dezember dem Vereinsvorſtand ſchriftlich angezeigt wird. Ein ausſcheidendes Mitglied entſagt allen An⸗ ſprüchen an den Verein und an das Vereinsver⸗ mogen. § 8. Soweit der badiſche Fiſcherverein Ge⸗ wäͤſſer gepachtet oder in Selbſtbewirtſchaftung ge⸗ nommen hat, kann den Mitgliedern unter noch näher feſtzuſetzenden Bedingungen das Vergnügen der Angelfiſcherei vom Vorftande geſtattet, keinesfalls aber dürfen die gefangenen Fiſche vom Angler ver⸗ kauft werden. Einem jeden Mitglied wird die vom Verein herausgegebene Fachſchrift „Mitteilungen des badiſchen Fiſcherbereins“ gratis zugeſendet. Mit der geſchäftlihen Leitung der Vereinsan⸗ gelegenheiten iſt der Vorſtand betraut, welcher aus 9 Mitaliedern beſteht. VV''TL! . Der Vorſtand wählt: „ Aten 5 (Stellvertreter). us ſeiner Mitte oder aus der Zahl der ſonſtigen § 8. Der Sitz des Vereins iſt Freiburg im b. korporativen Mitgliedern, welche ſich durch einen Deputierten bei allen Abſtimmungen vertreten Vereinsmitglieder: einen Verwalter, „ Sekretär und 7 8 9 17. In der erſten Hälfte jeden ſiatt findet eine ordentliche Generalverſammlung 100 Außerordentliche Generalverſammlungen abzuha tet wenn ſolche vom Vorſſand für notwendig erach oder von mindeſteus 20 Mitgliedern verlangt werden. Die Einladung hiezu ergeht vom Vorſtand unter Angade der Tagesordnung, entweder direkte an die Mitglieder, oder durch das Fachblatt des reins. 1 5 0 Die Abhaltung dieſer Verſammlungen iſt nicht an den Sitz des Vereins gebunden, ſondern kann ſich nach dem Ermeſſen des Vorſtandes auch auf einen anderen Ort des Großherzogtums Baden er⸗ ſtrecken. Die Beſchlüſſe in den Generalverſammlungen werden nach einfacher Maforität der anweſenden Mitglieder gefaßt. c . 12. Februar. Wie uns die „Neue Bad. Edsztg.“ mitteilt, iſt es den in die Schweiz zur Verfolgung der beiden Verbrecher, Aus⸗ läufer Willibald Fritz on Iffezheim und Schloſſer Wilhelm Ries aus Loffenau (Württembera), welche in der Nacht vom 31. v. M. auf 1. d. M. den Kaſſenſchrank der Firma Gebr. Hahn in Mannheim erbrochen und daraus Wertpapiere im ungefähren Betrage von 18 000 M. und bares Geld im Betrage von etwa 1500 M. geſtohlen hatten, beorderten Mannheimer Kriminalb'amten. Hr. Polizeikommiſſär Meng und deſſen Detektiv Wenz, nach erfolgloser Fahndung in Baſel am letzten Mittwoch morgen 2 Uhr in Zürich in Gemeinſchaft mit der Züricher Detektippolizei unter Führung des Hr. Polizeihaupt⸗ mannes Fiſcher gelungen, die ſo eifrig Geſuchten in einem Bordal, deſſen Thüren zuvor gewalſam geſprengt werden mußten, und das, weil alle Lampen wie auf Kommando in allen Etagen gelöſcht waren, mit ge⸗ ſpanntem Revolver durchſucht wurde, zu verhaften. In der mittlerweile von der Detektiv⸗Mannſchaft umſtellten und beſetzt gehaltenen Hotel „zur Krone“ in Zürich fanden die Mannheimer Polizeibeamten, welche die Verhafteten dahin transportierten, nicht allein die bei Gebr. Hahn geſtohlenen Kleidungsſtücke, die ſich die Verbrecher vor Antritt ihrer Flucht an⸗ geeignet hatten, ſondern auch bedeutend mehr Wert⸗ bopiere und Geld (etwa 32000 M. in Papier und 1650 M. in baar) als die Beſtohlenen nach Ent⸗ deckung der Thot angegeben. Die in der Fre furter Zeitung gusgeſprochen⸗ Belohnung berdientn ganz beſonders, wie wir aus ſicherer Quelle erfahrn unſere wackeren Landsleute, die zur Verfolgung „ 7 * geſchickten Geheimpoliziſten Meng und Schuznem 1 5 5 Wenz, die j tzt noch in Zürich weilen, um nach gr. * ledigung des zwiſchen der badiſchen und ſchwiie. 1 i ſchen Regierung eingeleiteten Auslieferungeberfahr * die 2 nicht ungefährſichen Verbrecher unter fiche 2 Eskorde nach Mannbeim zu transportieren. N 10 . unerwähnt dürfte das Erſtaunen der beiden g, — teten bleiben, als die ihnen perſönlich bean 1 Mannbeimer Polizeißeamten ſie, die bei Dunn inladr ſchwelaten, unerwartet Überraſchten, dingfeſt nahm 5 * und ihnen die Ketten onlegten. 5 — Mannheim, 9 Febr. Auf dem Sch 2 2 * nengeleiſe in der Nähe der Neckar⸗Gißenbabnze bn wurde geſtern vormittag der 18jährige Burſche Me Gutfleiſch von Feudenheim ſchwerverletzt aufgefun der anſcheinend von einem Eiſenbahnzuge eine Sn weit geſchleift worden war. Der Bewußtloſe wm nach dem Allgemeinen Krankenhauſe berbracht, „Jugend. Wenn mir noch eine Hoffnung bleibt, „ſo ſind Sie es, Valerie, Elen Sie, ich beſchwöre „Sie, an das Lager meines Knaben! — „hoff viel von Ihrer Pflege für die Geneſung „des Kindes — Fürchten Sie keine neuen Scenen „von mir — ſeit unſerem letzten Wiederſehen „find ja mehr als zwei Jahre vergangen, und, „Valerie, was für Jahre waren es! ch „füge nichts mehr hinzu, ich weiß, Sie können »die Bitten eines geängſtigten Vaters nicht ab⸗ ſchlagen.“ Val⸗riens Entſchluß war gefaßt, ſobald ſie zu Ende geleſen. Auch ihr Vater war damit einver⸗ fanden, daß Valerie ihre Mutter in der Pflege des kranken Kindes ablöſe. Nur Arthur ſah bedenklich auf Valeriens neue Begegnung mit Starkow. Doch mußte er ſich ſelber ſagen, daß, wenn etwas imſtande ſei, des Kindes Leben zu retten, dies Valeriens treue Aufopferung ſei. Bei Valeriens Eintritt in die Villa der Schweſter fand fie die geſpannte Diener⸗ ſchaft in freudiger Aufregung. „Der gnädige Herr ſei wiedergekehrt und nun werde ſicher Alles gut werden,“ berichtete ſtrahlend der Lakai, der Valerie hineinführte. Die Diener in dieſem Hauſe waren alle ein wenig redſelig, ein wenig vertraulich und gründlich verzogen. Leonie kam der Schweſter im Salon entgegen. „Er iſt da, weißt Du's ſchon?“ rief ſie. „Vor einer Viertelſtunde kam er an. Er iſt nicht ſehr verändert. Jetzt ging er zu Felix hinüber. Valerie, Du wirſt nichts davon ſagen, daß wir an des Kindes Krankheit ein wenig Schuld haben. Alexander thut ohnehin, als handelte es ſich um ſein ganzes Glück, — Valerie börte die letzten Worte nur zerſtreut an, denn im Nebenzimmer vernahm man jetzt einen leichten Schritt. Die Portiere wurde gehoben, und Alexander von Starkow erſchien auf der Schwelle Sein Antlitz war bleich, ſeine Augen waren gerötet. Aber Leonie hatte Recht, ſehr verändert erſchen er im Uebrigen gerade nicht! Aus der Ent⸗ fernung konnte man ihm noch ganz die ſonnige, heitere Schönheit zuſprechen, die einſt an ihm be⸗ zaubert. Nur, wenn man ibn in der Nähe ſah, zeigten die feinen Linien um Augen und Mund, daß die letzten Jahre an ſeiner Kraft gerüttelt hatten. Er eilte ſchnell auf Valerie mit den Worten zu: „O, Sie ſind ſchon da, gnädige Frau! Wie dankbar werden Leonie und ich Ihnen ſein, wenn Sie ſich mit uns in die Krankheitspfleg⸗ teilen wollen! Gehen wir jetzt gleich zu unſerm kleinen Patienten?“ Seine Stimme, die gepreßt klang, als ſei ihm der Hals zugeſchnürt, bebte bei den letzten Worten. Er wandte ſich haſtig um und ſchritt boran in das Krankenzimmer wo man das Kind im „ der Entſcheidung nahen Fieberkrampf and. Valerie wachte die erſte Bette. Die Nachtlampe füllte den Raum um ſie her mit mattem Licht. Die Thür des Nebenzimmers ſtand halb geöffnet, und dort hörte ſie Alexander mit ruheloſen Schritten auf und nieder gehen. Leonie hatte es ganz ſelbſtverſtändlich gefunden, daß man ſie zu Bett ſchickte. Sie kam ſich bei der Ange⸗ Nacht an dem kleinen wo der Junge in's Spiel kommt — könnte außer ſich gerathen, wenn — ich fürchte, er V 5 5 1 5 525 5 legenheit eigentlich am bedauernswerteſten vor. — alerie verwandte kein Auge von dem zarten Kinder- er geſtern nachmittag, ohne jedwede Auskunft 900 8 in zu können. verſtorben iſt. Man vermutet, daß 1 2 er! junge Burſche freiwillig den Tod geſucht hat, Ie 25 ſind bis jetzt keinerlei Motipe bekannt geworhe l — Heute vormittag wurde im neuen Nhe eine männliche Leiche gelandet; dieſelbe ſoll ze zg ſeit Ende Dezember v. J. vermißten Schuhmacher und Laternenanzünders Joh. Kohl ſein, n 25 — Karlsruhe, 8. Feb. Ueber einen Ne n giftungsverſuch im nahen Hagsfeld erführt man * gendes: Die Eheleute Jakob Erb lebten ſchon i in großem Zwiſt. Am Freitag nun ſchllllelle de N ſaubere Ehemann Phosphore in den Hafen, wenn 1 Kaffee gekocht wird, um damit ſeine Frau zu zu . giften. Später that Erb auch in die Suppe Pho n phor, die Frau merkte aber die Giftmiſcher un 1 lief mit der Suppe nach dem Nathaus. Dabu 155 kam die Sache zur Anzeige, der Mann wurde beg unn haftet und nach Karlsruhe in's Unterſuchungsgelng Er nis, woſelbſt er Studien über ſeine Gifimiſchen * machen kann, abgeliefert. * — Berlin. Mit der Schwiegermuſler dunth⸗ 835 zubrennen, kann ſicherlich als ein ſeltenes Ereignis t 1 verzeichnet werden. Das Tagesgespräch im Ofen EE Berlins bildet das ſeit einigen Tagen bekannt 4 2 wordene Ver ſchwinden eines Handelsmanmes, deſeh u plötzliches Verduften von der Bilofläſche unter gun en ſelteen Umſtänden erfolgt iſt Der Verschwunden 1 die blonden Locken in feuchlen Ringeln klehlen. Mm Lr es ihr gelänge, zur Errettung dieſes Lebens bein Eri ragen! O Gott, o Gott, welch ein ſüßes Heat 8 mußte es ſein! Nicht nutztos war ſie daun dug . die Welt geg engen, nicht ausgelöicht ihr None az 124 klangloſe Ziffer aus dem Buch der Menſchheif, w * ſie dereinſt die Angen ſchlo!! — Sie hole d Lilli; Hände um die Kniee gefaltet, ihr ganzes Dil war ein inbrünſtiges Gebet. Len Der Kleine stöhnte ſchmerzlich auf, Alder 215 erſchien auf der Schwelle. a . Er ſoh, wie Valerſe mit ſonfter Had s 3 Schmerzen ſeines Kindes zu lindern ſuchte. Geza * los trat er näher. 5 10 de „Glauben Sie, daß er uns erhalten Reibe! 8 fragte er ohne ſie anzufehen. appr „Hoffen wir Alles von Gottes Güte !“ engeg bew nete ſie. deR „Tante Valerie“ flüsterte der Kleine. dba N Alexander ſah ſie mit erſtauntem Blick 10 „Er erinnert ſich ihrer, wie iſt es moglich! 0 erkannte er nicht — freilich, wie ſollte er auch ſeine Stimme zitterte wieder, er biß ſich auf di Lippen. g Lange ſtand er dann noch regungslos, de Blick auf Felix geheftet. Endlich raffte er 1 einem tiefen Seufzer auf und ging in das Neben zimmer und begann ſeine Wanderung aan e Wie manche, manche Nacht verfloß in 140 oder ähnlicher Weiſe! Denn hartnäckig rang der 2d um das junge Leben 55 FJ. 71 +. 7 . 75 77 . antlitz vor ihr, das die Fieberhitze gerötet, um das r 7 4 S V .