11 5 en . 8 N ö 1 nz; in Geddes Roos zen Schritz Erſcheint jeden dchotterer Nu mit illuſtiertem Anterhaltungsblakt 1 4 70 exel, 8 Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen 9 Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme 2 — Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., L Reklamen mit 20 Pf. berechnet. zurg ö —— n Uebungen merstogs jene Uhr in der hal ſtatt. 0 Volitiſches. 1 Berlin, 17. Januar. Der deutſche Reichs⸗ Turner wethg tag bat ſich während der abgelaufenen Woche mit Tu rnordun der Nordoſtſeekanalvorlage und der Zuckerſteuerreform cht. beſchäftigt. Beide Vorlagen wurden einer achtund⸗ zwanziggliedrigen Kommiſſion Überwieſen. Der preußiſche Landtag iſt vom Kaiſer in Perſon eröffnet worden. Derſelbe ſprach ſpeziell ſeinen Dank für die Kundgebungen an ſeinem Re⸗ aierungsjubiläum aus. Den geſchäftlichen Teil der Thronrede verlas als preußiſcher Miniſterialpräſident Fürſt Bismarck. Am Schluß der Thronrede wurden die Ausweiſungen von ruſſiſchen Polen erwähnt, orſtande schritt nen an den Tm erden. 5 3 her Furnrct. betreffs deren dem Landtage eine Vorlage zugehen werde. Die Annextion Birmas wird den Eng⸗ ländern noch manche Sorge bereiten. Das Land iſt in Aufruhr, und große, bewaffnete Freibeuterſcharen haben ſich gebildet. Die Engländer ſcheinen aller⸗ dings genügende Maßregeln ergriffen zu haben, um die Bewegung zu erſticken. Was die bulgariſche Frage anbelangt, ſo wird aus Konſtantinopel berichtet, die Pforte ſei geneigt, die Perſonalunion anzunehmen, wenn Fürſt Alexander die bulgariſche Armer dem Sultan gegen Serbien und Griechenland zur Verfügung ſtellt, falls dieſe die Union nicht anerkennen und einen Krieg provozieren ſollten. Die Pforte will erſt nach Loſung aller Schwierigkeiten abrüſten. Wenn die Lo ſung unmbalich, wird der Sultan die Herſtellung des Status quo fordern und Said und Osman, die keine Konzeſſionen machen wollen, in's Miniſterium berufen. Der engliſche Vertreter, White, iſt bemüht, eine Verſtändigung zwiſchen dem Sultan und dem In Maun hein Auskunft erteilen die General-Agenten u Muller * —— 121 * ehlt 0 . L. Stenz. ine burge General-Anzeiger für ö Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 4 20 3 bis Mittags 12 Uhr in der und werden die einſpaltige . t 10 okal⸗ Anzeigen mit 6 Pf., ( 5 5 Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. * 9 5 ... ˙ Ä——: 8 5 Poſtproviſton. e Mittwoch, oͤen 20. e 1 Fürſten Alexander herbeizuführen. — In Belarad wollen der Regierung naheſtehende Kreiſe wiſſen, daß zwiſchen Serbien und Griechenland Allianzver⸗ handlungen ſtattfinden, um ihre gemeinſamen Inter⸗ eſſen gegenüber einer einſeitigen Löſung der oſtru⸗ meliſchen Frage zu wahren. Karlsruhe, 16. Jan. In einer heute hier⸗ ſelbſt abgehaltenen Intereſſentenverſammlung wurde der Beſchluß gefaßt, bei der großb. Regierung dahin zu wirken, daß das Branntweinmonopol, als die ſüddeutſchen Brennereibetriebe ſchädigend, bekämpft werde. Die Ausſichten dieſes Beſchluſſes auf Erfolg erſcheinen nach den geäußerten Anſchauungen unſerer Regierung recht wenig ermunternd für eine weitere Agitation gegen das Monopol. Stuttgart, 16. Jan. Das Geſamtkollegium der Zentralſtelle für die Landwirtſchaft hat ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung, an der auch der Finanz ⸗ miniſter teilnahm, grundsätzlich für das Branntwein. monopol ausgeſprochen. Köln, 16. Jan. Die öffentlicht die Encyclica des Papſtes an den preu⸗ ßiſchen Episkopat. Der Papſt lobt darin Biſchöfe und Gläubige wegen ihres trotz der Bedrängnis durch die Maigeſetze mit Treue gegen den Fürſten und mit Vaterlandsliebe verbundenen Glaubensmutes. Weiter betont der Papſt die Notwendigkeit der Freiheit der kirchlichen Regierung und der Erziehung der Geiſt⸗ lichkeit und hofft auf baldige beſſere Verhältniſſe. London, 18. Januar. Nachrichten aus Griechenland zufolge weigert die atheniſche Regierung die Abrüſtung. „Köln. Volksztg.“ ver⸗ Verſchiedenes. — Schriesheim, 19. Januar. Geſtern Nachſtehende Annoncen ⸗ in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, Inſerate ind von nachweisbarer Wirlſamkeit. 5 Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg Zanuar Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner G. L. Daube und J. Barck und Comp. für uns an. nehmen Inſerat. i 22 — 1886. von 12 — 20 Mk. per 50 Kilo excl. Steuer verkauft Der Tabak fand raſchen Abſatz, da derſelbe trocken abgehängt und nicht weniger als 23 auswärtige Händler am Platze waren. — Mannheim, 17. Jan. Tabak. In ver⸗ floſſener Woche fand ſehr lebhafter Einkauf ſtatt und wurden in Gundi⸗Orten M. 18 — 26, in Rheinbayern M. 14—25, an der Bergſtraße M. 12—18. an der Haardt M. 24— 36 per 50 Kilo excluſtve Steuer. Das Gewächs fällt ſehr verſchieden⸗ artig und meiſtens kürzer aus, als bei voriger Ernte. — Offenburg, 14. Jan. Am Abend des 11. ds batte der Sohn des Kunſtgärtners Haag in Offenburg noch ſpät nach der Heizung der Ge⸗ wächshäuſer zu ſehen und fiel dabei, wahrſcheinlich infolge eines epileptiſchen Anfalls, in den Feuerraum. Als der Vater ſpäter binzukam, fand er den Unglück⸗ lichen tot und das Geſicht verbrannt im Feuerraum. — Roſenberg, 15. Jan. Heute nachmit⸗ tag zwiſchen 3 und 4 Uhr gingen die Herren, Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektor Eberbach aus Mos bach und Straßenme E. plötzlich ſtehen und ſagte zu ſeinem Begleiter „Herr Hamm, wie wird es mir auf einmal ſo ſon derbar!“ Mit dieſen Worten ſank er feinem Be gleiter leblos in die Arme; ein Schlaganfall hatt ſeinem Leben ein Ende gemacht. Alle angeſtellte Wiederbelebungsverſuche blieben erfolglos. Der Ver blichene, anfangs Fünfziger, hinterläßt eine Witw mit 4 Kindern. Die Trauer um dieſen Mann i eine allgemeine. wurden hier ca. 2000 Zentner Tabak zu dem Preiſe f — Wü rzburg, 12. Januar. Vom Militär bezirksgericht wurden heute drei Sanitätsſoldaten zu atoſfen de Die Lieblingskinder. L. Stenz. 5 Novelle von M. Gerbrandt. i — 8. ter mehl Ibr Gatte hatte Leonſe vor ſeiner Abreiſe, die 11 ibn in vertrauter Senduna des Hofes in's Ausland A. Me 3 geführt, den vornehmſten framilien ſeiner Bekannt⸗ ſchaſt vorg⸗ſtellt. Wer Glück hat, hat eben immer Glück! Leonie von Starkow war trotz mancher artel ſpitzen Zunge der Liebling der odeligen Geſellſchaft geworden, wie ſie früher der Liebling der bürgerli⸗ verpachten. chen geweſen war. Beſonders hatte die Gräfin Ceernikan, eine wegen ihrer Eleganz, aber auch wegen der Freiheit ihrer Sitten viel genannte Dame, Leonie in ihren Schutz genommen, und man ſah Leonie faſt überall an der Gräſin Seite. Jetzt hörte man Schellenklingel, Peitſchenknall — ein Schlitten ſchöner als die vorigen, ſauſte vor⸗ . Sommer. led 20 riken von über. Valerie lehnte ſich lächelnd in ihren Stuhl 15 Moſet, zurück. Der flüchtige Moment hitte kaum der langen ha 25 10 Mühe des Wartens gelohnt. Aber ſie hatte doch Hauswal, flüchtigen Moment Leonie geſehen, das heißt ihr rotes Sametbarett mit der lang wallenden I f Feder und ein Stückchen ihres blühenden Geſichts, welches ſie im lebhaften Geſpräch der Gräfin zuge⸗ ine Mork wandt hatte. Daß ſie am Hauſe ihrer Schweſter 10 Stenz vorüberfuhr, hatte Valerie wohl nicht bemerkt. Eben⸗ owenig der junge Offizier, der in glänzender Uni⸗ form den Damen gegenüber geſeſſen und wahrſchein⸗ lich dem Rufe, den Alphons Wolter aus galanter Geſellſchafter immer beſeſſen, mit zu großem Eifer entſprochen hatte. Valerie erhob ſich, ohne Groll, ohne Neid. Sie ſah ſich in dem Wohnzimmer um, deſſen einfache Ausſtattung wahrlich nicht auf den Reichtum ſeines Beſitzers hätte ſchließen laſſen — auch ohne Groll und Unzufriedenheit. Sie halte ſo viel Prüfungen beſtanden, daß ſie nach den kleinen Vorzügen des Lebens wenig fragte. Von ihrem Garten despotiſch beherrſcht wie einſt von ihren Eltern, in enge Schranken gebannt wie noch immer in ihrem Leben. war ihr nicht ſtürmiſche Sehnſucht, Freiheit und heiteren Lebensgenuß geblieben, die ſie in ihren Mäd⸗ chenjahren oft verzweifelnd an dieſen Schranken hatte rütteln laſſen. Bergen hatte ihr gemeldet, daß er heute zum Abendeſſen einen Verwandten mitbringen werde. Sie ließ die Lichter anzünden, ſetzte ſich mit einer Hand⸗ arbeit an den Tiſch und erwartete ruhig die Ankunft ihres Gatten. Er kam pünktlich wie immer, genau zur beſtimmten Zeit und führte, ebenfalls pünktlich den verſprochenen Gaſt ein. Valerie ſtand, als er ihr gegenübergeſtellt wurde, einen Moment völlig faſſungslos da: Dieſer Gaſt war Richard Hausmann, der ehemalige Buchhalter ihres Vaters, der Neffe ihres Gatten. Hausmann ſchien ihr auch größer und ſchmäle als früher, ſein Blick noch ſchärfer und kälter. Wie ein ſtarrer Reif legte es ſich um ihr Herz, als Bergen ihr erklärte, ſein Neffe werde die Leitung der Geſchäfte, di er bisher in der Ferne für ihn geführt, jetzt hier übernehmen, alſo vorausſichtlich im Haufe bleiben, wie es bei ſeiner Bergens, ſchwan⸗ kender Geſundheit ja leider notwendig geworden. Valerie hatte wenig Gelegenheit, die Verachtung, die ſie gegen Hausmann empfand, an den Tag zu legen. Bergen ſchien noch bisher keine Zeit gefunden zu haben, ſeinen Neffen über die geſchäftlichen Ver⸗ hältniſſe zu orientieren, und den Augenblick des Bei⸗ ſammenſeins mit ſeiner Gattin für den geeignerſten dazu zu halten. Hausmann hörte ihm, auf die lange, ſchmale Hand geſtützt, aufmerkſam zu, und nur zuweilen warf er unter dieſer Hand hinweg einen ſeiner nachdenklich forſchenden Blick auf Valerie. Nach der Mahlzeit wurde Bergen abgerufen; Valerie und Hausmann blieben allein. Sie zählte ſo gelaſſen die Maſchen an ihrer Handarbeit, als befinde ſich außer ihr Niemand im Zimmer. Wenn ſie nicht imponirend aufzutreten verſtand, wußte ſie wenigſtens, vornehm gleichgiltig zu ignorieren. 5 Hausmann war aufgeſtanden und ſchritt noch⸗ mals nachdenklich durch das Zimmer. In der Nähe ihres Sitzes, im Schatten des Lichtſchimmers blieb er dann ſtehen.