eorg Keller, Ladenburg. achung. Arbeitgebern zur 5 das Hauptre⸗ zunkenverficherung gestellt wird, da⸗ er Krankengelder det. pedition eingehen, Januar 1886. Garmondzeile oder deren Raum mit 10 cſtand. RNeklamen mit 20 Pf. berechnet, en. Brehm. — — . — chung. Nr. 3. Bezüglich des in hieſiger 1 darauf auf⸗ er Ein⸗ und hriftlich ange⸗ B, und daß Bolizeiſtrafge⸗ elche die An⸗ nit Geld bis raft werden. nederholt be⸗ An⸗ und Ab⸗ usnahme nur 9—12 Jahr werden. ſtyerſtändlich und Abmel⸗ n Volitiſches. Karlsruhe, 5. Januar. In der badiſchen Zweiten Kammer und vorausſichtlich auch in anderen ſüddeutſchen Kammern werden in den nächſten Tagen die Regierungen über ihre Stellung zum Brannt⸗ weinmonopol befragt werden. Die Angelegenheit wird ſonach, bevor ſie die geſetzgebenden Körper⸗ ſchaften des Reiches beſchäftigt, einer parlamentariſchen Verhandlung in den Volksvertretungen von Einzel⸗ ſtaaten unterzogen werden, was zur Klärung der ache nur von Nutzen ſein kann. Konſtanz, 4. Januar. Wie gerüchtweiſe mitgeteilt wird, ſoll das Urteil des Kriegsgerichtes ber Lieutenant Hellwig, das zur Zeit dem Kaiſer Wilhelm zur Beſtät gung vorliegt, auf vier Jahre Haft (wegen Duells) und Ausſtoßung aus dem Heere wegen Ehrenwortbruches lauten. Berlin, 5, Januar. Die „Nordd. Allg. 3.“ ingt folgenden Erlaß des Kaiſers an den Reichs⸗ kanzler: Als ich im Januar 1861 durch Gottes nade berufen wurde, den Thron meiner Väter zu Dez. 1885. ßbeſteigen, durfte ich bei meinem ſchon damals bor⸗ eramt. 1 Lebensalter, nach menſchlicher Berechnung en. Brehm kaum hoffen, daß mir eine lange Dauer der Regierung . e beſchieden ſein würde. Jetzt blicke ich in Gemeinſchaft er mit meiner Gemahlin auf eine Reihe von 25 Jahren 5 zurück, in denen es mir vergönnt geweſen, unter freud⸗ und leidvollen Erfahrungen meines ſchweren holz 55 fürſtlichen Berufes mit ungeahnten glücklichen Erfolgen zu walten. Unerſchöpflich iſt en mein Dank gegen den Allmächtigen, der mich den Tag meines Regierungsjubilaums erleben ließ, der mich m in ganzes Leben hindurch, namentlich im letzten Vierteljahrhundert mit Gnade überhäuft, der im wechſelvollen Laufe der Geſchicke meine königliche Regierung im Innern wie nach außer reich geſegnet Haus des Käufer nen, enburg General-Anzeiger für Ladenburg und Amgegend. Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, in Hamburg und ſämtliche Rudolf Moſſe, G. Erscheint jeden dtittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 K 20 mit illuſtiertem Anterhaltungsblatt 1 % 70 W exel, Poſtproviſton. uſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. Pf., . Samstag, öden 9. Januar hat. Was mich bei der Feier des frohen Ereigniſſes beſonders erhebt, das iſt das unerſchütterliche Ver⸗ trauen, die Treue und der unwandeibare Liebe meines Volkes, welche ich bei den berſchiedenſten Gelegen⸗ heiten ſo oft erfahren und welche auch bei dem gegen⸗ wärtigen zweifachen Anlaß der Jahreswende und meines Jubiläums ſich wiederum in der manigfaltig⸗ ſten herzlichſten Weiſe bekundet hat. Nicht blos aus meiner Monarchie, aus dem ganzen deutſchen Vater⸗ lande und weit über deſſen Grenzen hinaus, ſoweit die deutſche Zunge klingt, bin ich von kommunalen und kirchlichen Verbänden, von anderen Köͤrper⸗ ſchaften und Kollegien jeder Art, von Vereinen und Anſtalten in zum Teil kunſtvoll ausgeſtattenen Adreſſen, ſowie von einzelnen Perſonen in Zuſchriſten, poetiſchen wie muſikaliſchen Ergüſſen und Telegrammen be⸗ glückwünſcht worden. Auch in feſtlichen Veranſtal⸗ tungen und Verſammlungen hat das Gefühl des Volkes zur Feier des Gedenktages ſich kund gethan, und nicht minder find mir aus dem Kreiſe meiner ehemaligen braven Krieger Beweiſe der Treue in großer Menge zugegangen. Solche ungemein zahl⸗ reichen Zeugniſſe von Anhänglichksit und Verehrung, welche dem Tage die rechte Weihe geben, erfüllen mein Herz mit tiefer Erkenntlichkeit und ſtärken mich in meinem hohen Alter zu weiterer Ausübung meiner fürſtlichen Pflicht für die Zeit, welche mir hienieden noch beſchieden iſt. Aus überſtrömendem Herzen danke ich heute Allen, welche mich und ebenſo meine Gemahlin durch ihre Teilnahme beglückt haben; mit ihnen vereinige ich mich in dem gemeinſamen Wunſche: Gott ſei auch ferner mit unſerm deutſchen Vater⸗ lande! Ich beauftrage Sie, dieſen Erlaß zur öffent⸗ lichen Kenntnis zu bringen. Berlin, 5. Januar. Dem Fürſten Bis⸗ mark ſind jetzt die Inſignien des ihm vom Papſt ochenbl Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg * * 15 Adolf Steiner Annoncen⸗Bureaurx von Haaſenſtein und Vogler, L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. 1886 aus Anlaß der glücklichen Löſung der Karolinenfrag verliehenen Chriſtusordens in reicher Brillantenfaſſun zugegangen. Aus gleichem Anlaß hat bekanntli der Kardinal⸗Staatsſekretär Jacobini den böchſte preußiſchen Orden vom ſchwarzen Adler erhalten. Berlin, 5. Janar. Durch königliche Ver⸗ ordnung wird der preußiſche Landtag auf den 14 Januar einberufen. Berlin, 6. Januar. Eine ſtark beſuchte Verſammlung hieſiger Spiritusintereſſenten, welche geſtern tagte, wählte eine Kommiſſion von 8 Mit⸗ gliedern aus Vertretern erſter Firmen behufs Agitation gegen das Spiritusmonopol und beſchloß ſich auch mit Intereſſenten in Breslau und Poſen in Ver⸗ bindung zu ſetzen, als auch um eine ſelbſtſtändige Agitation zu betreiben. London, 6. Jan. Aus Mandalay (Ober⸗ Birma) wird vom Samstag gemeldet: 10,000 Auf⸗ ſtändiſche innerhalb eines Umkreiſes von 30 Kilo⸗ metern bedrohen Mandalay, wo das Volk aufgeregt iſt. General White iſt einem Angriff durch eine Anzahl gutgeplanter Bewegungen zuvorgekommen. Verſchiedenes. — Aus Karlsruhe, 6. Januar, wird ge⸗ ſchrieben: Am letzten Sonntag und Montag hatten die Herren Profeſſoren Hoff und Schurth, ſowie die Maler Borgmann und Kallmorgen die für den Hei⸗ delberger Univerſitätsfeſtzug entworfenen Koſtüm⸗ ſtizzen in der großh. Kunſtſchule dem Publikum zu⸗ gänglich gemacht, welche Zuvorkommenheit dankbar anerkannt wurde. In dem Feſtzug ſoll die Geſchichte der Heidelberger Univerſität zur Anſchauung gebracht werden in folgender Weiſe: 1) Ruprecht I, Grün⸗ dung der Hochſchule 1386, 2) Friedrich der Sieg⸗ reiche, Kriegszug 1560, 3) Otto Heinrich, Huma⸗ feinſte Marke 5 di K kingskind offen bei Die Kieblingskinder. L. Stenz. 45 Novelle von M. Gerbrandt. 17 5 4. b ſche „Was fehlt Dir denn eigentlich?“ rief Alphons verdrießlich. f „Was ihr fehlt 7 ſprach die Mutter mit Nach⸗ lt L. Stenz. g druck, indem ſie vor Valerie ſtehen blieb und die t ſeine Augenbraunen zuſammenzog. 5 ei Dias junge Mädchen blickte ſcheu und angſtvoll Räucher zu ihr auf. ung. „Das kannſt Du fragen!“ fuhr Frau Wolter zel Gattung, e abend fort. „An einem Tage, wo ihr dos Liebſte geraubt ö . wurde, das ſie beſaß, und dazu von ihrer eigenen Schweſter! — Sage Du“ — ſie rat Valerie noch mann einen Schritt näher — „wie kommſt Du dazu, Dir Ladenburg, vor den Augen Deiner Mutter ſolch ein Benehmen i 5 zu geſtatten?“ eken, Ceſſi⸗ „Ja,“ fiel Alphons ein, „taktlos war es über ngen, Betrei⸗ alle Maßen, Valerie, und unbeſonnen dazu. Denn den, Klagen, 3 das bildeſt Du Dir doch nicht ein, daß er ſich im g von Vor⸗ Ernſt in Dich verlieben wird? Sonſt wollte ich ſtungs⸗ und Dir vorſchlagen, einen Blick in den Spiegel zu 2 thun.“ 2 n, An⸗ und Die Mutter lachte hoͤhniſch auf, und Leonie hob intereſſiert ihr Köpfchen. — „Alexander hat schaften und i ſehen wollen,“ fuhr Alphons fort, „wie leicht er en. einem Mädchen, trotzdem er ſo gut wie als Ver⸗ lobter gilt, dennoch den Kopf verdrehen könnte, und Du biſt bereitwillig in die Falle gegangen. —“ „Schweige!“ unterbrach ihn Valerie, ſich auf⸗ richtend, mit glühenden Wangen. „Mit Dir habe ich nicht zu verhandeln, Du biſt unmännlich, Du biſt roh —“ „Was fällt Dir ein?“ rief die Mutter im höchſten Zorn und ſchllttelte heftig den Arm des jungen Mädchens. „Es ſcheint, Du willſt die Richtende ſpielen, anſtatt im Schuldbewußztſein Deine Stirn zu ſenken und die verdiente Anklage hinzu⸗ nehmen?“ „O Mama, laß ſie — nicht doch!“ rief Leonie weinend, indem ſie ſich dazwiſchen warf. Valerie, ich bin ſo unglücklich!“ ſie ſchlang die Arme um den Hals der Schweſter und brach von neuem in Schluchzen aus. „Nicht war er verachtet mich jetzt? Was ſagte er von mir? Habe ich ihn ver⸗ loren? O Valerie habe ich ihn verloren?“ Die Mutter ſchlug die Hände vor das Antlitz. Alphons ſtellte ſich vor die Gruppe hin, nickte Valerie zu und ſprach: „Siehſt Du, was Du angeſtiftet haſt!“ Valerie zog die Schweſter an ſich: „Weine nicht, Leonie ich — o Gott, Mama, ich habe ja nichts Böſes gethan!“ In dieſem Moment öffnete ſich die Thür, und Herr Wolter, den Geſchaͤfte den Tag über an's Haus gefeſſelt hatten, trat ein. Ohne die Aufregung „Ach, ſämtlicher Anweſenden zu gewahren, ſchritt er auf ſeine Familie zu und ſagte, halb ſeine Gattin, halb Valerie anblickend: „Eine Neuigkeit! Dieſen Nachmittag war Bergen bei mir und —“ Valerie, die beim Eintritt des Vaters mit noch einmal ſchwach ſich regender Hoffnung zu ihm auf⸗ geſchaut, machte, da ſie ahnte, was er ſagen wollte, eine Bewegung des Schreckens. „Um Valeriens Hand von mir zu erbitten,“ vollendete Herr Wolter unbeirrt. „Das iſt ein Wink des Himmels, Dein ſchreien⸗ des Unrecht von heute gut zu machen, Valerie!“ rief die Mutter. „Ich habe ja aber nichts Böſes gethan,“ ſtammelte das junge Mädchen faſt unhoͤrbar. „Nichts Böſes — nein, bewahre!“ ſpottete Alphons, ſich zwiſchen die Eltern drängend. Es war mehr Deine Licbenswürdigkeit als Deine Bos⸗ heit dabei im Spiel, wie?“ „Werde ich bald aufgeklärt werden, um was es ſich hier handelt?“ ſprach der Vater unge⸗ duldig. „Frage nicht!“ entgegnete die Gattin wie be⸗ ſchwichtigend. „Valerie mag es mir Dank wiſſen, wenn ich Dir ihr heutiges Betragen nicht en detail ſchilderte, ihre berechnete Koketterie ihre —“. „Aber Mama!“ rief Valerie, der es vor den