15 1 5 5 „ 7 1 der ganzen Welt zu. Monarchen, deſſen Geſinnungen der Freundſchaft für unſere Dynaſti und unſer Reich ſie kennt und ſchätzt, noch lange Jahre gewähren moͤg⸗. a Cadix, 2. Januar. Die Cholera iſt in Al⸗ geiras ausgebrochen. Am erſten Tage kamen 16 ö 0 3 vor. Verſchiedenes. — Ladenburg, 5. Januar. Am verfloſ⸗ ſenen Sonntag abend wurde von einem hiefigen Wirte ein Gaſt dermaßen zur Thüre hinausgeworfen, aß er unfähig war ſelbſt heimzugehen; erſt als ſein Stöhnen einige Nachbarn herbeilockte, konnte er heim ⸗ geſchafft werden. Man glaubt, daß er eine Rückenmark⸗ erſchütterung davongetragen hat. — In einer anderen hieſigen Wirtſchaft wurde ein Schuhmachermeiſter in die linke Bruſtſeite geſtochen. — Mannheim, 3. Januar. Tabak. Das Geſchäf war während der letzten Woche von keiner Bedeutung und beſchränkte ſich der Einkauf von Söder Tabaken auf einige Kleinigkeiten an der Haardt und der Rheinpfalz. — Aus Raſtatt, 1. Januar ſchreibt man: Schuhmacher F., der den Spirſtuoſen zugethan war, wollte vor Anfang des verhängnisvollen Jahres 1886, in welchem das Branntweinmonopol eingeführt werden ſoll, feinem Leben ein Ende machen, indem er mit einem Raſiermeſſer verſuchte, ſich den Hals durchzu⸗ ſchneiden, was ihm jedoch nicht gelang. Die Ver⸗ letzungen ſollen ſehr bedeutender Natur ſein. — Mückenloch. Am 31. v. M. war der 46 Jahre alte Steinbrecher Karl Gallion von Mü⸗ ckenloch, Vater von 6 Kindern, mit 3 anderen Ar⸗ beitern in einem bei Rainbach gelegenen Steinbruch e * * Aufrichtung genoß das deutſche Reich Dank der Weisheit ſeines erhabenen Monarchen, des Wieder⸗ herſtellers des Reiches und durch die Geſchicklichkeit des berühmten Staatsmannes, in welchen Kaiſer Wilhelm ſein Vertrauen ſetzte, ſowie einer in ihren hohen und ſoliden Eigenſchaften allſeilig anerkannten Armee fünfzehn Jahre des Friedens.“ Das „Journal“ erinnert ſodann daran, daß der Monarch, um ſolche Reſultate zu erreichen, unbeirrt um die Vollsſtimmung ſtark im Bewußtſein ſeiner Pflicht ſeinen Weg ver⸗ folgte, ohne je als von demſelben abzuweichen, nur ſich der Größe ſeiner Nation widmete, welche ihm heute aus vollſtem Herzen vergilt. Der Ehrerbietung der deutſchen Nation geſelle ſich die Bewunderung Rußland hege die aufrichtig⸗ ſten Wünſche, daß die Vorſehung dem erlauchten 5 75 * nit nbetumen eie een detzoküg ure rutſchte eine, wie es ſcheint, untergrabene Erd chic a ein, und warf den zunächſt ſtehenden Gallton in 2 Tiefe von 15 Meter hinab, was den ſofortigen To e. * zurfolge ar 5 Januar. Die Neu⸗ jahrsnacht brachte durch das Schießen bier einen Unfall. Ein Mann wollte einem Schulknaben die Handhabung eines Revolvers zeigen. Dieſer, 88 ſcharf geladen war, ging hiebei los, und der * traf, den Knaben in den Mund, doch ſcheint ie Kugel an den Zäbnen abgeprallt zu ſein, ſo daß nur eine nicht ſehr gefährliche Fleiſchwunde die . Hertzberg hat der Arbeiter Simon ein 26jähriges Mädchen, Namens Block, mit welchem er ein Liebesverhältnis gehabt hatte, ermordet. — Metz, 29. Dez. Am 24. d. M. wollte ein junger Mann, welcher um 9 Uhr hier abfuhr, um 9 Uhr 3 M. in Pagny die Grenze paſſieren und wurde von dem am Zollausgang poſtierten franzöſiſchen Polizeikommiſſär behufs ſeiner Legiti⸗ mierung nach ſeinen Papieren befragt. Der junge Mann holte ſtatt der Papiere einen Revolver aus der Taſche und erſchoß ſich vor den Augen des Po⸗ lizeikommiſaͤrs. Die nach der Perſon des Selbſt⸗ mörders angeſtellten Recherchen ergaben, daß er Hein⸗ rich G. heißt, aus Konſtanz i. B. gebürtig iſt und im Hauſe Kahnweiler Sohne in Mannheim angeſtellt war. — Der berühmte Millionendieb Baron Eugen Kindt, welcher im Jahre 1872 als Kaſſier der Banque de Belgique 23 Millionen Francs ſtahl, hat am Sonntag ſeine ordentliche Kerkerſtrafe ab⸗ gebüßt, muß jedoch noch ſechs Monate in der Haft verbleiben, da er nicht in der Lage iſt, die aufge⸗ laufenen Gerichtskoſten in der Hohe von 45,000 Francs ſamt Zinſen zu bezahlen. Wien, 2. Januar. Heute abend 5 ¼ Uhr wurde ein freches Raubattentat in einer der ftequenteſten Straßen ausgeführt. Im Geſchäfte des Juweliers Bellak im Hotelgebäude „Goldenes Lamm“ (Praterſtraße) führte ein unbekannter, elegant gekleideter Mann, welcher Ohrgehänge kaufen wollte, beim Geldwechſeln einen Schlag in die Magengegend, wodurch derſelbe ohnmächtig wurde, raubte dann aus der Lade 200 Gulden und entfloh. — Welche große Verluſte beim Vie hexport auf der Seefahrt entſtehen, ſucht die deutſche landw. Preſſe nachzuweiſen. Nach derſelben beſtanden die ihm Vorjahre von Canada nach England impor⸗ für Briſtol, Glasgow, Liverpool, London und Sond⸗ hampton beſtimmt waren, aus 61,092 Stuck Rind vieh, 61,382 Hammeln und 75 Schweinen, pon denen 658 Stück Rindvieh, 1170 Stück Schafe und 1 Schwein während der Fahrt über Bord ge worfen und 69 Schafe und 116 Stück Nindbſch tot ausgeladen wurden, während 22 Stück Rinde vieh und 211 Schafe ſofort geſchlachtet werden mußten, da ſie auf der Reiſe Verletzungen erholen hatten. — von den Vereinigten Staaten wurden im letzten Jahre nach den Häfen von Briſtol, Glas gow, Hull. Liverpool, Southampton und London 482 Schiffsladungen mit 138661 Stück Rindvieh, 30347 Hammeln und 17 Schweinen verſchifft. Hier⸗ von wurden 1570 Rindvieh und 870 Schafe während der Reiſe über Bord geworfen, während 57 Sic Rindvieh und 59 Schafe tot gelandet und je 35 und 40 gleich nach der Ankunft im Hafen geſchlachtet werden mußten. Demnach wurden während eine Jahres auf zwei nur Teuren 4856 Stück Vieh über Bord geworfen, 251 Stück kamen tot im Beſtimmungshafen an und 317 Stück mußten ſo⸗ fort getötet werden. g London, 31. Dez. Nach einem Telegramm der „Times“ aus Philadelphia hat im Bulkan Pieg de Colima (Mexiko), an der Küſte des ſtillen Ozeans, ein heftiger Ausbruch ſtattgefunden. Die Flammen ſchlugen aus dem Krater hervor und Lava bedechte die Abhänge des Berg 8. Derſelbe iſt 10 000 Fuß hoch und der mächtigſte Vulkan Mexikos. — 3. Mobile in Alabame find die Mont Sommering⸗ Oelwerke niedergebrannt. Durch das Berſten einez Keſſels wurden 7 Perſonen getötet und 3 verwundet, — Lynch juſtiz. Ein Neger Namens Need vergewaltigte und ermordete jüngſt ein Mädchen in Gainſtowa, Alabama, und ergriff dann die Flucht, Die geſamte Bevölkerung fahndete auf ihn und wurde ſchließlich ſeiner auf dem Fluſſe Mobile hab haf, Von 200 Mann bewacht, wurde Reed in Rllen nach dem Schauplatz des Verbrechens gebracht. Dor geſtand er die That ein, worauf er mit Retien an einen Baum gebunden und bei lebendigem Leibe geröſtet wurde. Fünfhundert Perſonen, Weiße und Neger, bildeten die Zuſchauer der gräßlichen Scene. Er wurde gemartert, indem ein Haufen Scheſte erf angezündet und dann zerſtreut wurde, bis er do! zu Boden fiel und die Flammen ihn verzehrlen. Die Leiche wurde in Aſche verwandelt, worauf ſich die Volksmenge zerſtreute. zeugt, gerade Sie müßten fingen, wie es mir am meiſten zu Herzen geht. Darf ich Sie um ein Lied bitten? Nur ein kleines, einfaches!“ Valerie erglühte. Sollte ſie es wagen? Jetzt zum erſtenmal in ihrem Leben vor einem Fremden? — „Aber ich habe ja nur dieſen einen einzigen Tag,“ dachte ſie immer wieder. „Wenn Sie mich nicht anſehen wollen, werde ich einen Verſuch machen,“ entgegnete ſie. Er ſetzte ſich auf die Stufenreſte des einſtigen Altars, und ſie, leicht auf ein Mauerſtück gelehnt, ſang, halb von ihm abgewandt: „In dunkler Nacht, „Wenn's Aug' noch wacht, a 1 „Wenn noch der Schlaf dein Lager flieht, „Nur grüßend leis vorüberzieht — „Dann möcht' ich wohl ſo ganz, ſo ganz allein „Dein einziger Gedanke ſein!“ Er ergriff ihre Hand als ſie geendet. Sie wandte ſich langſam herum, ihre Augen ſtanden voll Thränen. Lang tauchten ihre Blicke in einander. Er atmete tief, und ſie, zitternd neben dem erregten Manne ſtehend, ſah nicht, aber ſie fühlte den Moment nahen, wo er ſie ſtürmiſch in ſeine Arme ziehen und heiße Küſſe auf ihr Antlitz drücken werde. — „Alexander! — Valerie! Seid Ihr noch dort?“ erklang plotzlich von unten eine Stimme. Und auf die Antwort fuhr Alphons fort: „Na dann bitte kommt ſchleunigſt herab, die anderen Herrſchaften aus der Stadt find ſchon angeſangt, und Leonie ſteht hier reumütig — aber kommt nur vorerſt zum Vorſchein!“ Starkow hatte unwillig die Lippen zuſammen⸗ f * gepreßt. Ehe er aber noch ein Wart ſprechen kannte, hatte ſich Valerie ſchon in ihrer ſtillen, refignierten Art, ohne Murren, ohne Klagen, zum Rückweg gewandt. Er folgte ihr nicht auf dem Fuße, die ſchlanke, anmutige Geſtalt betrachtend, wie ſie lang⸗ ſam, aber ſicher den abſchlüſſigen Pfad hinabſchritt. Da rollte ein Stein, auf den ſie den Fuß geſetzt, ſie ſtrauchelte — im nächſten Moment hatte er den Arm um ſie geſchlungen, ſie aufgehoben, und nun trug er ſie, die glühende Wange an ihre Stirn ge⸗ lehnt, den Hügel hinab, um ſie genau in dem Augenblick niederzuſetzen, als Alphons unten das Gebüſch teilte und, die verweinte Leonie am Arm, zum Vorſchein kam. Sie ſahen ſich an — noch ein letztesmal, und dann waren ſie getrennt und nicht mehr allein. —“ Es ſei ein allerliebſter Tag geweſen, meinten Alle, als man am Abend nach der Stadt zurück ⸗ kehrte; man habe noch nie an einer ſo hübſchen Waldpartie teilgenommen, und wenn dieſelbe auch nicht, wie erwartet worden, eine Verlobung zu Tage Man befand ſich auf dem Heimwege⸗ Alerande hatte ſich am Wagen berabſchiedet, war — dies wunderte Valerie ein wenig — von Mama und Alphons mit gewohnter Liebenswürdigleit entlaſſen worden und hatte beim Abſchied noch einmal, un⸗ bekümmert um die Uebrig'n, recht herzlich Balerienz Hand gedrückt. — 5 Man war ſehr deprimierter Stimmung im Wagen. Mama ſprach gar nicht, ſondern liche mit finſterer Stirn, ohne eine Miene zu verziehen, vor ſich hin. Alphons war verdrießlich, und Leone ſah aus wie ein krankes Voͤgelchen. Daheim im Salon ballten ſich die langſam aufgeſtiegenen Wetterwolken dichter über Valeriens Haupte zuſammen. Alphons zankte mit dem Diener, der das Gepäck vom Wagen hereintrug und jagle ihn ſchließlich aus dem Zimmer. Frau Wolter ſchritt langſam auf und nieder, und die Schleppe ihres ſchwereu braungelben Allaskleides zog ebenſe langſam hinter ihr her. Leonie warf ſich auf ein Sopha und ſtöhnte herzzerbrechend, als wenn iht das größte Unglück paſſiert wäre. Valerie ſtand ifoliert von den Uebrigen, an gefördert habe, ſo werde man ich, doch n dieſes Nachmittags erinnern e 8 Valerie meinte dies auch. Sie ſtören laſſen durch die Anweſenheit, und dadurch, daß Alexander von Starkow, wie immer von allen Seiten in Anſpruch genommen worden. Sie konnte lächelnd zuſehen, wenn er mit Anderen tanzte, die ihre verführeriſchſten Blicke an ihn ver⸗ ſchwendeten. Sie wußte ja, daß er nur zerſtreut darauf acht te, und daß er bald wieder vor ihr ſtehen würde und daß er nut für ſie heute das ſonnige hatte ſich nicht der Uebrigen den Flügel gelehnt. Ihr Herz ſchlug ſo laut, daß ſie jeden einzelnen Schlag hätte zoͤhlen können. Sie hatte nur den einen dumpfen Gedanken: „Jet iſt dein Glück aus, Arthur iſt nicht da, und du bifß verloren!“ Noch nach langen, langen Jahren ſtand ſo deutlich wie heute vor ihrem Geiſt dieſer Abend im Salon der die jungen Blüten ihres Lebens abſtreifte mit einem einzigen Schlag. — Leonie ging jetzt, da ihr Stöhnen Aufleuchten der Augen, das ſtrahlende Lächeln 8 hatte. blieb in lautes Weinen über. Fortſetzung folgt. tierten 185 Schiffsladungen lebenden Vießel, unbeachtet 1