ng e, ell lung f etmiehg! tun MN gelegen . ditt on. 1 2 Janill u N 0 uslav n 5 5 n 0 Erſcheint jeden mit illuſtiertem N ——— Nr. 103. Die nächſte Nummer erſcheint am Samstag den 2. Januar 1886. Abonnements-Linladung. Mit dem erſten Januar beginnt ein neues Quartal unſerer Zeitung und laden zu Neubeſtel⸗ lungen ergebenſt ein. Unſern Gönnern ſagen wir für die ſeitherige Unterſtützung beſten Dank und bitten um fernere Gewogenheit. Der Abonnementspreis beträgt vierteljährlich M. 70 Pfg. frei in's Haus geliefert und werden Beſtellungen ſowohl in der Expedition, wie bei den Zeitungsträgern angenommen. — Inſerate finden pünktlichſte Aufnahme und werden bllligſt berechnet. Gleichzeitig laden wir zur Beſtellung auf das „Iluſtrierte Unterhaltungsblatt“ ein, das bei reich⸗ haltigem Inhalt an Erzählungen und Illuſtrationen bierteljährlich nur 30 Pfg. koſtet. 4 Ladenburg, im Dezember 1885. 5 Der Verlag. Politiſches. Karlsruhe, 21. Dez. Im Jahre 1884 bedurfte die Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe für Ver⸗ waltung und Verzinſung der Eiſenbahnſchuld 18 334318 Mk.; außerdem für Schuldentilgung 6851 427 Mk. Als Deckungsmittel hierfür ſtanden ihr zur Verfügung: 17381425 Mk., nämlich 15241394 Mk. aus Gefällen des Eiſenbahnbetriebs einſchließlich des Anteiles an der Main⸗Neckarbahn, ferner 390 030 Mk. des Anteiles an den Ueber- ſchüſſen der Reichspoſt⸗ und Telegraphenverwaltung und 1 850 000 Mk. Zuſchuß aus allgemeinen Staats⸗ mitteln. Der zur Schuldentilgung erforderliche Reſt burger 4 och und Hamstag und koſtet vierteljährlich 1 / nterhaktungsblatt 1 % 70 e 5 Zuſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in d Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ainſpaltige Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal ⸗ Anzeigen mit 6 Pf., Nellamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. Witktwoch, öden 30. Dezember Nachſtehende Annoncen Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, GG. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. * Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg 1885. von 2814320 Mk. mußte durch Schuldenaufnahme aufgebracht werden. Der Reinertrag der Staats⸗ bahnen und der Main⸗Neckarbahn mit 13 459 774 Mk. überſtieg den Bedarf für Verwaltung und Ver⸗ zinſung um nur 125 445 Mk. Der Agiogewinn aus verkauften Obligationen belief ſich auf 189 530 M. f Berlin, 24. Dez. Heute vormittag fand hierſelbſt die Unterzeichnung des Protokolls betreffend die Abgrenzung der deutſchen und franzöſiſchen Be⸗ ſitzungen an der Weſtküſte Afrika's und in der Süd⸗ ſee ſtatt. Berlin, 27. Dez. Die Sozialdemokraten werden im Reichstage bei Beratung des Rechenſchafts⸗ berichtes über die Verlängerung des Belagerungszu⸗ ſtandes eine Reſolution beantragen des Inhalts, daß die angegebenen Gründe eine Verlängerung nicht rechtfertigen. Ferner arbeiten dieſelben einen Antrag auf ſtrengere Beſtrafung des Duells aus. Berlin, 21. Dez. Das Regierungsjubiläum des Kaiſers als König von Preußen, wird auf Wunſch des greiſen Monarchen unter Ausſchluß aller großen Feſtlichkeiten begangen. Nach der „Kreuzzeitung“ wird an dem Feſttage, dem 2. Januar, Feſtgottes⸗ dienſt im Dome abgehalten werden. Nach demſelben wird eine Defilier⸗Cour der dazu aufzufordernden Spitzen der Armee⸗ und Staatsbeamten ſtattfinden. Fremde Souveräne werden auf beſonderen Wunſch des Kaiſers, welcher jede Feſtlichkeit mit Gepränge vermieden ſehen mochte, perſönlich nicht erſcheinen; dagegen werden die regierenden Fürſten durch beſon⸗ dere Handſchreiben, welche durch Botſchafter und Geſandte überreicht werden, ihre Glückwünſche dem Kaiſer übermitteln. Die üblichen Feſtlichkeiten am 1. Januar werden ſo weit eingeſchränkt, als ſie vom Programm des 3. Jan. übernommen ſind. Der Kaiſer wird deshalb vonſeiten der Mitglieder des löniglichen Hauſes, der Hofchargen und der perſön⸗ lichen Umgebung die Glückwünſche entgegen nehmen. Belgrad, 26. Dez. Die ſerbiſchen Truppen verließen geſtern nachmittag das ſerbiſche Gebiet doch folgten ihnen die bulgariſchen Truppen ſoſort nach und beſetzten das ganze Gebiet von Brebowo, Adlieuh und das Timokoufer. Hierdurch iſt die Bedingung des Waffenſtillſtandes verletzt worden, nach welcher die geräumten Gebietsteile erſt erſt 5 Tage nach der Räumung von den nationalen Truppen beſetzt werden dürfen. Von dem Oberbefehlshaber der Timokarmee iſt dieſe Verletzung an zuſtändiger Stelle zur Anzeige gebracht und dagegen Proteſt erhoben worden. Petersburg, 28. Dez. Laut Circular des Handelsdepartements vom 19. Dezember haben ſämt⸗ liche zu Operationen in Rußland zugelaſſene aus⸗ ländiſchr Aktiengeſellſchaften eine Steuer von 3 Prozent von dem in Rußland erzielten Reingewinn zu entrichten. Verſchiedenes. — Ladenburg, 29. Dez. Alljährlich wird auf ortsübliche Weiſe das Verbot des Schießens, das namentlich zur Neujahrszeit in unbefugter Weiſe ausgeübt wird den Bewohnern in Erinnerung ge⸗ bracht, und Zuwiederhandelnden empfindliche Geld⸗ ſtrafen in Ausſficht geſtellt. Den Vorbereitungen nach zu ſchließen wird es dieſes Jahr wieder wie alle Jahre dasſelbe Lied ſein, denn heute ſchon iſt unſere Jugend fleißig damit beſchäftigt Fröſche und Schwärmer loszulaſſen. Man findet es daher ange⸗ zeigt, die Sicherheitsorgane jetzt ſchon auf dieſen Unfug aufmerkſam zu machen und es wird erwartet, daß mit aller Strenge gigen gerügten Mißſtand vorgegangen wird. — Mannheim, 26. Dez. Tabak. Wenn Die Jieblingskinder. Novelle von M. Gerbrandt. 2. Ex ſchritt haſtig einigemale durch das Zimmer und fuhr dann fort: „Aber wenn nur früher dieſe Idee von mir ausgegangen wäre! Da wäre ich ſchön angekommen! „Du taugſt einmal zu nicht anderem als zum Bücher- wurm!“ hieß es früher immer. Gott weiß wie zufrieden ich damit war, wie ich im innerſten Herzen beiſtimmte, wenn man ſagte: „Mein Liebling, mein Alphons wird dereinſt in meine Stelle rücken und das Geſchäft übernehmen: Du, Arthur, würdeſt nur Alles verderben, Du biſt nicht zum Kaufmann ge⸗ boten. — Da auf einmal fällt es Herrn Alphons ein, Offizier zu werden.“ „Aber mein Sohn,“ ſagt der Vater, „Du wußt doch, worauf ich immer rechnete, und daß meine ſchwankende Geſundheit es mir ſchon wünſchens⸗ wert macht, eine jüngere Kraft heranzuziehen.“ „Ja ich will und muß aber Offtzier werden. „Nun wenn Du es durchaus willſt — ſo wirf Du Arthur einmal ſchnell Deinen Studienkram bei⸗ ſeite, Alphons muß dem Zuge ſeines Herzens folgen und Offizier werden.“ Valerie, die kein Mittel fand, die bitteren Klagen des Bruders zu mildern, verhüllte ihr Geſicht. Arthur war an einem Fenſter ſtehen geblieben und ſtarrte, die Lippen feſt zuſammenge preßt, hinaus. Nach einer Weile wandte er ſich voll Selbſtbeherr⸗ ſchung zurück.“ i „Doch laß uns von Dir ſprechen, liebes Herz!“ ſagte er, liebevoll ihre Hand ergreifend. „Ich wollte längſt eine wichtige Frage an Dich richten. Da Alphons vorhin ſchon die Angelegenheit berührte, geſtatte ich es mir auch.“ i i Er zog die Schweſter auf einen Stuhl nieder und ſetzte ſich neben ſie, ohne ſie anzuſehen. „Ich meine die Angelegenheit mit dem Kaufmann Bergen. Die Eltern ſcheinen ſeine Bewerbung um Dich gern zu dulden. Mama, die ſelber von ihren Eltern ſehr gegen ihren Willen zu der Ehe mit Papa gezwungen worden iſt, und hernach in dieſer Ehe ſo viel Glück gefunden hat, würde in der Partie für Dich durch⸗ aus einen Vorteil ſehen. Papa iſt, wie Du weißt, mit Bergen befreundet. Nun ſage mir aber, liebe Schweſter, wenn Du mir auch hierin Dein Ver⸗ trauen ſchenkſt, ganz offen, wie Du über die Partie ite“ 155 „Früher,“ entgegnete Valerie leiſe, „glaubte ich immer, ich konnte Herrn Bergen wohl folgen, nur um — um hier fortzukommen. Aber jetzt — jetzt denke ich, nein, ich kann es doch nun und nimmermehr thun.“ „Itzt?“ fragte Arthur. i „Seit geſtern ſprach ſie erglüheud. Der Bruder blickte ſchmerzlich Überraſcht empor. „Mißverſtehe mich nicht,“ fuhr ſie ſtockend fort. „Ich weiß wohl, daß ich nicht ſchön bin und keine großen Anſprüche zu machen habe. Aber ſeid ich Herrn v. Starkow ſah — Du weißt wohl nicht, daß er geſtern eher als die anderen Gäſte kam und mich zufällig allein im Salon traf — und da unter⸗ hielt er ſich ſo freundlich mit mir, wie noch nie ein Mann zu mir geſprochen hat, bis Leonie kam, da freilich —“ . Arthur ſtrich mitleidig liebkoſend mit ſeiner Hand über ihr Haar. a „Nein, lieber Arthur, glaube nicht, daß ich gar zu ſchwach bin. Ach lönnte ich auch einmal, nur einen Abend, nur einen einzigen Abend ſo ſchön ſein wie Leonie.“ — Sie lehnte den Kopf an ſeine Schulter und brach in Schluchzen aus. Arthur hielt ſie ſanft umſchloſſen. a „Und ſeitdem weißt Du, daß Du nicht die Gattin eines ungeliebten Mannes werden kannſt?“ Sie nickte. „Du ſollſt es auch nicht, bei Gott!“ ſprach Arthur feſt. „Muß ſchon meine Zukunft zum Opfer fallen — ſo ſoll man doch Dich weder durch Ueberredung noch durch Zwang unter ein Joch beugen. Ich, liebe Valerie, werde Dir kämpfen elfen.“ — 5 „Ein ſehr edler Vorſatz, aber Du thäteſt gut, mein Lieber, Deine Kampfluſt bis auf gelegenere