lle ffert, denburg. 55 itt II i ge aus- zlei von 1 85 mburg. — 1 ne Mauser en C —— alsbeer -, rie einer user es on. d. melst. allen ler s0 wol ders 200 r, one upfenlen. in einem genehmes rank Verlangen Reklamen mit 20 Pf. berechnet. —— 3 Wegen den hohen Weihnachtstagen erſcheint die nächſte Nummer ds. Blattes erſt Dienstag den 29. Dezember. Die Expedition. Ahonnemenks-Linladung. Mit dem erſten Januar beginnt ein neues Quartal unſerer Zeitung und laden zu Neubeſtel⸗ ſungen ergebenſt ein. Unſern Gönnern ſagen wir für die ſeitherige Unterſtützung beſten Dank und bitten um fernere Gewogenheit. Der Abonnementspreis beträgt vierteljährlich 1 M. 20 Pfg. frei in's Haus geliefert und werden Beſtellungen ſowohl in der Expedition, wie bei den Zeitungsträgern angenommen. — Jnſerate finden pünktlichſte Aufnahme und werden billigſt berechnet. Gleichzeitig laden wir zur Beſtellung auf das „Aluſtrierte Unterhaltungsblatt“ ein, das bei reich⸗ haltigem Inhalt an Erzählungen und Illuſtrationen vierteljährlich nur 50 Pfg. koſtet. 8 Ladenburg, im Dezember 1885. Der Verlag. Politiſches. Berlin, 20. Dez. Das Protokoll bezüglich der Vereinbarung über die Karol menfrage iſt am 16. d. M. im Vatitan unterzeichnet worden. Der deutſche Reichstag hat ſich am 16. d. M. bis zum 8. Januar nächſten Jahres vertagt. Der neu ernannte Erzbiſchof von Köln hat am Mittwoch den feierlichen Einzug in die Haupt⸗ ſtadt der Rheinprovinz gehalten. Der Nationalrat der ſchweizeriſchen Eid⸗ — Erſcheint jeden Nrittwoch und Hamstag und koſtet vierteljährlich 1 4 2 mit illuſtiertem Anterhaktungsblakt 1 % 70 0 e e 3 Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Harmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokals Anzeigen mit 6 pf, ( Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. genoſſenſchaft hat die zur Befeſtigung des Gotthards verlangte Summe genehmigt. Das engliſche Kabinett hat ſich ent⸗ ſchloſſen, die Regierung weiterzuführen und das Ver⸗ trauen des Parlaments im kommenden Januar oder Februar herauszufordern. Das iſt aber das einzige, was ſich mit Sicherheit melden läßt. Alles übrige bleibt verſchwommen und unbeſtimmt. Wenn es einerſeits heißt, daß Salisbury durch den Lordkanzler von Irland einen Home⸗Rule⸗Entwurf vorbereiten ließ, heißt es anderſeits, daß er an eine ſolche für ihn unmögliche Aufgabe nicht im geringſten denke. Thatſächlich hat er j de Verbindung mit Parnell bis jetzt abgeleugnet. Rühriger dagegen iſt Gladſtone geweſen. Der „Daily News“ zufolge beläſtigte er die Königin gerad zu mit der Einſendung eines Briefes über die Einrichtung eines iriſchen Lokalparlaments, wozu er als Geheimrat allerdings berechtigt iſt. Dann ſoll er ſich mit den Iren verſtändigt haben. Lord Roſeberry und der aus dem Klmainhamer Ver⸗ trag bekannte Kapitän D' Shea machten die Unterhändler. Gladſto ne brennt vor Amtsgier, er mochte an das große und noch von keinem eng⸗ liſchen Miniſterpräſidenten erreichte Ziel einer dritten Amtsperiode mit einer mächtigen Mehrheit gelangen; und dazu können ihm die Iren verhelfen. Der Nachfolger des berſtorbenen Mahdi, Abdullah, der ſich den Khalifentitel beigelegt, ſoll nach einer Meldung des in Kairo erſcheinenden ara⸗ biſchen Blattes „Nachrichten“ eine Kriegsproklamation erlaſſen haben, welche die Sudaneſen vom 16. Lebens⸗ jahre an unter die Fahnen ruft. Abdullah, der auch den Sultan der Darfur⸗Oaſe zum Beiſtande aufge⸗ fordert hat, hofft 30000 Mann auf die Beine zu bringen. Ueber die Ausrüſtung der Sudaneſen liegt nun die beſtimmte Meldung vor, daß ſie durchwegs Mittwoch, den 23. Dezember Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Hagſenſtein und 1 Rudolf Moſſe, G. r von Haaſenſtein und Vogler, L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg 1885. mit Remingtons bewaffnet find, Hinterladegeſchütze mitführen, deren ſie ſich regelrecht zu bedienen wiſſen, und daß ſie endlich jetzt eine ganz neue Taktik im Angriff befolgen, indem ſie nicht, wie früher, in großen Maſſen anſtürmend, dem Schnellfeuer gute Zielpunkte darbieten, ſondern zerſtreut und die Vor⸗ teile des Terrains ausnützend vorrücken und beim eigentlichen Angriffe eine Plänklerkette in Form eines Kreisſegmentes bilden. Daß man bei den Sudaneſen militäriſche Schulung finde t, darf niemanden ver⸗ wundern: hat doch der Vizekönig ſelbſt anfangs dieſes Jahres ausgerechnet, daß mindeſtens 15 000 ehemalige ägyptiſche Soldaten und Unteroffiziere beim Mhadi ſich befanden. Der Ort Koſcheh, wo engliſches Detachment von den Sudaneſen einge⸗ ſchloſſen worden ſein ſoll, iſt 160 engliſche Meilen nilaufwärts von Wadi⸗Halfa gelegen. 5 Berlin, 17. Dez. Der Reichstag wird bei ſeinem Wiederzuſammentrikt nach den Ferien vor ſeine Hauptaufgaben geſtellt ſein. Zu den erſten umfangreichen Debatten wird die Vorlage über den Nord⸗Oſtſee⸗Kanal führen, deren Annahme kaum zu bezweifeln iſt. Dem Bundesrat find nun noch zwei Erläuterungskarten zugegangen, die wahrſcheinlich auch noch im Reichstage zur Verteilung kommen werden. Es heißt, wie ſchon erwähnt, die Vorlage wegen des Spiritusmonopols werde noch während der Weihnachtsfeier zur Verteilung kommen. That⸗ ſächlich werden im Finanzminiſierium die lebhafteſten Anſtrengungen gamacht, um die Volage fertig zu ſtellen. Paris, 21. Dez. Man erwartet einen großen Zudrang zu der heute beginnenden Debakte über die Tonking⸗Kredite. Seit 5 Uhr morgens hat ſich vor dem Palais Bourbon am Quai d'Orſay ein Quen gebildet, wie ſolches hier nur anläßlich der Gratis⸗ Die Lieblingskinder. Novelle von M. Gerbrandt. 5 „Komm nur mit Deinem Frühſtück herein, Leonie wir ſprachen eben von etwas Wichtigem, das Euch auch angeht. Die Gerufene drängte ſich, die halbgefüllte Chokoladentaſſe in der Hand neugierig an ihrer Schweſter vorüber in's Zimmer und ſchwang ſich, da Alphons es ſich nicht einfallen, das Sopha zu räumen, leicht auf die Lehne desſelben und ſtemmte die kleinen Füßchen auf den Sitz. Wie eine Elfe, zierlich und anmutig, ſaß ſie da und begann, ihr Zuckerbrot über ihres Bruders Haupt zu zerbröckeln, womit ſie zu ihrer Beluſtigung den aufmerkſam zu⸗ ſchauenden Papogei in die größte Verſuchung führte, ſeinen öden Sitz mit Alphons Haupt zu vertauſchen. „Wir meinten,“ nahm der jüngere Bruder wider das Wort, „daß Ihr Beide ja nun wohl jede ſich eines erklärten, ernſte Anſichten hegenden Liebhabers rühmen kann. Ich bin wenigſtens über⸗ zeugt, daß Freund Starkow mit dem größten Eifer dieſe Rolle ſpielen würde, wenn Leonie ſich nicht allzu grauſam beweiſt. Und von Valerie wundert mich's nur, daß ſie uns nicht ſchon laͤngſt durch die — 3 Verlobung mit ihrem Ritter Toggenburg, ihrem alten Verehrer — hahaha! alt im buchſtäblichen Sinne des Worts — überraſcht hat!“ Valerie ſtand haſtig auf und lehnte ſich abge- wandt an das nächſte Fenſter. Arthur warf über ſein Papier hinweg einen mitleidig forſchenden Blick auf ſie und ſprach dann verweiſend zu ſenem Bruder: „Du ſollteſt Valerie mit ſolchen unzarten Bemerr⸗ kungen verſchonen. Der alternde, kränkliche Kauf⸗ mann Bergen, und wäre er noch einmal ſo reich, als er iſt, iſt keine Partie für Valerie. Das ſollteſt Du auch wiſſen.“ „Gut, ſo will ich von Dir reden“, lachte Alphons. „Ich hoffe, da ich mich als jüngſter Bruder keiner Vorgriffe ſchuldig machen will, Du wirſt mir mit gutem Beiſpiel vorangehen und unter den Töchtern des Landes eine —“ „Ich werde mich hüten“, entgegnete Arthur bitter. „Ich bin überzeugt, ich dürfte nur meine Augen auf ein Mädchen wenden, ſo würdeſt Du alsbald finden, daß Du nicht ohne ſie leben koͤnnteſt. Und mit Dir „die feindlichen Brüder zu ſpielen“, hätte ich nicht Luſt; das Schickſal könnte ſich, wie gewohnlich zu Deinen Gunſten erklären.“ „Ich glaube, Du willſt wieder darauf anſpielen, daß ich Dir von den Eltern vorgezogen würde?“ rief Alphons gereizt. Arthur lachte. „Wie könnt Ihr das nur immer behaupten?“ rief Leonie jetzt ebenfalls empört. „Ich denke, wenn Jemand hier zurückgeſetzt wird, ſo find wir es, Alphons und ich.“ a „Wohl deshalb, weil es in wenigen ſeltenen Fällen vorgekommen iſt, daß Euren allzu ausſchweifen⸗ den Launen verſucht wurde, entgegenzutreten?“ fragte Arthur, zum erſtenmal die Feder anhaltend, und obwohl ein Lächeln dabei um ſeine Lippen ſpielte, lag doch eine unendliche Bitterkeit in ſeiner mühſam beherrſchten Stimme. — „Aber“, fuhr er fort, „es iſt eine alte Erfahrung, daß die Menſchen um ſo mehr beanſpruchen, je mehr ihnen gewährt wird, und Niemand ſich für beklagenswerter hält als ein Verwöͤhnter.“ Alphons wollte zornig auffahren, und Valerie trat vermittelnd näher. In dieſen Augenblick aber öffnete ein Diener die Thür und meldete Herr von Starkow. Der Angemeldete folgte raſchen Schrittes ſo ſchnell, daß er in's Zimmer trat, bevor Leonie ſich von ihrem hohen Sitz auf der Sophalehne herab- ſchwingen konnte. „O bitte, bleiben Sie ſitzen gnädiges Fräulein!“ rief Starkow, ſich vor Valerie leicht verbeugend, den Btlldern die Hände ſchüttelnd, aber den Blick dabei faſt unverwandt auf Leonie geheftet und fortfahrend ere 4