ne ee 125 n aus Kosheh errichtete der Feind am weſllichen Nil⸗ ufer eine Batterie und beſchoß heute Kosheh, jedoch erfolglos. Das Feuer dauerte von Tagesanbruch bis neun Uhr vormittags. Bei einer Demonßtration gegen den Feind wurden Oberſt Hunker und zwei andere engliſche Offizier ſchwer verwundet. Verſchiedenes. — Mannheim, 14. Dez. Unter dem Vor⸗ ſitze des Herrn Landgerichtsdirektor Müller und Herrn Staatsanwalt Duffner, als Vertreter der Großh. Staatsbehörde, nahmen heute vormittag 9 Uhr die Schwurgerichtsverhandlungen des IV. Quartals ihren Anfang. Durch Namensaufruf wurde die Anwe⸗ ſenheit von 28 Geſchworenen konſtatiert und feſt⸗ geſtellt, daß zwei weitere Geſchworene durch krank ſein am Erſcheinen verhindert waren. Nach der ein⸗ gehenden Belehrung über die Pflichten der Geſchwo⸗ renen, welche der Herr Vorſitzende denſelben erteite, trat man in die Tagesordnung ein und bildete den erſten Fall derſelben die Anklage gegen den ledigen, 40jährigen Taglöhner Michael Reiß von Lambsheim wegen Brandſtiftung. Die Geſchworenen billigen keine mildernde Umſtände zu. Er wird zu 2 Jahren Zuchthaus, Zjährigem Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht verurtheilt. Seine Verteidigung hatte Herr Faas übernommen. 2. Fall. Philipp Böhler, 57jähriger verhei⸗ rateter Taglöhner von Weinheim, wegen Köͤrperber⸗ letzung mit nachgefolgtem Tode. Die Geſchworenen bejahten die Schuldfrage, ebenſo die nach mildernden Umſtänden und ſo lautet das Urteil gegen den durch Herrn Anwalt Dr. Alt verteidigten Angeklagten auf 2 Jahre 6 Monate Gefängnis nebſt den Koſten. 8. Fall. Der verheiratete Makler und Hilfs⸗ feldhüter Euſebius Keim aus Kupprichhauſen hat ſich wegen Verbrechen gegen 8 176 Z ff. 1 R.⸗Str.⸗G.⸗B. zu verantworten. Das Urteil gegen den durch Herrn Dr. Keim verteidigten Angeklagten lautet auf Frei⸗ ſprechung. Unter dem Vorſitze des Herrn Landgerichtsdi⸗ rektor Müller und Herrn Staatsanwalt von Duſch als Vertreter der Gr. Staatsanwaltſchaft wurden folgende Straffälle erledigt: 4. Fall. Der 34jährige wegen Brandſtiftung zu veranworten. Derſelbe wird unter Zubilligung mildernder Umſtände zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Seine Verteidigung hatte Herr Anwalt Frantz übernommen. 5. Fall. Nikolaus Becklenbach, 27jähriger Tag⸗ lößner don Wilhelmsfeld nimmt wegen Köͤrperver⸗ letzung mit tödlichem Erfolge die Anklagebank ein. Die Geſchworenen bejahten die Schuldfrage, ebenſo die nach mildernden Umſtänden und ſo wird der durch Anwalt Baſſermann verteidigte Angeklagte zu 4 Jahren Gefängnis und den Koſten verurtheilt. — Karlsruhe, 14. Dez. Heute ſollten wiederum 3 Klagen don Erben verſtorbener Mit⸗ glieder des Veteranen⸗Sterbekaſſen⸗Vereins vor der Civilkammer des hieſigen Landgerichts zur Verhand⸗ lung kommen, fielen aber aus, weil dieſelben durch Vergleich erledigt worden. — Karlsruhe, 14. Dez. Vor dem Schwur⸗ gericht wurde heute die Anklage gegen Roſa Ball von Moͤrch wegen Kindmordsberſuch verhandelt. Die Angeklagte hatte ihr neugeborenes Kind in den Abort geworfen, aus dem es zwar lebend hervorgezogen wurde, jedoch nach einigen Wochen trotz ſorgſamſter Pflege im Spital ſtarb. Die Geſchworenen bejahten die Schuldfrage unter Abweiſung mildernden Umſtände, infolge welchen Wahrſpruchs der Gerichtshof die Roſa Ball zu einem Jahr 3 Monaten Zuchthaus und zur Tragung der Koſten verurteilte. — Baden, 15. Dez. (Bahneröffnungen.) Am 1. Sept 1886 ſoll die Höllenthalbahn (Frei⸗ burg⸗Neuſtadt) mit 3499 km und außerdem die Bahnſtrecke Wolfach Schiltach mit 9,72 km dem Verkehr Übergeben werden. Das badiſche Bahnnetz wird ſodann 1363,80 km umfaſſen, wovon 132,23 km badiſchen Gemeinden und Geſellſchaften, ſowie Nachbarſtaaten und auswärtigen Eiſenbahngeſellſchaf⸗ ten gehören. Im Jahre 1885 wurde nur de kleine Strecke Station Ettlingen bis Stadt Ettlingen mit 1,90 km eröffnet. — Mainz, 15. Dez Heute haben hier vor überfülltem Saale die Schwurg⸗richtsverhandlungen gegen den Schuhmachergeſellen Georg Friedrich Herbſt von hier begonnen, der bekanntlich angeklagt iſt, am 26. Auguſt d. J. den Schuhmacher Theodor Wothe, bei welchem er in Arbeit ſtand, und deſſen Ehefrau Margarethe Wothe, verwitwete Müller, geb. Bit! ner, mit welcher er in einem intimen Verhältnis gelebt Taglöhner Karl Keimbach in Schlierbach hat ſich haben ſoll, ermordet zu haben. Die traurigen Einzel⸗ heiten dieſes Verbrechens ſind wohl noch in aller Erinnerung. Herbſt leugnet entſchieden, die That begangen zu haben, verwicklt ſich aber ſchon an dieſem erſten Verhandlungstage in mancherlei Wider⸗ ſprüche. Auch daß er ſchon mehrfach längere Zucht⸗ hausſtrafen hinter ſich hat, fällt ſchwer gegen ihn in das Gewicht. — (Schreckliche Rache.) Aus Oſſpreußen ſchreibt man dem „Berl. Tabl.“ Der Inſpektor G. auf dem Gute P. war ein jähzorniger rückſichtsloſer Menſch gegen die Gutsleute und hatte ſich dadurch die Erbitterung derſelben im höchſten Grade zuge⸗ zogen. Er ging ſtets mit einem geladenen Revolber auf's Feld und drohte Jeden niederzuſchießen, der ſich ihm in auffälliger Weiſe nähern ſollte. Nament⸗ lich aber war er gegen die Brennereiknechte herzloſer Menſch und hier ſollte ihn die Rache der Leute ereilen. Man hatte das Gehbrett, welches über das acht Fuß tiefe Dampfwaſſerbaſſin führte, durchſägt, und als der Inſpektor in voriger Woche am frühen Morgen dasſelbe betrat, ſtürzte er in das mit kochen⸗ dem Waſſer etwa 4 Fuß hohe gefüllte Baſſin. Auf ſein herzerſchütterndes Schreien kam der Gutsherr herbei — von den Leuten ließ ſich niemand ſehen — und half ihm heraus. Die Brandwunden ſind aber ſo arg, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Noch an demſelben Tage ſind mehrere Guts⸗ leute verhaftet worden. — Newyork, 16. Dez. Ein fürchterliches Unglück ereignete ſich geſtern auf der Georgia und Pacifle⸗Eiſenbahn durch den Zuſammenſtoß zweier Perſonenzüge etwa 15 Meilen von Atlanta. Ein Schlafwaggon wurde gänzlich zertrümmert und von den darin befindlichen Paſſagieren 12 auf der Stelle getötet und 15 verletzt, drei darunter ſind ſo erheb⸗ lich, daß ihr Aufkommen bezweifelt wird. — Ladenburg, 18. Dezember. Seit längerer Zeit veröffentlichen wir in unſerem Blatte Anerkennungen auz der Nachbarſchaft über die ſogen Apotheker R. Brandt's Schweizerpillen und es läßt ſich daraus ſchlie ßen, daß dieſes 24 85 ſich bei dem Publikum einer großen Beliebtheit erfreut. Heute ſind wir nun in der Lage, unſere verehrliche Leſer, welche ſich ſpeziell über die Anſicht der Aerzte in Bezug auf die Schweizerpillen informieren wollen, mit einer Broſchüre bekannt zu machen, welche auf 24 Seiten 21 Gutachten unſerer erſten mediziniſchen Autoritäten und ferner einer ſehr großen Anzahl praktiſcher Aerzte enthält, und woraus zur Genüge hervorgeht, daß die Apotheker R. Brandt's Schweizerpillen eines der Wenigen, wenn nicht das einzige fertige Heilmittel iſt, welches als Heilmittel empfohlen zu werden verdient. Aus der Frauenwelt. * Eine Frau kann ſich keinen feſtern und reinern Freund erwählen, als den Liebhaber einer andern. Jean Paul. beſchäftigt, die bequemſte Lage ſeinem Fauteuil zu verſuchen. Sehr verſchieden war das Weſen und Aus⸗ ſehen der beiden Brüder. Arthur erinnerte mit ſeiner ſchmalen, etwas vorgebeugten Geſtalt, dem bleichen Antlitz, der hohen Stirn, um die ſich ſchlicht das dunkle Haar legte, dem erſten, träumeriſchen Denkerblick an den Gelehrten. Alphons dagegen war das Muſter⸗ bild eines ſchönen, lebensluſtigen Jüngliags. Heute zwar war er etwas müde und träge von einer Geſellſchaft, die geſtern im Hauſe ſeiner Eltern ſtatt⸗ gefunden. Er war überhaupt aus dieſen oder jenen Urſachen gewöhnlich am Morgen etwas ermüdet und gelangweilt; allein da er meiſtens den Abend dazu benutzte, um in Geſellſchaften ſeine Vorzüge zu ent⸗ falten und ſeine Triumphe zu feiern, ſo nahm ihm dies nichts von dem Rufe des ſchönſten und liebens⸗ 5 0 jungen Mannes, den Alphons Wolter eſaß. Er benutzte einen Augenblick, wo Arthur von ſeiner Arbeit emporſah, und fragte, indem er ſpielend mit der Hand durch die vor ihm aufgeſchichteten Geſchäftsbriefe fuhr: „Schmeichelt Papa ſich wirklich, daß ich Dir bei Erledigung dieſes ſtattlichen Häufleins Rechnungen behülflich ſein ſoll?“ „Ich glaube faſt,“ entgegnete Arthur kurz. „Sehr ſanguiniſch von ihm, nach den Erfahrungen die er bereits mit mir gemacht hat““ bemerkte Alphons und lehnte ſich behaglich wieder in den zum Kaufmann und war nur Papas merkwürdige Neigung, gerade mich zum kaufmänniſchen Mitarbeiter zu machen, ſchuld daran, daß ich erſt jetzt, wo ich nach meiner einjährigfreiwilligen Dienſtzeit Reſerve⸗ Offtzier⸗Aſpirant geworden bin, auch aktiver Offizier werden will.“ Arthurs Lippen zuckten, aber er erwiederte nichts. „ A propos,“ fuhr ſein Bruder fort, „wie gefiel Dir der junge Diplomat, Herr von Starkow, den ich geſtern bei uns eingeführt babe?“ „Schöner Diplomat das — ein Geſicht, dem man jeden Gedanken von der Stirn ablieſt!“ „Wird aber trotzdem Carriere machen. vorzügliche Empfehlungen und dann ſein verſoͤnliches Auftreten — der Fürſt ſoll ganz entzückt von ihm ſein. Außerdem wird er ſo eine halbe Million wiegen. — Natürlich hat er auch immenſes Glück geſtern abend kaum von ihrer Seite. bei den Damen, aber die Sympathie iſt gegenſeitig. Ich wette meinen Kopf, er hat dieſe ganze Nacht von unſerer Schweſter Leonie geträumt, er wich ja Nun, das kann unſeren Eltern ſchon gefallen. Aber ein paar hundert Thaler muß Mama daſür ſpringen laſſen, zu laſſen, das Ohr an den Vorhang geneigt, und Hat daß ich ihr die glänzende Parthie für Leonie ins Haus gebracht habe. — Doch was höre ich? Ich glaube unſere Schweſtern ſind da nebenan einge⸗ welchen Zweck es hat. mich noch in's Joch zu ſpannen. Es iſt ja nun doch wohl beſtimmt, daß ich Offizier werde und Du in das Geſchäft eintrittſt? hatte von Jugend an mehr Luſt zum Soldaten als treten. Ich muß doch zu erlauſchen ſuchen, ob ihre Herzen nicht gleich alle beide für Starkow Feuer weichen Fauteuil zurück. „Sehe auch gar nicht ein, f gefangen haben.“ Er ſprang auf und ſchli d f nach der Thür. lich auf den Zehenſpitzen „Laß das doch!“ mahnte Arthur. 4 Alphons aber hatte bereits, ohne ſich ſtören ö ſpottend, Arbeit hinwegzulocken. — ſein Antlitz ſtrablte vor Schadenfreude. „Leounie ſchwärmt,“ berichtete er. „Sie hat nie etwas Aehnliches geſehen — welche Augen — welch ein Lächeln — bezaubert mit einem Wort. — Nun wird Valerie ſie ablöſen. Erſt eine lange Pauſe. Nun wird's kommen: „In der That, der erſte Eindruck wird auch mir unvergeßlich —“ „Valerie!“ rief Arthur warnend. Alphons ſprang ſchnell nach dem entfernten Sopha in der Zimmercke, nahm Platz und bemühte ſich, harmlos eine Cigarre anzuzünden. Die Gerufene erſchien auf der Schwelle. Als Schweſter Arthurs hätte man Valerie Wolter auf den erſten Blick erkannt, aber von dem beſtechenden Aeußern Alphons beſaß ſie kaum einen Zug. Der Kaufmann Wolter war noch jetzt in ſeſnen vorgerückten Jahren eine ſtattliche Erſchemung, ſeiuer Frau war einſt eine gefeierte Dame geweſen, aber die Schönheit der Eltern hatte ſich faſt ausſchließlich auf die beiden jüngſten Kinder vererbt. In der That war die ſiebzehnjährige Leonie, deren lächeln⸗ des Geſicht eben über den Arm der Schweſter in das Zimmer lugte, als Mädchen ebenſo feſſelnd ſchön, wie Alphons es als Jüngling war, und ſie wie er hatten das Glück, faſt Jedermann, der ſie zum erſtenmale ſah, unwiederſtehlich für ſich einzu⸗ nehmen. „Arthur rief Euch, um ſich durch den Zauber Eurer Gegenwart die grauen Geſpenſter des Katzen⸗ jammers verſcheuchen zu laſſen,“ begann Alphons um womöglich den Bruder von ſeiner 99 Piortſetzung folgt. f 0 H % * 5 Ulle ahn „„ „ e 5 allet“ 10 —— Freunde Alen 1 % Lebeob eue 0 d Dumm ahn daunzufefl N iu Aiden Henn aum heel zen ne dehnt She l. 1 ait dum inst Sith i W ah Len Ane F Aepar. n M K ub ght . h m pttnifiglen be Mavenstein Lannbeim dan in kalt Nelunger und 10 85 4 fiſne Anne Aden d Ntn u Juz Men l bebte Wird ed Dunn Urrprk 1 Fa „ At c ohne n di si 4 den n e, dei — fn 77 . 0