der Familie. Der Ehegakte ſah ſich veranlaßt, ſeiner Frau Vorwürfe über ihre intimen Beziehungen zu etzterem zu machen und erhielt von derſelben das Geſtändnis, daß ſie willens ſei, das Ehebündnis zu lbſen, da ſie ſeiner überdrüſſig ſei. Am nüchſten Morgen war ſie ſpurlos verſchwunden. Der Mann begab ſich ſofort zu ſeinem vermeintlichen Neben⸗ buhler und verlangte Aufklärung über den Aufent- haltsort ſeiner entflohenen Frau. Da ihm dieſelbe unter Berufung auf ein der Mutter der Flüchtigen egebenes Ehrenwort verweigert wurde, erfolgte die Herausforderung zum Zweikampf, welcher unter ſo ſchweren Bedingungen angeordnet und mit ſolcher Erbitterung ausgefochten wurde, daß der unglückliche Ausgang unvermeidlich war. Die, man kann ſagen usnahmsloſe, dem beliebten und geachteten Offizier ugewandte Teilnahme hat ſich noch geſteigert, da man den egoiſtiſch in das Geſchick einer Familie ingreifenden Gegner noch in den Straßen herum⸗ ehen ſah, als ob nichts geſchehen ſei und er die anz unbegreifliche Frau noch ſelbſt dem Schwer⸗ erwundeten zuführen wollte. Es herrſcht dieſerhalb eun auch eine nicht ganz unbegründete Erregung nd Entrüſtung in der Stadt, die wohl eine nach⸗ altige ſein wird. — Konſtanz, 11. Dez. Premierlieutenant Sachs, welcher im Duell mit Lieutenant Hellwig urch einen Schuß in den Unterleib ſchwer verwundet wurde, iſt an den Folgen der Berletzung geſtorben. — Konſtanz, 12. Dez. Die Beerdigung es Premierlieutenant Sachs in Konſtanz, ſchreibt ie „K. Z.“ unterm 12. d., die heute nachmittag m 3 Uhr vom Militärlarzaret aus ſtattfand, ge⸗ altete ſich zu einer großen Kundgebung der allge⸗ einen Teilnahme. Ganz Konſtanz hatte ſich auf em Friedhof verſammelt, alle Stände und Berufs⸗ laſſen waren bertreten, alle wollten durch ihre An⸗ eſenheit zeigen, welch aufrichtiges Mitgefühl ſie empfinden angeſichts des harten Geſchickes, das einen allgemein beliebten und geachteten Mann betroffen. Unter den Klängen des Beethoven'ſchen Trauermar⸗ ſches und dumpfen Trommelſchlag bewegte ſich der lange Trauerzug nach dem Friedhofe; dem reich ge⸗ ſchmückten Trauerwagen, auf dem Helm und Degen des Verſtorbenen lagen, folgten nach den nächſten Anverwandten, das geſamte Offizierskorps, viele Reſerveoffiziere, ein Zug in voller Ausrüſtung, viele onſtige Soldaten und eine lange Reihe Teilnehmender us dem Bürger- und Beamtenſtande unſerer Stadt. m Grabe hob Herr Diviſionspfarrer Scheu die vortrefflichen Charaktereigenſchaften des Verſtorbenen in ergreifenden Worten hervor, er wies beſonders darauf hin, wie derſelbe, der dem Vaterlande in vielen Kämpfen während der ruhmreichen Jahre 187071 als treuer Soldat gedient, die größten Tugenden auf ſeinem Sterbelager gezeigt habe, wo er in echt chriſtlichem Sinne ſeinen Feinden nicht blos verziehen, ſondern denen, die ihm ſo ſchweres angethan, ſelbſt die Hand zur Versöhnung geboten habe. Die große Trauerverſammlung war auf's tiefſte ergriffen, lautes Schluchzen begleitete die Worte des Prieſters. Eine dreimalige Ehrenſalve erdröhnte über dem Grab des ſo grauſam dahingerafften jungen Offiziers. Die Erinnerung an dieſen tieftraurigen Fall wird auch in unſerer ſchnelllebigen Zeit nicht ſo raſch erblaſſen. — Stuttgart. Des Himmels reicher Segen wurde einem Ehemann in einem Dorfe nahe der Reſidenz beſcheert, als er dieſer Tage zum zweiten⸗ mal in dieſem Jahre mit „Zwillingen“ beglückt Das erſte Zwillingspärchen brachte ihm der Storch im Januar d. J. — Augsburg, 9. Dez. In einer leerſtehen⸗ den Sägmühle bei Zusmarshauſen wurde nach heftigem Gewehrfeuer eine höoͤchſt gefährliche Einbrecherbande durch 7 Gendarmen feſtgenommen. — Höchſt, 10. Dez. Am Samstag wurde die Frau eines hieſigen Einwohners, die eben mit Lebkuchen hauſieren geht, im Walde zwiſchen Hetſch⸗ bach und Nauſes von einem Strolch angepackt mit den Worten: „Geld her oder das Leben!“ Die Frau, allein im Walde dachte: Der Klügſte giebt nach und überließ dem Gauner ihre ganze Einnahme für die Lebkuchen. — Kaſſel, 12. Dez. Heute mittag fand in der hieſigen Gasanſtalt eine Exploſion ſtatt. Ein Gebäude wurde total zertrümmert, drei Perſonen ſchwer verletzt. — Hamburg. Am Samstag mittag brach in dem großen Geſellſchaftshaus „Erholung“ auf dem Valentinskamp auf unaufgeklärte Weiſe Feuer aus. Nachmittags 3 Uhr war das ganze Gebäude ein Feuermeer. Der Schaden beträgt ungefähr eine halbe Million Mark. —. Wien, 12. Dez. In der Alſervorſtadt ermordete geſtern der 59 jährige Hausmeiſter Wenzel Schuſter ſeine 56jährige Frau, die ihm im Lauſe einer vierzigjährigen Ehe 20 Kinder geboren hatte, indem er ihr mit einem Hammer Schläge auf den Kopf verſetzte und dann mit dem Taſchenmeſſer den Hals durchſchnitt. Er wollte entfliehen, als fen älteſter Sohn hinzukam, der ihn verhaften ließ. Schuſter war einſt ſehr reich und Beſitzer einer Glas. fabrik in Brünn und mehrerer Häuſer in Wien. Er ging zu Grunde weil er arbeitsſcheu und dem Teunke ergeben war. Im Jahre 1869 verließ er Frau und Kinder und begab ſich unter Mitnahme von 40 000 fl. nach Amerika. Er war auch ſchon einmal im Irrenhauſe. — [Vierfüßige Detektives.] Aug London ſchreibt man: „Die Bluthunde, welche hier zuweilen bei polizeilicher Nachforſchung in Verwendung kommen, haben ſich in neuerer Zeit als ſehr wert⸗ voll bewährt, und man iſt zu dem Entſchluſſe gelangt, Exemplare von allerreinſter Zucht ſtets vortälig zu halten. So machte es großes Aufſehen, als ez am 19. November einigen Bluthunden gelang, daz verſchwundene, ermordete Kind des Ehepaares Mitten aufzufinden. Haus und Garten waren wochenlang vergebens durchforſcht worden, da brachte Inſpektor Moore zwei Bluthunde. Die Hunde ſchnüffelten eine Weile herum, ſtürzten ſich dann unter fürchter⸗ lichem Geheul in eine Rumpelkammer, ſchar rten an dem Fußboden, die Polizei ließ die Bretter entfernen und 2 Fuß unter dem Erdboden fand man that⸗ ſächlich die Leiche des unglücklichen Knaben. Nebenbei ſei bemerkt, daß das arme Kind von ſeinen eigenen Eltern ermordet wurde. + (Verwandtſchaftliches.) Eine junge Witwe heiratete den Bruder ihres erſten Gatten, in ihrem Zimmer aber thronte, von einem Immortellenkranz umrahmt, das Portrait ihres erſten Mannes. Eines Tages fragte ein Beſucher die ſchöne Frau, indem er auf das Portrait ihres verſtorbenen Gatten deulel; „Wer iſt das?“ — „Mein armer Schwager,“ anz⸗ wortete die Dame. Mit ſechs Pfennigen täglich kann man eine grünz⸗ liche Reinigung ſeines Körpers herbeiführen und hierdurch einem Heer von Krankheiten vorbeugen, welche durch Sih⸗ rungen im Ernährungs⸗ und Verdauungsleben (Verſtopſung, Magen-, Leber⸗ und Gallenleiden, Hämorrhoidalbeſchwerden, Blutandrang, Appetitloſigkeit ꝛc.) hervorgehoben werden. Wir meinen die Anwendung der Apotheker R. Brandt Schweizerpillen. a Man achte genau darauf, daß jede Schachtel als Eliquett ein weißes Kreuz in rotem Grund und den Namenszug R. Brandt's trägt. Man wende ſich ſchriftlich am beſten und billigſten unter Einſendung des Betrags (à Schachtel M. 1.—) in Brief marken an die Apotheken in Ludwigshafen. mich nicht“, ſagte Dolores im Tone der Verachtung. Macht ſie dem Grafen.“ „Erſt Ihr, der Ihr das ebenſo nichtswürdige wie elende Werkzeug in ſeinen Händen ſeid, dann er Graf. Wahrlich, Ihr ſeid dem Satan wie dem Henker verfallen und hättet längſt den Strick ver⸗ ient.“ Dolores war trotz ſeiner ehrſüchtigen Ränke ine feige Natur und hütete ſich, ſo gut er konnte, or einem Zweikampf. Er wollte ſich auch hier mit inem verächtlichen Achſelzucken aus der Verlegenheit ls Romeo ihm mit der flachen Klinge einen Schlag uf die Achſeln verſetzte. „Steh. Elender!“ ſagte „Siehſt Du nicht, da ich Genugthuung von Dir verlauge?“ „Die ſollt Ihr haben“, entgegnete Dolores, un auch ſeinerſeits in Wut geratend. „Dieſer Schlag ann nur durch Blut abgewaſchen werden.“ Romeo war bei ſeiner Gelehrtheit ein ebenſo üchtiger Kämpfer und behauptete hiebei ein außzer⸗ rdentliche Ruhe. Dolores dagegen hatte ſich ſchon erſchiedene Blößen gegeben und eine ſolche ſollte uch ſein Verhängnis werden. Durch einen wüten⸗ 3 wurde ſein Degen in dem Mantel ſeines Gegners erwickelt, und dieſen Umſtand brauchte Romeo, um den Kampf zu beendigen. Dolores lag mit vom Körper getrennten Arm eulend auf dem Boden zu den Füßen ſeines Gegners, r war für ſeine Miſſethat beſtraft. 0 95 Während hier der Vergeltungskampf ſich ab⸗ elfen und ſich ohne ein weiteres Wort wegwenden, en Schlag, den er nach der Bruſt Romeo's führte, meiner Tochter öffentlich Euern Namen geben, oder aber ich werde ſelbſt mich meines Kindes annehmen pielte, ſprengte auf einem Nebenwege ein Reiter zu dem Marmorſchloſſe, in welchem wir keinen Geringeren als den jungen Grafen Polando, Germina's Gemahl erblickten. Was war der Beweggrund, daß auch er das Schloß beſuchte, nachdem er Dolores bereits ſeine endgültigen Aufträge gegeben hatte? Es war die Reue über den gegebenen ſcheuß⸗ lichen Auftrag, es war die mit aller Macht wieder erwachte Liebe zu ſeinem Weibe. Es war der feſte Entſchluß, Dolores an der Ausführung ſeiner That zu hindern und ſeinen Abſichten zu der Gräfin Bianca zu entſagen. So gelangte er gerade in dem Augenblicke an das Schloßthor, als der alte Galveſti dort Einlaß begehrte. „Seid willkommen in dieſem Hauſe“, ſagte der Graf. „Ihr werdet hoffentlich in freundlicher Abſicht hierhergekommen ſein?“ „In freundlicher Abſicht, ja. Aber nur in freundlicher zu meinem Kinde, um es zu warnen und ihm zu erzählen, welche Pläne Ihr mit ihm habt. Merkt Euch das, Herr Graf. Ihr werdet Germina nicht nach Wien von dieſem ſchurkiſchen Dolores führen laſſen, und Ihr werdet ferner und dasjenige in die Oeffentlichkeit der Refidenz bringen, was ich für meine und meines Kindes Ehre für notwendig halte. Der Graf ſchien im Augenblick wie niederge⸗ ſchmettert, alſo waren ſeine elenden Abſichten auch ſchon vor die Ohren des Vaters gekommen. Aber er hatte ſich bald wieder geſammelt und entgegnete mit Ruhe: „Ich finde Eure Wünſche und Abſichten 7 e für gerechte und berechtigte, und Ihr ſollt ſehen⸗ daß ich Euch zu Willen bin.“ Hierauf wandte er ſich an den Schloßverwalter mit den Worten: „Führe den Herrn Baron in den Empfangsſalon. — J werde Euch ſelbſt Eure Tochter zuführen, Herz Baron. Eine Marmorbläſſe bedeckte die Züge des Schloß⸗ verwalters. Er dachte unwillkürlich an die Fallthülr und wenn Germina, wie es ihre Gewohnheit war, dem Gatten entgegenkam, ſo mußte ſie vor ſeinen Augen verunglücken. Es war zu ſpät, er hätte die Fallthür beim beſten Willen nicht mehr ſtützen können, denn bereits ſah er, daß Germina ihren Vater und den Gatten vom Femſter aus bemerkt hatte. Sie war gleich darauf in das Innere des Gemachs ver⸗ ſchwunden, das Unglück konnte alſo nicht mehr ber⸗ hütet werden. Es währte auch nur wenige Sekunden, da hörte man einen dumpfen Fall — einen fuccht⸗ baren Schrei — das Unglück — das W erbrechen war geſchehen. Der Schloßverwalter eilte ſogleich zu der Stelle, aber wie erſtaunte er, als er niemand, weder den Grafen noch Germina erblickte. Und doch, an der Thür zu dem Gemach der Gräfin wurde von innen gerüttelt, ſie war alfo noch drinnen, und hatte nicht öffnen löͤnnen, während der Graf in das Grab ſtürzte, welches für ſeine Gattin bereitet worden W N Aus der Frauenwelt. Die See hat Grund, die Lieb' und Sehnſucht nimmer. 5 , gen nul aun n 00 e dan — la. 1 Walgnn bon 50 9 Fine I Lumen me Denerzugtt F e beer: Herrn i hbenenpgftei dien dacbenſchafite A bn Schaffe K i ift nit al Eine Schuhwar Man und irg, eh 5