geringen Ipparaten gez mit Olf w. junge 8 auf itung übe tlichen Rente kaufe, um l peiler. b einem wicht ache beſondal uf die gar acher. — 111 Mark an Reklamen -mit 20 Pf. berechnet. Nr. 95. —— Politiſches. Karlsruhe, 25. Nov. Die Debatte über proviſoriſche Forterhebung der Steuern nahm einen faſt unerwartet friedlichen Verlauf. Es ſprachen u. a. Kraatz, Friderich, Kiefer, Neubronn, v. Feder, Burg. Friderich weiſt nach, daß ſowohl die Amor⸗ liſationskaſſe wie die umlaufenden Betriebsfonds wohl fähig find, dem Budget einen Vorſchuß zu leiſten. b. Feder (Demokrat) ſtellt ſich auf den Boden des Geſetzes, ſindet aber, daß man der Kammer mit der Einkommenſteuer doch ein wenig die Piſtole auf die Bruſt geſetzt hat. Ein Gegenſatz zwiſchen Stadt und Land wird allſeitig beſtritten; dagegen ſehr nach⸗ drücklich der proviſoriſche Charakter der Vorlage betont, einſchließlich des Steuerfußes von 2½ Prozent für das Einkommen. Spätere Beſchlüſſe ſind von dem Gegenſatz über die Gemeindebeſteuerung abhängig. Kern (elerikal) ſpricht der Rigierung den Dank für ihre Arbeit aus. Der Finanzminiſter weiſt nach, daß die Mehrbelaſtung der 20 größeren Städte nur 627 000 Mk. beträgt und betont die Gerechtigkeit der neuen Steuer. Die Annahme erfolgte einſtimmig. Wien, 26. November. Nach Depeſchen aus Kalabat hielt das Bombardement auf Widdin in der ganzen Nacht vom 24. auf 25. an. Die Serben rückten an die Feſtungsſchanzen an und nahmen ſie, mußten ſie aber nach 4ſtündigem Kampfe aufgeben. Geſtern bis 3 Uhr nachmittags war es ſtill, dann wurde ein dreiſtündiger erfolgloſer Angriff gemacht. — Die öſterreichiſche Geſellſchaft vom roten Kreuz veröffentlicht einen Aufruf zu milden Spenden für die Verwundeten der beiden kriegführenden Herre. Belgrad, 25. Nov. Geſtern und heute fanden um die ſerbiſche Stellung vor Pirot Kämpfe ſtatt, in denen die Bulgaren mit Verluſt zurückge⸗ wieſen wurden; dieſelben erneuerten ihren Angriff. f. General- Anzeiger für Ladenburg und Amgegend. 0 erscheint jeden drittwoch und Famstag und kostet vierteljährlich 14 20 41 mit illuſtiertem Anterhaltungsblatt 1 4 70 ud gie es 3 Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr i Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und Weben die 1 08 Garmonddeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 Pf., Bei größeren Aufträgen Rabatthewilligung. Samsta g, den 28. November Das ferbiſche Heer iſt durch den Aufmarſch des aus geübten Soldaten beſtehenden zweiten Aufgebots auf 55000 Mann verſtärkt. Belgrad, 25. Nov. Die Vertreter der Mächte überreichten geſtern dem Miniſter des Aus⸗ wärtigen, Garaſchanin, eine Note, in welcher ſie die übereinſtimmende Anſicht der Kabinette im Hinblick auf das Aufhören des brudermörderichen Kampfes zu ſeiner Kenntnis brachten und verlangten, die ſerbiſche Regierung möge ihre diesbezügliche Ent⸗ ſchließung mitteilen. In Beantwortung dieſer Note kündigt Garaſchanin an, der König habe ſoeben be⸗ fohlen, die Feindſeligkeiten einzuſtellen und den ſer⸗ biſchen Befehlshabern ſei die Weiſung geworden, dieſe Entſchließung den ihnen gegenüberſtehenden bulgariſchen Kommandanten zur Kenntnis zu bringen. Bukareſt, 25. Nov. Eine Kanonade um Widdin dauerte die ganze Nacht. Heute vormittag 6 Uhr rückten die Serben in großer Zahl von Smor⸗ dan und Tadarſchik her vor und verſuchten einen Angriff auf Widdin: ſie wurden aber nach einem dreiſtündigen Kampfe zurückgeſchlagen. i Madrid, 25. Nov. König Alfonſo von Spanien iſt heute morgen 9 Uhr an durch Dyſſen⸗ terie beſchleunigter Schwindſucht geſtorben. Petersburg, 25. Nov. Das hieſige rote Kreuz trifft Anſtalten zur Abfertigung eines Sani⸗ tätstrains auf den Kriegsſchauplatz. Madrid, 25. Dov. Das Kabinet überreichte der Koͤnigin⸗Regentin ſeine Demiſſion. Die Miniſter ſetzen ihre Funktionen bis zur Entſchließung der Königin fort. Verſchiedenes. — Ladenburg, 26. Nov. Bei der heute vollzogenen Abſtimmung der Niederſtbeſteuerten zur Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit, 2 Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und fämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. 1885 Bürgerausſchußwahl haben von 200 Wahlberechtigten 28 ihr Wahlrecht ausgeübt. Die abgegeben Stimmen haben ſich auf 33 Kandidaten verteilt. — Ladenburg, 27. Nov. Tabak. In den letzten Tagen wurden an verſchiedenen Orten der Bergſtraße einige 1000 Ztr. Tabak abgehängt, wo⸗ von die in trockener Beſchaffenheit raſch zu Preiſen von 22 — 27 Mark pro Ztr. Käufer fanden, während für naſſe Ware nur 10— 16 Mark gezahlt wurde. Dies mahnt bei der jedenfalls in Bälde bevorſte⸗ henden Abhängung an hieſigem Platze nur trockene Ware zum Verkauf zu bringen. Ladenbarg, 2. Nov. Häufig iſt es ſchon der Fall gewe ſen, daß unſere Leſer ein Urteil über die Apo⸗ theker R. Brand's Schweizerpillen von uns haben wollten und wir konnten nur immer wieder auf die zahlreichen Anerkennungen aus allen Klaſſen der Bevölkerung als beſte Antwort hinweiſen. Heute nun liegt uns eine Broſchüre Über dieſes bei uns ſo allgemein beliebte Hausmittel vor, in welcher auf 24 Seiten die Gutachten von 21 der erſten medieiniſchen Autoritäten und einer ſehr großen Anzahl Aerzte, welche die Schweizerpillen in ihrer Praris erprobten enthalten find, vor. Für Alle, welche ſich alſo für dieſes Haus und H il⸗ mittel intereſſieren, insbeſondere aber für dieſenigen, welche in den hohen Wert der Schweizerpillen bisher noch Zweifel ſetzten iſt dieſe Broſchüre beſtens zu empfehlen. — Aus Baden, 25 Nov. Am letzten Samstag kamen in Freiburg zwei Fabrikarbeiter in Streit, wobei der eine dem anderen mit einem Prügel einen Arm abſchlug. — Der Jagdhüter Heß in Welſchneureuth ſchoß auf Daxlander Gemarkung ein vollſtändig weißes Reh im Gewicht von 27 Pfund. Das Tier wurde dem Karlsruher Naturalienkabinet übergeben. — Karlsruhe, 26. Nov. Heute morgen zwiſchen 6 und 7 Uhr ſtach ein Eiſenbahnheizer ein Mädchen in der Adlerſtraße, gerade als es aus einem von L. Waldemar. . 6. „Nur noch kurze Zeit mußt Du Dich gedul⸗ den, mein Kind, bis ich meinem Vater die Ent⸗ hühung machen darf. Du weißt, der unſelige Haß, den Dein Vater gegen unſere Familie hegt, macht auch meinen Vater verſtimmt. Zudem die Politik, die fatale Politik. — Worte nur, bis ich mein Ziel erreicht haben werde und mir keine Schwierigkeiten mehr entgegengeſtellt werden können, die aus der Heirat mit Dir entſpringen könnten, dann, ja dann ſollſt Du reichlich für Dein Einſiedlerleben entſchädigt werden.“ „Und wie lange wird das noch währen?“ fragte ſie, traurig das Köpfchen hängend. „Du hörſt es ja, nicht mehr lange, liebes Kind. Ich kann die Zeit im voraus nicht beſtimmen, aber glaube mir, daß ich mich ſelbſt nach dem Augenblick ſehne, Dich öffentlich meine Gattin nennen zu können.“ In dieſer Weiſe dauerte das Zwiegeſpräch noch eine Weile fort, bis die hereinbrechende Nacht dem- ſelben ein Ende machte. ö Am nächſten Tage um die Mittagszeit ritt abermals ein Reiter in den Hof des Schloſſes ein. Es war der Haushofmeiſter des Grafen, der von Am Ruhm und Ehre Polando ſogleich nach ſeiner Ankunft in einem beſon⸗ deren Gemach empfangen wurde. „Welche Nachricht bringſt Du mir, Dolores?“ fragte der Graf haſtig. „Die günſtigſte, Excellenz. Sie werden die Stelle eines Geſandten an dem franzöſiſchen Hof erhalten. — Natürlich der fatale Bedingung —“ „Ah, hat der königliche Ratgeber durchblicken laſſen —“ „Daß er es gern ſähe, wenn Euer Gnaden Signora Bianca zur Gemahlin wählten.“ „Ich dacht mir's“, entgegnete der Graf gedanken ⸗ voll, „und an dieſer Bedingung werden meine kühnen Hoffnungen und Wünſche ſcheitern, denn Du weißt, Dolores, daß ich verheiratet bin.“ „Ich weiß es, aber ich ſehe nicht ein. warum man einer Heirat wegen Glück und Ehre entſagen ſoll?“ Bei dieſen Worten leuchteten die Augen Dolores' in tückiſcher Bosheit auf. „Was willſt Du damit ſagen Dolores?“ brauſte der Graf auf „Du wirſt Doch nicht meinen, daß ich meine Gattin — —.“ b „Verſtoßen ſoll? Nein, das ſei ferne von mir“, entgegnete der Haushafmeiſter. „Aber — hat die Weltgeſchichte nicht Fälle genug aufzuweiſen, in welchen man ſich die zweite Gattin an der linken Hand trauen ließ?“ 8 „Wenn die erſte tot war, gewiß“, fiel der Graf ein. „Nein, wenn man die erſte an die linke Hand treten und die zweite zur rechten ſich trauen läßt.“ „Sprich nicht davon Dolores, der Gedanke könnte mich raſend machen. „Bah, Signor; ich bin Euer erſter und ver⸗ trauteſter Diener und Ihr habt mir noch allezeit geſtattet mich freimütig zu äußern. Geſtattet mir die Frage, Signor: Wart Ihr es nicht, welcher der armen Edeldame Name, Rang und Reichtum verlieh? Sollte Sie darum nicht Euren Bitten Gehör geben und ſich mit der Verborgenheit beſcheiden welche für Euer Wohl und Glück durchaus unerläßlich iſt?“ „Was kann Ihr der Name nutzen, wenn ſie ihn öffentlich nicht nennen darf 2“ entgegnete Polando bitter, „Doch geh, geh, Dolores, ſprich nicht mehr davon, ich will ſelbſt überlegen was zu thun iſt.“ Als Dolores das Gemach ſeines Herrn verlaſſen hatte, verzogen ſich ſeine Züge zu einem grinſenden Lächeln. „Ha“, ſagte er, „ich will mit ihm ſteigen oder fallen, nur durch' meine Hand konnen die Fäden der Intrigue gehen. Er hat mich zum Mitwiſſer ſeiner Geheimniſſe gemacht, und ich will dieſen Vorteil ausbeuten, ſo gut ich kann. Dieſes Weib, das mich ſo bochmütüg mit ihrem Haſſe beehrt ſoll mir auf dem Pfade des Glückes und der Ehre nicht im Wege ſtehen. Entweder fällt ſie oder f 55 5 Der geneigte Leſer ſieht jetzt, wie es im Ehe⸗ leben Ger mina 's und Polando's ſtand. Dem Grafen, 2