Inſerate, welche am Tage vor dem Erpedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und we Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Reklamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Volitiſches. Karlsruhe, 12. Nov. Die feirliche Eröffnung des Landtages hat heute in drogrammgemäßer Weiſe lattgefunden. Aus der Thronredeentnehmen wir nach⸗ chendes: „Ich freue Mich bei Eröffnung dieſes Land⸗ ages Sie perſönlich begrüßen zu können. Mit be⸗ onderer Befriedigung ergreife Ich dieſen willkomme⸗ en Anlaß, den Vertretern Meines Volkes zu bezeugen, die dankbar ich es es erkenne, daß die aus wahrer Herzensneigung entſtandene Verbindung Meines Soh⸗ s des Erbgroßherzogs, mit der Prinzeſfin Hilda bon Naſſau das ganze Land in ſo freudige Stimmung Die e —berſetzte, deren herzlicher Ausdruck Mir und Meinem glichen egg Hauſe unvergeßlich teuer und wert bleiben wird. — ihnen 6k Die im ganzen Volke ſich kundgebende Freude Über u dur ee dieſe Verbindung erhöht das Glück, welches Meinem werden Hauſe durch dieſelbe zuteil ward, und giebt Mir die F 188, Gewißheit, daß daraus ein weiteres feſtes Band nt: Hgenſeitiger Liebe und Treue zwiſchen Fürſt und „ Bike Volk erſtanden iſt. f Ueber die Ausdehnung der Gerichtsbarkeit der Büraermeiſter und über die Beſtellung von Vergleichs ⸗ hörden, ſowie über die Erleichterung und Verbeſ⸗ 1. ungen in der Feldeinteilung und über die Ver⸗ le tung nachteiliger Zerſplitterung des Grundbeſitzes ei Erbteilungen und bei der Veräußerung von Mündel⸗ mit ede ütern wurden Geſetzentwürfe ausgearbeitet, welche 1 nen alsbald übergeben werden ſollen. 5 Andere verwandte Vorſchläge, wie namentlich ä je Aenderung des bäuerlichen Sondererbrechts und en le Errichtung einer landwirtſchaftlichen Real⸗Kredit⸗ er Nerſeit uſtalt durch den Staat ſind Gegenſtand umfaſſender duschen , Erhebungen und eingehender Beratungen geworden, 25 . welche indeſſen zu einem abſchließenden Ergebniſſe 5 ae, hoch nicht gefübrt haben. Mit der Durchführung der auf dem vorigen burger General-Anzeiger für La Erscheint jeden Taittwoch und Hamskag und koſtet vierteljährlich 1 4A 20 mit illuſtiertem Anterhaltungsblatt 1 4 70 excl. Poſtproviſton. Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der rden die einſpaltige Lokal ⸗ Anzeigen mit 6 Pf., ( Aufträgen Rabattbewilligung, Samst „ Landtag beſchloſſenen allgemeinen Einkommenſteuer wird demnächſt eine für die wirtſchaftlichen Inter⸗ eſſen aller Bevölkerungskreiſe hochbedeutende Maßre gel in Vollzug treten. Wiewohl der Entwurf des Staatsbudgets, wel⸗ cher Ihnen alsbald zugehen wird, eine nicht uner⸗ hebliche Steigerung des Staatsaufwauds aufweiſt, wird Ihnen Meine Regierung, im Hinblick auf die Schlußbeſtimmungen des Einkommenſteuergeſetzes, den Vorſchlag machen, das verfügbare Erträgnis der neuen Abgabe lediglich zur Ermäßigung der übrigen direkten Steuern zu verwenden. Die zur Herſtellung des Gleichgewichts im Staatshaushalt erforderliche Deckung wird vorübergehend der Amortiſationskaſſe zu entnehmen ſein. Edle Herren und liebe Freunde! Die Aufgaben dieſes Landtages werden zwar an Zahl und Umfang hinter denen zurückſtehen, welche der vorigen Stände⸗ verſammlung geſtellt waren. Gleichwohl werden ſie Ihnen einen reichen Arbeitsſtoff von weittragender Bedeutung darbieten und Ihre hingebende Thätigkeit in vollem Maße in Anſpruch nehmen. Mit Ver⸗ trauen ſehe Ich Ihren Beratungen entgegen. Möge Ihte Wirkſamkeit im Verein mit den wohlgemeinten Beſtrebungen Meiner Regierung unſerem teueren Heimatlande zum Segen gereichen! Das walte Gott! Berlin, 11. Nov. Die Bundes ratsausſchüſſe haben die Beratungen über den Geſetzentwurf, betr. die Fürſorge für Beamte und deren Hinterbliebenen infolge von Unfällen beendet. Der abg⸗änderte Ent⸗ wurf beſteht aus 13 Paragraphen, deren erſter lautet: „Beamte der Reichscivilverwaltung, des Reichs⸗ heeres und der kaiſerlichen Marine und Perſonen des Soldatenſtandes, welche in reichsgeſetzlich der Unfall⸗ verſicherung unterliegenden Betrieben beſchäftigt find, erhalten. wenn ſie infolge eines im Dienſt erlittenen denburg und Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und Rudolf Moſſe, Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg ag, oͤen 14. November Amgegend. ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. f 1885 Betriebsunfalls dienſtunfähig geworden, 66 Prozent ihres jährlichrn Dienſteinkommens, ſo weit ihnen nicht nach anderweiter reichsgeſetzlicher Vorſchrift ein hö⸗ herer Betrag zuſteht.“ Freiburg, 11. Nov. Domkapitular Marmon, präſumtiver Domdekan und Weihbiſchof iſt, wie der „B. L.“ telegraphiert wird, heute plötzlich geſtorben. Durch die nunmehrige Erledigung zweier Domkapi⸗ tularsſtellen iſt hinfichtlich der künftigen Richtung der Kirchenregierung in Baden der auseinanderge⸗ hendſten Vermutungen ein großes Feld eröffnet. Zweifellos iſt, das wichtige Entſcheidungeu bebor⸗ ſtehen. Marmon war Anhänger der ſtrammeren Politik, die jetzt noch in ausgeprägterem Maße durch Knecht vertreten werden wird. London, 12. Nov. White verlas in der Konferenz eine Erklärung, daß England die Wieder⸗ herſtellung des Status puo ante faltiſch für unmöglich anſehe. — Der ſerbiſche Geſandte übergab Salis zury ein Schreiben, in welchem verlangt wird, die krieg ⸗ führenden Mächte mochten Serbien Aerzte und Am⸗ bulanzen überlaſſen. London, 12. Nov. Der „Times“ wird aus Rangun gemeldet: Bernard erhielt die Abſchrift einer Proklamation des Königs Thibo, in welcher dieſer befiehlt, die Engländer umzubringen. Man befürchtet, daß alle Europäer in Mandeley getötet wurden. Wien, 11. Nov. Aus Petersburg wird ge⸗ meldet: Die hieſigen Journale erklären. unter Her⸗ ſtellung des Status quo ante vexſtehe Rußland nicht nur die Aufrechterhaltung der Trennung beider Bulgarien, ſondern auch die Sicherſtellung des ruſſi⸗ ſchen Einfluſſes, damit Bulgarien in der ruſſiſchen Machtſphäre verbleibe und nicht von einer antiſla⸗ vbiſchen Strömung erfaßt werde. von 8. Waldemar. 2 5 2. * 8 „Ich glaube, das Tier iſt get ſagte Romeo in einem Tone, in welchem Unglaube und Mitleid zu liegen ſchien. . „Ich glaube es nicht nur, ſondern ich bin es 1 a gewiß,“ entgegnete Germina. „Komm laß uns eilen, well Romeo, damit der Hund nicht unſere ſchöne Beute zerfleiſcht, ehe wir an Ort und Stelle kommen.“ nere Und jetzt floh ſie mehr als ſie ging zu dem . Platz, wo das Tier ſoeben verendete, als ſie dort Höhne anlangte. 5 Der treue Jagdhund ließ beim Herannahen der 1 Herrin ſeine Zähne von dem noch zuckenden Tier Ml. und Germina machte ſich ſogleich daran, das erlegte Müll, Wild, einen prächtigen K.⸗Ender auszuweiden. hein, Romeo beobachtete kopfſchüttelnd das Gebahren — feiner Kouſine, als wollte er ſagen: Für ein Mäd⸗ chen paßt eine ſolche Handlung wahrlich nicht. Aber er ſchwieg, denn für die Domen damaliger Zeit, war das Jagvergnügen und alles, was damit ver⸗ 9. Eli, bunden war, etwas als Gewohntes und auch hierin zeichnen ſich die Gebräuche dieſes Zeitalters weſentlich ce von dem jetzigen ab. Was heute faſt ausnahmlos hlt zukommt, das galt bei den ſeinerzeit lebenden Damen . ze als Spott nur mit dem Unterſchiede, daß die wohl⸗ habendere Klaſſe die mit dem Jagdſport verbundenen unſauberen Geſchäfte ihrer Dienerſchaft überließ, was übrigens auch heute noch der Fall iſt. Anders war das bei Germina: denn ihr Vater durfte ſich nicht reich nennen. Er war ein armer Landedelmann, deſſen geringes Vermögen ihm nicht geſtattete, ſich Dienerſchaft zu halten. Sein nur wenig einträgliches kleines Gütchen verwaltete er mit Hilfe ſeines Geſindes und er lebte mit ſeiner Tochter in der größten Zurückgezogenheit, die nur hie und da durch den Beſuch ſeines Neffen Romeo eine freund⸗ lichere Abwechslung erhielt. Es war dabei nicht zu verwundern, wenn ſich Galveſti, ſo hieß der Vater Germinas, bereits Hoff⸗ nungen auf die einſtige Verbindung ſeines Kindes mit Romeo machte, denn letzterer war ein durch⸗ aus ehrenwerter Charakter und verfügte über hin⸗ reichendes Vermögen, ſo daß er recht wohl ein eigenes Heim gründen konnte. Aber Germina, welche die Abſichten ihres Vaters als auch die ihres Vetters kannte, ſchien wenig ge⸗ neigt, ſich beider Wünſche ohne jeden Kampf zu fügen. Sie geſtand ſich, daß ſie ihren Vetter wohl achten, nicht aber auch lieben könne, und das heiße italieniſche Blut verlangt mehr als bloße Achtung. In ihren Adern ſtroͤmte das wilde Feuer der Süd⸗ länderinnen, welche ſich eine halbe und ſomit unbe⸗ friedigte Liebe nicht denken lönnen. Zudem ſprach bleibend, ſagte der Ankömmling, deſſen Aeußeres auf ſtarke mänliche Kraft, die nur mit Harniſch und Schwert umzugehen verſtand. Wie wir auch erkennen, ſah Romeo mit ziem⸗ lichen Mißbehagen auf das Beginnen ſeiner Kouſine, denn obwohl auch er das Schwert nach damaliger Sitte wie einer der beſten Ritter zu führen verſtand, ſo konnte er eine ſolche Beſchäftigung an einem Weibe doch nicht leiden; dabei aber rührte er ſelbſt keine Hand ihr behilflich zu ſein, ebenſowenig ſtellte Germina an ihren Vetter das Anſinnen, daß er ihr helfen moge. Sie kannte wahrſcheinlich ſeine Anti⸗ pathie gegen ſolche Beſchäftigungen. Plötzlich horchte Germina auf und ließ die blut⸗ triefenden Händchen von ihrem Opfer ab. Sie hatte einen gellenden Pfiff ganz in ihrer Nähe ver⸗ nommen, welcher dem Munde eines Jägers entflohen zu ſein ſchien. Auch Romeo blickte mit geſpannter Erwartung in die Richkung, in welcher der Ton vernommen und noch ehe einige Minuten vergingen, brach ein Mann, ebenfalls mit der Jagdflinte und dem Hirſchfänger bewaffnet, durch das Gebüſch. Ihm folgte ein Diener mit einigen Rüden auf dem Fuße und einige Schritte von Romeo und Germina ſtehen den erſten Blick den Edelmann verriet mit An⸗ ſtand: „Ich ſehe ich komme zu ſpät. Einem ander Arm war es vergönnt, das prächtige Wild zu erlegen ihr die Gelehrtheit ihres Vetters nicht ſo an als die welches mein treuer Karro aufgeſpürt hatte. Wem 5