achttz ö ſtet vierteljährlich 1 & 20 3 is Mittags 12 Uhr in der und werden die einſpaltige Lokal⸗ Anzeigen mit 6 Pf., Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. Poſtproviſion. Raupen bel. Beſtter 1 N und Gel l, auf 0 g nd Dane erordnung ch vom 1. 0 5, Seite 79% 1 1 Au 5 ü eint jeden Mittwoch u eſtern zu ui 3 5 iir Nate bad üs 0 1 exel gen. die e Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen b g geſetzlichen S, Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme die ipnen , Farmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., aſten durh 00 Reklamen mit 20 Pf. berechnet. acht werden, tober 18 e eramt: 1 Nr. 89. f den. Win N * e Volitiſches. dehunz Narlsruhe, 4. Nov. Der Großherzog er⸗ elche beg kannte zu Mitgliedern der erſten Kammer die Herren Gemeindikoß, Naß Zimmer, Dr. Knies, Senatspräfident v. Stözer, en, mahen “ De. Birnbaum, Kaufmann Diffen6, Fabrikant Sander, daß ſolhen, Kaufmann Noppel, Gutsbeſitzer Stein; zum Präſi⸗ über die uu, denken Freiherrn Rüldt von Collenberg⸗Büdigheim, tet ſpitee 1 a Graf Berlichingen⸗Roſſach, zum in 5 „Dr. Knies. 0 1 Rarlsruhe, 3. Nob. In der am Sonn⸗ Beendung lag abgehaltenen Landesausſchußſitzung der konſerva⸗ ſeder bh tiven Partei wurde beſchloſſen, dem ſcheidenden bis⸗ stan eigen Borſtande E. A. v. Göler den wärmſten ige, wah Dank durch Deputation ausſprechen zu laſſen und cpflict nc i deſſen Stelle mit Stimmeneinheit Oberamtsrichter Swif v. Stockhorner gewählt. — Es wurde ferner beſchloſſen, an dem erprobten Programm der konſer⸗ baliven Partei feſtzuhalten und die Selbſtſtändigkeit dſtond. a allen Seiten hin zu wahren. 71 95 Oraunſchweig, 3. Nov. Ein Patent des . Prinzen Albrecht wurde ſoeben veröffentlicht, be⸗ 5 0 ſagend, daß er die Regierung des Herzogtums an⸗ 1 terte, und daß die Ableiſtung einer allgemeinen Hul⸗ Digung erfolgen ſolle, ſobald das diesbezügliche weiter f mute dene berfaſſungsmäßgig vereinbart ſei. Zu⸗ inder —Luue, gleich verfichert der Prinz bei ſeinem Fürſtenwort, daß er die Landesverfaſſung in allen Beſtimmungen beobachten, aufrecht erhalten und beſchützen wolle. Berlin, 4. Nov. Der Kaiſer empfing heute en Herzog von Ujeſt und den Fürſten von Salm⸗ orſtmar, nahm dann eine Reihe von militärischen orkrägen entgegen und arbeitete mit dem Chef des iikärkabinets General v. Albedyll. Um 3 ½ Uhr chien Graf Herbert v. Bismarck zum Vortrage. Der „Nationalzeitung“ zufolge werden in der ordoftſcekanalvorlage 156 Mill. für den Bau ge⸗ blende lh fordert, wovon Preußen vorweg 50 Millionen bei⸗ ſteuert. Die Bauausführung ſoll Preußen über⸗ tragen werden. — Die hauptſächlichſten Mehrforde⸗ rungen im Marineetat betreffen die folgenden Po⸗ ſitionen: Militärperſonal 7364822 M., mehr 1035 832 M.; Indienſthaltung der Schiffe und Fahrzeuge 6 089 800 M., mehr 1 500 270 M.; beide Poſitionen werden durch Denkſchriften einge⸗ hend erläutert, wobei beſonders die erſtgenannte Po⸗ ſition mit der überſeeiſchen Politik, mit den Aktionen für Kamerun und Zanzibar erläutert wird. Für den Werftbetrieb find 14161337 M., 1 165 749 M. mehr ausgeworfen. Bei den einmaligen Aus⸗ gaben finden ſich die erſten Raten für den Bau zweier Kreuzer mit 1 200 000 M., eines Aviſos mit 800 000 M., zweier Torpedo⸗Dibiſtonsboote mit 1160009 M., eines Schleppdampfers mit 275000 M. Konſtantinopel, 4. Nob. Eine Irade des Sultans, welcher den Zuſammentritt der Kon⸗ ferenz ſanktioniert, wurde heute veröffentlicht. Die erſte formelle Sitzung findet morgen ſtatt. — Die Pforte berief die Botſchafter morgen nachmittag um zwei Uhr zur Konferenz ein, welche im Tophanear⸗ ſaale ſtattfindet. Verſchiedenes. — Mannheim, 3. Nob. Von einem Eiſen⸗ bahnzuge wurde geſtern abend der erſt ſeit 14 Tagen verheiratete Rangierer Heinrich Rudifille, wohnhaft auf dem Lindenhof, auf dem hieſigen Perſonenbahn⸗ hof überfahren und trat der Tod ſofort ein. Infolge des herrſchenden Nebels iſt vermutlich der Mann auf das falſche Geleiſe gekommen. Die Leiche wurde nach der Leichenhalle auf dem Friedhofe verbracht. — Heidelberg, 5. Nob. In der Nacht l Nachſtehende Annoncen ⸗ Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. für uns nehmen Inſerat an. Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. 2 Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg — — Samstag, den 7. November 1885 vom 3. auf 4. d. M. um 1 Uhr ging ein junger lediger Kaufmann von hier die Rohrbacherſtraße ent⸗ lang nach ſeiner Wohnung. Als er in die Nühe der Friedrichsſtraße gekommen, iſt nach ſeiner Au ſage ein ihm unbekanntes Individuum auf ihn zu⸗ geſprungen, hat ibn angefaßt und zu Boden aeriſſen und ihm einen Stich unter dem rechten Schlüſſelbein beigebracht. Bis der Ueberfallene ſeinen Revolver gezogen, war der Unbekannte davongeeilt. Der Thäter 3 bis jetzt ſo wenig unbekannt als das Motiv zur at. — Weinheim, 3. Nov. Die vorige Woche in Mannheim verſammelt geweſenen Delegierten der bad. Kreisausſchüſſe unternahmen Sonntags einen Ausflug hierher behufs Beſichtigung der neuerbauten Pflegeanſtalt des Kreiſes Mannbeim. Der ausge⸗ dehnte, zur Aufnahme von ca. 250 Pfleglingen ein⸗ gerichtete Bau wurde in allen Teilen mit größ m Intereſſe beſichtigt und fanden ſowohl die Außere Anlage als auch die allen Anforderungen an eine ſolche Anſtalt entſprechende innere Einrichtung allge⸗ meine und ungeteilte Anerkennung. Den Herren Architekten Jelmoli und Blatt in Mannheim, welche die Pläne zu dieſem Bau anfertigten und die Leitung der Auführung übernommen hatten, macht detſelbe alle Ehre. — Bruchſal, 3. Nov. In unſerer Nach⸗ barſchaft wurden in letzter Zeit ziemlich viel Dach⸗ verkäufe von Sandblatt abg'ſchloſſen, ſo z. B. in Neuthard zu 10 bis 18 M., in Büchenau zu 11 bis 14 M. Die Folgen davon zeigten ſich aber auch bereits in teilweiſe recht unliebſamer Art, indem in einzelnen Fällen die Ware beanſtandet und die Annahme verweigert wurde. Das, was nachkommt ſind Aerger, Streit, Prozeſſe, Koſten. Wir können darum die Stimme nicht genug warnend erheben, Varſcha, die Tochter der Marketenderin. Hiſtoriſche Erzählung von Leopold Waldemar. 13. Fortſetzung. Der Tag der Ausführung dieſes Planes war kommen. Er fuhr mit Frau von Erhardt zum buperneur nach Odeſſa, angeblich um dieſen zu ver⸗ onloſſen, weitere Erkundigungen über das Verblei⸗ rot empfehlt When nder — Cab 1 caro auf Grund einiger von Erhardt unterschriebenen Schulddokumente. Als ich aus dem Hauſe des Herrn v. Erhardt zurückkehrte, war meine Tochter nicht mehr da und als man ſpäter ihre Leiche fand, da ſchwuren meine Söhne, die Schweſter rächen zu wollen. Je⸗ doch wurden ihre Anſchläge, die ſie im vorigen Jahre bei der Armee auszuführen gedachten, vereitelt. Dem Elenden ſtand auch hier das Glück zur Seite und er ließ meine Söhne als Spione ſtrangulieren!“ ben des Herrn v. Erhardt anzuſtellen und als ſie Mückgekebrt waren, wurde die Frau durch meine 6. . e rg Lachter mit der Nachricht von der Entführung des iftskalend, Kindes überrascht. Die Frau ſank gleich darauf zu⸗ ö. ammen und gab nach wenigen Sekunden ihren Geiſt Jaßprganf, uf; er aber trieb meine Tochter unter Androhung r Hüäſcher der Polizei aus dem Hauſe und als dariabne wan Tochter zu mir flüchtete und mir und meinen mit 17 Ahnen den Hergang erzählte, da vermochte ich nicht 1 Aram zu glauben, daß die Frau der Schreck getötet gaufnan b, habe. Ich ſchlich mich unter einem Vorwande in ee as Haus und erlangte beim Anblick der Leiche die aſheb berzeugung, daß dieſe nicht eines natürlichen To⸗ 4 90 % geſtorben ſei und unmoglich konnte auch der Un⸗ ., Gi ald vorher wiſſen, daß der Schreck gleich töten iber 2% Plede und es ſpricht für meine Anſicht auch die bande fit hatſache, daß Pottkow und Frau von Erhardt ge⸗ gauge de beim Thee ſaßen, als meine Tochter mit der he Reebepoft in das Zimmer trat, ferner auch, daß das Gut von Gerichtswegen zugeſprochen wurde, Hier rannen der Alten die hellen Thränen über die gefurchten Wangen, aber auch dem Hoͤrer blieben die Wimpern nicht trocken. P'öͤtzlich ſagte dieſer: „So geſteht mir, Frau, iſt mein Kind, meine Yar⸗ ſcha wirklich gemordet?“ „Euer Kind?“ ſagte die Alte gedehnt. „Ihr ſeid doch nicht —“ „Ja, ich bin Erhardt! ich bin aus der Ge⸗ fangenſchaft zurückgekehrt und mußte entdecken, daß es das Mädchen freute, ihren Vater und wie dieſen es beglückte, die Tochter wieder gefunden zu haben. „Jetzt bin ich erſt glücklich, der Lebensretter meiner Tochter geworden zu ſein.“ ſagte Erhardt mit Stolz und Du biſt auch nicht die Tochter eines Bettlers, als welcher ich jetzt vor Dir ſtehe. Die erſt⸗ Sonne, welche neu aufgeht, foll dem Elenden zum Tag der Abrechnung leuchten. Dieſes Schriftſtück ſoll ihm die verdiente Kugel bringen, nachdem er mir vorher mein Gut unter Zeugen ausgeliefert hat.“ „Aber ſchont die Mutter, Vater, ich bitte Euch darum,“ ſagte das Mädchen. „Es ſt die erſte Bitte welche ich von Euch verlange und dieſe werdet Ihr mir nicht abſchlagen.“ Wie kannſt Du denken, Kind, daß ich Gutes mit Böſem bergelte? Sie hat Dich ja gepflegt und erzogen und ſie ſoll erfahren, daß, ſie mir das Do⸗ kument übergeben und das ſie nicht beabſichtigt habe, ich Alles verloren habe. Oder lebt mein Kind noch, Alte geſteht es mir, lebt es noch?“ i „Ja, Herr, Eure Tochter lebt noch, da tritt ſie eben herein, mein Kind hat ſie nicht gemordet.“ Darſcha, welche abermals der ganzen Erzählung der Alten von außen gelauſcht hatte, trat jetzt geſenk⸗ ten Blickes näher. Aber die Trennung war eine zu lange, das Wiederſehen ein zu fremdartiges, als daß hier eine innige Umarmung hätte folgen können. Aber doch war aus den Augen des Mädchens ſo⸗ wohl wie aus den Erhardt's herauszuleſen, wie innig dasſelbe dem Feinde auszuliefern.“ Auf ihr Befragen wurde jetzt der Alten die Aufklärung, weshalb Erhardt ihr das Dokument entriſſen habe und auf welche Weiſe er mit Harſcha zuſammengetroffen ſei. Dieſe Mitteilung beruhigte die Alte inſofern, als ſie ſich jetzt vor den Verfol⸗ gungen Pottkow's ſicher wußte und ſie triumphierte, daß jetzt doch der Tag der Abrechnung für ihren Todfeind kommen ſollte. Sie ſuchte alsdann für alle drei in dem engen Raum ein moͤglichſt bequemes Lager zu bereiten und nie hat wohl ein einfaches —