jetzt netto 158 Morgen groß iſt, um 80 Morgen f zu vergrößern. — Mannheim, 12. Okt. Geſtern nach⸗ mittag entſtand im Keller des Hauſes G 7, 18, wahrſcheinlich durch Einbrennen eines Faſſes mit Schwefel, ein Brand, der aber, ohne erheblichen Schaden anzurichten, bald gelöſcht werden konnte. Gefährlicher hätte dagegen der beute vormittag im Hauſe J 7, 10 entſtandene Zimmerbrand werden können. Zur kritiſchen Zeit befanden ſich in dieſem Zimmer 4 Kinder, welche ſich, um der drohenden Gefahr zu entgehen, unter das Bett verkrochen batten; ſie wurden jedoch durch raſch herbeigeeilte Nachbars⸗ leute, welche den Brand im Keime erſtickten, recht⸗ zeitia gerettet. — Auf einer Kegelbahn in der Neckar⸗ vorſtadt erhielt einer der Beteiligten anläßlich eines Streites einen ſolch' wucht gen Hieb auf den Kopf, daß er ſchwer verletzt in ſeine Wohnuna verbracht werden muße. Der Thöter welcher die Flucht er⸗ griff, konnte bis jetzt nicht ermittelt werden. — Aftlußbeim, 15. Okt. Die durchaus brave Tochter des Schmids und Landwirts Ballveich entfernte ſich am 8. d. M. unter Umſtänden, die auf Schlimmes zu ſchließen berechtigten. Längerer Trüb⸗ finn und zurückgelaſſene Notizen ließen ibre Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, vermuten und bat die⸗ ſelbe auch wirklich den naben Rhein aufageſucht. Eine neuere Nachricht meldet, daß die Leiche der Unglück⸗ lichen bei Worms geländet ſei. Die Teilnahme für die Betroffenen iſt bier allgemein. — Vom badiſchen Odenwald, 12. Okt. Die Kartoffelernte iſt ſehr reichlich ausgefallen. Leider haben dieſelben faſt gar keinen Wert, für den Doppel⸗ zentner wird nur 2 Mk. bezahlt. In der Umge⸗ gend von Buchen bis Walldürn, wo dieſelben des Transportes wegen keine Käufer finden, werden die⸗ ſelben als Futter verwendet und die Bauern ſtellen viele Schweine ein, um die Kartoffel beſſer zu ver⸗ werten. — Frankent bal. 12. Okt. Eine beiſpiellos robe That wurde in der Nacht von Samstag zu Sonntag in der Scheune des Herrn Privatier G. Weiß bier begangen. Unzweifelbaft waren es zwei Individuen, die in dieſelbe einſtiegen, die in der Tenne ſtehende Saatfrucht umherſtreuten und dann 7 prächtigen Hüßnern. obne ſie zu töten den Leib aufſchnitten, deren Därme und Eierſtöcke herausriſſen und die 7 Tiere ſodann in eine Reihe binlegten. Hoffentlich gelingt es der Polizei. die bereits des⸗ halb in keger Thätigkeit, der rohen Frevler habhaft zu werden. a Nackenheim, 12. Okt. Derjenige Bahn⸗ würter, welcher vor einigen Tagen beim Schließen einer Barriere von dem dahinfahrenden Zug erfaßt und 200 Meter mit fortgeſchleift worden war, iſt geſtern abend ſeinen Leiden erlegen. — Frankfurt, 13. Okt. Geſtern abend ver⸗ giftete ſich in ſeiner Wohnung in der Fahrgaſſe ein junger Journaliſt wegen einer fehlgeſchlagenen Nieb⸗ ſchaft mit Zuckerſäure. Durch ſofort durch e'nen Arzt angewandte Gegenmittel gelang es, den Todes⸗ kandidaten am Leben zu erhalten. — Aßmannsbauſen, 10. Okt. Heute wurde die Zahnradbahn Aßmannshauſen⸗Niederwald in Anweſenbeit des Regerunaspräſidenten von Wurmb des Bourat Cuno, des Regierungsrat von Kauf- mann⸗Wiesbaden, der Landräte von Dewitz und Schlenther⸗Rüdesheim, des Bürgermeiſters und der Gemeinderäte von Aßmannsbauſen und vieler an⸗ derer Gäſte feierlich eröffnet. Unter Muſikb'aleitung und Böllerſchüſſen erfolgte die Abfahrt des geſchmück⸗ en Zuges zur Station Jagdſchloß. Die Zeit der Auffahrt betrug 10 Minuten, die Zurückkunft er⸗ folgte in gleicher Weiſe. Nach derſelben vereiniaten ſich die Teilnehmer zu einem Feſtmabhl im Hotel „Krone“. Die Bahn iſt ein Privatunternehmen der Herren Egells und Sabersky, Berlin. Ingenieur Schröder entwarf den Plan, der Bau wurde von dem Betriebsdirektor Schönfeld geleitet. Die Bahn bleibt bis Ende Oktober im Betrieb. — Mainz, 12. Okt. In der Mordaffajire Herbſt⸗Wolhe wurde beute nachmiſtag eine wichtige Entdeckung gemacht. Bei dem Entleeren des Abortes in der Brauerei zur „Stadt Mainz“ fand man nämlich in ein Lederfell eingehüllt den rechten Ober ⸗ ſchenkel eines Menſchen. Der Knochen des oberen Teil -s desſelben war in 3 Vierteilen abgeſägt und das andere Viertel abgebrochen. Daß der Schenkel zu dem ſ. Z. aufgefundenen Rumpf gehört, wurde. ſofort zur Evidenz dadurch feſtgeſtellt, daß Bruch und Schnitt des Schenkels genau auf den Knochen des aufg⸗fundenen Rumpfes paſſen. Die in dem Abort ſofort vorgenommenen weiteren Unterſuchungen haben vorerſt noch ein Lederfell, ein Geldtäſchchen mit einem Schlüſſel und einen Ring, ſowie ein bei der Familie Wothe vermißtes Halstuch zu Tage ge⸗ fordert. Weitere Nachforſchungen werden vorgenommen. Wenngleich die zweite Lederſchürze und das Halstuch das weitere Auffinden von Körperteilen, die in die⸗ selben eingewickelt geweſen, vermuten läßt, ſo daz das Lokol des Fundortes, das einen unbemerken Durchgang gewährt, doch darauf schließen, daß Herbſt der mutmaßliche Mörder, hier nur einige Teile 1. ſeitigt und nachher an anderen ühnlichen ihm geeignet erſcheinenden Stellen, die übrigen Teile beſſeſſe geſchafft hat. Daß der gemachte Fund hier piel Auf⸗ regung hervorgerufen, iſt leicht begreiflich, und war das Etabliſſement „Stadt Mainz“ bis in die ſpäten Abendſtunden von einer zahlreichen Menſchenmenge⸗ umlagert. — Metz, 13. Okt. Heute nacht rief ein Wachtpoſten im Fort Voigs⸗ Rhetz (Moſelfort) eine am Feſtungswall entlang ſchleichende Perſon dreimal vorſchriftsmäßig an. Als der Angerufene nicht börte, ſondern Miene machte, ſich zu entfernen, gaß der Wachtpoſten Feuer und tötete denſelben auf der Stelle, In der Leiche erkannte man einen Unteroffizier des 9. Dragoner⸗Regiments. (Rouge et Noir.) Aus Bade n⸗ Baden woſelbſt bekanntlich jetzt wieder — allerdings noch, heimlich — geſpielt wird, verlautete das folgende hübſche Geſchichtchen, das wir dem „Berl. Tabl. entnehmen. Ein dortiger boͤchſt geiziger Geldwechs⸗ ler hatte es ſich ſehr ſchlau ausgerechnet, wie er von dieſem neuen Treiben Vorteil ziehen könne. Am grünen Tiſch bekommen nämlich Alle, welche ſpfelen wollen, gegen ſo viele Tauſend⸗Franecsſcheſne, als nur präſentiert werden, ohne jeglichen Abzug, Hohe Wenn alſo er der Wechler derartige Umtauſchungen für ſich veranlaßte, ſo konnte er in ſeinem Laden wieder jenes Gold gegen Agio in Papfer umfezen, Herr G. geht alſo in den Cercle, umkreiſt von Weſſem die Kroupiers, denn direkt, das weiß er, wird er, den man ſchon kennt“, nichts erlangen. In dei Gedränge erblickt er einen Fremden und an dieler wendet er ſich mit der Bitte: „Ach. Sie ehen näher bei der Kaſſe als ich, würden Sie mir wol den Tauſend⸗Franesſchein in Gold umwechſeln laſſen ze Langſam und mit einem dankerfüllten Blich zum Himmel nimmt der Fremde, der gerade all ſein Held verloren hatte, das Bankbillet und ſetzt es vor den erſtaunten Augen des Filſes auf rouge, In dieſem Augenblick fällt die Kugel: „noir lc ertönt und der Croupier ſtreicht mit anderen Einſötzen guch den Tauſend⸗Francsſchein ein. Jener Abenteurer aber als ob er von Herrn G. gebeten worden fei, fe ibn zu pointieren, wendet ſich zu ibm fächennd; „Vous mavez pas de chance aujourd huf“ „Einen Teil Ihres Dankes 2 Ich glaube, Sie haben die Rechnung mehr als ausgeglichen. Jedoch nehme ich ihre Dienſte dankbar an, weiß ich doch, daß mir eine beſſere Pflege nicht zu Teil werden könnte. a Uebrigens wird es mit meiner Pleſſur nicht viel zu bedeuten haben, denn ich füble die Kräfte mehr und mehr zurückkebren und die Stelle auf meinem Kopfe, auf welche der Kolbenſchlag des Franzoſen gefallen, ſchmerzt de Weitem nicht mehr ſo wie zu Anfang.“ * * * Als die Sonne am nächſten Tage die weite Ebene des Schlachtfeldes deſchien, waren die Ver⸗ wundeten bereits von d⸗mſeſden entkernt und einige große, friſch gearodene Gruden in der Erde deuteten an. daß Diejenigen dier eine wige Nußeſtätte finden ſollten., welche im Kampf für's Vaterſand den Tod gefunden batten. Bald Leßen ſich die Glocken des nahen Dorfes vernebmen, welche die ernſt feierliche Handlung and⸗ut⸗ten und der junge Offizier, welcher auf ſeinem Kronkenlog -r in Andacht dem Glocken ⸗ aeläute lauſcht⸗, konnte es nicht unterſaſſen, ein Dankaebet zu Dem emporzuſenden. deſſen Hand ihn bis ßierber alücklich aus allen G=fahren errettet. Alsdann aber fiel dein Nſick auf ſeine Erretterin, meſche neben ſeinem Krankenlag't ſaß. Auch ſie batte die Hände gefaltet und ſchien ihr Gebet mit dem ſeinigen zu dereinſgen. Er batte jetzt Gelegendeit genug gefunden, den Edelfinn dieſes anſche'nend den niedeten Volksklaſſen entffammenden Mädchens lenden zu lernen. Jeden Blick, jede ſtumme Bitte aus ſemen Augen ſuchte e zu erhaſchen und zu erferſchen und er fühlte 3 3 es, wie ſich ſtündlich ſeine Kräfte unter ihrer ſorg⸗ ſamen Pflege hoben. Er ſowohl wie ſie waren ſich gegenſeitig ſchon zu Lebensrettern geworden. Er, indem er ſie vor der Gewaltthat eines im Hauptquartier des Feldmarſchall, nunmehrigen Fürſten“) Blücher befindlichen ruſſiſchen Offiziers, mit Namen Pottkow, rettete, ſie in der Weſſe, wie dem geneigten Leſer bereits bekannt. Daß ſich bei dem edlen Cbarokter v. Erhardt's ſeine Bewunderung für jenes Mädchen bis zur Liebe ſteigern würde, war beinahe vorauszuſehen, und der Blick, mit welchen er dieſe Lieblichkeit betrachtete, zeugte zur Genüge, was in ſeinem Herzen vor- ging. n Auch Parſcha war vom erſten Augenblicke an, wo Erhardt ihr Erretter wurde, für dieſen begei⸗ ſtert, und ſie kannte keinen anderen Gedanken, als nur für ihn zu leben. Wir wollen den Leſern hier im Voraus ver⸗ raten, daß der junge Offizier ein Neffe des Herrn b. Erhardt war, welcher wir zu Anfang unſerer Erzäßlung kennen gelernt und der ſeit 1794 ver⸗ ſchollen war. Nachdem die Sterbeglocken verklungen, begann Erhardt: „Ich kann dem Himmel nicht genug danken, Harſcha, daß er Sie im rechten Augenblick geſandt hafte, als die ruchloſe Hand des Banditen mich vom Leben zum Tode befördern wollte. Wie ſehr bin ich Ihnen, nicht und meiner ſelbſt, ſondern um meiner alten Mutter willen zu Dank verpflichtet. Reden ) Feldmarſchall Graf v. Blücher wurde bekanntlich nach der Schlacht an der Kaßbach vom König von Preußen zum Farſten von Wahlſtatt ernann 9 Sie, Yarſcha, wie kann ich Ihnen je Jbre Helden⸗ thaten vergelten?“ Lad e iter, Me kihutzen, —— en 1200 unden bi U das Hal Bei „O, Herr v. Erhardt,“ ſagte ſie errhlend h that es ja nicht um des Lohnes wegen, ſondern ez war eben auch nur der pflich tige Tribut der Dank⸗ barkeit für meine Errettung aus bitterer Schmach. Und daß ich das Werk Ihrer Rettung vollbringen konnte, haben wir eben auch nur Golt zu dagen, der mir im rechten Augenblick die Rraff zu dem Werk verliehen hatte.“ „Erſt jetzt ſehe ich welch große wohnt, ſagte v. Erhardt begeiſtert. Seele in Ihnen Weiſe zu vergelten, wenn es Gott gefallen ſollte mich den Krieg überleben zu laſſeni“ „O, wenn Sie mir die Bitte erfüllen wollten, Erhardt,“ ſaate Yarſcha mit glühender Erregung. „Nur Ihre ewig bei Ihnen bleiben zu dürfen Herr d, Sklavin, nur Ihre Magd will ich ſein mein ben lang, dann bin ich mit meinem Schickſal zufrieden. „Nur meine Magd? nicht meine Gaſkin, Per; ſcha?“ entgegnete Erhardt, indem er die Hand des Mädchens ergriff. Ein plötzliches, glühendes Erröten flog über die gebräunten Züge der Polin. Dann aber ent zog ſie ihm heftig ihre Hand und dieſelhe bor ihte Augen haltend, welchen über dieſe unerwarkeen Worte die hellen Freudenthränen entſtrömten, eile ſie hinaus. l „ — Brüſſel, 14. Okt. Im Kohlenbergwe von Bois Duluc brach geſtern Feuer aus, wobei 11 Arbeiter verbrannten. 15 Vielleicht daß ich Gelegenheit finde, Ihre That noch in andetek