Livorno 1 Erkrankung, kein Todesfall, Maſſakarrara : Parma 44: 16, Neggioesnilla 2: 1. Verſchiedenes. a — Ladenburg, 22. Sept. Am letzten Sonntag feierte der Turnverein Ziegelbauſen ſein Stiftungsfeſt, verbunden mit einem Preisturnen. Der zweite Preis fiel dabei hierher u. wurde derſelbe durch Karl Schmitt errungen. Auf die nun zu Ende gegangene Zeit des Sommerturnens darf der hieſige Verein mit Stolz blicken. Seit ſeinem Be⸗ ſtehen hat derſelbe keinen ſo günſtigen Erfolg auf⸗ zuweiſen wie heuer. Vier Preiſe, darunter zwei Gaupreiſe, ſind der Lohn der anſtrengenden Thätig⸗ keit der Mitglieder. Den nächſten Sonntag wird bier das Abturnen gehalten und iſt den hieſigen Einwohnern Gelegenheit geboten, zu ſehen, mit welcher Liebe und Eifer, aber auch mit welcher Sicherheit geſchafft wird. Ladenburg, ) 22. Sept. Am Sonntag hatten wir Gelegenheit, den 2. Stiftungstog der Sänger⸗Einheit zu hören. Obwohl der Verein viele Schwierigkeiten durchzumachen hat, beſonders durch immerwährenden Wechſel der Mitglieder, ſo bleibt bereits nichts mehr zu wünſchen übrig und iſt ſolches nur der Leitung des Vereins Herrn Muſikus Hertel zuzuſchreiben. Alle Chöre wurden durchweg gut vorgetragen, und zeugten von fleißigem Studium, doch gebührt dem Männergeſangverein Ladenburg beſonders der erſte Preis, weil er die ſchwierigſten Chöre vortrug, dem Herrn Becker für ſeine erbei⸗ rnde Vorträge gebührt beſonderen Dank, durch elche die Verſammlung in beſter Stimmung er- alten wurde. Der auf abends beſtimmte Ball verlief n ſchönſter Ordnung und war von Vertreter aller ereine beſucht, und hielt die ganze Verſammlung is zur beſtimmten Polizeiſtunde in fröhlichſter Stim⸗ ung beiſammen, die Leitung wurde durch umſich⸗ ges Verhalten des Vorſtandes und Komite beſtens eſorgt. Noch zu bemerken iſt: Die Konzert⸗ wie all⸗Muſik wurde von Mufikus Herrn Hertel ſorgt und verdient beſondere Beachtung, was Stim⸗ ung und Präziſton anbelangt, iſt ſolche ſehr gut, nd iſt deshalb hieſigen wie auswärtigen Vereinen ür vorkommende Bälle, und ſonſtige Feſtlichkeiten ur beſtens zu empfehlen. Auf Wunſch des Einſenders genau nach Manu⸗ cript geſetzt. — Mannheim. 17. Sept. Für die heſſiſche Strecke der Straßenbahn von Maanheim über N Kuferihal und Viernheim nach Weinheim hat die heſſiſche Regierung eine Subvention von 1300 M. pro Kilometer bewilligt. — Käferthal, 21. Sept. Hier wurde die Vermählungsfeier des Erbgroßherzogs am Samstag abend mit einem Fackelzug begangen, während welchem die ganze Ortseinwohnerſchaft auf den Beinen war. Plötzlich und gegen halb 10 Uhr krachte vor dem Gaſthaus zum Adler ein ſcharfer Schuß, der die 17 Jahre alte Marie Kreutzer, Tochter des Taglöhners Philipp Kreuzer, tot niederſtreckte und den ledigen 21 Jahre alten Burſchen Häuſer am linken Arm verletzte. Das Mädchen hatte 2 Schrotkörner in die linke Bruſt erhalten. die Herz und Lunge krafen und ſofortigen Tod herbeiführten. Als Thäter wurde ſofort der verheiratete Taglöhner Herrmann erkannt, der ſich am Nachmittag bei einer Hochzeit befand, der abends auch die Getötete (eine Verwandte von ihm) beiwohnte. Er wurde in Haft genommen, wo er angab, nicht gewußt zu haben, daß das Gewehr ſcharf geladen ſei. Er habe die Böllerſchüſſe, die anläßlich der Vermählungsfeier des Großherzogs ab⸗ gegeben wurden, gehort und hätte ſich dann, ohne⸗ hin etwas angeheitert, gedrungen gefühlt, auch auf die Straße zu eilen und einen Schuß abzugeben, der ſo verhängnisvoll für ſeine Verwandte geweſen wäre. Der Großh. Unterſuchungsrichter war geſtern vor⸗ mittag in Käferthal und hat die Unterſuchung ein⸗ geleitet. Weil noch andere Männer mit Herrmann aus ſeinem Hauſe traten, als er den Schuß abgab, wurden dieſelben auch in polizeiliches Gewahrſam genommen. Geſtern nachmittag war wiederum die Unterſuchungsbehörde in Käferthal und wurde zugleich die gerichtliche Sektion der Erſchoſſenen vorgenommen, die ergab, daß Herz und Lunge des Mädchens mittelſt erbſengroßer Schrotlörner getroffen wurden und den Tod herbeigeführt haben. — Baden-Baden, 16. September In der heute ſtattgehabten Ziehung 2 Klaſſe II. Lotterie der großherzoglichen 3 Baden ⸗Baden wurden folgende Nummern mit den dabei bemerkten Hauptgewinnen gezogen: Nr. 14173 15000 Mk., Nr. 29 136 5 000 Mk., Nr. 40 861 2 000 Mk. Nr. 46 355 1000 Mk., Nr, 37887, 78 378 und 22 939 je 500 Mk., Nr. 54 972, 32 212, 82 152, 38 385 und 36 733 je 200 Mk., Nr. 84 635, 49 130, 61418, 3 955, 72 811, 16 336, 24 652, 16 258, 1684 und 69 887 je 100 Mark. — Frankfurt, 18. Sept. Im Monat Auguſt gingen ihren Frauen durch, ohne daß ihr Aufenthaltsort bekannt geworden wäre; ein Fabeilan ein Schloſſer, ein Kutſcher, ein Hauſterer, ein Schneide und ein Schreiner. Die zurückgelaſſenen Fraue haben das Recht bekommen, ihre Männer öffentlich ausſchreiben zu laſſen und ſtrengen ſämtlich ehe ſcheidung an. — Halle, 19. September. Der im Hog; verratsprozeß gegen Reinsdorff und Gnoſſen ia verurteilte Holzhauer erhängte ſich geſtern in de hieſigen Strafanſtalt. — Preßburg. 8. September. Um 10 l abends ereignete ſich am 7. ds. Mis. ein ſchegg, licher Unglücksfall, wie er ſich hier vielleicht noch gh zugetragen. Nicht weniger als drei Opfer, di welchen eines lebensgefährlich verletzt iſt, bat Kataſtrophe gefordert. Um die erwähnte Sede 18 beſchäftigten ſich die Töchter des Federnhaniſg 1 b Redlinger damit, in die Lampe Petroleum einzufehe e 11 Das eine der Mädchen, eine 18jährige ſehr ahh 12 9 f Blondine, Namens Regina, leuchtete ihrer Schi en 520. mit einem Zündhölzchen, ſcheint aber hierhe ze 5 de aus der Flaſche fließenden Petroleum zu nahe % —— kommen zu ſein, denn dasſelbe fing plößlich Feu Bakzunt ergoß ſich mit Blitzesſchnelle über die Kleſder dg fol Mädchens, welche im Verlaufe von kaum zwei Sz in Mi 0 kunden in hellen Flammen ſtanden. Auger uarmittal ſchrie die Aermſte auf. Im erſten Augenblick wagt m wit in alle im Zimmer anweſenden Perſonen vom See e e Rinder förmlich gelähmt und überließen das ungen fishein, 1 Mädchen feinem Schickſale. Die jüngere Scheſig Bürgern derſelben war die erſte, welche ihre Faſſung wie Hart gewann und die lichterloh brennenden Kleider den Händen von dem Körper der Brennende a zureißen verſuchte, ſie büßte jedoch ihr Beginnen i einigen Brandwunden an den Händen. Daß chen, welches unterdeſſen die furchtbarſten Schmei erlitt, ſchrie um Hilfe und ſtürzte, als niemand lun mit ihren brennenden Kleidern hinaus auf den ha und rannte — verzweifelte Hülferufe ausftoßend in die Wohnung des nebenan wohnenden Nachhe Steiner, der ſeinen Verſuch, der Brennende d Kleider vom Leibe zu reißen. mit einigen che Brandwunden an den Händen bezahlte. Fug gelang es, durch einige auf das Mädchen geherenz Kleidungsſtücke die Flammen zu erſticken ad dit verkohlten Kleider von dem Leibe der Unglicſcen herabzureißen. Das Mädchen bot einen ſchrehſheg Anblick. Der Körper, von der Stirn angefenge bis hinab zum Unterleib, war mit furchtbaren Mhh wunden bedeckt, welche für das Leben des wagen Mann und ſein Auge ſchweifte wie abſchiednehmend ber die liebgewordenen Bände, denn von Allem, was ihm das Glück an irdiſchen Gütern beſcheert atte, waren es jene Werke, die ihm das edelſte Beſitztum zugeführt hatten: Geiſt und Wiſſen! Indem ſich abermals die Thür öffnete, ließ er junge Mann die Gardine fallen, welche die Biblothek bedeckte und er wandte ſich dem Einge⸗ retenen entgegen, dieſen mit einem herzlichen Hän⸗ edruck bewillkommnend. „Sei gegrüßt im Hauſe des Freundes, lieber Pottkow,“ redete Erhardt den Eingetretenen an. „Du bliebſt lange aus, mein Lieber.“ „Es war mir nicht eher möglich, mein Freund,“ entgegnete dieſer. „Das drohende Wetter war es, welches mich im Hauſe zurückhielt.“ „Ich begreife und entſchuldige das,“ ſagte Erhardt; „und es wäre mir wahrlich nicht einge⸗ fallen, Dich noch heute rufen zu laſſen, wenn nicht eine Angelegenheit von Wichtigkeit mich zu dieſer Bitte veranlaßt hätte.“ „Ohne Umſtände Freund, was verlangſt Du von mir? Du weißt, daß ich Dir gern gefäl⸗ Ehe Erhardt ſeine Wünſche nannte, läutete er noch einmal ſeinem Diener, welchem er Wein zu bringen befahl und als das geſchehen, begann er von Neuem: „Du weißt, Freund Pottkow, daß die flaviſche Bevölkerung dieſes Landes, vor Allem aber die Geſetze des ruſſiſchen Reiches meinen teuren, in Gott ruhenden Onkel, von dem ich mein Beſitz⸗ tum ererbte, als auch mich in die Zurückgezogenheit verbannte. Ich lebte zwar in Frieden, doch ohne beſondere Freundſchaft mi i Nachbarn der Einzige des großen Zarenreiches, dem ich Ver⸗ trauen ſchenken darf, biſt Du.“ „Deine Einleitung klingt ſehr feierlich,“ fiel ihm Pottkow in die Rede, „und ich bin ſehr geſpannt, die Hauptſache zu erfahren, weshalb ich Dich bitte, ohne Umſchweife zu ſprechen.“ „Nun gut, ich will mich kurz faſſen, Freund,“ entgegnete Erhardt. „Ich glaube, Dir ſchon bei einer früheren Gelegenheit erzählt zu haben, daß mein Onkel dieſes Landgut deshalb erwarb, weil er ſich die Ungnade König Friedrichs des Zweiten von Preußen, an deſſen Hofe er lebte, zugezogen hatte und dieſe Ungnade hatte ſeinen Grund in der wahnſinnigen Liebe meines Onkels zu einer Dame, welche als eine Entſproſſene gekrönter Häupter weit über meinem Onkel ſtand; der König hatte in die Meſalliance nicht gewilligt und mein Onkel erwarb deshalb dieſes Landgut, um hier in Zurückgezogen⸗ heit ſein Leben zu beſchließen. Was auf der einen Seite die Würde der Krone als eine Meſalliance bezeichnet, das hat auf der andern Seite der Ahnen⸗ ſtolz unſerer Familie als Mißheirat verworfen, als ich mich ſelbſt mit einer Tochter meiner Leibeigenen vermählte. Meine norddeutſchen Verwandten hadern dieſer Heirat wegen eben ſo mit mir, wie die vor⸗ nehme ruſſiſche Geſellſchaft und die Geſetze dieſes Landes. Man wirft mir vor, daß ich gar nicht nötig gehabt habe, dieſe Leibeigene zu heiraten; ſie war ja von Gott und Rechtswegen mein leibliches Eigentum, weshalb alſo eine Heirat? „Nun, lieber Freund,“ fuhr Erhardt fort, „Du weißt, daß dieſe Anſichten meiner Mitmenſchen über Moralität und Menſchenrechte nicht meine eigenen ſchiede und Leibeigenſchaft nicht anſchließen und ee ſtets ein Kämpfer für das allgemeine Mech und Völkerrecht bleiben. — Jedoch wozn Dir ea ſagen, was Du längſt weißt? Ich bin überzeuge daß Du mit mir der gleichen Anſicht huldeſt, gag Du verachteſt die Geſetze Deines Vaſerlandes, i ches die Armen zu Leibeigenen ſchmiedet, wahrend Diejenigen, welche dieſe Geſetze zu Stande gebracht ſich nicht ſcheuen, die Sclaverei der amerifanſh Staaten als ein himmelſchreiendes Unrecht u der werfen. Sind etwa die Armen Neger Rorbas ſchlechter daran, als die Leibeigenen dieſes dont fal⸗ ſcher Civiliſation beleckten europäiſchen Rußlands!“ „Du haſt Recht, mein Freund, wir feen verkehrten Welt und es iſt höchſte Zeſt, daß mit unſerer verrotteten Staatswirtſchaft endlich ein Ede gemacht werde. Der Stern der Erlösung che auch bereits aufgegangen zu ſein. Hoͤrſt Du nich daß in Frankreich ſoeben ein Kultus der Vernunft eingeführt und das Chriſtentum abgeſchaft it, da ferner die Erklärung der Menſchenrechte bon die Lande aus wie ein erläuternder Hauch durch W europäiſchen Lande wehen. 2“ Fortſetzung folgt. (Aus der Kaſer ne.) Feldwebel? „Beige Sie ſind geſtern abend wieder zehn Minnie ſpät gekommen; wo ſind Sie denn geſteckt!“? Berger: „„Ich — ich — war bei meinem Schaßz Herr Feldwebel und der wohnt ſo weit ig d da —“ — Feldwebel: „Kerls, wie off ſoll n (Euch ſagen, daß ſich die Disziplin nicht um Cub Liebſchaften bekümmern kann! Wenn Sie ſich due lieben wollen, dann verlieben Sie ſich in der Mah Aurddtut. Am n don Bremen in 9 9 . Jae Srtlager — 1 M und dran eien 8 Alzen, Led ble, Nit l N. u. Aupf ** Nutpul las eng 1 Fiche pe 8 Z 00 nhalt Cal