mit deutſchen Geſandten Grafen Solms inbetreff der Genugthuung für die Beſchimpfung der deutſchen Fahne. Deutſchland zeigt ſich ſehr verſöhnlich. Die Verteidigungsarbeiten in den ſpaniſchen Häfen und Arſenalen werden eifrig betrieben. Graf Solms, der deutſche Geſandte machte geſtern in den Madrider Straßen einen Spazierritt, der ohne Zwiſchenſall verlief. Verſchiedenes. e Ladenburg. 10. Sept. Zur Feier des Geburtsfeſtes unſeres geliebten Großherzogs hatte der hieſige Geſangverein ein Bankett veranſtaltet, welches recht zahlreich beſucht war und einen würdigen Verlauf nahm. Eingeleitet wurde die Feier durch ein meiſterhaft vorgetragenes Lied des Geſangvereins, wonach Herr Bezirksrat Steingötter den erſten Toaſt auf unſeren Landesfürſten ausbrachte. Abwechſelnde Geſänge und Toaſte brachten raſch die richtige Feſt⸗ ſtimmung unter die Anweſenden, welche bis lange nach Mitternacht verſammelt blieben. Wenn es ſchon bei früheren Gelegenheiten aufgefallen iſt, daß es faſt immer einer Privatgeſellſchaft überlaſſen bleibt, eine patriotiſche Feier zu veranſtalten, ſo waren doch wenigſtens Vertreter aller Korporationen anweſend. Peinlich hat es jedoch bei der letzten Feier berührt, daß man weder unſern Bürgermeiſter, noch ſonſt einen Gemeinderat die Stadt vertreten ſah. Ebenſo glänzte die Feuerwehr, für die unſer Großherzog ſchon ſo vieles gethan hat, durch Abweſenheit. Wenn Gemeinderat und Feuerwehr in ihrem Patriotismus ſo laſſe ſind, dann darf es nicht Wunder nehmen, wenn das patriotiſche Gefühl der ganzen Gemeinde allmählich verloren geht. Möge es in Zukunft beſſer werden. — Mannheim, 10. Sept. Erſtickt ſind eiuer Bauersfrau, welche heute früh den hieſigen Markt beſuchen wollte, in einem großen Korbe nicht weniger als 11 Spanferkel. Als die Frau den Korb, welcher vermutlich ſo gut verſchloſſen war, daß keine Luft eindeingen konnte, auf dem Markt öffnete, ge⸗ wahrte ſie erſt was für ein Schaden ſie betroffen und braf in lautes Wehklagen aus. Heidelberg, 10. Sept. Einem Kaufmanns⸗ lehrling dahier wurden 500 M. zu einer Einzahlung übergeben. Statt dieſelben einzuzahlen ging der Lehrling mit dem Gelde durch, wurde aber ſofort ſteckbrieflich verfolgt und in Mannheim durch die Kriminalpolizei verhaftet. Das Geld fand ſich noch vollſtändig in ſeinem Beſitze, — Karlsruhe, 8. September. An Stelle des Orgelbaukommiſſärs Organiſt Kuhn in Mann⸗ heim, welcher auf ſein Anſuchen wegen vorgerückten Alters des Orgelbau⸗Kommiſſariats für die Diözeſen Mannheim⸗ Heidelberg Oberheidelberg, Neckargemünd, Mosbach, Neckarbiſchofsheim und Sinsheim enthoben worden iſt, wurde Orgelbau⸗Mommiſſär, Organiſt Albrecht Hänlein in Mannheim auch zum Orgelbau⸗ Kommiſſär für die genannten Didzeſen ernannt. — Ein prachtvolles Brillanten Diadem, be⸗ ſtimmt als Hochzeitsgeſchenk für die Prinzſſien Hilda von Naſſau, iſt gegenwärtig in dem Schaufenſter des Herrn Hoffuwelier Juljus Herz in Wiesbaden ausgeſtellt. Die im Innern des blauſamten Etnis angebrachte Widmung lautet: Die fürſtlichen Tanten und Oheime zum 20. September 1885. Marie, Fürſtin zu Wied. Helena, Fürſtin zu Waldeck. und Pyrmont. Nikolas, Prinz von Naſſau. Sophie, Königin von Schweden und Norwegen. Oskar II. König von Schweden und Norwegen. — Berlin, 9. September. Laut Meldung aus Kiel iſt das Torpedoboot Nr. 3 infolge von Colliſion mit dem Torpedoboot Nr. 8 im Lange⸗ land⸗Belt geſunken. Der Maſchiniſtenmaat Dorpitz iſt dabei ertrunken. Der Dampfer „Blücher“ und den „Ulean“ ſind mit Krähnen von Kiel abgegangen, Hebverſuche vorzunehmen. — Bremen, 9. September. Der franzö⸗ ſiſche Dampfer „Ville de Malaga“ von Genua nach Marſeille iſt infolge plötzlichen Sturmes bei Savona gekentert und geſunken. Ein Boot mit 15 Perſonen, teils Matroſen, teils Paſſagieren, iſt in Genua an⸗ gekommen. 40 Perſonen ſollen verunglückt ſein. — Bochum, 5. Sept. Eine ſchauerliche Blutthat hat ſich geſtern in der im hieſtigen Kreiſe belegenen Weitmarer Mark abgeſpiett. Der daſelbſt wohnende und ſchon mehrmals beſtrafte, dem Trunke ergebene Bergmann Holzgräfe bedrohte ſchon ſeit einigen Tagen ſeine Nachbarn mit Erſchießen, ſo daß dieſelben in beſtändiger Angſt lebten. Da Holz⸗ gräfe auch am heutigen Tage wieder mit einem Gewehr umherlief, riefen die Nachbarn den Gendar⸗ men Mewes herbei, auf welchen Holzgräfe jedoch ſofort ſein Gewehr richtete. Der Bergmann Pfingſt, ein braver Mann, sprang herbei, um den Wüten⸗ den am Schießen zu verhindern, lud aber dadurch den Zorn des Holzgräfe auf ſich, der ihn durch einen wohlgezielten Schuß niederſtreckte. Pfingſt war ſofort eine Leiche. Zwei andere Nachbarn entriſſen nun dem Mörder das Gewehr, der dam ein Dolch⸗ meſſer zog und jeden, der ſich ihm nahſe niederzu⸗ ſtechen drohte. Der Bergmann Send nahm num, mehr das Gewehr und ließ den Kolben mit ſolcher Wucht auf das Haupt des Mörders ſaußen, daß de rſelbe ſofort ſeinen Geiſt aushauchte. Zwei Fg⸗ milien ſind durch die Blutthat ihrer Ernährer bergußf, — [Ein Hoſenknopf als Verröter! Bei der Verhaftung der Hamburger Bankdiehe hal ein Hoſenknopf eine gar nicht unwichtige Rolle ge, ſpielt. Durch denſelben wurde nämlich die Porſſer Firma ermittelt bei der ſich die Diebe ihre Reiden machen zu laſſen pflegten; zwar konnte der Beſiheg natürlich nicht angeben, wem er jenen Knopf geſle⸗ fert; aber unter den ihm vorgelegten Photographlen erkannte er einen ſeiner Kunden, der ſogar erſt vor Kurzem einen Anzug beſtellt hatte und dieſer Kunde wurde arretiert und entpuppte ſich wirklich als der geſuchte Dieb. Ohne dieſen Knopf wäre die Polſge vielleicht nicht ſo raſch darauf verfallen, daß die Verbrecher ihren Wohnſitz in Paris genommen hallen, Man ſcheint übrigens mit dem Verhafteten eine ſehr wichtigen Fang gemacht zu haben. Jahrelang ſchon haben die Herren, nachdem ſie in Ameiſkg beträchtliche Freiheitsſtrafen überſtanden, Europa un⸗ ſicher gemacht. Außer den Bankdiebſtählen in o, penhagen und Hamburg ſind ſie auch beträchtlicher Geldiebſtähle in Frankreich ſowie einiger Bankzieh⸗ ſtähle in der Schweiz dringend verdächtig Se werden demnächſt an Deutſchland ausgeliefert werden, — Aus dem Unterelſaß, 9. Sept. Hopfen, Bei der jetzt ſtattfindenden Hopfenernte dürfte es am Platze ſein, unſern Pflanzern einen guten Raf zu erteilen. Durch das abſchneiden der Ranken verliert nämlich die Pflanze einen großen Teil des Nahtungs, ſtoffes, wovon man ſich leicht überzeugen kann un welches beſonders bei trockenem Wetter recht augen, ſcheinlich wird an dem vom Safte durchnäßten Hohen der nächſten Umgebung. Dieſer Nahrungsſaft dei der Pflanze erhalten, wenn man die Ranke eig einen Meter über dem Boden abſchneidet und ohen einen Knopf in dieſelbe macht. Dieſes Verfaheeh wird von allen größeren und rationellen Züchtern mit beſtem Erfolge angewandt. Strafen für Die bſtahl. Die Strenge e Engländer gegen die Diebe iſt nichts gegen die Hon welcher das alte Speyeriſche Stadtrecht spricht, heißt darin, wer ſich an einem Pflug, an einem Bauer oder dem Geſinde vergreift, oder guch nun drei Pfennige Wert ſtiehlt, den ſoll man kadebre⸗ chen. Auch auf den iſt das Rad geſetzt, welcher in einigen Wagen ſich an der Partie beteiligen ſollten. Dieſer Vorſchlag des jungen Eiſenſtein fand allge⸗ meinen Beifall und auch der lange Peter ſagte la⸗ chend zu, worüber die Herren aus der Reſidenz ſich im Stillen weidlich luſtig machten, denn ſie hofften neben dem langen Peter ſehr zu ihrem Vorteil ab⸗ zuſtechen, zumal auf dem Rücken der Pferde, hatten ſie doch alle das Reiten in ſo und ſo viel Unter⸗ richtsſtunden in der Reitſchule erlernt und der lange Peter konnte nach ihrer Meinung daher zum allge⸗ meinen Gardium ihnen gegenüber nur als ein Toͤlpel zu Pferde erſcheinen. Die Herren aus der Reſidenz hatten Pferde und Wagen mitgebracht und die Reitpferde, welche noch feblten, waren bald beſchafft Eine Viertelſtunde vor Aufbruch machte der ganz übermütig gewordene Feodor Eiſenſtein den Vorſchlag man ſolle zu Ehren der Damen eine Art Wettrennen veranſtalten. Die Damen ſollten eine Viertelſtunde eher abfahren und in der gewöhnlichen Fahrart ſich nach einem etwa eine Stunde entfernt liegenden Dorfe begeben. Die Herren ſollten eine Viertelſtunde ſpäter nachreiten und derjenige Reiter, welcher zuerſt die Wagen er⸗ reiche, ſolle Sieger im Wettrenen ſein und einen von den Damen zu ſpendeden Ehrenpreis empfangen. Alle Herren jauchzten dieſem Vorſchlage zu und auch Peter gab lächelnd ſeine Zuſtimmung, nur meinte er, eine Viertelſtunde könne man doch den Wagen nicht Zeit vorgeben, ſonſt würden die ſchn ll fahrenden Wagen bis nach 1 eine Stunde entfernt liegenden Dorfe Dalbach nicht einzuholen ſein. Feodor Eiſenſtein lachte prabletiſch über die ſen Einwand des langen Peter, aber zum Erſtaunen aller rechnete der lange Peter dem jungen Herrn Eiſenſtein vor, daß ſein Vorſchlag ein Unding ſei, denn in einer halben Stunde waren die Wagen, wenn ſie nicht Auftrag bekämen, Schritt zu fahren, drüben in Dalbach; gebe man daher den Wagen eine ganze Viertelſtunde, vor, ſo müſſe man in we⸗ niger als einer Viertelſtunde, ungefähr in zehn Minuten die ganze Stunde durchreiten und das würden kaum engliſche Wettrenner fertig kriegen, außerdem ſei es ein halsbrechender Ritt. Fodor Eiſenſtein errötete bei dieſer gründlichen Auseinanderſetzung durch den langen Peter, denn er fühlte, daß ihm der ſcheinbare Tölpel doch wohl in mehr als einer Beziehung überlegen fei. Gs wurde nunmehr feſtgeſetzt, daß die Wagen nur fünf Minuten, wo ſie auch ſchon einen großen Vorſprung erreichen konnten, früher abgehen ſollten als die Reiter. Wagen und Reiter waren inzwiſchtn ſchon fer⸗ tig, nur der lange Peter ſaß noch auf keinem Pferde, ſondern er prüfte vorſorglich Wagen und Pferde ſeiner Gäſte, die nicht wenig erſtaunt über die ſorg⸗ fältigen Fragen des langen Peter waren. „Es ſoll uns kein Unglück paſſieren,“ ſagte er freundlich, „darum müſſen wir ein bischen vorſichtig ſein.“ „Nun, wo bleibt denn aber nur Ihr Pferd, Herr Langerhans. Sie wollen nun wohl gar nicht mitreiten?“ ſpottete Feodor Eiſenſtein. „Doch, doch,“ rief Peter, „in wenigen Augen⸗ blicken bin ich ſo weit. Bring mir meinen Pleßfuchs, Daniel!“ befahl er einem Knechte. Die Herren und Damen blickten neugierig nach der Stallthüre, wo der Pleßfuchs erſcheinen mußte. Da wurde eine Minute ſpäter das Leibroß des langen Peter herausgeführt, ein großer, ſtattlicher Fuchs mit faſt ganz weißem Kopfe und großen, feurigen Augen. Während die Heeren und Damen verwundert das ſchöne und intereſſante Pferd betrachteten, rief plötz⸗ lich Natalie mit glockenreiner Stimme: „O Gott, das iſt ja die gute alte Vieſe, a der ich als kleines Mädchen oft geritten habe. habe gar nicht geglaubt, daß das alte Tier da lebt, ich muß es jetzt gleich einmal ſtreicheln in ihm ein Stück Zucker geben.“ „Das ſoll mich und die alte Lieſe ſehr freien ſagte Peter, „obwohl es nicht hübſch von dem Früh lein iſt, daß ſie uns in den letzten Jahren ſ gang und gar vergeſſen hat.“ Natalie fühlte den Stich Peters, aber ſie ſieß ſich dadurch nicht irre machen, eilte in die Küche, bolte zwei Stücke Zucker und brachte ſie der alen Lieſe, die den Zucker und die Liebkoſungen von de Fräulein mit offenbarem Wohlgefallen entgegennohnm, „Wie alt iſt denn die alte Lieſe ?“ fragte kite der Herren. Die alte Lieſe iſt jetzt einundzwanzig John alt, aber noch kerngeſund und ein wolgepflegtes han noveraner Raſſenpferd,“ antwortete der lange Peitz ſchmunzelnd. Die Herren ſprachen allgemein ihr Erſtauneg darüber aus, daß der Pleßfuchs „olte Liese“ wirke lich ſchon ſo alt ſein ſollte: als aber der lache Peter und deſſen ſchöne Couſine das Alter des Tietz beſtätigien, freuten ſich die Herren aus der Reſideng im Innern ſehr auf das bevorſtehende Wettrennen, denn ſie hofften nunmehr ganz ſicher den langen Peter mit feiner alten Lieſe gründlich auszuſtechen, und Peter, der den Schaden hatte, brauchte dan auch nicht für den Spott zu ſorgen, und man hoffe, ihn ſpäter mit ſeinem Leibroß gründlich zu foppen, Fortſetzung folgt. hof ſeine Rechnung. Kellner: „Und der Kellner “ 7 Der Gaſt eiſtaunt: „„Ich habe keinen gegeſſen. dan Bal e de und 6 1 Ol gloc a — l att f . 1 9. Seb 10 Miheper, uit bon 6 N. 1 10 rc große Nach 10 fd feels mu Mehingen, 10. 455 witlt bon 11. muten ſithende decherrnng mit j e de Pflücke n deni huffnlhch be 1 hint nicht ne 7 die Produzer n , 63 wäre f. — 46075 — N — A- Jer Aabenkurg. en Mig, wich A imubrſammlung ni run, können das nen anz Jin gegen 9 un baſande in 6 der Verf 00 d zu haben Kalten Leimbütte. Schöne Aaſsgar l Carl B. Seile ah, Gern ae Nadeln — — ua lun Heiz a Mart Aunbutg. en uud 1600 gere E chen prize. b Auskunſt Har g. 8. 8 5 Werbung 1 chalet aanfofen wan Jann Ir. 90. 5. Walburg. ter