550000 Banga dl. Credſ oſchaſtz. 5 nungen; 5 miſſiog Erscheint jeden da hann f bedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Neckar 0 Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 P., 7 1 dgl. Reelamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. 00 urger General-Anzeiger für Ladenburg und Amgegend. ittwoch und Hamſtag und koſtet vierteljährlich 1 & 20 3 f 5 NVNachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner 5 in Hamburg und fämmtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, e n Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate uſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der 2 4 5 Ar. 78. — — ——— — Volitiſches. Karlsruhe, 8. Sept. Der Kronprinz und die Kronprinzeſſin von Schweden ſind heute nachmit⸗ tag um 4 Uhr hier eingetroffen. Sie wurden am Bahnhofe von den großherzoglichen Herrſchaften, den Spitzen der Behörden und der Generalität empfan⸗ gen. Eine zablrich anweſende Volksmenge begrüßte die hohen Herrſchaften begeiſtert. Karlsruhe, 10. Sept. Heute mittag präeis 12 Uhr trafen mittelſt Extrazuges über Eberbach⸗ Heidelberg kommend, der Kaiſer Wilhem, der Kron⸗ prinz, die Prinzen Wilhelm und Heinrich von Preußen mit zahlreichem Gefolge hier ein. Auf dem Bahn⸗ hof war eine äußerſt glänzende Suite zur Begrüßung verſammelt. Der Platz vor dem Bahnhof war für das Publikum abgeſperrt, dagegen um ſo mehr von Militär beſetzt. Im Gefolge des Kaiſers befanden ſich noch weiter folgende Perſönlichkeiten: Prinz Arnulph von Bayern, Generalfeldmarſchall Graf Moltke und verſchiedene Adjutanten. Im erſten Wagen fuhr Oberſtallmeiſter v. Holzing, dann folgten in vierſpännigem, offenen Wagen der Kaiſer mit der Großherzogin, im dritten Wagen befanden ſich der deutſche Kronprinz mit unſerm Großherzog lletz⸗ terer in Ulanen⸗Uniform), im vierten Wagen folgten Prinz Wilhelm mit der Kronprinzeſſin oon Schweden und dem Erbgroßherzog von Baden, im fünften Wagen ſaßen Prinz Heinrich von Preußen und Prinz Ludwig von Baden. Am Triumphbogen war der Bürgerausſchuß verſammelt, woſelbſt der Kaiſer im Namen der Stadt begrüßt wurde. Auch war von der Stadt die Dragonerkapelle engagiert, welche bei Annäherung des Kaiſers zu ſpielen begann, bei der Abfahrt intonierte die Kapelle die Nationalhymne. Auch die Feuerwehr hatte eine Muſikkapelle engagiert. 1 haben zy mhülte. Samstag, den 12. September für uns an. Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag bon Karl Molitor in Ladenburg Die Ehrenwache ſtellte das zweite Badiſche Leibgre⸗ nadier⸗Regiment (Mannheim) und das hieſige Leib⸗ grenadierregiment, je eine Kompagnie. Während des Einzuges regnete es leicht, die Wagen waren jedoch alle offen. Heute abend fand das Kaiſerſtändchen ſtatt, geſpielt von ſämtlichen Muſikkorps des 14. Armeekorps. Morgen Kaiſerparade bei Forchheim. Berlin, 9. Sept. Der zum Chef des 52. Infanterieregiments ernannte Prinz Arnulf von Bayern meldete ſich heute beim Kaiſer und reiſt heute abend mit dieſem nach Karlsruhe. — Der Unterſtaatsſekretär Graf Herbert Bismark hielt heute einen dreiviertelſtündigen Vortrag beim Kaiſer. — Der Generalſtabschef Feldmarſchall Graf Molkte iſt aus ſeinem Urlaub zurückgekehrt und heute von dem Kaiſer in Audienz empfangen worden. Graf Moltke wird den Kaiſer nach Karlsruhe begleiten. Berlin, 9. Sept. Die ſeitens des auswär⸗ tigen Amtes den deutſchen Konſuln vorgeſchriebenen Grundſätze für die Unterſtützungen der im Auslande befindlichen bedürftigen deutſchen Reichsangehörigen haben in neuerer Zeit einige Aenderungen und Er⸗ gänzungen erfahren. Es dürfen Geldunterſtützungen nur an Perſonen gegeben werden, welche ſich durch vollſtändige Legitimationspapiere als Reichsangehörige ausweiſen. Die Unterſtützungen ſind nur in wirk⸗ licher und unverſchuldeter Not, insbeſondere bei Krank⸗ heits oder Arbeitsunfähigkeit, und nur dann zu ge⸗ währen, wenn an dem Orte keine Behörden, Anſtalten, Vereine ꝛc. vorhanden ſind, denen die Unterſtützungs⸗ bedürftigen zugewieſen werden können. Aus der Konſulatskaſſe dürfeu keine Gelder an Arbeitsfähige gezahlt oder überhaupt keine Unterſtützung gewährt werden, welche den Charakter von Almoſen haben. Bettler ſind der Polizeibehörde des Ortes oder den Zwangsanſtalten, wo ſolche exiſtieren, zuzuführen. Bedürftigen ſind Reiſeunterſtützungen nur behufs der Rückkehr nach Deutſchland, niemals in entgegenge⸗ ſetzter Richtung zu gewähren, ebenſo dürfen ihnen Reiſelegitimationen nur zu dem erſten Zwecke aus⸗ geſtellt oder viſiert werden. Die von den Konſuln berausgabten Unterſtützungsgelder werden ihnen aus der Legationskaſſe nur dann erſtattet, wenn die früher und die vorſtehend gegebenen Porſchriften befolgt find. Auch ſind die Konſuln für alle Folgen ver⸗ antwortlich, welche eine Vernachläſſigung dieſer Be⸗ ſtimmungen nach ſich zieht. Verlin, 8. Sept. In den deutſchen Kriegs⸗ häfen fanden dieſer Tage Flottenmanöver ſtatt Bei dieſer Gelegenheit iſt es zur Muſterung der verfüg⸗ baren Streitkräfte zur See im allgemeinen gekom⸗ men. Das Ergebnis entſprach in jeder Beziehung den erwartenden Anforderungen. Man hat ſich nament⸗ lich überzeugt, daß im Mobilmachungsfalle die er⸗ forderliche Mannſchaft aus den Reſerviſten in der ſeemänniſchen Bevölkerung in wenigen Tagen zu be⸗ ſchaffen iſt. Derartige Erhebungen haben ſeit dem Amtsantritt des Chef der Admiralität, v. Caprivi, wiederholt ſtattgefunden. Vekanntlich rührt vom Ge⸗ neral v. Caprivi ein neuer Plan zur ſchleunigen Mobilmachung der Marine her, mit der Erprobung desſelben hängen dieſe Erhebungen in unſeren Kriegs⸗ häfen zuſammen. Paris, 9. Sept. Courch meldet aus Hue, die Cholera könne in Tonking als verſchwunden gelten, ausgenommen in Phulan⸗Thuong. Es ſeien zwar einige Cholerafälle in Hue vorgekommen, aber dieſelben ſeien infolge der Auseinanderſetzungen der Truppen im abnehmen begriffen. — Der ſpaniſche Miniſter des Innern hatte geſtern eine Unterredung Der Nebenhuhler. Humoreske von Wilhelm Reinhold. 1. Fortſetzung. „Nun, ich glaube gar, Peter, bei Dir iſt es heute nicht geheuer im Oberſtübchen,“ ſcherzte die Tante Suſanne. „Schön wie ein Engel biſt Du allerdings nicht, aber häßlich kann Dich auch Nie⸗ mand nennen. Im Uebrigen weiß alle Welt, daß Du ein kreuzbraves Herz und einen klugen Kopf luft . Mach urg. här mögen dazu, vor dem ſollen ſich die Mädchen fürchten? apfel Probier's nur einmal Peter, ob eine nein ſagen 20 würde, wenn Du ſie zum Balle führen willſt. Doch Georg — wir wollen keine Scherze treiben, es iſt mir Ernſt um Deine Heirat und morgen zum ſchönen Pfingſt⸗ er in lagen kommt Natalie aus der Reſidenz auf mehrere Tage trag bei uns zum Beſuch und da wirſt Du ihr rundweg nöpfen einen Heiratsantrag machen. Ich werde Natalien vor⸗ her auch daran erinnern, daß es ihres ſeligen Vaters letzter Wunſch und Wille geweſen iſt, daß ſie Dich heiraten ſoll.“ Ob der lange Peter mit dieſem Wunſche der Tante Suſanne vollſtändig einverſtanden war, konnte 1 Tic man ſeinem Antlitze indeſſen nicht anſehen, als er a * 1 das Zimmer verließ und ſich draußen im Hofe zu 1 Pfund ſchaffen machte. Am darauf ſolgenden Pfingſttage herrſchte ein ſehr reges Leben in dem Gaba „zur goldenen haſt und wer das beſitzt und noch ein ſtolzes Ver⸗ Sonne“ in Zwiebelhauſen, denn es hatten ſich da⸗ ſelbſt zum vorübergehenden Aufenthalte eine Menge Pfingſtausflügler aus nahe und ferne eingefunden und auch Natalie, die Couſine des langen Peter, war mit einer zahlreichen Damen⸗ und Herrengeſell⸗ ſchaft aus der Riſidenz eingetroffen, darunter auch die Dame und eine Tochter, in deren Familie Na⸗ talie ſeit Jahren in Penſion war. Da gab es für den langen Peter vollauf zu thun, denn er ließ es ſich nicht nehmen, die ganze Geſellſchaft als Freunde und Gäſte Nataliens zu be⸗ wirten. Dieſelbe ließ ſich das recht gern gefallen, daß der gute Coſin für ſie den aufmerkſamen Wirt ſpielte und alles ſo trefflich arrangierte, obwohl ſie ſonſt mehr Augen für die Herren aus der Reſidenz hatte, und dem guten Peter, über deſſen rieſige Körpergröße und lange Arme und Hände die Reſi⸗ denzler bereits billige Witze mochten ſpendete Na⸗ talie kaum dann und wann ein freundliches Wort. Wahrſcheinlich hatte auch Madame Köhler, wie die Dame hieß, bei welcher Natalie in Penſton war, bereits bei früheren Gelegenheiten in der Reſidenz laut werden laſſen, daß ihr Schützling Natalie ein reiches Mündel ſei und es hatten ſich daher natür⸗ lich auch mehrere Liebhaber für den Goldfiſch Nata⸗ lie, der noch dazu auch ſehr hübſch von Angeſichte war, gefunden. Der von Nakalie in dieſer Rolle entſchieden am meiſten begünſtigke Freier ſchien ein hübſcher, blonder Jüngling von ungefähr dreiund⸗ zwanzig Jahren, namens Feodor Eiſenſtein zu ſein. Feodor Eiſenſtein war Kaufmann und bei ſeinem Vater im Geſchäft. Der alte Herr Eiſenſtein war übrigens auch mit nach Zwiebelhauſen gekommen, wahrſcheinlich um ſich an Ort und Stelle zu er⸗ kundigen, ob an dem Goldfiſch Natalie wirklich ſo viel ſei, wie man in der Reſidenz von ihr rühmte. Vater und Sohn ſchienen ſich in ihren Erwartungen auch nicht enttäuſcht zu fühlen, denn mit zufrie⸗ denen Blicken muſterten ſie die ſchoͤne Beſitzung des verſtorbenen Sonnenwirts und berechneten offenbar ſchon im Stillen, wie hoch ſich das Vermögen des Fräulein Natalie belaufe. Der lange Peter war in der ganzen Affaite harmlos wie ein Kind, achtete nicht auf die feineren Abſichten ſeiner Gäſte und ſpielte nur den opulenten und liebenswürdigen Gaſtgeber. Nach einem ſplendiden Mittagsmahle, wo die Reſidenzler den leckeren Forellen, dem zarten Ge⸗ flügel und der ſaftigen Kalbskeule wacker zugeſpro⸗ chen und auch die Weine aus dem Keller des Gaſt⸗ hofes „zur goldenen Sonne“ ſehr krinkbar gefunden hatten, beſchloß man einen Ausflug in die liebliche Umgebung von Zwiebelhauſen zu machen. Die Damen und Herren waren bei vortrefflichſter Laune und der Günſtlingsfreier Nataliens, Feodor Eiſen⸗ ſtein, welcher offenbar die Abſicht hatte, auf alle möglichen Arten vor der Dame ſeines Herzens zu glänzen, machte den Vorſchlag, daß die Damen in