Ubr: Ball in der Feſthalle, von Seiten der Stadt den Abordnungen des Landes gegeben. Die Abord⸗ nungen in Landestracht werden in geordnetem Zuge zur Feſthalle ſich vrfügen. Abends: Beleuchtung der Stadt wie am 26. September und Muſik auf dem Marktplatze. Montag, 28. September: Oeffnung der Huldigungsholle für das allgemeine Publikum, welche abends elektriſch beleuchtet wird. Nachmittags von 2 Uhr an: Volksbeluſtigungen und Tanz auf dem Feſtplatz, welcher abends elektriſch b leuchtet iſt. Nachmittags von 3 Uhr an: Gartenfeſt im Stadt⸗ garten, bei ungünſtiger Witterung Konzert in der Feſthalle. Abends 7 Uhr: Großes Feuerwerk auf dem Schloßplatz. Abends von 8 Uhr an: Geſellige Vereinigung in der Feſthalle. Beleuchtung der Staßt wie an den Vortagen und Muſik auf dem Markt⸗ platz. Feſtſchießen der Schützengeſellſchaft. Berlin, 7. Sept. Die Kaiſerin iſt um 8 / Uhr nach Baden abgereiſt. Der Kronprinz, Prinz Heinrich und die Erbprinzeſſin von Meiningen gaben derſelben bis an den Bahnhof das Geleite. Berlin, 5. Sept. Die deutſche Reichsre⸗ gierung hat die Errichtung eines deutſchen Konſulats in Paris in Ausſicht genommen und zunächſt den Amtsrichter Loſſen aus Elſaß mit der kommiſſariſchen Wahrnehmung der Geſchäfte eines Konſuls in Paris betraut. Derſelbe wird zugleich als juriſtiſcher Con⸗ ſulent der deutſchen Botſchaft fungieren. — Die Nachricht von dem Angriff des Volkshaufens in Madrid auf das deutſche Geſandſchaftsgebäude mußte um ſo mehr überraſchen, als allem Anſchein nach die künſtlich erregte Stimmung in Spanien einer ruhigeren Erwägung Platz zu machen ſchien und ein erneuter Ausbruch der Volksleidenſchaft in keiner Weiſe begründet erſchien. Die Wut des Madrider Pöbels iſt durch die Nachricht erregt worden, daß auf der Inſel Pap durch ein deutſches Schiff die deutſche Flagge aufgehißt ſei. Selbſt unter Vor⸗ ausſetzung der Richtigkeit dieſer Nachricht lag zur Entrüſtung überhaupt kein Grund vor, da bekanntlich ſchon vielfach ſowohl im amtlichen Verkehr wie in der Preſſe betont worden war, daß die Hiſſung der Flagge eine vorläufige Maßregel ſei, welche der end⸗ giltigen Beſitzergreifung durchaus nicht vorgreift. Jedenfalls bedarf es keines beſonderen Hinweiſes, daß derartige Fragen nicht durch Schiffskapitäne, ſondern durch die Regierungen entſchieden werden, aber auch durch die Wutausbrüche erregter Volks⸗ haufen werden dergleichen Streitpunkte nicht ausge⸗ glichen, vielmehr würde eine Ueberhandnahme der Straßenunruhen nur der eigenen Reglerung Verle⸗ genheit bereiten. Deutſchland wird durch ſolchen Volksauflauf in Madrid um ſo weniger berührt, je weniger die ſpaniſche Regierung in der Lage iſt, dieſes Aufruhrs Herr zu werden. f Wilbelms hafen, 5. September. Bei dem heutigen Stap llauf der Kreuzer⸗Fregatte erhielt die: ſelbe als Erſatz für „Viktoria“ den Namen „Char⸗ lotte,“ die Taufe vollzog die Erbprinzeſſin Char⸗ lotte von Meiningen. — Madrid, 5. September. Ein offtzielles Telegramm von geſtern abend von den Philippinen meldet die Ankunft des Dampfers „San Quintin“ daſelbſt, welcher von der Inſel Pap kam und de Nachricht überbrachte, daß der Dampfer „Manila“ am 24. Auauſt abends die Beſetzung der Inſel vor⸗ bereitete, als ein deutſches Kanonenboot eintraf, abends 7 Uhr Mannſchaften ausſchiffte, die deutſche Flagge aufhißte und die Inſel Namens des deutſchen Reiches beſetzte. Augeſichts dieſer Thatſachen legten die Kommandanten des ſpaniſchen Kriegſchiffes Proteſt ein. — Madrid, 5. September. Geſtern abend zehn Uhr wurde auf die Nachricht von der deuk⸗ ſchen Flaggenbiſſung in ap die deutſche G ſandt⸗ ſchaft angegriffen. Die Fenſter eingeworfen und die Wappen zerſtört. Die Polizei erwies ſich als zu ſchwach, und mußte einen Gefangenen herausge⸗ ben. Der Offizier, welcher den Gefangenen freiließ, wurde ſeines Amtes entſetzt. Gegen Morgen war der Tumult vorüber. Es wurden verſchiedene Ver⸗ haftungen vorgenommen. Madrid, 7. Sept. Eine Note Benomars aus Berlin vom 5. September nachmittags, welche eine Unterredung mit dem Vertreter des deutſchen auswärtigen Amtes mitteilt, ſowie eine geſtern hier abgegebene Erklärung des Geſandten Solms beſagen, daß Deutſchland durch den Zwiſchenfall in Yap weder die ganze Verhandlung noch ein gutes Ergebnis verhindert zu ſehen wünſcht. Die Rechtsfrage ſei dadurch in keiner Weiſe präjudicirt; Deutſchland würde, wenn es die Anſprüche Spaniens gekannt hätte, die Occupation bis nach erfolgter Verſtändi⸗ gung unterlaſſen haben. Paris, 5. Sept. Infolge mehrfachen De⸗ peſchen⸗Austauichs zwiſchen Madrid und Berlin, der kein befriedigendes Ergebnis hatte, wurden die bei⸗ derſeitigen Botſchafter heimbeordert. Paris, 4. September. Die katholiſchen Miſ⸗ ſionen melden die Niedermetzelung von drei Miſſio⸗ naren und anderer Europär in Zimbebaſien im fübd⸗ weſtlichen Afrika, Verſchiedenes. Ladenburg, 8. Sepfember. Wie wir hören ſoll Ausficht vorhanden ſein, daß die von Herrn Fabrikant Schmitt hier angeregte Schritte, zur Ermäßigung der Fahrtaxe von hier nach Mannheim, von Erfolg begleitet ſein werden, was im Intereſſe des regen Verkehrs zwiſchen hier und Mannheſig ſehr erwünſcht wäre. — Ladenburg, 7. Sept. Geſtern mittag wurde in der Nähe des Marktplatzes hier das cg. 4 Jahre alte Kind des Maurers Katzenma er von einem Doſſenheimer Bohnenfuhrwerk überfahren, indem ihm ein Rad über den Unterleib ging, Die Verletzungen ſind nicht lebensgefährlich, Mannheim, 6. Sept. Tabak. Durch den ſeit 10 Tagen eingetretenen Regen haben ſich die Ausſichten für die neue Pfälzer Tabakernte weſentlich gebeſſert. Wenn die Witterung während dieſeg Monats warm bleibt, ſo ſteht ſowohl guantffalſp, als qualitativ eine befriedigende Ernte zu erwar le, Von Fabrikanten wurden in letzter Woche eg. 1200 Centner 82er Tabake zu M. 50 — 55 pr. 0 Klo, inel. Steuer, gekauft. — Heidelberg, 5. Sept. Geſtern bor⸗ mittag wurde die Leiche eines ſeit vorgeſtern pere mißten Mannes, names Ebmaier, in den Slein⸗ brüchen beim Hausackerweg aufgefunden und in daz akadem. Leichenhaus verbracht. Der Verlebte fol ſich durch einen Revolberſchuß getötet haben, Daz Motiv dürfte Geiſtesſtörung geweſen ſein, indem Spuren einer ſolchen an demſelben wahrgenommen worden ſeien. — Freiburg, 4. September. Die Ege weihung des zum Andenken an das Hugſtetter Eſſen⸗ bahnunglück erichteten Kreuzes im Mooswalde fand geſtern; am Jahrestage des Unglücks, nachmittag 4 Uhr ſtatt. — Landshut, 5. Sept. In ſeiner Woh⸗ nung tötete ſich ein Bergmann mittelſt einer Dyng⸗ mitpatrone, die er in den Mund genommen zd entzündet hatte. Seine Frau hatte, als ſe sah, daß der Mann die Patrone in den Mund ahm nur gerade noch Zeit, die Stubenthür aufzuteilen und hinauszuſpringen. Das Geh irn und alle Teile des Kopfes des Selbſtmörders waren zerſchmellert und total auseinandergeriſſen und zerſtreut, ſo daß nur ein kurzer Stumpf über dem Rumpf hervor⸗ die alte Suſanne fürchtete den Zorn des Rieſen keines⸗ wegs, ſondern ſie klammerte ſich mit ihren Händen an den rechten Arm Peters und ſagte: „Peter, ich bitte Dich, bleib' noch eine Weile hier, dieſe Frage muß endlich einmal erledigt werden. Du biſt nun achtundzwanzig Jahre alt und die Na⸗ talie einundzwanzig, das ſind Jahre, wo man das Heiraten nicht mehr als Spaß anſieht. Willſt Du den Willen des Oheims erfüllen, dann mußt Du nunmehr ernſtlich um Nataliens Hand anhalten, das Mädchen iſt kein Kind mehr. Schließlich ſchnappt ihr Herz Dir ein Anderer weg und Du ſchüchterner Burſche haſt das leere Nachſehen!“ — Dem langen Peter war es von den reſo luten Worten der Tante Suſanne heiß und ſchwül im Kopfe geworden, rot und weiß wurde er auch im Antlitz und er ſchien noch immer den Gedanken zu hegen, der Antwort auf dieſe für ihn ſehr peinliche Frage durch die Flucht zu entgehen. Inzwiſchen fühlte der gute lange Peter doch heraus, daß es ſchimpflich für einen Mann ſei, eine offene und ehr⸗ liche Frage nicht zu beantworten und dieſes Bewußt⸗ ſein verſcheuchte ſo vollſtändig ſeine Schüchternheit. daß er mit kräftiger Stimme der Tante Suſanne die Antwort gab: „Ich möchte den Wunſch des ſeligen Oheims gern erfüllen, aber die Zierpuppe, zu welcher Na⸗ talie in der Reſidenz erzogen iſt, kann ich nicht zur Frau gebrauchen. Natalie paßt nicht als Hausfrau in die Gaſtwirtſchaft und erſt recht nicht für die Landwirtſchaft. Mit der Zierpuppe kann ich nicht glücklich werden und wenn ich in dieſem Falle die Natalie nicht heirate, dann wird es kein Verbrechen gegen den Willen des ſeligen Oheims ſein, denn er wollte vor allen Dingen Natalien und mich glücklich ſehen; Die große Dame und Zierpuppe kann aber nicht mit dem einfachen Peter glücklich werden und der Peter auch nicht mit ihr.“ Erregt blickte bei dieſen Worten die alte Su⸗ ſanne den Peter an, welcher nun auf einmal und zwar in ganz unerwarteter Weiſe ſeinem Herzen Luft gemacht hatte, dann faßte aber die Tante ſich und ſagte: „Peter, Du meinſt es ja nicht unrecht, aber Unrecht thuſt Du der Natalie doch. Das arme Mädchen hat ſo frühzeitig ſeine Mutter verloren, daß es in der Stadt erzogen werden mußte, zudem iſt erſt etwas Erziehung in einer großen Stadt jedem jungen Mädchen nützlich und es iſt durchaus kein Nachteil für Natalien, wenn ſie nicht ſo iſt, wie unſere anderen Mädchen, die nicht aus Zwiebelhau⸗ ſen gekommen ſind. Natalie wird ſich bald wieder an unſere Verhältniſſe gewöhnen und wird ſich auch als tüchtige Hausfrau einrichten.“ „Das bezweifle ich ſehr,“ ſagte der lange Peter mürriſch. „Natalie war zu lange von Zwiebelhauſen fort, um nicht einen gewaltigen Unterſchied zwiſchen unſerm Leben und demjenigen der Großſtadt heraus⸗ gefunden zu haben. Junge Mädchen ſind, zumal wenn ſie reich ſind, auch meiſtenteils ſehr eitel und die Eitelkeit findet in den Großſtädten viel mehr Nahrung als in einer kleineren Stadt. Ich gebe darum die Hoffnung auf Natalien auf.“ „Das wirſt Du nicht thun, Peter erwiderte die Tante Suſanne eifrig, „denn Du würdeſt da⸗ durch nur beweiſen, daß Du das Mädchrn gar nicht lieb haſt, Wie würdeſt Du ſonſt wegen ſolchen Aeußer⸗ lichkeiten gleich Deinen Sinn ändern.“ „Tante Suſanne, Sie thun wir Unrecht,“ er⸗ widerte der lange Peter ernſt und ſeine ſchönen braunen Augen zeigten dabei einen tieſtraurigen Aus⸗ druck. „Ich will es Ihnen nur ſagen, denn es giebt ja auf der weiten Welt ſonſt Niemand, dem ich mein Herz ausſchütten kann. Ich habe die Cou⸗ ſine Natalie immer gern gehabt, ja ſogar gelebt, denn ſie iſt ja ein gutes, fröhliches und herzliches Mädchen, aber ich glaube doch, daß ſie mir in den letzten Jahren während ihres Aufenthaltes in der Reſidenz entfremdet worden iſt und ich ihr auch, und das gäbe dann doch eine ſchlechte Ehe. Zudem habe ich mit Natalien noch nie über Liebe und Hei raten geſprochen oder geſchrieben und — und und, wenn ich jetzt auf einmal um ihre Hand ane halte, dann kann ich ſehr leicht einen tüchligen Kors bekommen.“ „Das iſt unmöglich, das wagt die Nafalſe gar nicht,“ ſagte die Tante lachend. „Du biſt ein hüte ſcher junger Mann, ein kreuzbraver Menſch, biff Je reich wie die Natalie, veſtehſt die Wirtſchoft a dem Fundamente, da müßte doch ein Mäßchen ein rechte Gans ſein, wenn ſie Dir den Korb geben würde, denn ſo ein Freier, wie der Peter Longe hans, kommt ihr nicht jeden Tag vor.“ „Das trifft nicht ganz zu, was Sie da ſagten,“ meinte Peter errötend. „Ich bin weder hübſch, noch ſchön, ich bin ein häßlicher baumlanger Kerl, bor dem ſich die Mädchen fürchten.“ „Nun, ich glaube gar, Peter, bei Dir iſt es heute nicht geheuer im Oberſtübchen,“ ſcherzte die Tante Suſanne. „Schön wie ein Engel biſt Du allerdings nicht, aber häßlich kann Dich auch Nie⸗ mand nennen. Im Uebrigen weiß alle Welt, daß Du ein kreuzbraves Herz und einen klugen Kopf haſt und wer das beſitzt und noch ein ſtolzes Bex mögen dazu, vor dem ſollen ſich die Mädchen fürchten! Probier's nur einmal Peter, ob eine nein ſagen würde, wenn Du ſie zum Balle führen willſt. Jorf f % un hol sch. n unn feiere g 2 ut un fat 9 0 Preſewiß me — untmachn ace) Ju lchter 5 f 7 ui ben Glier h befger 0 mf. lach der ne e warden fi 0 des Feldber l ed w rm umacht, dal u Shlaßbeſtätigl con die neue i meren werd s b keinem been itzt ſein 9 ui u dem. In Diejenigen, b un ihren W Safe einſ ln . Sedlember nei ramt. hüben. 5 faut * lil git, Ab —— Alge Aaenten . n im dufte g . ech. Juni 10 aun N. 400. Ama rh . öähfehl N en u, 1